Eklat

Published On: Mittwoch, 22.05.2024By Tags:

Nach dem diplomatischen Eklat beim Besuch des argentinischen Präsidenten Javier Milei am Wochenende in Madrid hat die spanische Regierung ihre Botschafterin in Buenos Aires abgezogen.

„Die Situation hat sich nicht geändert, und ich kündige daher an, dass wir unsere Botschafterin in Buenos Aires abziehen. Die Botschafterin bleibt definitiv in Madrid“, sagte Außenminister Jose Manuel Albares heute.

Der Vorfall ereignete sich während einer Wahlkampfveranstaltung der oppositionellen rechtspopulistischen Partei Vox zur Europawahl. Dabei hatte der ultraliberale Milei am Sonntag in Madrid den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez heftig attackiert und die Frau des Sozialisten, Begona Gomez, als „korrupt“ bezeichnet.

Milei lehnt Entschuldigung ab

Pedro Sanchez reagierte umgehend und rief die Botschafterin zu Konsultationen nach Madrid zurück. Er forderte vom argentinischen Präsidenten eine „öffentliche Entschuldigung“.

Milei lehnte jedoch jede Entschuldigung strikt ab und setzte seine verbalen Angriffe fort. „Die Sozialisten sind zu allem fähig. Das ist diplomatischer Unsinn“, sagte er in einem Interview mit der Zeitung „La Nacion“.

Milei beabsichtigt auch nicht, seinen eigenen Botschafter aus Spanien zurückzubeordern. „Wenn Pedro Sanchez einen riesigen Fehler macht, werde ich nicht so blöd sein, den gleichen Fehler zu begehen. Man muss Herrn Sanchez einmal erklären, dass er nicht der Staat ist, dass er nicht Spanien ist und seine Frau noch viel weniger.“

Vorwurf der „Einmischung in innere Angelegenheiten“

Die spanische Regierung wirft dem südamerikanischen Politiker, der sich selbst als „Anarchokapitalist“ bezeichnet, unter anderem „Einmischung in die inneren Angelegenheiten“ Spaniens sowie einen „Frontalangriff auf unsere Demokratie, unsere Institutionen und auf Spanien“ vor.

In Madrid wurde Milei hingegen wie ein Rockstar gefeiert. Über 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung bejubelten seine Aussagen, dass Sozialismus „zu Sklaverei oder Tod“ führe und soziale Gerechtigkeit „immer ungerecht“ sei.

Die diplomatischen Spannungen zwischen Spanien und Argentinien haben sich durch diesen Vorfall erheblich verschärft. Es bleibt abzuwarten, wie beide Regierungen auf die aktuellen Entwicklungen reagieren werden und welche Schritte unternommen werden, um die Beziehungen wieder zu normalisieren.

Leave A Comment