Bei einem Entnahmeplan entscheidet der Anleger, über welchen Zeitraum er die Auszahlung verteilt und in welchen Fonds er das Geld anlegen will. Auch Lebensversicherungsgesellschaften bieten in den letzten Monaten verstärkt solche Einmalanlagen an. Aus dem Gesamtermögen, der angenommenen Wertentwicklung des Fonds und der Laufzeit ergibt sich dann der Auszahlungsbetrag.
Voraussetzung für Entnahmepläne ist immer eine bestimmte Mindestanlagesumme. Fondsgesellschaften bieten sie meist erst ab Anlagesummen von 5 000 bis 15 000 Euro. Der Anleger kann zwischen zwei Entnahmeplänen wählen: Auszahlung mit oder ohne Kapitalverzehr.
Variante 1) Auszahlung des Kapital bis auf N U L L
Aus dem Vermögen werden neben den Zinsen auch Teile des angesparten Geldes regelmäßig ausgezahlt. Je nach Höhe der monatlichen Rate reicht das Geld entsprechend lange. Diese Entnahmepläne eignen sich für Anleger, die so viel Rente wie möglich aus ihren Ersparnissen herausholen wollen.
2) Auszahlung ohne das eingezahlte Kapital zu verzehren
Hier bleibt das angesparte Guthaben erhalten. Ausgeschüttet werden nur die Erträge, etwa Zinsen und Kursgewinne. Dementsprechend klein müssen die monatlichen Rentenzahlungen ausfallen. Achtung: Gerade bei den stark von Kursschwankungen abhängigen Aktienfonds kann es geschehen, dass die angenommene Wertentwicklung nicht erreicht wird. Dann müssen entweder die monatlichen Auszahlbeträge verringert werden oder das angesparte Kapital wird angegriffen. Andererseits kann sich das Kapital sogar vermehren, falls sich die Märkte besser entwickeln als erwartet.
Die Entnahme aus einem Aktienfonds eignet bestmöglich für Rentner, die bereits gut versorgt sind. Laufen die Märkte gut, können die Anleger sich teure Reisen oder andere Extras leisten. Auf der anderen Seite ist ein Crash auch keine Katastrophe. Wer allerdings das Geld aus dem Entnahmeplan für den Lebensunterhalt braucht, sollte sich für Rentenfonds entscheiden. Denn diese Auszahlungen sind verlässlich, Verluste sind so gut wie ausgeschlossen. Die Auszahlung aus Rentenfonds eignet sich daher besonders für Studierende. Aber auch Rentner können sich für diese Fonds entscheiden. Noch sicherer ist für sie allerdings eine private Rentenversicherung.
Tipp: Wenn Sie Ihr Vermögen so splitten können, dass Sie es in eine Rentenversicherung und in einen internationalen Aktienfonds zahlen, profitieren Sie von den höheren Ertragchancen der Investmentfonds und bekommen trotzdem eine sichere Rentenzahlung.
Entnahmepläne selber bauen
Wer seinen Entnahmeplan selbst zusammenstellen will, sollte sich für eine Kombination aus Aktienfonds und Festzinsanlage entscheiden. Wieviel Geld in die Festzinsanlage fließt, ist abhängig von der Risikoneigung des Anlegers.
Riskante Strategie: Der Anleger verkauft so viele Fondsanteile, dass dieses Geld auf dem Festzinskonto für zwölf Monatszahlungen reicht.
Ausgewogene Strategie: Der Anleger sichert sich eine Rente für 5 Jahre. Er kann dafür etwa einen Bankauszahlplan abschließen. Das übrige Geld bleibt im Aktienfonds.
Vorsichtige Strategie: Der Anleger legt am Anfang so viel Geld in die Festzinsanlage, dass es für eine Rente von 10 Jahren reicht. Das restliche Geld bleibt im Aktienfonds.
Die richtige Auswahl der Fonds ist bei Entnahmeplänen besonders wichtig. Geeignet sind vor allem breit streuende Aktienfonds der Gruppe Welt oder Rentenfonds, deren Papiere auf Euro lauten.
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