Die Österreichische Post setzt bei der Zustellung zunehmend auf Elektrofahrzeuge – und bringt damit das traditionelle „Posthorn“ in eine moderne, aber frostige Dimension. Während die E-Autos vielleicht die Umwelt schonen, scheinen sie vor allem die Zusteller*innen bibbern zu lassen. Auf ländlichen Zustelltouren stehen sie vor der entscheidenden Frage: Heizen oder ankommen?
Postgewerkschafter Franz Doppelhofer beschreibt die Herausforderung charmant nüchtern: „Mit älteren Elektrofahrzeugen haben wir ein Reichweitenproblem.“ Übersetzung: Wenn der Zusteller die Sitzheizung einschaltet, kann er sich darauf einstellen, irgendwo zwischen Kuhweide und Kreisverkehr stehenzubleiben – dafür aber mollig warm.
Besonders trickreich wird es, wenn die Scheiben anfangen zu beschlagen. Wer sehen will, wo er hinfährt, muss die Scheibenheizung anwerfen – und damit riskieren, dass die Batterie schneller leer ist als ein Black-Friday-Paket.
Laut Doppelhofer ist „Zwischenladen“ unterwegs keine Option. Die Fahrzeuge werden in den Zustellbasen geladen, oder – in einer besonders kreativen Lösung – daheim bei den Zusteller*innen per „Charge-at-Home-Kabel“. Man stelle sich vor: Nach einem frostigen Arbeitstag dürfen die Postler also nicht nur ihre Füße aufwärmen, sondern auch gleich ihr Dienstauto am Hausstrom aufladen. Wenn das kein Gewinn ist!
Die neueren chinesischen Zustellautos seien zwar besser, aber auch selten wie ein Paket, das pünktlich ankommt. Die Lieferzeiten dauern. Doppelhofer fasst zusammen: „Da kommt dann vielleicht eine leichte Verbesserung.“ Vielleicht. Irgendwann. Aber bis dahin bleibt der einzige Fortschritt wohl die Erkenntnis, dass Minusgrade nicht diskriminieren – weder Zusteller*innen noch Batterien.
Die Post erklärt stolz, dass sie seit über zehn Jahren E-Fahrzeuge im Einsatz hat. Zugegeben: Die ersten Modelle waren weniger „Tesla“ und mehr „Tretroller mit Dach“. Doch man investiert weiter kräftig – ein zweistelliger Millionenbetrag fließt jährlich in neue Fahrzeuge.
Ob diese Modelle dann auch eine funktionierende Heizung haben, bleibt abzuwarten. Bis dahin können die Zusteller*innen ihren Job als Fitnessprogramm betrachten: Man hält sich warm, indem man schneller läuft, und trainiert die Entscheidungsfähigkeit, indem man ständig zwischen „Frieren“ und „Steckenbleiben“ wählen muss.
Während die Post stolz ihre nachhaltige Flotte bewirbt, können die Zustellerinnen in hügeligen Gegenden wohl nur schmunzeln. Vielleicht ist das nächste große Weihnachtsgeschenk an die Belegschaft ja ein Thermoanzug. Bis dahin bleibt die Hoffnung, dass wenigstens die Pakete warm ankommen – auch wenn die Zustellerinnen es nicht tun.
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