Die ukrainische Präsidialverwaltung prognostiziert, dass der russische Angriffskrieg noch bis zu ein halbes Jahr dauern kann. „Das kann sich noch zwei bis sechs Monate hinziehen“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im Interview mit dem oppositionellen russischen Onlineportal Medusa gestern Abend.
Verhandlungen werde es erst geben, wenn sich die Lage auf dem Schlachtfeld ändere und Russland nicht mehr das Gefühl habe, die Bedingungen diktieren zu können, sagte Podoljak. Er warnte dabei einmal mehr vor territorialen Zugeständnissen an Russland. Das werde den Krieg nicht beenden. „Weil es für die Russische Föderation – und das hat Herr (Wladimir, Anm.) Putin mehrmals gesagt – prinzipiell ist, dass allein die Existenz der ukrainischen Staatlichkeit schädlich ist.“
Podoljak schätzte die russischen Verluste auf insgesamt 80.000 Menschen. Das seien Tote und Verwundete bei der regulären Armee, den Separatisten und der russischen Söldnertruppe Wagner. Allerdings räumte er ein, dass nach einer für Moskau katastrophalen Anfangsphase des Krieges mit bis zu 1.000 Kriegstoten pro Tag die derzeitigen Verluste der russischen und ukrainischen Truppen „vergleichbar“ seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die eigenen Verluste jüngst auf täglich bis zu 100 Tote und 500 Verletzte beziffert.
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