Ein Hoch auf Martin Dulig, oder doch nicht?

Published On: Dienstag, 12.09.2023By Tags:

Oh, Martin Dulig, der Mann mit dem zauberhaften Plan, der Bürokratie und Regulierungen so herbeisehnt, wie ein Kind das Christkind. Ein Dekadenprojekt, nicht weniger! Wer sonst könnte die scheinbar unlösbare Frage klären, wie man mit Steuergeldern umgehen sollte? Ein Vergabegesetz, so komplex wie ein Origami-Schwan, und ebenso leicht in den Wind zu werfen.

Das schöne Wort „Bürokratiemonster“ macht die Runde, aber Dulig, unser Gandalf der Gesetzgebung, winkt ab. Es ist ja nicht so, als hätte er das „Monster“ persönlich aus dem Boden gestampft. Es wird nur ein bisschen „schlanker“ gemacht. Wer braucht schon einfache Regeln, wenn man sie kompliziert haben kann? Erst recht, wenn es um öffentliche Gelder geht. Der Teufel steckt eben im Detail, oder in diesem Fall, in der Normenprüfung.

Die Wirtschaft zittert, fürchtet den bürokratischen Overkill. Aber unser Minister bleibt gelassen. Klar, wer will schon einen schnellen, effizienten Prozess, wenn er stattdessen ein Gesetz haben kann, das einem ein Sudoku-Rätsel wie eine Kinderaufgabe erscheinen lässt? Aber keine Sorge, Dulig ist ja der König der Ausgewogenheit. Für die Firmen, die bereits vorbildlich agieren, wird alles toll. Für die anderen? Naja, seien wir ehrlich, wer liest schon gerne Anweisungen?

Und über Nachweispflichten müssen wir gar nicht erst sprechen. Eigenerklärungen reichen aus. Warum? Weil der Staat ganz fest daran glaubt, dass alle brav und ehrlich sind. Ein Klick, und der Auftrag gehört dir. Falls es später rauskommt, dass du ein bisschen geflunkert hast, gibt’s natürlich Sanktionen. Weil das ist dann ja Betrug. Das neue Vergabegesetz ist quasi der „Hans-guck-in-die-Luft“ der Rechtsprechung.

Also, ein Hoch auf Martin Dulig, den Hüter der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit, den Architekten des Vergabegesetz-Mikrokosmos und den Mann, der sicherstellt, dass wir alle viel mehr zu lesen haben! Ein Gesetz, das sowohl Frustration als auch Faszination hervorruft. Es ist fast so, als würde man einen Fantasy-Roman lesen, nur dass am Ende niemand so ganz sicher ist, ob der Held wirklich gewonnen hat.

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