Manchmal fragt man sich schon, ob CEO Lars Stevenson ein heimlicher Fan von Sisyphus ist – dieser mythischen Figur, die einen Felsen einen Berg hinaufrollte, nur um ihn immer wieder herunterkullern zu sehen. Denn wenn man die jüngsten Zahlen der ELARIS AG so betrachtet, drängt sich der Gedanke auf, dass Stevensons ehrgeizige Umsatzziele von 60 bis 80 Millionen Euro in diesem Jahr ähnlich steil und schwer erreichbar wirken könnten.
Die ELARIS AG verkündete stolz, dass sie im ersten Halbjahr 2024 erstmals in ihrer Geschichte schwarze Zahlen schrieb. Das ist ja grundsätzlich ein Grund zur Freude, doch wirft es auch die Frage auf: Wie in aller Welt will man von 15,1 Millionen Euro im Halbjahr auf 60 bis 80 Millionen Euro am Jahresende kommen? Das mag auf den ersten Blick so klingen, als ob man versucht, einen Elefanten durch ein Nadelöhr zu schieben – aber hey, Optimismus war noch nie Stevensons Schwachstelle.
Mit einem EBIT von 0,3 Millionen Euro und einem EBITDA von 0,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr kann sich ELARIS also erstmals über einen operativen Gewinn freuen. Doch bevor wir die Sektkorken knallen lassen, lohnt ein Blick auf die tatsächlichen Herausforderungen: Stevensons Kommentar zu den „wichtigen operativen Weichenstellungen“ und dem „stolzen“ Umsatzanstieg lässt vermuten, dass er auf den zweiten Teil des Jahres und besonders auf das berühmt-berüchtigte Jahresendgeschäft setzt. Offenbar wird dieses vierte Quartal der Heilige Gral, der aus einem 15-Millionen-Umsatz plötzlich einen 60-Millionen-Giganten zaubert.
In Stevensons Welt sieht das folgendermaßen aus: Die kommenden Monate werden von „deutlichen Umsatzimpulsen“ geprägt sein. Man stelle sich vor, irgendwo in einem Büro in Bad Dürkheim sitzt Stevenson und reibt sich die Hände, während er davon träumt, wie plötzlich tausende Elektroautos wie warme Semmeln über den Ladentisch gehen. Von 15,1 Millionen auf 60 Millionen – ein läppischer Anstieg von 400 Prozent! Was ist schon dabei? Kleinigkeiten!
Sollte Stevensons Traum allerdings – wie so mancher CEO-Traum – zerplatzen und das Unternehmen am Ende des Jahres nur bei der Hälfte des angepeilten Umsatzes landen, könnte man sich fragen: Wie glaubwürdig ist Lars Stevenson dann noch als CEO? Kann er sich das Schönrechnen auch im kommenden Jahr leisten, oder wird die Realität irgendwann doch zu hart zuschlagen?
Das Unternehmen steht nun mit einer Eigenkapitalquote von 35 Prozent zwar deutlich besser da als zuvor, doch Zahlen und Prozentwerte sind nichts ohne das Vertrauen der Investoren und – nicht zu vergessen – der Kunden. Vielleicht könnte Stevenson einen Crashkurs in realistischer Zielsetzung gebrauchen? Oder aber er schafft es tatsächlich, das Jahresendgeschäft zum Wunder zu machen, auf das er offenbar fest setzt.
Für alle, die auf die Halbjahreszahlen gewartet haben: Ab dem 18. September können Sie den vollständigen Bericht auf der Website der ELARIS AG herunterladen – und dann vielleicht selbst rätseln, wie man aus 15 Millionen plötzlich 60 zaubern will.
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