Elon Musk, der Mann, der Raketen ins All schießt, Autos ohne Fahrer baut und regelmäßig Twitter (oder, wie er es nennt, „X“) ins Chaos stürzt, hat mal wieder zugeschlagen. Diesmal aber nicht in den Weiten des Weltraums oder in der Welt der Elektroautos, sondern direkt im Herzen der deutschen Politik. Und das mit einem Paukenschlag: Musk hat öffentlich die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) unterstützt. Ja, richtig gelesen – der Mann, der uns Mars-Kolonien verspricht, will anscheinend auch Deutschlands Zukunft retten. Oder zumindest eine sehr eigene Vorstellung davon.
„Nur die AfD kann Deutschland retten“ – Echt jetzt, Elon?
Musk sorgte am Freitag für Furore, als er auf „X“ (aka dem ehemals bekannten Twitter) ein Video der umstrittenen Aktivistin Naomi Seibt teilte und mit den Worten kommentierte: „Nur die AfD kann Deutschland retten.“ Dabei scheint er sich keine Gedanken darüber gemacht zu haben, dass die AfD nicht gerade als politischer Sympathieträger bekannt ist. Zwischen Vorwürfen der Nazi-Nostalgie, Überwachungsmaßnahmen des Verfassungsschutzes und ihrem Hang zu rechtsextremen Parolen bietet die Partei eher Diskussionsstoff als Vertrauen. Doch Musk scheint das nicht zu stören. Warum auch? Schließlich hat er schon Olaf Scholz einen „Trottel“ genannt, also kann es ja nur noch aufwärts gehen, oder?
Die AfD feiert, Deutschland staunt
Während die AfD freudestrahlend das Lob aus Silicon Valley aufnahm, blieb der Rest Deutschlands eher fassungslos. Alice Weidel, die AfD-Chefin, reagierte mit einem Video und übertraf sich selbst in ihrer Dankbarkeit: „Die Alternative für Deutschland ist tatsächlich die einzige Alternative für unser Land. Elon, du bist der Beste!“ Ob sie Musk als neuen AfD-Wahlkampfmanager engagieren will, blieb offen, aber sie wünschte ihm und seinem guten Freund Donald Trump schon mal viel Erfolg für die nächsten Jahre. Was für eine Kombi: Trump und Musk als globales Dream-Team des Chaos. Da bekommt selbst die „Tagesschau“ Stoff für eine Sondersendung.
Christian Lindner: Der Mahner im Hintergrund
Nicht alle Politiker fanden die neue Musk-AfD-Freundschaft so berauschend. Christian Lindner, Deutschlands FDP-Chef und chronischer Optimist in Anzug und Krawatte, schrieb Musk höflich, aber bestimmt: „Während Migrationskontrolle wichtig ist, steht die AfD gegen Freiheit und Wirtschaft.“ Mit anderen Worten: „Elon, lies erst mal ein paar deutsche Geschichtsbücher, bevor du hier den großen Retter spielst.“ Aber Musk wäre nicht Musk, wenn ihn das interessieren würde. Wahrscheinlich schrieb er währenddessen schon den nächsten Tweet – äh, „X“ – über die Vorzüge der AfD-Immigrationspolitik, die er als „vernünftig“ bezeichnete. Vernünftig? Kommt drauf an, wie viele Tesla-Aktien man vorher verkauft hat.
Ein bisschen Revolution gefällig?
Elon Musk scheint sich momentan besonders wohl dabei zu fühlen, mit einem Fuß im europäischen Rechtsruck zu stehen. Schon im Sommer fragte er öffentlich, warum die AfD eigentlich als „rechtsextrem“ bezeichnet wird. Und nur ein paar Monate später schrieb er, dass „Bürgerkriege unvermeidlich“ seien, nachdem er in Großbritannien anti-immigrationsfreundliche Proteste kommentierte. Musk, der Mann, der Raketen baut, klingt plötzlich wie ein Hobby-Revolutionär mit Twitter-Diplom. Es ist fast so, als hätte er ein paar Tassen Kaffee zu viel getrunken, während er durch die Kommentarspalten gescrollt hat.
Ein bisschen zu viel Weltrettung?
Dass Musk sich nicht nur auf Mars-Missionen, sondern auch auf politische Missionen konzentriert, mag manchen überraschen. Aber seine jüngsten Abenteuer in Deutschland werfen die Frage auf: Wie viel Einfluss sollte ein Multimilliardär wie Musk auf die Politik haben? Ist er ein Mann mit Visionen, oder macht er Politik aus der Laune heraus? Und noch wichtiger: Kauft er demnächst AfD-Mitgliedskarten für alle Tesla-Fahrer?
Der absurde Schlussakt
Egal, wie man es dreht: Die Vorstellung, dass Elon Musk Deutschland retten möchte, ist irgendwie skurril. Vielleicht plant er ja, die Bundestagsdebatten zukünftig in Tesla-Showrooms zu halten oder die AfD mit SpaceX-Raketen auszustatten. Man weiß ja nie. Eins ist jedoch sicher: Deutschland hat jetzt nicht nur die AfD, sondern auch Elon Musk als „Retter“ – oder zumindest als einen weiteren Chaoten, der das politische Klima noch turbulenter macht.
Na dann, frohe Weihnachten, Elon. Und lass das deutsche Grundgesetz bitte da, wo es ist.
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