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Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft-Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

jorono (CC0), Pixabay
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Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen des Konzerns

1. Konzernstruktur

2. Geschäftsmodelle

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2. Geschäftsverlauf

3. Lage

4. Gesamtaussage

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

I. Grundlagen des Konzerns

1. Konzernstruktur

Grafik1

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft hält Anteile zu 100 % an drei Tochtergesellschaften:

Eintracht Frankfurt Museum GmbH, Frankfurt am Main

Eintracht Frankfurt Football (Beijing) Co., Ltd.

EintrachtTech GmbH, Frankfurt am Main

Eintracht Frankfurt Stadion GmbH, Frankfurt am Main

2. Geschäftsmodelle

Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft unterhält eine Herren Profifußballmannschaft und ist Mitglied im DFL Deutschen Fußball Liga e.V., Frankfurt am Main. Ferner unterhält die Gesellschaft seit dem 1. Juli 2020 eine Frauen Profifußballmannschaft. Neben der Abwicklung der Heimspiele und dem damit verbundenen Ticketverkauf besteht die Geschäftstätigkeit in der Verwertung eigener Rechte und dem Handel mit Fanartikeln unter der Marke Eintracht Frankfurt. Darüber hinaus wird unter der Leitung der Muttergesellschaft Eintracht Frankfurt e. V., Frankfurt am Main, ein Nachwuchs-Fußball-Leistungszentrum betrieben, welches der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft nachhaltig die Ausbildung von Profi-Fußball-Spielern sichert. Entsprechend der Geschäftspolitik konzentriert sich die Gesellschaft dabei auf dieses Kerngeschäft und ist nur in Bereichen tätig, die eng mit dem professionellen Fußball verbunden sind.

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft ist gemäß der Lizenzierungsordnung der DFL Deutschen Fußball Liga GmbH, Frankfurt am Main, verpflichtet, den sportlichen Unterbau der Lizenzfußballmannschaft, den Amateur- und Jugendfußball zu unterhalten. Mit Vertrag vom 14. November 2007 wurde mit dem Mehrheitsgesellschafter Eintracht Frankfurt e. V. ein Vertrag geschlossen, der die Durchführung des Amateur- und Jugendfußballs regelt. Auf Basis dieses Vertrages wendet die Eintracht Frankfurt Fußball AG bis zu 5 Mio. Euro pro Saison bzgl. der Entwicklung von Nachwuchsfußballspielern auf.

Eintracht Frankfurt Museum GmbH

Zweck der Gesellschaft ist die Förderung kultureller Zwecke durch die Förderung und Bewahrung des Bewusstseins der Geschichte des Vereins Eintracht Frankfurt sowie der Frankfurter und Hessischen Sportgeschichte mittels Aufbau, Betrieb und Unterhalt eines Museums.

Eintracht Frankfurt Football (Beijing) Co., Ltd.

Zweck der chinesischen Tochtergesellschaft ist es, den chinesischen Markt mit deutschem Know-how im Fußballbereich zu bedienen.

EintrachtTech GmbH

Diese Gesellschaft bündelt alle künftigen digitalen Geschäftsmodelle der Gruppe, die Entwicklung und das Customizing einer Plattform zum Betrieb und zur Aussteuerung von digitalen Geschäftsmodellen, das Anbieten und Durchführen von Beratungs- und Konzeptionsdienstleistungen mit Ausnahme einer Beratung, die der Genehmigung oder Zulassung bedarf, sowie der Betrieb, die Content-Erstellung und Kuration digitaler Produkte.

Eintracht Frankfurt Stadion GmbH

Die im Geschäftsjahr neu gegründete Gesellschaft übernimmt den Betrieb sowie die Vermarktung der Grundstücke, der anschließenden Sportareale, der Parkplätze und das Gebäudes des Stadions im Süden von Frankfurt am Main (Waldstadion) mit Ausnahme von Tätigkeiten, die nach der Gewerbeordnung einer Erlaubnis bedürfen, sowie die Organisation, Durchführung und Vermarktung eigener oder fremder Veranstaltungen.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft könnte nach den Erwartungen führender Wirtschaftsinstitute im kommenden Jahr um 4,2 Prozent wachsen. Das ist weniger als die bis Jahresende 2020 erwarteten 5,1 Prozent. Wegen des andauernden Shutdown verschiebt sich die Erholung nach hinten.

Im Jahr 2020 dürfte die Wirtschaftsleistung in Deutschland nach Einschätzung der Forscher um 5,1 Prozent schrumpfen. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt 2021 voraussichtlich zulegen wird, wird zunächst kein Rückgang der gestiegenen Arbeitslosigkeit erwartet. Zugrunde liegt die Annahme, dass die Einschränkungen ab April bis Sommer 2021 schrittweise aufgehoben werden. Ein wichtiger Treiber dafür ist auch die Annahme, dass die privaten Haushalte spätestens ab diesem Zeitpunkt wieder deutlich mehr für den Konsum ausgeben. Zunehmende Insolvenzen würden die Arbeitslosenquote aber wieder negativ beeinflussen. Hoffnung macht derweil die Industrie und das Exportgeschäft: Anders als während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 zeichnen sich keine Einbrüche ab, die Auftragslage sei zuletzt stabil gewesen.

Da sich die wirtschaftliche Erholung im nächsten Jahr dennoch verzögert, könnte sie im übernächsten Jahr etwas kräftiger ausfallen als bislang erwartet: Es wird für 2022 nunmehr ein Plus von 2,5 Prozent erwartet anstelle der ursprünglich erwarteten 1,7 Prozent.

Wie genau die Konjunkturprognosen sind, ist angesichts der sich schnell ändernden Situation jedoch vage.

Die 18 Bundesliga-Clubs haben in der Saison 2018/​19 erstmals die Umsatzmarke von vier Milliarden Euro übertroffen. Dem Gesamterlös von 4,02 Milliarden Euro liegt eine Steigerung um 5,4 Prozent im Vergleich zur Vorsaison zugrunde – zugleich bedeutet dieser Wert den 15. Umsatzrekord nacheinander. Die Clubs der 2. Bundesliga, deren wirtschaftliche Kennzahlen auch vor dem Hintergrund von stärkeren Veränderungen in der Zusammensetzung der Spielklasse zu betrachten sind, haben ebenfalls einen historischen Höchstwert verzeichnet: 782 Millionen Euro entsprechen einem Anstieg um 28,5 Prozent.

Das Wirtschaften der Proficlubs zieht nach wie vor auch einen fiskalischen und einen volkswirtschaftlichen Effekt nach sich. In den vergangenen zehn Spielzeiten haben Bundesliga und 2. Bundesliga insgesamt fast zehn Milliarden Euro an Steuern und Abgaben an die Finanzbehörden sowie die Sozial- und Unfallversicherungen entrichtet – allein in der Saison 2018/​19 ergab sich ein Höchstwert von 1,4 Milliarden Euro. Mit ihrer ökonomischen Kraft wachsen die Clubs zudem weiterhin auch in ihren Organisationsstrukturen. Der deutsche Profifußball bleibt dementsprechend ein Jobmotor: 56.081 Personen waren direkt oder indirekt rund um die Bundesliga und 2. Bundesliga beschäftigt. Im Zehnjahresvergleich ist diese Zahl um 52 Prozent gestiegen.

In der Gesamtbetrachtung der wirtschaftlichen Kennzahlen beider Spielklassen zeigt sich zudem, dass Bundesliga und 2. Bundesliga ihren Gesamterlös innerhalb von zehn Jahren um 136 Prozent auf den Rekordwert von 4,8 Milliarden Euro gesteigert haben. 28 der 36 Proficlubs haben die Spielzeit 2018/​19 mit einem Jahresüberschuss abgeschlossen. Zudem hat das Eigenkapital in beiden Ligen ein Rekordniveau erreicht: In der Bundesliga lag es bei 1,8 Milliarden Euro, in der 2. Bundesliga bei 174 Millionen Euro.

Diese gute Ausgangslage versetzt den Profifußball auch in der immer noch andauernden Pandemielage in die Lage handlungsfähig zu bleiben und weiterhin Spiele – wenn auch ohne Zuschauer – austragen zu können. Dennoch wird angesichts der Coronakrise mit massiven Verlusten für die Fußball-Bundesligisten gerechnet. Einschließlich der vergangenen Saison werden die Vereine bis zur Spielzeit 2021/​22 etwa zwei Milliarden Umsatzverlust machen.

In dieser Saison 2020/​2021 muss nach Einschätzung der DFL nahezu mit einem Gesamtausfall der Zuschauereinnahmen gerechnet werden. Das entspricht einem Verlust von 650 Millionen Euro. Derzeit finden nur Geisterspiele ohne Zuschauer statt. Der Einbruch auf dem Transfermarkt werde zwischen 250 bis 300 Millionen Euro betragen. Der Umsatzverlust für die Saison 2020/​2021 liegt damit etwa bei einer Milliarde Euro.

Die TV-Milliarden werden künftig etwas gleichmäßiger unter den 36 Clubs der Bundesliga und 2. Liga verteilt. Bei der Neuregelung des Verteilerschlüssels der rund fünf Milliarden Euro an Vermarktungs-Einnahmen will die Deutsche Fußball Liga in den kommenden beiden Spielzeiten vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie abfedern. In den beiden Jahren danach solle dann der Leistungsgedanke, die Nachwuchsförderung und das Interesse an den jeweiligen Clubs etwas stärker gewichtet werden.

2. Geschäftsverlauf

Das Kalenderjahr 2020 war vergleichbar dem Kalenderjahr 2019 stark durch die Corona-Krise gekennzeichnet. Im Kalenderjahr wurden 14 (18) Bundesliga-Heimspiele und zwei (kein) Heimspiel im DFB-Pokal durchgeführt. Zudem hat Eintracht Frankfurt zwei (drei) Heimspiele in der Europa League Gruppen- und KO-Phase zuhause ausgetragen. Davon haben allerdings nur fünf (davon 2 eingeschränkt) Bundesliga-, zwei DFB-Pokal-, und ein Europa League-Heimspiel mit Zuschauern stattgefunden. Der im vergangenen Kalenderjahr 2019 erzielte Rekordumsatz (304,2 Mio. Euro) konnte dadurch bei Umsätzen von 146,7 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2020 nicht mehr erreicht werden. Wesentliche Faktoren hierfür waren vor allem geringere Transfererlöse, geringere TV-Gelder aus der zentralen TV-Geldvermarktung der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL) und der UEFA aus der Teilnahme an der Europa League. Durch den Spielbetrieb ohne Stadionzuschauer wurden auch vor allem in den Bereichen Spielbetrieb und Vermarktung geringere Erträge erzielt. Durch die Pandemie bedingte Schließung der Fanshops hat sich der Ertrag im Merchandising ebenfalls reduziert.

Für das Kalenderjahr 2020 prognostizierte der Vorstand im Vorjahr für die Muttergesellschaft bei der Teilnahme am internationalen Wettbewerb einen Jahresüberschuss im Kerngeschäft von bis zu 4,0 Mio. Aufgrund der seit März 2020 herrschenden Pandemielage und dem damit verbundenen Einnahmeausfall im erheblichen Maße wurde ein Jahresfehlbetrag von 34,0 Mio. Euro auf Ebene der Konzernobergesellschaft und von 37,2 Mio. Euro im Konzern erzielt.

3. Lage

a. Ertragslage

Ergebnisentwicklung

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die Gruppe einen Jahresfehlbetrag i. H. v. 37.173 Tausend Euro (Vorjahr: Jahresüberschuss i. H. v. 36.890 Tausend Euro).

Ertragsentwicklung

Die im operativen Betriebsergebnis enthaltenen Erträge entwickelten sich in den letzten beiden Geschäftsjahren wie folgt:

Operative Erträge Konzern 2020
in T€
Konzern 2019
in T€
Veränderung
in T€
Veränderung
in %
Spielbetrieb 5.459 32.483 -27.024 -83,2%
Vermarktung 39.244 49.696 -10.452 -21,0%
TV-Rechte 73.397 93.402 -20.005 -21,4%
Spielertransfer 16.604 111.487 -94.883 -85,1%
Fußballschule 340 635 -295 -46,5%
Merchandising 11.687 16.497 -4.810 -29,2%
Sonstige 5.131 4.622 509 11,0%
Gesamt 151.862 308.822 -156.960 -50,8%

Die Ertragslage ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamterträge (Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge) um 50,8 % auf 151.862 Tausend Euro gesunken sind.

Die Erträge aus Spielbetrieb sanken im Kalenderjahr 2020 um 27.024 Tausend Euro (-83,2 %). Dies ist insbesondere auf die Durchführung des Spielbetriebs ohne Stadionzuschauerzurückzuführen. Im Kalenderjahr 2020 richtete man insgesamt in der Europa League (2, VJ 3), DFB-Pokal (2, VJ 0) und Bundesliga (14, VJ 18) Heimspiele aus.

Die Erträge aus Vermarktung sanken um 10.452 Tausend Euro (-21,0 %) auf 39.244 Tausend Euro. Auch hier gingen die Einnahmen aus Hospitality-Erträgen (Business Seats und Logen) aufgrund der fehlenden Zuschauer stark zurück und die Werbeleistungen aus Sponsorenverträge konnten aufgrund der Pandemielage nicht vollumfänglich erfüllt werden.

Die Erträge aus TV-Rechten sanken um 20.005 Tausend Euro auf 73.397 Tausend Euro (-21,4 %). Die Erträge aus der zentralen TV-Vermarktung der Bundesliga sanken dabei um 3.971 Tausend Euro (-5,9 %) auf 62.933 Tausend Euro. Aufgrund der zwischenzeitlichen Unterbrechung des Spielbetriebs und der damit einhergehenden Verzerrung des Spielplans haben sich die TV-Gelder reduziert. Zudem wurden Erträge aus der Teilnahme an der Europa League i.H.v. 2.789 Tausend Euro und aus dem DFB-Pokal 4.736 Tausend Euro erzielt.

Die Erträge aus Spielertransfer beliefen sich im Kalenderjahr 2020 auf 16.604 Tausend Euro (-85,1 %).

Die Erträge aus Merchandising sanken um 4.810 Tausend Euro (-29,2 %) auf 11.687 Tausend Euro. Dies ist vor allem durch die zeitweise Schließung der Fanshops und die fehlenden Umsätze rund um den jeweiligen Spieltag bedingt.

Aufwandsentwicklung

Die operativen im Betriebsergebnis enthaltenen Aufwendungen entwickelten sich in den letzten beiden Geschäftsjahren wie folgt:

Operative Aufwendungen Konzern 2020
in T€
Konzern 2019
in T€
Veränderung
in T€
Veränderung
in %
Personalaufwand 83.986 92.987 -9.001 -9,7%
Abschreibungen 29.896 22.940 6.956 30,3%
Spielbetrieb 24.620 41.503 -16.883 -40,7%
Transfer 5.732 38.797 -33.065 -85,2%
Amateurfuß ball 4.956 4.879 77 1,6%
Frauenfußball 432 0 432
Fußballschule 374 561 -187 -33,3%
Marketing und Kommunikation 20.443 31.610 -11.167 -35,3%
Handel 8.942 10.689 -1.747 -16,3%
Verwaltung 8.019 9.133 -1.114 -12,2%
Gesamt 187.400 253.099 -65.699 -26,0%

Insgesamt sanken die operativen Aufwendungen um 65.699 Tausend Euro (-26,0 %).

Die Personalaufwendungen sanken um 9.001 Tausend Euro auf 83.986 Tausend Euro (-9,7 %). Dies ist im Wesentlichen auf weniger Prämien aufgrund des sportlichen Erfolges und vor allem auf den freiwilligen Gehaltsverzicht jedes Mitarbeiters zurückzuführen.

Die Abschreibungen stiegen aufgrund der Veränderungen des Spielerkaders um 6.956 Tausend Euro (+30,3 %).

Die Spielbetriebsaufwendungen sanken im Wesentlichen durch den größtenteils Spielbetrieb ohne Zuschauer um 16.883 Tausend Euro auf 24.620 Tausend Euro (-40,7 %).

Die Transferaufwendungen sanken um 33.065 Tausend Euro auf 5.732 Tausend Euro (-85,2 %). Die Reduzierung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der dem verringerten Transfervolumen inkl. der Berücksichtigung von Drittbeteiligungen an den Verkaufserlösen sowie Provisionsaufwendungen aus dem Verkauf von Spielern. Im Gegensatz zu „ablösepflichtigen“ Spielertransfers sind die entstehenden Vermittlungshonorare für „ablösefreie“ Spieler im Zeitpunkt des Spielerzugangs direkt erfolgswirksam zu verbuchen und können nicht über die Laufzeit des Vertrages abgegrenzt werden. Zudem werden Transferbeteiligungen für Weitertransfers dort erfasst.

Die Aufwendungen für das Nachwuchsleistungszentrum (Amateurfußball) betrugen 4.956 Tausend Euro (2019: 4.879 Tausend Euro).

Die Aufwendungen für den Bereich Frauenfußball (Start zur Saison 2020/​2021) betragen erstmalig 432 Tausend Euro.

Die Aufwendungen für den Bereich Fußballschule sanken um 187 Tausend Euro (-33,3 %) auf 374 Tausend Euro.

Die Aufwendungen für Marketing & Kommunikation sanken um 11.167 Tausend Euro auf 20.443 Tausend Euro (-35,3 %). Durch die im Pandemiefall geringere Stadionmiete und weitere mit der Pandemie verbundenen Kostensenkungen fielen die Aufwendungen geringer aus.

Die Aufwendungen für Handel sanken um 1.747 Tausend Euro auf 8.942 Tausend Euro (-16,3 %). Der geringere Umsatz hat zu einem geringen Wareneinsatz als im Vorjahr geführt.

Die Aufwendungen für die Verwaltung sanken um 1.114 Tausend Euro(-12,2 %).

b. Finanzlage

Ausgangslage

Die Kernaufgabe des Finanzmanagements der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft ist die jederzeitige ausreichende Liquiditätsversorgung der Konzerngesellschaften. Dies bedeutet, dass Anlagen so terminiert werden, dass neben der Zahlungsfähigkeit der laufenden Verpflichtungen in den Transferfenstern Dispositionsmöglichkeiten sichergestellt sind. Die Geldanlagen erfolgen unter der Prämisse höchstmöglicher Risikovermeidung. Diese Grundsätze resultieren auch daraus, dass im Lizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball Liga GmbH der Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit durch die Darlegung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit erbracht wird.

Kapitalstruktur

Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2020 20,0 % (31.12.2019: 33,8 %). Die Reduzierung ist bei einer gesunkenen Bilanzsumme ausschließlich auf den im Kalenderjahr 2020 erzielten Konzernjahresfehlbetrag zurückzuführen.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2020 wurden entsprechend dem Anlagenspiegel folgende Investitionen vorgenommen:

Investitionen Konzern 2020
in T€
Konzern 2019
in T€
Spielerwerte 16.298 84.525
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 2.841 534
Sachanlagen 21.184 9.041
Finanzanlagen 30 41
Gesamt 40.353 94.141

Das Geschäftsjahr 2020 war maßgeblich durch eine erhöhte Investitionstätigkeit in Sachwerte (Neubau ProfiCamp) gekennzeichnet.

Liquiditätsanalyse

Zum 31. Dezember 2020 verfügte der Konzern über liquide Mittel i. H. v. 21.716 Tausend Euro (31.12.2019: 35.453 Tausend Euro).

Die Liquiditätsentwicklung lässt sich durch die nachfolgende Konzernkapitalflussrechnung verdeutlichen:

Angaben
in EURO
2020 2019
Jahresfehlbetrag/​-überschuss (Periodenergebnis) -37.173.478 36.889.687
Abschreibungen auf Anlagevermögen 29.896.389 22.940.105
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Rückstellungen -18.214.354 2.508.340
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (-) -2.992.729 -2.557.681
Zunahme (-) /​Abnahme (+) der Vorräte, der Liefer- und Leistungsforderungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -9.749.643 -43.101.572
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 12.260.251 -2.314.181
Verlust (+) /​ Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -739.494 -18.085.434
Zinsaufwendungen (+) /​ Zinserträge (-) /​ Erträge aus Ausleihungen (-) 2.144.666 132.927
Ertragsteueraufwand (+) /​ Ertragsteuerertrag (-) -721.903 18.724.650
Ertragsteuerzahlungen 0 -5.412.380
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -25.290.295 9.724.461
Einzahlungen aus Abgängen des Spielervermögens 56.546.334 65.013.809
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens 0 43.344
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens 320.218 315.600
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -2.841.431 -533.942
Auszahlungen für Investitionen in Spielervermögen -65.033.069 -60.276.217
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -21.183.316 -9.041.121
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -29.914 -40.291
Erhaltene Erträge aus Ausleihungen 30.032 35.675
Erhaltene Zinsen 59.959 51.643
Cashflow aus Investitionstätigkeit -32.131.187 -4.431.500
Gezahlte Zinsen -2.234.658 -220.245
Auszahlungen/​Einzahlungen aus der Aufnahme/​Tilgung von Finanzkrediten 45.918.622 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 43.683.964 -220.245
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -13.737.518 5.072.716
Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -397 4.111
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 35.453.464 30.376.637
Finanzmittelfonds*) am Ende der Periode 21.715.549 35.453.464

Der Finanzmittelfonds am Ende der Periode umfasst ausschließlich Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände sowie Kreditkartenverkehr. Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft konnte auch im Geschäftsjahr 2020 ihren Zahlungsverpflichtungen vollumfänglich nachkommen.

Zum Bilanzstichtag hatten wir folgende Liquiditätskennzahlen zu verzeichnen:

– Liquidität ersten Grades: 24,9 %1 (31.12.2019: 32,4 %)
– Liquidität zweiten Grades: 47,0 %2 (31.12.2019: 70,8 %)
– Liquidität dritten Grades: 52,4 %3 (31.12.2019: 73,9 %)

1 Liquide Mittel /​ kurzfristiges Fremdkapital

2 Kurzfristiges monetäres Umlaufvermögen /​ kurzfristiges Fremdkapital

3 Kurzfristiges monetäres Umlaufvermögen + Vorräte /​ kurzfristiges Fremdkapital

Wie in den vergangenen Jahren wurde aus Risikovorsorgegründen zwei Kreditlinienverträge i. H. v. insgesamt 40 Mio. Euro mit einer Laufzeit bis zum 1. Juli 2021 abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2020 erfolgte eine Inanspruchnahme i.H.v. 20 Mio. Euro.

Die Inanspruchnahme des Immobilen-Darlehen für den Neubau des Proficamps betrug zum 31.12.2020 25.923 Tausend Euro bei einem Volumen von insgesamt 34,1 Mio. Euro.

Bei einer um 47.266 Tausend Euro gesunkenen Bilanzsumme auf 153.001 Tausend Euro betrug das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital zum 31. Dezember 2020 25,0 % (31.12.2019: 51,1 %).

c. Vermögenslage

Das Vermögen hat sich im Kalenderjahr 2020 wie folgt entwickelt:

Konzern 2020
in T€
Konzern 2019
in T€
Veränderung
in T€
Veränderung
in %
Spielerwerte 68.890 92.179 -23.289 -25,3%
Immaterielle Vermögensgegenstände 3.350 584 2.766 473,6%
Sachanlagen 31.350 11.286 20.064 177,8%
Finanzanlagen 1.625 1.915 -290 -15,1%
Vorräte (Merchandising) 4.676 3.413 1.263 37,0%
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 20.608 54.383 -33.775 -62,1%
Flüssige Mittel 21.715 35.453 -13.738 -38,7%
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 787 1.054 -267 -25,3%
Gesamt 153.001 200.267 -47.266 -23,6%

Die Verringerung des Gesamtvermögens um 47,3 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf planmäßige Abschreibungen des Anlagevermögens, eine Reduzierung der bestehenden Transferforderungen durch Factoring und die Verwendung von Flüssigen Mitteln zur Tilgung von Transferverbindlichkeiten zurückzuführen. Gegenläufig haben die im Geschäftsjahr fortgeführten Investitionen in den Neubau der Geschäftsstelle zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten geführt.

4. Gesamtaussage

Die Höhe des Eigenkapitals, die vorhandene Liquidität und das Bestehen von Kreditlinien führen neben den zur Verschlechterung der Ertragslage gemachten Ausführungen dazu, die Vermögenslage als angemessen und die Finanz- und Ertragslage der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft und des Konzerns weiterhin als stabil zu bezeichnen. Bei andauerndem Pandemiezustand über den Sommer 2021 hinaus und den damit aktuell einhergehenden Beschränkungen in der Stadionnutzung wird sich die Lage aber deutlich verschlechtern.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Entwicklung der Ertragslage

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 und nach Abschluss des 17. Spieltages der Bundesligasaison 2020/​2021 (20. Januar 2021) belegt die Mannschaft mit 27 Punkten Tabellenplatz 8 und hat 20 Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Es ist daher damit zu rechnen, dass ein Abstieg somit unrealistisch erscheint. Sollte der Punktdurchschnitt bis zum Ende der Saison gehalten werden können, reicht dies voraussichtlich für die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb. Diese Plätze werden bis zum Ende der Saison hart umkämpft sein. Der Vorstand geht daher mit der gebotenen Vorsicht von Platz 10 in der Abschlusstabelle aus.

Im Falle der Teilnahme am Spielbetrieb der ersten Bundesliga 2021/​2022 plant der Vorstand für das Kalenderjahr 2021 mit einem Umsatz i. H. v. 199 Mio. Euro. Das erwartete Umsatzniveau ist vor allem auf wieder deutlich höhere zukünftige geplante Transfererlöse und einer Rückkehr zu Zuschauern im Stadion zurückzuführen.

Aufgrund des im Kalenderjahr 2019 begonnenen Neubau eines ProfiCamps auf dem Stadiongelände und weiteren Investitionen in das Sachanlagevermögen im Kalenderjahr 2020 i.H.v. 17,4 Mio. Euro plant der Konzern auch für das Geschäftsjahr 2021 mit ähnlichen Investitionen. Den Digitalausbau des Stadiongeländes will man abhängig der Pandemielage und den gebotenen Finanzierungsmöglichkeiten angehen. Hier getätigte Investitionen sollen sich auf die wirtschaftliche Stabilität und Stärkung des Standortes auswirken. Die Auswirkungen der Corona-Krise werden auch in den kommenden Jahren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Auf der Aufwandsseite ergeben sich überwiegend dann Erhöhungen, wenn diese mit gestiegenen Umsätzen sowie mit der Rückkehr der Zuschauer zusammenhängen. Der Konzern erwartet daher für das Kalenderjahr 2021 einen Jahresfehlbetrag von ca. 6 Mio. Euro. Sollte sich die Mannschaft am Ende der Spielzeit 2020/​2021 für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren, so rechnet der Konzern mit einem Jahresüberschuss von bis zu 2 Mio. Euro.

Für den theoretischen Fall eines Abstieges rechnet der Konzern aufgrund der Umstrukturierung des Spielerkaders und den damit zu erzielenden Transfererlösen mit einem leicht positiven Ergebnis. Die Liquiditätssituation wird dann auch durch geeignete Maßnahmen gesichert.

Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft verfügt trotz der pandemiebeeinträchtigten Verschlechterung der Ertragslage in 2020 durch die hohe Zahlungsmoral ihrer Kunden und Partnerunternehmen und die im Geschäftsjahr eingeleiteten Maßnahmen weiterhin über eine angemessene Liquidität zum Bilanzstichtag, um die anstehenden Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Zur Absicherung allgemeiner und branchenspezifischer Risiken hält die Gesellschaft dennoch durch den Abschluss von Kreditlinien für den Moment ausreichende Liquiditätsreserven vor. Aufgrund der pandemiebedingten Umsatzrückgänge wurde erstmalig im Sommer 2020 die vorhandenen Betriebsmittelkreditlinie in Anspruch genommen, wenn auch bis heute nicht in voller Höhe. Man beabsichtigt das hohe Volumen der Kreditlinien im gleichen Umfang auch zukünftig beizubehalten, um den Risiken adäquat zu begegnen. Hierzu ist eine Umfinanzierung der bei der Wirecard Bank zum 1. Juli 2021 auslaufenden Kreditlinie in gleichen Umfang vorgesehen und dazu haben bereits erste Gespräche mit anderen Finanzinstitutionen stattgefunden. Zur erweiterten Risikovorsorge wurde eine Landesbürgschaft mit einer Laufzeit bis 2025 gewährt, die die Besicherung im Pandemiefall für einen Teil der bestehenden Kreditlinien darstellt.

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft hat mit dem Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes sowie eines Trainingszentrums für den Sportbereich auf dem Stadiongelände begonnen. Das gesamte Bauvolumen wird auf ca. 35 Mio. Euro geschätzt. Die Baukosten werden größtenteils durch ein langjähriges Immobiliendarlehen finanziert. Durch die ab Fertigstellung des Gebäudes eingesparten Mietzahlungen sowie aus den sich ergebenden zusätzlichen Vermarktungspotentialen im Bereich des Stadions soll das aufgenommene Fremdkapital zurückgeführt werden. Diese Investition ist eine zukunftsweisende Infrastrukturmaßnahme und soll nachhaltig die sportliche Entwicklung sichern. Die Fertigstellung ist für das Kalenderjahr 2021 geplant. Das Gebäude wird auf einem Erbpachtgrundstück gebaut. Der Erbpachtvertrag läuft über 60 Jahre.

Im Jahr 2020 wurde mit der digitalen Modernisierung des Stadions begonnen, wenn auch nicht in dem Umfang, der vor der Pandemie angedacht war. Das Stadion wird seit 1. Juli 2020 durch eine eigene Konzerngesellschaft betrieben. Sollten weitere Investitionen in die digitale Infrastruktur getätigt werden, wird dies voraussichtlich durch Fremdkapital finanziert. Die sich dadurch verbesserte Vermarktungslage und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle soll den zu leistenden Kapitaldienst sichern. Die konkreten Umsetzungen sind auch hier von dem weiteren Pandemieverlauf abhängig.

Im Jahr 2018 wurde zudem eine Maßnahme zur Stärkung des Eigenkapitals durchgeführt. Hierzu wurde ein Modell umgesetzt, das über die Zuführung einer Kapitaleinlage das Eigenkapital erhöht, ohne dabei eine Erhöhung des gezeichneten Kapitals durchzuführen. Der neue Aktionär hat bei gleichbleibendem Aktienanteil des Mehrheitsaktionärs zunächst Aktien von den bisherigen Minderheitsaktionären übernommen. Zeitgleich haben sich alle Minderheitsaktionäre verpflichtet bezüglich eines Teils ihrer Aktien eine Kapitaleinlage zu leisten. Die Eintracht Frankfurt Fußball AG besitzt ein entgeltliches Optionsrecht zum Kauf dieser Aktien. Das Optionsrecht berechtigt Optionsaktien zu einem Mehrwert neu zu platzieren. Dadurch kann ein weiterer Beitrag zur weiteren finanziellen Stabilisierung geleistet werden.

Gesamtdarstellung der Entwicklung

Der Konzern erwartet für die Zukunft, dass sich die sportlichen Entwicklungsmöglichkeiten, wie in der Vergangenheit, an der aktuellen Finanzlage des Konzerns orientieren. Die Aufnahme von Fremdkapital mit dem Ziel der sportlichen Weiterentwicklung ist aufgrund der damit verbundenen Chancen erhöhter Transfererlöse eine Option, wenn ein ausgewogenes Chance-/​Risiko-Verhältnis vorliegt. Dieser Aspekt wird in der Pandemielage im besonderen Maße berücksichtigt. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit bleibt innerhalb der Bundesliga ähnlich, da die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise die Clubs gleichermaßen betreffen.

Hinsichtlich der Ertragslage werden in den großen Geschäftsfeldern Umsatzrückgänge verzeichnet. Das resultiert vor allem aus der Tatsache, dass seit Ausbruch der Pandemie keine Stadionzuschauer zu Großveranstaltungen inkl. Fußballspielen zugelassen sind. Auf der Kostenseite wird mit diversen Maßnahmen wie Gehaltsverzicht, Kurzarbeit, allgemeine Kostenreduktion und Verminderung des Spielerkaders durch Ausleihungen entgegengewirkt. Die Umsatzeinbrüche können aufgrund bestehender Verträge und unter Aufrechterhaltung der sportlichen und auch wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit nicht vollumfänglich aufgefangen werden. Das wirkt sich ebenfalls auf die Finanzlage aus, die durch bestehende Kreditlinien abgesichert sind. Die für die Besicherung zugrunde gelegten Sicherheiten stehen trotz Umsatzrückgang und mithilfe der Inanspruchnahme einer Landesbürgschaft weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Die Vermögenslage ist durch die voraussichtlich zurückgehende Investitionsbereitschaft insbesondere in Spielerwerte davon ebenfalls betroffen. Die Werthaltigkeit der Vermögensgegenstände ist derzeit aber nicht gefährdet.

Insgesamt ist somit weiterhin die Fortführung der Geschäftstätigkeit sichergestellt, insbesondere bei einer Entspannung der Pandemielage im Sommer 2021 mit den damit verbundenen Lockerungen der restriktiven Maßnahmen. Sollte sich die Pandemielage weiter verschärfen oder länger andauern, sind weitere Kostenreduktionen oder Finanzierungen über das Ende der Saison 2021/​2022 hinaus möglich, um diese Folgewirkungen zu kompensieren. Eine genaue Prognose der wirtschaftlichen Auswirkung der Pandemie bleibt aufgrund der dynamischen Lage weiterhin vage.

Das Interesse an der Fußballbundesliga ist weiterhin hoch und die Einschaltquoten beliefen sich in der Saison 2019/​2020 auf einen neuen Rekord. Die Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) hat die Ausschreibung des neuen TV-Vertrages ab der Spielzeit 2021/​2022 beendet und mit einem für die aktuelle Lage gutem Ergebnis abgeschlossen. Die nationalen Medienerlöse für die Rechteperiode bis zur Saison 2024/​2025 steigen auf 4,4 Mrd. Euro. Das entspricht durchschnittlich 1,1 Mrd. Euro pro Saison. Die TV-Gelder stellen gerade im Pandemiefall die maßgebliche Umsatzgröße dar.

2. Chancenbericht

Im Kalenderjahr 2021 bestehen hinsichtlich einer positiven Veränderung von Umsatz- und Ergebnis wenige Chancen, die noch keinen Einfluss in die vorgenannte Prognose gefunden haben. Lediglich in der Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb bestünde eine signifikante Umsatz- und Ergebnischance. Ein Ende des Pandemiezustandes im Frühjahr 2021 würde ebenfalls eine Umsatz- und Ergebnischance darstellen, die positive Auswirkungen auf die Normalisierung des Geschäftsbetriebes in der kommenden Saison 2021/​2022 haben würde.

3. Risikobericht

Risikomanagement

Durch das implementierte Planungs-, Berichts- und Kontrollsystem, das kontinuierlich weiterentwickelt wird, ist der Konzern jederzeit in der Lage, positive und negative Veränderungen zu erkennen und adäquat zu reagieren. Die Qualität dieses Controlling-Systems hat es uns in den letzten Jahren ermöglicht, sportliche und finanzielle Ziele in Einklang zu bringen.

Daneben sind Auswahl und Qualifikation verantwortlicher Mitarbeiter und deren Informationsaustausch mit den Mitgliedern des Vorstandes ein geeignetes Mittel, um Risiken frühzeitig zu erkennen, exakt zu bestimmen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Aufgrund der Unternehmensgröße existiert auch weiterhin keine interne Revisionsabteilung. Das Entstehen von Risiken, die durch eine interne Revisionsabteilung aufgedeckt werden können, versucht die Konzernobergesellschaft durch organisatorische Maßnahmen und Grundsätze der Führung und Zusammenarbeit zu verhindern. Die Konzernobergesellschaft beschränkt sich auf interne Kontrollen in Form von programmierten und manuellen Prüfungshandlungen. Die manuellen Prüfungshandlungen sind insbesondere in einer Kassenrichtlinie, Einkaufsrichtlinie und Datenschutzrichtlinie festgelegt. Darüber hinaus wird ein Tax Compliance Management System entwickelt. Somit sollen zukünftig die steuerlichen Risiken besser gemanagt werden.

Sportliche Risiken

Der wirtschaftliche Erfolg von der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft hängt in erheblichem Maße von der sportlichen Leistung der Lizenzmannschaft der Herren ab. Der sportliche Erfolg wiederum ist nur in eingeschränktem Maße planbar und hängt nicht unwesentlich von Faktoren ab, die nur schwer beeinflussbar sind. Diese Risiken lassen sich nur begrenzt minimieren. Die Verantwortlichen wirken diesen Risiken durch intensives Scouting und sportmedizinische Untersuchungen vor der Verpflichtung eines Spielers entgegen. Während einer Spielzeit wird durch qualifiziertes Fachpersonal darauf hingewirkt, die Trainings- und Rehabilitationsmaßnahmen ständig zu optimieren.

Wirtschaftliche Risiken

Durch das neu gestaltete Stadionmodell mit der Stadt Frankfurt kann sich der Konzern sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Kostenseite besserstellen. Der Stadionbetrieb erfolgt seit 1. Juli 2020 durch eine 100%ige Tochtergesellschaft. Zudem konnte durch die Eigenvermarktung bereits ein erhöhter Deckungsbeitrag im Bereich Sponsoring erzielt werden. Die eigenen leistungswirtschaftlichen Risiken, wie einen Abstieg in die 2. Bundesliga, versucht der Konzern durch variable Vertragsgestaltungen sowie eine an die wirtschaftlichen Möglichkeiten angepasste Investitions- und Liquiditätspolitik zu begrenzen.

Mit der Umsetzung der Digitalstrategie und des Eigenbetriebs des Stadions über Tochtergesellschaften, die über einen Ergebnisabführungsvertrag mit der Gesellschaft verbunden sind, besteht die Notwendigkeit die wirtschaftliche Geschäftstätigkeit aus Sicht der Muttergesellschaft durch ein Beteiligungscontrolling zu monitoren.

Die bestehende Pandemie hat erheblichen Einfluss auf die Umsätze wesentlicher Geschäftsbereiche. Die nicht vorhandenen Zuschauer bei Großveranstaltungen beeinträchtigen die Ticketingerlöse sowie Hospitality-Erlöse aus dem Vermarktungsbereich. Unter diesen Bedingungen ist es zudem schwer alle Leistungen aus Sponsoringverträgen zu erbringen, sodass es zu Einnahmeausfällen kommen kann. Die Schließung von Fanshops reduzieren zudem Merchandisingeinnahmen. Je nach Grad der Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Lage können dadurch auch globale Risiken für die Profisportbranche entstehen. Im Ergebnis gehen die dem Profisport zur Verfügung stehenden Mitteln zurück, was im Fußball sich auch in sinkenden Transferströmen bemerkbar macht. Die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs hat dabei oberste Priorität, um die wesentliche Einnahmequelle der TV-Gelder aufrechtzuerhalten. Dies wird durch ein umfassendes Sicherheits- und Hygienekonzept umgesetzt. Angesichts der eingetreten Pandemielage wird der Konzern zukünftige in Vertragsgestaltungen auf entsprechende Modalitäten anpassen. Die dadurch angestrebte Kostenreduktion soll den Umsatzrückgang in solchen Lagen in geeignetem Maße abfangen. Auch spielen Überlegungen zukünftige Einnahmen umsatzseitig abzusichern eine Rolle. Noch ist allerdings nicht abzusehen, welche vielfältigen Auswirkungen eine Pandemie auf den Profisport haben wird, sodass in einem kontinuierlichen Prozess möglichen Risiken begegnet werden muss.

Durch das Lizenzierungsverfahren der DFL ist der Konzern angehalten die wirtschaftlichen Risiken so zu begrenzen, dass die Liquidität in der laufenden und kommenden Spielzeit nachweislich gesichert ist.

Finanzielle Risiken

Die Darlehen zur Finanzierung der neuen Geschäftsstelle/​ProfiCamp sind mit langfristigen Zinsbindungen und planbaren Kapitaldiensten ausgestattet, um die finanziellen Risiken zu begrenzen. Für den Kapitalbedarf des digitalen Stadionausbaus wird eine Finanzierungsstruktur angestrebt, die der Konzern den nötigen Handlungsspielraum und die notwendige Planungssicherheit bietet. Das Aufrechterhalten der bestehenden Betriebsmittellinien sichert darüber hinaus die unsichere wirtschaftliche Entwicklung ab. Die in Anspruch genommen Mittel werden in den zukünftigen Planungsrechnungen berücksichtigt und sollen maßvoll zurückgeführt werden. Zudem bieten Forderungsverkäufe bspw. aus Spielertransfers eine Handlungsoption, um Liquiditätsrisiken abzusichern.

Die Ausfallsrisiken sind üblicherweise in den medialen Bereich, Hospitality, Ticketerlösen sowie Transferforderungen gering und daher unbesichert. Zwar sind Corona bedingt aktuell die Ausfallsrisiken angestiegen, jedoch überwacht der Vorstand regelmäßig die offenen Posten. Preisänderungsrisiken sind als nicht bedeutend einzuschätzen, da der Anteil variabler Zahlungsströme bzw. in Fremdwährung gering sind.

Ergebnis der Risikoanalyse aus Sicht des Vorstandes

Es ist festzuhalten, dass der Konzern den identifizierbaren Risiken bis zum jetzigen Zeitpunkt adäquat begegnen kann. Risiken abseits einer entgegen den aktuellen Erwartungen dauerhaft anhaltenden Pandemielage, die den Fortbestand der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft gefährden könnten, sind vor diesem Hintergrund derzeit nicht erkennbar.

 

Frankfurt am Main, den 24. Februar 2021

Fredi Bobic

Oliver Frankenbach

Axel Hellmann

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

31.12.2020 31.12.2019
EUR EUR EUR EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Spielerwerte 68.890.151,44 92.178.543,14
2. Lizenzen, Software 798.331,61 50.118,45
3. Geschäfts- oder Firmenwert 115.275,00 0,00
4. Geleistete Anzahlungen 2.436.025,72 72.239.783,77 533.941,57 92.762.603,16
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung 5.085.993,82 2.096.186,67
2. Geleistete Anzahlungen 26.263.942,01 31.349.935,83 9.189.729,11 11.285.915,78
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 1.346.799,83 1.632.367,73
2. Kautionen und Sonstiges 278.088,34 282.824,06
3. Genossenschaftsanteile 250,00 1.625.138,17 250,00 1.915.441,79
105.214.857,77 105.963.960,73
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Handelswaren 4.676.019,60 3.412.864,95
II. Forderungen und sonstige Vermögens gegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.777.045,69 5.673.804,01
2. Forderungen aus Transfer 6.212.500,00 46.701.684,11
3. Forderungen gegen Gesellschafter 105.700,83 80.576,79
4. Sonstige Vermögensgegenstände 2.513.044,44 20.608.290,96 1.927.604,47 54.383.669,38
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kredit instituten 21.715.548,54 35.453.463,59
46.999.859,10 93.249.997,92
C. Rechnungsabgrenzungsposten 786.762,33 1.053.559,65
153.001.479,20 200.267.518,30

Passiva

31.12.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 2.802.500,00 2.802.500,00
II. Kapitalrücklage 17.283.109,96 17.283.109,96
III. Gewinnrücklagen 10.400.000,00 10.400.000,00
IV. Währungsausgleichsposten 3.714,29 4.111,33
V. Bilanzgewinn 74.412,46 37.247.890,84
30.563.736,71 67.737.612,13
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 0,00 130.692,78
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 2.285.936,42 17.715.908,80
2. Sonstige Rückstellungen 4.773.775,77 9.029.061,00
7.059.712,19 26.744.969,80
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 45.918.622,04 0,00
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 31.680,00 3.378.908,05
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 23.293.081,45 30.722.878,41
4. Verbindlichkeiten aus Transfer 13.758.388,19 57.111.522,71
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 966.149,36 0,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten 22.385.210,86 4.469.122,45
– davon aus Steuern EUR 20.066.413,59 (i. Vj. EUR 2.423.125,92) –
106.353.131,90 95.682.431,62
E. Rechnungsabgrenzungsposten 9.024.898,40 9.971.811,97
153.001.479,20 200.267.518,30

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

1.1.–31.12.2020
EUR
1.1.–31.12.2019
EUR
1. Umsatzerlöse 146.731.685,91 304.199.470,34
2. Sonstige betriebliche Erträge 5.131.176,02 4.622.755,59
Summe betriebliche Erträge 151.862.861,93 308.822.225,93
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Waren -5.857.087,65 -7.392.050,35
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -79.014.843,11 -89.224.722,26
b) Soziale Abgaben -4.971.586,02 -3.762.449,96
-83.986.429,13 -92.987.172,22
5. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen -29.896.388,53 -22.940.105,79
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -67.660.912,04 -129.779.522,99
Summe betriebliche Aufwendungen -187.400.817,35 -253.098.851,35
Betriebsergebnis -35.537.955,42 55.723.374,58
7. Erträge aus Beteiligungen 10,13 2,54
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 30.032,10 35.675,17
– davon von Gesellschaftern EUR 30.032,10 (i. Vj. EUR 35.675,17) –
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 59.949,00 51.643,18
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.234.657,57 -220.244,84
Finanzergebnis -2.144.666,34 -132.923,95
11. Ertrag aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (i.Vj Aufwand) 721.903,38 -18.724.649,95
12. Ergebnis nach Steuern -36.960.718,38 36.865.800,68
13. Sonstigen Steuern (Aufwand; i.Vj Ertrag) -212.760,00 23.886,35
14. Jahresfehlbetrag (i.Vj. Jahresüberschuss) -37.173.478,38 36.889.687,03
15. Gewinnvortrag 37.247.890,84 358.203,81
16. Bilanzgewinn 74.412,46 37.247.890,84

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2020

Angaben
in EURO
2020 2019
Jahresfehlbetrag/​-überschuss (Periodenergebnis) -37.173.478 36.889.687
Abschreibungen auf Anlagevermögen 29.896.389 22.940.105
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Rückstellungen -18.214.354 2.508.340
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (-) -2.992.729 -2.557.681
Zunahme (-) /​Abnahme (+) der Vorräte, der Liefer- und Leistungsforderungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -9.749.643 -43.101.572
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 12.260.251 -2.314.181
Verlust (+) /​ Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -739.494 -18.085.434
Zinsaufwendungen (+) /​ Zinserträge (-) /​ Erträge aus Ausleihungen (-) 2.144.666 132.927
Ertragsteueraufwand (+) /​ Ertragsteuerertrag (-) -721.903 18.724.650
Ertragsteuerzahlungen 0 -5.412.380
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -25.290.295 9.724.461
Einzahlungen aus Abgängen des Spielervermögens 56.546.334 65.013.809
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens 0 43.344
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens 320.218 315.600
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -2.841.431 -533.942
Auszahlungen für Investitionen in Spielervermögen -65.033.069 -60.276.217
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -21.183.316 -9.041.121
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -29.914 -40.291
Erhaltene Erträge aus Ausleihungen 30.032 35.675
Erhaltene Zinsen 59.959 51.643
Cashflow aus Investitionstätigkeit -32.131.187 -4.431.500
Gezahlte Zinsen -2.234.658 -220.245
Auszahlungen/​Einzahlungen aus der Aufnahme/​Tilgung von Finanzkrediten 45.918.622 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 43.683.964 -220.245
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -13.737.518 5.072.716
Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -397 4.111
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 35.453.464 30.376.637
Finanzmittelfonds*) am Ende der Periode 21.715.549 35.453.464

*) Der Finanzmittelfonds besteht ausschließlich aus Kasse und Guthaben bei Kreditinstituten sowie aus dem umlaufenden Kreditkartenzahlungsverkehr.

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2020

Gezeichnetes Kapital
EUR
Kapital-Rücklage
EUR
Gewinnrücklage
EUR
Währungsausgleichsposten
EUR
1.1.2019 2.802.500,00 17.283.109,96 10.400.000,00 0,00
Währungsumrechnung 0,00 0,00 0,00 4.111,33
Einstellung in den Ergebnisvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00
Konzern-Jahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00
31.12.2019 2.802.500,00 17.283.109,96 10.400.000,00 4.111,33
1.1.2020 2.802.500,00 17.283.109,96 10.400.000,00 4.111,33
Währungsumrechnung 0,00 0,00 0,00 -397,04
Einstellung in den Ergebnisvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00
Konzern-Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00
31.12.2020 2.802.500,00 17.283.109,96 10.400.000,00 3.714,29
Ergebnisvortrag
EUR
Konzernjahresüberschuss
EUR
Bilanzergebnis
EUR
Eigenkapital gemäß Konzernbilanz
EUR
1.1.2019 -6.166.343,33 6.524.547,14 358.203,81 30.843.813,77
Währungsumrechnung 0,00 0,00 0,00 4.111,33
Einstellung in den Ergebnisvortrag 6.524.547,14 -6.524.547,14 0,00 0,00
Konzern-Jahresüberschuss 0,00 36.889.687,03 36.889.687,03 36.889.687,03
31.12.2019 358.203,81 36.889.687,03 37.247.890,84 67.737.612,13
1.1.2020 358.203,81 36.889.687,03 37.247.890,84 67.737.612,13
Währungsumrechnung 0,00 0,00 0,00 -397,04
Einstellung in den Ergebnisvortrag 36.889.687,03 -36.889.687,03 0,00 0,00
Konzern-Jahresfehlbetrag 0,00 -37.173.478,38 -37.173.478,38 -37.173.478,38
31.12.2020 37.247.890,84 -37.173.478,38 74.412,46 30.563.736,71

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben

Die Konzernobergesellschaft wird unter der HR-Nummer HRB 49421 beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Firma Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main geführt. Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 3 HGB.

Der Konzernabschluss wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in der zum Bilanzstichtag gültigen Fassung aufgestellt. Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgen im Konzernanhang, soweit dies zur Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Konzernabschlusses erforderlich ist.

Die Gliederung der Konzernbilanz erfolgt nach dem um konzernspezifische Posten erweiterten Gliederungsschema nach § 266 HGB für große Kapitalgesellschaften. Die Gliederung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entspricht dem Gesamtkostenverfahren nach § 275 Abs. 2 HGB.

Zur Verbesserung der Klarheit der Konzernbilanz wurde das gesetzliche Gliederungsschema der Bilanz um die Posten „Spielerwerte“, „Kautionen und Sonstiges“, „Forderungen aus Transfer“ und „Verbindlichkeiten aus Transfer“ ergänzt. Das handelsrechtliche Gliederungsschema der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde durch Zwischensummen ergänzt.

Das Geschäftsjahr des Konzerns entspricht dem Kalenderjahr. Für den Fall von abweichenden Stichtagen erfolgt die Einbeziehung der Tochterunternehmen auf der Grundlage von auf den Stichtag und den Zeitraum des Konzernabschlusses aufgestellten Zwischenabschlüssen zum 31. Dezember 2020.

2. Konsolidierungskreis

Folgende Tochterunternehmen werden im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

Name der Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital /​ Stimmrechte
%
Eintracht Frankfurt Museum GmbH Frankfurt am Main 100,0
Eintracht Frankfurt Football (Beijing) Co. Ltd. Beijing, China 100,0
EintrachtTech GmbH[1] Frankfurt am Main 100,0
Eintracht Frankfurt Stadion GmbH[1] Frankfurt am Main 100,0

[1] Die Gesellschaft nimmt durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss der Eintracht Frankfurt Fußball AG die Erleichterungen des § 264 Abs. 3 HGB zur Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Anhangs und Lageberichtes sowie zur Offenlegung zum 30. Juni 2020 in Anspruch.

Mit Datum vom 1. Juli 2019 hat die Eintracht Frankfurt Fußball AG die Gesellschaft „EintrachtTech GmbH“ mit einem Stammkapital von 25 Tausend Euro gegründet. Zwischen der Gesellschaft und der Konzernobergesellschaft wurde ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Die Einbeziehung der Gesellschaft in den Konzernabschluss erfolgte erstmals zum Gründungsdatum 1. Juli 2019.

Mit Datum vom 26. Februar 2020 hat die Eintracht Frankfurt Fußball AG die Gesellschaft „Eintracht Frankfurt Stadion GmbH“ mit einem Stammkapital von 25 Tausend Euro gegründet. Die Einbeziehung der Gesellschaft erfolgt damit erstmals im Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020. Die Vergleichbarkeit des Zwischenkonzernabschlusses mit dem Vorjahr ist dadurch nicht beeinträchtigt.

Mit Datum vom 1. Juli 2019 hat die Eintracht Frankfurt Fußball AG die Gesellschaft „EintrachtTech GmbH“ mit einem Stammkapital von 25 Tausend Euro gegründet. Zwischen der Gesellschaft und der Konzernobergesellschaft wurde ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Die Einbeziehung der Gesellschaft in den Konzernabschluss erfolgte erstmals zum Gründungsdatum 1. Juli 2019.

Mit Datum vom 26. Februar 2020 hat die Eintracht Frankfurt Fußball AG die Gesellschaft „Eintracht Frankfurt Stadion GmbH“ mit einem Stammkapital von 25 Tausend Euro gegründet. Die Einbeziehung der Gesellschaft erfolgt damit erstmals im Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020. Die Vergleichbarkeit des Zwischenkonzernabschlusses mit dem Vorjahr ist dadurch nicht beeinträchtigt.

3. Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen erfolgte nach der Neubewertungsmethode zum Erwerbszeitpunkt oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Konsolidierung. Aus der Konzerneröffnungsbilanz zum 1. Januar 2019 resultiert ein passiver Unterschiedsbetrag mit Fremdkapitalcharakter in Höhe von TEUR 306. Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Schulden zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen. Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen gegeneinander aufgerechnet. Auf die Eliminierung von Zwischenergebnissen wird gem. § 304 Abs. 2 HGB verzichtet, da diese im Hinblick auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nur von untergeordneter Bedeutung sind.

Die Fremdwährungsumrechnung der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Jahresabschlüsse erfolgt nach der Stichtagskursmethode gem. § 308a HGB. Sämtliche Bilanzposten mit Ausnahme des Eigenkapitals werden mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag sowie die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit historischen Kursen umgerechnet.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden der einbezogenen Unternehmen werden einheitlich nach den hier beschriebenen Grundsätzen bilanziert und bewertet. Die Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) wurden insoweit beachtet, als diese vom Bundesministerium der Justiz im Bundesanzeiger bekannt gemacht worden sind und dazu im Anhang keine davon abweichenden Aussagen getroffen werden.

Der vorliegende Konzernabschluss ist unter der Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss der Eintracht Frankfurt Fußball AG angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Im Konzernabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nicht anderes bestimmt ist. Die Posten der Aktivseite sind nicht mit Posten der Passivseite, Aufwendungen nicht mit Erträgen verrechnet worden, soweit dies nach den Vorschriften des § 246 HGB nicht ausdrücklich gefordert wird. Differenzen aus der Aufwands- und Ertragseliminierung sowie der Schuldenkonsolidierung werden erfolgswirksam ausgebucht.

Die Erstkonsolidierung erfolgte zum 1. Januar 2019. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Konzerns ausgegangen. Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden einzeln bewertet.

Es ist vorsichtig bewertet worden, namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt worden, selbst wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und der Aufstellung des Konzernabschlusses bekannt geworden sind. Gewinne sind nur berücksichtigt worden, wenn sie bis zum Abschlussstichtag realisiert wurden. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung berücksichtigt worden.

Im Einzelnen werden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt.

Die Zugänge innerhalb der immateriellen Vermögensgegenstände bei den Spielerwerten werden mit den gezahlten Ablösezahlungen angesetzt. Darüber hinaus werden zusätzliche Provisionen an Spielervermittler als Anschaffungsnebenkosten behandelt. Die Anschaffungskosten werden über die Dauer der individuellen Vertragslaufzeit der Anstellungsverträge der Lizenzspieler abgeschrieben. Die übrigen immateriellen Vermögensgegenstände betreffen entgeltlich erworbene Lizenzen und Software sowie Anzahlungen darauf; diese werden mit den Anschaffungskosten angesetzt und mit Nutzungsbeginn über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (zwischen 2 und 5 Jahren) linear abgeschrieben. Bei dauerhafter Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen angesetzt. Die gewöhnliche Nutzungsdauer liegt zwischen drei und zehn Jahren. Aktivierte Zinsen auf Zugänge fielen nicht an. Bei dauerhafter Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Geleistete Anzahlungen werden zum Nominalwert angesetzt.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten angesetzt. Liegen Anzeichen für eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vor, werden die Finanzanlagen mit dem niedrigeren Wert angesetzt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Sofern notwendige Wertberichtigungen vorzunehmen waren, wurden diese vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag unter Abzug pauschaler Abschläge zur Berücksichtigung des allgemeinen Kreditrisikos bilanziert. Darüber hinaus werden alle erkennbaren Einzelrisiken durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die liquiden Mittel werden zum Nominalwert angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Der Konzern macht von dem Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch und verzichtet auf den Ausweis von aktiven latenten Steuern aus den Einzelabschlüssen. Es bestehen keine passiven Steuerlatenzen sowie latente Steuern nach § 306 HGB zum Bilanzstichtag. Auf eine Überleitungsrechnung gemäß DRS 18.67 wird daher verzichtet.

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist zum Nennbetrag angesetzt.

Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und in Höhe der voraussichtlichen Verpflichtung mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Aufgrund der unwesentlichen Beträge für Rückstellungen von mehr als einem Jahr wurden keine Abzinsungen vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Erläuterungen zur Bilanz

5. Immaterielle Vermögensgegenstände

Die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Angaben
in TEURO
Spielerwerte Männer Spielerwerte Frauen Lizenzen, Software Geschäfts- oder Firmenwert Geleistete Anzahlungen Summe
Anschaffungskosten 31.12.2019 126.600 0 712 0 534 127.846
Zugänge 16.262 36 820 119 1.902 19.139
Abgänge 29.113 0 0 0 0 29.113
Währugnsdiffernz 0 0 0 0 0 0
Anschaffungskosten 31.12.2020 113.749 36 1.532 119 2.436 117.872
Kum. Abschreibungen 31.12.2019 34.421 0 662 0 0 35.083
Abschreibungen 28.726 6 72 4 0 28.808
Abgänge 18.258 0 0 0 0 18.258
Währungsdiffernzen 0 0 0 0 0 0
Kum. Abschreibungen 31.12.2020 44.889 6 734 4 0 45.633
Buchwerte 31.12.2019 92.179 0 50 0 534 92.763
Buchwerte 31.12.2020 68.860 30 798 115 2.436 72.239

Die Zugänge im Bereich Spielerwerte setzen sich aus den Spielerwerten für die Lizenzspieler und -spielerinnen Ache, Chandler, Frohms, Hinteregger, Hrustic, Ilsanker, Kamada, Kohr, N’dicka, Paciencia, Pecar, Rode, Silva, Sow, Toure, Zuber sowie für den Cheftrainer Hütter zusammen. Die Abgänge für Spielerwerte stehen im Zusammenhang mit den Lizenzspielern und Lizenzspielerinnen De Guzman, Dost, Falette, Fernandes, Gacinovic, Rebic, Russ und Torro.

Im Berichtszeitraum setzen sich die Zugänge im Bereich Lizenzen und Software aus der Erweiterung und Anpassung von Softwarelizenzen zusammen.

Zum 30. Juni 2020 wurden die erste und zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt in die Eintracht Frankfurt Fußball AG eingegliedert und wurde somit auch die Spiellizenz für die erste und zweite Frauen-Fußball-Bundesliga erworben. Der Kaufpreis in Höhe von 119 Tausend Euro für den Erwerb der zukünftigen Spielerlaubnis wurde als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und wird über die ihm zweckbestimmt zuzurechnende Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Anschaffungs- und Weiterentwicklungskosten einer vertriebsorientierten Softwarestrategie.

6. Sachanlagen

Die Entwicklung des Sachanlagevermögens lässt sich aus der nachstehenden Übersicht entnehmen:

Angaben
in TEURO
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen Summe
Anschaffungskosten 31.12.2019 6.314 9.190 15.504
Zugänge 4.080 17.104 21.184
Abgänge 1 30 31
Währungsdifferenzen 0 0 0
Anschaffungskosten 31.12.2020 10.393 26.264 36.657
Kumulierte Abschreibungen 31.12.2019 4.218 0 4.218
Zugänge 1.089 0 1.089
Abgänge 0 0 0
Währungsdifferenzen 0 0 0
Kumulierte Abschreibungen 31.12.2020 5.307 0 5.307
Buchwerte 31.12.2019 2.096 9.190 11.286
Buchwerte 31.12.2020 5.086 26.264 31.350

Für die Zugänge im Bereich andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung zeichnen hauptursächlich der neue Videowürfel im Deutsche Bank Park i. H. v. 2.158 Tausend Euro, 30 Tausend Euro für neue Einrichtung des Eintracht Frankfurt Museum sowie für neue EDV Komponenten, Medizinische Ausrüstung für die Lizenzspielerabteilung und ein mobiles Bandensystem verantwortlich.

Die geleisteten Anzahlungen resultieren aus dem Baufortschritt der neuen Geschäftsstelle der Eintracht Frankfurt Fußball AG i. H. v. 26.093 Tausend Euro. Die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2021 geplant.

7. Finanzanlagen

Die Entwicklung des Finanzanlagevermögens lässt sich aus der folgenden Übersicht entnehmen:

Angaben
in TEURO
Ausleihungen an Gesellschafter Kautionen und sonstiges Summe
Anschaffungskosten 31.12.2019 1.632 283 1.915
Zugänge 30 0 30
Abgänge 315 5 320
Währungsdifferenzen 0 0 0
Anschaffungskosten 31.12.2020 1.347 278 1.625
Kumulierte Abschreibungen 31.12.2019 0 0 0
Zugänge 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Währungsdifferenzen 0 0 0
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0
Kumulierte Abschreibungen 31.12.2020 0 0 0
Buchwerte 31.12.2019 1.632 283 1.915
Buchwerte 31.12.2020 1.347 278 1.625

Ausleihungen an Gesellschafter

Mit Datum vom 2. Juli 2018 wurde zwischen der Eintracht Frankfurt Fußball AG und der Eintracht Frankfurt e.V., Frankfurt am Main, ein Darlehensvertrag über 2.050 Tausend Euro abgeschlossen. Dieser hat eine Laufzeit bis zum 1. Juli 2025. Das Darlehen betrug zum 31. Dezember 2020 inkl. aufgelaufener Zinsen 1.347 Tausend Euro.

8. Vorräte

Zum 31. Dezember 2020 weist der Konzern ein Vorratsvermögen i.H.v. 4.676 Tausend Euro aus. Die Vorräte betreffen ausschließlich Merchandise- und Ausrüstungsartikel.

9. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Übersicht der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ist im folgenden Forderungsspiegel zusammengefasst:

Angaben
in TEURO
31.12.2019 31.12.2020
Fälligkeit Fälligkeit
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.674 0 0 11.777 0 0
Forderungen aus Transfer 33.402 13.300 0 4.038 2.175 0
Forderungen gegen Gesellschafter 81 0 0 106 0 0
sonstige Vermögensgegenstände 1.927 0 0 2.513 0 0
41.084 13.300 0 18.434 2.175 0

Zum Zwecke der Hinterlegung im Rahmen der Lizenzierungsprüfung 2020/​2021 der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH wird der Forderungsspiegel zeitlich wie folgt gegliedert:

Angaben
in TEURO
31.12.19 Restlaufzeit 31.12.20
bis 30.06.20 bis 30.06.21 nach 30.06.21
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.674 5.674 0 0 11.777
Forderungen aus Transfer 46.702 9.970 29.132 7.600 6.213
Forderungen gegen Gesellschafter 81 81 0 0 106
sonstige Vermögensgegenstände 1.927 1.927 0 0 2.513
54.384 17.652 29.132 7.600 20.609
Angaben
in TEURO
Restlaufzeit
bis 30.06.21 bis 30.06.22 nach 30.06.22
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.777 0 0
Forderungen aus Transfer 4.038 2.037 138
Forderungen gegen Gesellschafter 106 0 0
sonstige Vermögensgegenstände 2.513 0 0
18.434 2.037 138

Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergibt sich im Wesentlichen aus dem Bereich Sales und Marketing für noch offene Vermarktungserlöse.

Zum Bilanzstichtag bestanden pauschale Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus dem Spielbetrieb i.H.v. 94 Tausend Euro. Der Ermittlung liegt ein Wertberichtigungssatz von 1 % zu Grunde. Darüber hinaus bestehen Einzelwertberichtigungen i.H.v. 424 Tausend Euro, um das Ausfallrisiko angemessen zu berücksichtigen.

Die Forderungen aus Transfer ergeben sich im Wesentlichen aus den Transferentschädigungen für die Lizenzspieler Dost, Salcedo und Torro. Im September 2020 wurde die noch offene Transferforderung „Haller“ (Ratenzahlung bis 2024) gegenüber „West Ham United“ in voller Höhe abgetreten. Der Geldzufluss aus dieser Transaktion ist ebenfalls im September 2020 eingegangen.

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter i.H.v. 106 Tausend Euro handelt es sich um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Innerhalb der sonstigen Vermögensgegenstände werden im Wesentlichen eine Forderung i. H. v. 493 Tausend Euro gegen den Verband sowie die Optionsprämie für eigene Anteile i. H. v. 966 Tausend Euro ausgewiesen.

10. Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel setzten sich ausnahmslos aus bestehenden Kassen- und Bankguthaben sowie aus dem umlaufenden Kreditkartenzahlungsverkehr zusammen.

11. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Der Posten i.H.v. 787 Tausend Euro enthält Zahlungen für Aufwendungen des ab dem 1. Januar 2021 beginnenden Geschäftsjahres. Im Wesentlichen sind dies diverse Softwarelizenzen sowie Zahlungen für die Anpassung der Namenslizenzgebühr der Saison 2020/​2021.

12. Eigenkapital

Das Grundkapital der Konzernobergesellschaft beträgt 2.802.500,00 Euro und ist eingeteilt in 2.802.500 Stückaktien mit einem rechnerischen Wert i.H.v. 1,00 Euro pro Aktie. Die Aktien lauten auf den Namen der Aktionäre. Sie können nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden.

Die Kapitalrücklage resultierte im Wesentlichen aus einer am 17. April 2018 durch die Gesellschafter der Konzernobergesellschaft durchgeführten Einzahlung in die Kapitalrücklage von 14.994 Tausend Euro. Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2020 17.283 Tausend Euro.

Die ausgewiesenen Gewinnrücklagen i.H.v. 10.400 Tausend Euro bestehen i.H.v. 280 Tausend Euro aus der gesetzlichen Rücklage gem. § 150 AktG sowie anderen freiwilligen Gewinnrücklagen i.H.v. 10.120 Tausend Euro der Konzernobergesellschaft.

Der sich aus der Fremdwährungsumrechnung ergebende Währungsausgleichsposten beträgt zum 31. Dezember 2020 von 3,7 Tausend Euro.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juli 2020 wurde der Bilanzgewinn der Konzernobergesellschaft zum 31. Dezember 2019 i.H.v. 37.744 Tausend Euro auf neue Rechnung vorgetragen.

13. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Der aus der Kapitalkonsolidierung resultierende passive Unterschiedsbetrag in Höhe von ursprünglich 306 Tausend Euro resultiert aus der Erstkonsolidierung der Eintracht Frankfurt Museum GmbH. Die Erträge der Eintracht Frankfurt Museum GmbH decken nachhaltig nicht ihre Aufwendungen, so dass regelmäßig die Muttergesellschaft diese finanziell unterstützt. Der Unterschiedsbetrag stellt daher einen Ausgleichsposten für absehbar negative Ergebnisse der Tochtergesellschaft nach der Erstkonsolidierung dar (Unterschiedsbetrag mit Fremdkapitalcharakter).

Entsprechend wurde der Unterschiedsbetrag zum 31. Dezember 2019 von 131 Tausend Euro durch den Jahresfehlbetrag der Eintracht Frankfurt Museum GmbH für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 190 Tausend Euro vollständig erfolgswirksam aufgelöst.

14. Rückstellungen

Die Aufgliederung der Rückstellungen lässt sich dem nachstehenden Rückstellungsspiegel entnehmen:

Angaben in TEURO Art der Rückstellung Stand 31.12.2019 Verbrauch Umgliederung*) Auflösung Zuführung Stand 31.12.2020
Steuerrückstellungen 17.716 1.685 14.067 0 322 2.286
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus Abschluss- und Prüfungskosten 110 130 0 0 130 110
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 6.258 5.632 0 608 4.174 4.192
Spielbetrieb 66 66 0 0 0 0
Übrige 2.594 2.344 0 140 362 472
Summe Sonstige 9.028 8.172 0 748 4.666 4.774
Summe Gesamt 26.744 9.857 14.067 748 4.988 7.060

*) Der Betrag wurde nach Veranlagung und Stundung unter die sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert.

Angaben
in TEURO
31.12.2019 31.12.2020
Fälligkeit Fälligkeit
Art der Rückstellung bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre
Steuerrückstellungen 17.716 0 0 2.286 0 0
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus Abschluss- und Prüfungskosten 110 0 0 110 0 0
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 6.095 31 132 4.020 71 101
Spielbetrieb 66 0 0 0 0 0
Übrige 2.570 19 5 448 17 7
Summe Sonstige 8.841 50 137 4.578 88 108
Summe Gesamt 26.557 50 137 6.864 88 108

Zum Zwecke der Hinterlegung im Rahmen der Lizenzierungsprüfung 2021/​2022 der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH wird der Rückstellungsspiegel zeitlich wie folgt gegliedert:

Angaben
in TEURO
31.12.2019 31.12.2020
Fälligkeit Fälligkeit
Art der Rückstellung bis 30.06.20 bis 30.06.21 nach 30.06.21 bis 30.06.21 bis 30.06.22 nach 30.06.22
Steuerrückstellungen 17.716 0 0 2.286 0 0
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus Abschluss- und Prüfungskosten 110 0 0 110 0 0
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 6.095 4 159 4.014 9 169
Spielbetrieb 66 0 0 0 0 0
Übrige 2.564 6 24 445 5 22
Summe Sonstige 8.835 10 183 4.569 14 191
Summe Gesamt 26.551 10 183 6.855 14 191

Die Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus Ertragsteuern für das Kalenderjahr 2019 i. H. v. 6 Tausend Euro, 1.944 Tausend Euro für die vorläufigen Prüfungsfeststellung der LSt-BP für die Jahre 2014 bis 2018, 214 Tausend Euro aus der noch laufenden Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2014 sowie 72 Tausend Euro für Umsatzsteuer aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2011.

Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personalbereich enthalten Rückstellungen für bedingte Verpflichtungen aus Erfolgsprämien sowie sonstige spieltagsbezogene Prämien in Höhe von insgesamt 1.733 Tausend Euro.

15. Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten ist dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen:

Angaben
in TEURO
31.12.19 Restlaufzeit 31.12.20
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 0 45.919
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3.379 3.379 0 0 32
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.723 19.960 10.763 0 23.293
Verbindlichkeiten aus Transfer 57.112 45.089 12.023 0 13.758
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 0 0 0 0 966
sonstige Verbindlichkeiten 4.469 4.469 0 0 22.385
davon aus Steuern 2.423 2.423 0 0 20.066
95.683 72.897 22.786 0 106.353
Angaben
in TEURO
Restlaufzeit
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.731 3.430 21.758
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 32 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14.220 9.073 0
Verbindlichkeiten aus Transfer 12.873 885 0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 966 0 0
sonstige Verbindlichkeiten 22.385 0 0
davon aus Steuern 20.066 0 0
71.207 13.388 21.758

Zum Zwecke der Lizenzierungsprüfung 2021/​2022 der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH wird der Verbindlichkeitenspiegel zeitlich wie folgt gegliedert:

Angaben
in TEURO
31.12.19 Restlaufzeit 31.12.20
bis 30.06.20 bis 30.06.21 nach 30.06.21
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 0 45.919
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3.379 3.379 0 0 32
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.723 13.926 9.306 7.491 23.293
Verbindlichkeiten aus Transfer 57.112 17.341 33.402 6.369 13.758
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter 0 0 0 0 966
sonstige Verbindlichkeiten 4.469 4.469 0 0 22.385
davon aus Steuern 2.423 2.423 0 0 20.066
95.683 39.115 42.708 13.860 106.353
Angaben
in TEURO
Restlaufzeit
bis 30.06.21 bis 30.06.22 nach 30.06.22
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.326 821 24.772
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 32 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.306 7.235 5.752
Verbindlichkeiten aus Transfer 7.105 6.653 0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter 966 0 0
sonstige Verbindlichkeiten 22.385 0 0
davon aus Steuern 20.066 0 0
61.120 14.709 30.524

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind, durch Forderungsabtretungen und die Verpfändung von Festgeldern besichert. Im Zusammenhang mit der Finanzierung der Neubaumaßnahme besteht eine vollstreckbare Buchgrundschuld über 34,1 Mio im Erbbaugrundbuch.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten als wesentlichen Posten Steuerverbindlichkeiten aus Ertragsteuern für das Kalenderjahr 2019 i. H. v. 14.067 Tausend Euro, Verpflichtungen aus der Rückabwicklung der Ticketverkäufe während der Corona-Pandemie i. H. v. 1.274 Tausend Euro, die Lohnsteuer des Monats Dezember 2020 i. H. v. 2.930 Tausend Euro sowie Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt i. H. v. 183 Tausend Euro.

16. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Dieser Posten i.H.v. 9.025 Tausend Euro umfasst die bereits vereinnahmten Zahlungen für Marketingleistungen, vergebene Plätze der Fußballschule und Eintracht-TV-Abonnements.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

17. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden entsprechend dem § 277 Abs. 1 HGB erfasst und resultieren aus folgenden Geschäftsfeldern:

Umsätze
in TEURO
2020 2019
Spielbetrieb 5.459 32.483
Vermarktung 39.244 49.696
TV-Rechte 73.397 93.402
Spielertransfer 16.604 111.487
Merchandising 11.687 16.497
Fußballschule 340 635
SUMME 146.732 304.200

Analog zum Vorjahr werden die anteiligen Einnahmen von den Werbepartnern für die Belegung der Logen- und Businessseats den Vermarktungserlösen und nicht den Einnahmen aus Spielbetrieb zugeordnet.

Für den Rückgang der Umsatzerlöse sind neben den Transferumsätzen weitestgehend solche Umsätze verantwortlich, die im Zusammenhang stehen mit Erlösen aus der Nutzung des Deutsche-Bank-Park und der behördlichen Auflage, die Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen zu müssen.

Mit Ausnahme des überwiegenden Teils der Umsätze aus Spielertransfer und eines Teils der Umsätze aus Vermarktung werden die Umsätze im Inland getätigt. Umsätze werden grundsätzlich in Euro fakturiert. Umsätze in China, die im Geschäftsjahr in Höhe von 76 Tausend Euro getätigt wurden, wurden in CNY fakturiert.

18. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge i.H.v. 5.131 Tausend Euro bestehen im Wesentlichen aus:

– 2.639 Tausend Euro aus der Auflösung von wegfallenden Verbindlichkeiten aus Spielervermittlerhonorarverträgen aufgrund von vorzeitigen Vertragsauflösungen*)
– 692 Tausend Euro aus der Gestellung von Sachleistungen an Arbeitnehmer/​Externe im Rahmen der Pauschalversteuerung nach § 37b EStG
– 327 Tausend Euro aus der Auflösung von FIFA Solidaritätsabgaben.
– 284 Tausend Euro für UEFA Abstellgebühren der UEFA Nationsleague und EM-Qualifikation 2018-2020
– 748 Tausend Euro aus der Auflösung von nicht in Anspruch genommenen Rückstellungen *)
– 200 Tausend Euro Schadenersatzzahlungen

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge (im Wesentlichen Summe*) i. H. v. 3.393Tausend Euro (Vorjahr: 2.651 Tausend Euro) enthalten.

19. Personalaufwand

Die Gesellschaft beschäftigte neben dem Vorstand 3 (3) während des Geschäftsjahres durchschnittlich 301 Mitarbeiter (Vorjahr 230 Mitarbeiter), getrennt nach den Beschäftigungsgruppen Lizenzfußball 71 (71), Frauenfußball 35 (0) und Back Office 195 (159), davon 12 (i.Vj. 12) Personen in Teilzeit. Darüber hinaus wurden monatlich zwischen 219 und 285Mitarbeiter als Aushilfskräfte beschäftigt. Die Personalaufwendungen i.H.v. 84,0 Mio. Euro sind zu 80,5 % (67,6 Mio. Euro) dem sportlichen Bereich zuzurechnen.

Das im Geschäftsjahr beantragte und gezahlte Kurzarbeitergeld wurde zusammen mit den Erstattungen der Sozialversicherungsbeiträge unmittelbar mit den Personalaufwendungen verrechnet.

20. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen aus den folgenden Einzelaufwendungen:

Angaben
in TEURO
2020 2019
Spielbetrieb Lizenzfußball 24.620 41.503
Marketing und Kommunikation 20.443 31.610
Transfer 5.732 38.797
Merchandising 3.085 3.297
Verwaltung 8.019 9.133
Amateur- und Jugendfußball 5.388 4.879
Fußballschule 374 560
67.661 129.779

Die Aufwendungen Spielbetrieb Lizenzfußball beinhalten als größte Posten 10.855 Tausend Euro für den Abgang von Spielerwerten, 6.510 Tausend Euro für Verbandsabgaben, 1.658 Tausend Euro für die Inanspruchnahme von Sicherheits-, Ordnungs- und Kassendienstleistungen 811 Tausend Euro für die Nutzung des Stadions, 839 Tausend Euro für Gesundheitliche Betreuung, 718 Tausend Euro für Aufwendungen des Trainingscenters sowie 1.662 Tausend Euro für Reisekosten.

Die Aufwendungen Marketing und Kommunikation beinhalten als größte Posten die Aufwendungen für die Nutzung der Stadionvermarktungsleistungen i.H.v. 6.621 Tausend Euro, 3.866 Tausend Euro für die Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Geschäftsmodellen, 3.318 Tausend Euro für Kommunikationsdienstleistungen, 960 Tausend Euro für Vermarktungsprovisionen, 1.094 Tausend Euro für das Catering des Businessbereiches, 1.768 Tausend Euro für Lizenzgebühren, 135 Tausend Euro für Veranstaltungen sowie 1.319 Tausend Euro Sponsorenbetreuung.

Die Aufwendungen im Bereich Transfer i. H. v. 5.732 Tausend Euro beinhalten als größte Posten 3.989 Tausend Euro für Transfer- und Ausleihgebühren sowie 1.028 Tausend Euro Vermittlungsprovisionen.

Die Aufwendungen im Bereich Merchandising i. H. v. 3.085 Tausend Euro beinhalten als größte Posten 1.651 Tausend Euro für Logistikdienstleister, 269 Tausend Euro für diverse Werbemaßnahmen, 398 Tausend Euro für die Fanshops (Miete, Nebenkosten, Reinigung), 355 Tausend Euro für externe Vertriebsdienstleistungen.

Die Aufwendungen Verwaltung i. H. v. 8.019 Tausend Euro beinhalten als größte Posten 1.780 Tausend Euro für die Unterhaltung der IT-Struktur, 966 Tausend Euro Optionsprämien, 746 Tausend Euro Werbekosten, 1.028 Tausend Euro Rechts- und Beratungskosten, 174 Tausend Euro für Porto und Nebenkosten des Geldverkehrs, 1.058 Tausend Euro für Miete und Nebenkosten sowie Reinigung der Geschäftsräume in der Commerzbank-Arena und der Betriebsstätte in Dreieich und der Baufeldüberlassung der Stadt Frankfurt am Main sowie 270 Tausend Euro für Aufwendungen des Aufsichtsrates.

Die Aufwendungen Frauen- und Jugendfußball i. H. v. 5.388 Tausend Euro beinhalten die mit Eintracht Frankfurt e.V. vereinbarten Unterstützungsleistungen für das Leistungszentrum i. H. v. 4.956 Tausend Euro. Für den Bereich Frauenfußball wurden 432 Tausend Euro aufgewendet.

Die Aufwendungen für den Bereich Fußballschule i. H. v. 374 Tausend Euro beinhalten als größte Posten 102 Tausend Euro Trainingsmaterialien, 74 Tausend Euro Trainerhonorare, 62 Tausend Euro für das Catering der einzelnen Fußballcamps, sowie 12 Tausend Euro für die Miete von Trainingsplätzen.

21. Finanzergebnis

Das negative Finanzergebnis in Höhe von 2.145 Tausend Euro beinhaltet im Wesentlichen 82 Tausend Euro Zinserträge und Erträge aus Ausleihungen (im Vorjahr 87 Tausend Euro) und 2.227 Tausend Euro (im Vorjahr 210 Tausend Euro) für Zinsbelastungen in Zusammenhang mit Kreditverträgen mit verschiedenen Banken zur Überbrückung der „Covid19 Pandemie“ sowie den Zinsen für das Baudarlehen für den Neubau „ProfiCamp“. Im Geschäftsjahr fielen 8 (i.Vj. 31) Tausend Euro Erträge und 8 (i.Vj. 10) Tausend Euro Aufwendungen aus Währungsumrechnung an.

22. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Auf Basis des Verlustes vor Ertragssteuern der Konzernobergesellschaft als Organträgerin ergibt sich keine Ertragssteuerbelastung für den Berichtszeitraum. Der Konzern weist unter dieser Position einen Ertrag i. H. v. 742 Tausend Euro aus der Anpassung der Körperschaftsteuer 2019 aus.

23. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Mit Vertrag vom 30. Juni 2020 wurde mit der Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklung mbH (SSF) ein gewerblicher Mietvertrag über die Nutzung des Stadiongeländes rund um den Deutsche Bank Park getroffen. Eintracht Frankfurt kann das Stadion an 80 % der Tage im Jahr nutzen. Darunter fallen vor allem die Heimspiele der Lizenzspielermannschaft und darüber hinaus noch weitere Großveranstaltungen wie Konzerte. Hierfür wird pro Spielzeit (1. Juli bis 30. Juni des Folgejahres) ein pauschales Mietentgelt i. H. v. 8 Mio. € (bzw. 4 Mio. € in der 2. Liga) fällig. Der Vertrag beinhaltet zudem eine Pandemie-Klausel, die bei einer Umsatzreduzierung für Eintracht Frankfurt ebenfalls eine Mietreduzierung vorsieht. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2035.

Darüber hinaus hat die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft einen Lizenzvertrag mit ihrem Gesellschafter Eintracht Frankfurt e. V. geschlossen. Demnach steht Eintracht Frankfurt e. V. eine gestaffelte Lizenzgebühr auf Basis der Umsatzerlöse während einer Spielzeit (1. Juli bis 30. Juni des Folgejahres) mit einer Minimalvergütung von 1,0 Mio. € Euro und einer Maximalvergütung von 3,0 Mio. Euro zu. Daraus resultierte für die Saison 2020/​2021 eine Lizenzgebühr i.H.v. 2,15 Mio. Euro. Der Vertrag hat eine unbestimmte Laufzeit.

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft ist gemäß der Lizenzierungsordnung der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH verpflichtet, den sportlichen Unterbau der Lizenzfußballmannschaft, den Amateur- und Jugendfußball zu unterhalten. Mit Vertrag vom 14. November 2007 wurde mit dem Mehrheitsgesellschafter Eintracht Frankfurt e. V., der die Durchführung des Amateur- und Jugendfußballs übernimmt, eine Vereinbarung getroffen, die diese Unterstützung regelt. Für die Spielzeit 2020/​2021 wurde eine Unterstützungsleistung i.H.v. 5 Mio. Euro festgelegt.

Aus Transfervereinbarungen mit ablösepflichtigen Spielern können zukünftig einsatz- und prämienbedingte Eventualverpflichtungen gegenüber den abgebenden Vereinen resultieren. Ferner bestehen prämienbedingte Eventualverpflichtungen gegenüber Spielervermittlern. Die zukünftige Höhe dieser Zahlungsverpflichtungen hängt vom Eintritt der einzelvertraglichen Bedingungen ab und ist damit nicht abschließend bestimmbar. Die Gesellschaft weist auf eine mögliche maximale Verpflichtung in Höhe von 11,575 Mio. Euro aus einsatzabhängigen Zusatzzahlungen an die abgebenden Klubs im Zeitraum 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2024 hin.

Zugunsten von Eintracht Frankfurt e.V. wurde eine Bürgschaft i.H.v. 3,3 Mio. Euro nebst Avalprovision gestellt. Durch die bestehende Gesellschafterstellung zur Konzernobergesellschaft ist nicht von einer Inanspruchnahme auszugehen.

In Zusammenhang mit der bestehenden Baumaßnahme des Verwaltungsgebäudes sowie Trainingszentrums für den Sportbereich auf dem Stadiongelände wird bis zur geplanten Fertigstellung mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rd EUR 35 Mio. Euro gerechnet. Zum 31. Dezember 2020 sind davon rd 26,2 Mio. Euro bezahlt und unter den geleisteten Anzahlungen aktiviert worden.

Weiterhin bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen i.H.v. insgesamt 119.484 Tausend Euro mit Laufzeiten bis längstens 30. Juni 2035. Der größte Anteil stammt aus den Mietverpflichtungen gegenüber der SSF GmbH i. H. v. 116.000 Tausend Euro mit einer Laufzeit bis zum 30 Juni 2035, sowie der NIKE Deutschland GmbH für Büroflächen i. H. v. 2.074 Tausend Euro mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2023.

Mit Datum vom 6. Februar 2020 wurde der Erbbaurechtsvertrag für das Gelände der neuen Geschäftsstelle notariell beurkundet. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 60 Jahren bis zum 31. Dezember 2080 und sieht eine jährliche Erbbaupacht von 175 Tausend Euro vor (Gesamtverpflichtung EUR 10,5 Mio).

Sonstige Angaben

24. Honorar Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr 2020 fielen auf Konzernebene 135 Tausend Euro für Prüfungsleistungen, 9 Tausend Euro für prüfungsnahe Leistungen, 39 Tausend Euro für steuerliche Beratung sowie 260 Tausend Euro für sonstige Beratung im Sinne des § 285 Nr. 17 HGB an.

25. Organe der Gesellschaft

Als Vorstände der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft waren im Berichtszeitraum tätig:

Herr Fredi Bobic, Berlin, Mitglied des Vorstandes für den Geschäftsbereich Sport

Herr Oliver Frankenbach, Selters/​Taunus, Mitglied des Vorstandes für die Geschäftsbereiche Finanzen, Personal und IT

Herr Axel Hellmann, Frankfurt am Main, Mitglied des Vorstandes für die Geschäftsbereiche Marketing, Kommunikation, Merchandising und Fanbetreuung

An die Mitglieder des Vorstandes wurden im Berichtszeitraum 3.385 Tausend Euro Gesamtbezüge gezahlt. Darüber hinaus wurde eine Rückstellung in Höhe von 250 Tausend Euro für variable Vorstandsvergütungen gebildet.

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft hat als Kontrollorgan einen Aufsichtsrat mit in einer Geschäftsordnung festgelegten Aufgaben. Der Aufsichtsrat besteht laut Satzung aus 9 Personen. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juli 2020 wurde die Satzung dahingehend angepasst, dass die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder auf 7 Personen vermindert wird. Die Gesellschaft gewährte in dieser Berichtsperiode Vergütungen an den Aufsichtsrat in der Gesamthöhe von 260 Tausend Euro.

26. Vorgänge nach dem Abschlussstichtag

Nach dem Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2020 haben wir zu Beginn des Jahres 2020 folgende Transfers vorgenommen:

– Abgang Abraham, David (Club Atlético Huracán de Chabás, Argentinien)

– Abgang Cavar, Marijan (SpVgg Greuther Fürth)

– Abgang da Costa, Danny (1. FSV Mainz 05, Leihe)

– Abgang Kohr, Dominik (1. FSV Mainz 05, Leihe)

– Zugang Jovic, Luka (Real Madrid, Spanien, Leihe)

Sollten sich zukünftig Möglichkeiten zur Erweiterung des laufenden Betriebsmittelkredits ergeben, werden diese geprüft. Diese sollen vorrangig zur Risikovorsorge dienen und den gestiegenen Umsatzgrößen Rechnung tragen.

Die seit Frühjahr 2020 immer noch andauernde Corona-Pandemie hat wesentlichen Einfluss auf sämtliche Geschäftsfelder und somit auch auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Konzerns, folglich damit auch auf die Risiken im Zusammenhang mit der Einschätzung der Annahme der Unternehmensfortführung. Zu den Auswirkungen und Maßnahmen wird im Konzernlagebericht ausführlich Stellung genommen.

27. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Konzernobergesellschaft planen der Hauptversammlung vorzuschlagen, den zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Bilanzgewinn der Eintracht Frankfurt Fußball AG in Höhe von EUR 3.714.813,24 auf neue Rechnung vorzutragen.

28. Konzernabschluss

Die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, stellt zum 31. Dezember 2020 einen Konzernabschluss nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften auf. Dieser Konzernabschluss stellt den Konzernabschluss für den größten sowie den kleinsten Kreis von Unternehmen dar. Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und kann dort eingesehen werden.

 

Frankfurt am Main, den 24. Februar 2021

Fredi Bobic

Oliver Frankenbach

Axel Hellmann

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Konzernobergesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Frankfurt am Main, den 24. Februar 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Pürsün, Wirtschaftsprüfer

Pebler, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates über das Kalenderjahr 2020

der Eintracht Frankfurt Fußball AG

1) Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr 2020 absolvierte der Aufsichtsrat der Eintracht Frankfurt Fußball AG insgesamt drei ordentliche Sitzungen, eine konstituierende Sitzung des neu gewählten Aufsichtsrates, zwei außerordentliche Sitzungen im Rahmen einer Telefonkonferenz sowie eine informatorische Telefonkonferenz. In alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von Bedeutung waren, wurde er frühzeitig einbezogen. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage des Unternehmens und wichtige Geschäftsvorgänge. Aufgrund der Corona-bedingten Ausnahmesituation wurde eine temporäre Anpassung der Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Vorstands vom 01.04. bis zum 30.06.2020 vorgenommen, die es dem Vorstand erlaubte, Entscheidungen gemeinsam mit dem Hauptausschuss, ohne Zustimmung des gesamten Aufsichtsrates, kurzfristig und situationsbedingt zu treffen. Über die Entwicklung der Finanz- und Vermögenslage erhielt der Aufsichtsrat monatlich einen schriftlichen Bericht. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen wurden dem Aufsichtsrat detailliert erläutert. Gemeinsam mit dem Vorstand hat der Aufsichtsrat die Strategie sowie alle wichtigen Vorhaben diskutiert und die strategische Ausrichtung des Unternehmens nach sorgfältiger Abwägung und Prüfung befürwortet.

2) Ausschüsse

Der Hauptausschuss hat im Geschäftsjahr 2020 mehrmals getagt und Telefonkonferenzen abgehalten. Er war in alle wesentlichen Entscheidungen des Vorstandes, insbesondere die Verpflichtung von Trainern und Spielern, involviert und hat sie genehmigt.

Der Finanzausschuss tagte im Geschäftsjahr 2020 vier Mal. Neben der Planung für die Spielzeit 2020/​2021 beschäftigte sich der Ausschuss insbesondere mit der Eigenkapital-Maßnahme zur Ziehung der Option für den Kauf und Wiederverkauf von Aktienanteilen sowie mit der Aufnahme einer Landesbürgschaft und weiteren Fremdkapitalmaßnahmen.

Der Marketingausschuss hat im Geschäftsjahr 2020 eine Sitzung abgehalten. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger telefonischer und schriftlicher Austausch statt. In dieser Sitzung wurden neben dem turnusmäßigen Statusbericht auch über die Neuausrichtung des Sponsoren-Tableaus sowie über das wachsende “Portfolio“ aus Profifußball (Männer und Frauen), Digitalisierung und Stadion diskutiert.

Der Bauausschuss tagte im Kalenderjahr 2020 zwei Mal. Die Mitglieder konnten sich ordnungsgemäß vom jeweiligen Planungsfortschritt überzeugen und hatten jederzeit Einblick in alle relevanten Unterlagen.

3) Feststellung des Jahresabschlusses

Die Eintracht Frankfurt Fußball AG stellte neben dem Einzelabschluss für das Kalenderjahr 2020 auch einen Konzernabschluss auf. Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Prüfbericht sowohl für das Einzelunternehmen als auch für den Konzern wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrates ausgehändigt. Sie sind in der Sitzung des Aufsichtsrates am 10. März 2021 in Anwesenheit der Herren Pürsün und Pebler (KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), die auch die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen vortrugen, ausführlich besprochen worden.

Nach den abschließenden Ergebnissen der Prüfungen des Jahresabschlusses, Konzernjahresabschlusses, des Lageberichtes, Konzernlageberichts und des Ergebnisverwendungsvorschlages des Vorstandes durch den Aufsichtsrat bestanden keine Einwände. Den Ergebnissen der Prüfungen durch den Abschlussprüfer und dem Ergebnisverwendungsvorschlag des Vorstands wurde zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse des Einzelunternehmens als auch des Konzerns zum 31. Dezember 2020 gebilligt. Die Abschlüsse sind damit festgestellt.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeitern der Gesellschaft für die im vergangenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit seinen Dank aus.

 

Frankfurt am Main, den 23. April 2021

Der Aufsichtsrat

Philip Holzer, Vorsitzender

Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns

Die ordentliche Hauptversammlung der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft vom 25. Mai 2021 hat entsprechend dem Beschlussvorschlag des Vorstandes und Aufsichtsrates einstimmig beschlossen, den Bilanzgewinn der Muttergesellschaft aus dem Geschäftsjahr 2020 in Höhe von EURO 3.714.813,24 auf Rechnung des Geschäftsjahres 2021 vorzutragen.

Feststellung /​ Billigung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss der Eintracht Frankfurt Fußball Aktiengesellschaft wurde in der AR Sitzung am 10. März 2021 vorgelegt, gebilligt und damit festgestellt.

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