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Elon Musk drängt auf radikale Neuausrichtung des US-Finanzministeriums: Lutnick als Wunschkandidat

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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Während Donald Trump im Hintergrund daran arbeitet, sein wirtschaftspolitisches Team für die kommende Amtszeit zu formieren, setzt Elon Musk, einer seiner wichtigsten Verbündeten, gezielt Impulse. Der Tech-Milliardär nutzt seine Plattform X (ehemals Twitter), um eine öffentliche Kampagne für einen Kandidaten zu starten, der das Finanzministerium in eine neue Richtung lenken soll.

Musk fordert Abkehr vom „Business as usual“

Am vergangenen Samstag sprach sich Musk offen für Howard Lutnick, den Geschäftsführer der Investmentbank Cantor Fitzgerald, als zukünftigen Finanzminister aus. Er kritisierte den derzeit favorisierten Kandidaten, Scott Bessent, als Vertreter des Establishments. „Meine Meinung, falls sie zählt: Bessent steht für ‚business as usual‘, während @howardlutnick tatsächlich Veränderungen bringen wird“, schrieb Musk. „Das aktuelle System treibt Amerika in den Bankrott, also brauchen wir dringend einen Wandel.“

Beide Kandidaten, sowohl Lutnick als auch Bessent, gelten als Unterstützer von Trumps wirtschaftspolitischer Agenda, insbesondere seiner umstrittenen Schutzzölle. Doch Lutnick, der zudem Trumps Übergangsteam leitet, hat mit seiner kämpferischen Art und seinen markigen Sprüchen deutlich gemacht, dass er radikale Veränderungen vorantreiben will.

Der Konflikt zwischen Bessent und Lutnick

Obwohl beide Kandidaten an der Wall Street respektiert werden, unterscheiden sie sich erheblich in Stil und Auftreten. Bessent wird als ruhiger und besonnener Stratege gesehen, der auf Stabilität setzt – Eigenschaften, die traditionell von einem Finanzminister erwartet werden. Lutnick hingegen tritt forsch auf und hat sich in öffentlichen Auftritten als Verfechter von Trumps Tarifpolitik präsentiert.

Während Bessent kürzlich in einem Gastbeitrag für Fox News Trumps Zollpolitik verteidigte, ging Lutnick bei einer umstrittenen Wahlkampfveranstaltung im Madison Square Garden noch weiter. Er erklärte provokativ: „Wann war Amerika großartig? Vor 125 Jahren – da gab es keine Einkommensteuer, nur Zölle.“

Einige prominente Wall-Street-Investoren, darunter Kyle Bass und Dan Loeb, bevorzugen Bessent. Sie warnen davor, dass Lutnick als Finanzminister Märkte und Investoren verunsichern könnte. Bass schrieb auf X: „Scott Bessent ist weitaus qualifizierter als Howard Lutnick, um das Finanzministerium zu leiten.“

Trump bleibt Lutnick treu

Trotz der Kontroversen hält Trump an Lutnick fest. Er betrachtet ihn als „Schlüsselspieler“ seiner Regierung, wie Insider berichten. Trumps Entscheidung fiel angeblich in letzter Minute, nachdem Lutnick eine aggressive Lobbykampagne gestartet hatte. Er habe Trump davon überzeugt, dass er der einzige Kandidat sei, der die von Trump versprochenen drastischen Zölle vollständig umsetzen werde.

Ein Berater aus Trumps Team verglich Lutnicks Vorgehen mit der Strategie von Dick Cheney, der ursprünglich die Suche nach einem Vizepräsidenten für George W. Bush leitete, letztlich aber selbst für das Amt ausgewählt wurde.

Trump denkt jedoch auch über Alternativen nach. Senator Bill Hagerty und der Trump-treue Larry Kudlow wurden ebenfalls in Betracht gezogen. Kudlow lehnte jedoch aus gesundheitlichen Gründen ab.

Wichtige Aufgaben des nächsten Finanzministers

Das Amt des Finanzministers wird in der nächsten Amtszeit von entscheidender Bedeutung sein, insbesondere angesichts Trumps Plänen:

  • Einführung flächendeckender Zölle von 10 bis 20 % auf alle Importe, mit bis zu 60 % auf chinesische Waren.
  • Bewältigung der Schuldenobergrenze, die im Januar 2025 erneut erreicht wird.
  • Verlängerung der Steuerreformen von 2017, die Ende 2025 auslaufen.

Darüber hinaus muss der neue Finanzminister die regulären Aufgaben des Ministeriums bewältigen, darunter das Einziehen von Steuern, die Ausgabe von US-Staatsanleihen und die Regulierung der Banken- und Finanzindustrie. Auf internationaler Ebene fungiert er zudem als Finanzminister der USA und vertritt das Land bei globalen Wirtschaftsthemen.

Rückblick: Trumps erster Finanzminister Steven Mnuchin

In seiner ersten Amtszeit ernannte Trump Steven Mnuchin, einen Finanzier und ehemaligen Hollywood-Produzenten, zum Finanzminister. Mnuchin, der zuvor keine Regierungserfahrung hatte, spielte eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Trumps Steuerreform und den pandemiebedingten Konjunkturmaßnahmen.

Ob Lutnick oder Bessent in diese Fußstapfen treten wird, bleibt abzuwarten. Doch Trump hat bereits klargemacht, dass er bereit ist, den politischen Kampf für Lutnick aufzunehmen. „Er ist der Mann, der meine Vision umsetzen wird“, sagte Trump Berichten zufolge hinter verschlossenen Türen.

Fazit

Die Entscheidung über den nächsten Finanzminister wird ein entscheidender Moment in Trumps neuer Amtszeit sein. Während Musk und Lutnick für radikale Veränderungen werben, bevorzugen andere eine gemäßigtere Herangehensweise. Die kommende Nominierung dürfte sowohl an der Wall Street als auch im politischen Washington für intensive Diskussionen sorgen.

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