Der Tech-Milliardär Elon Musk, Mitbegründer von Tesla und SpaceX sowie Eigentümer von X Holdings Corp., war einen Tag nach der US-Präsidentschaftswahl an einem Telefonat zwischen dem neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beteiligt. Das berichtete eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gegenüber CNN.
Die Quelle, die aufgrund der Sensibilität des Gesprächs anonym bleiben möchte, bestätigte, dass Musk an dem Gespräch teilnahm.
Selenskyj hatte zuvor auf der Plattform X (ehemals Twitter) mitgeteilt, dass er Trump am Mittwoch angerufen und ihm zu seinem „historischen Erdrutschsieg“ gratuliert habe. „Wir haben vereinbart, einen engen Dialog aufrechtzuerhalten und unsere Zusammenarbeit voranzutreiben. Starke und unerschütterliche US-Führung ist entscheidend für die Welt und für einen gerechten Frieden“, schrieb der ukrainische Präsident.
CNN hat die Teams von Musk und Trump kontaktiert, um weitere Informationen zu dem Gespräch zu erhalten. Zuerst hatte das Nachrichtenportal Axios über den Anruf berichtet.
Kritischer Moment für die Ukraine
Trumps Wahlsieg kommt zu einem heiklen Zeitpunkt für die Ukraine, da Russland im östlichen Donbass-Gebiet Fortschritte macht. Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Ziel, die Region vollständig unter russische Kontrolle zu bringen.
Während seines Wahlkampfes hatte Trump wiederholt Zweifel an einer fortgesetzten US-Unterstützung für die Ukraine geäußert. Er deutete an, dass die Vereinigten Staaten die Ukraine möglicherweise zu einem fragilen Waffenstillstand mit Russland drängen könnten.
Musk, dessen pro-Trump-Super-PAC über 118 Millionen Dollar in den Wahlkampf 2024 investierte, hat sich selbst als Kandidat für eine umfassende Reduzierung der Bundesausgaben positioniert. Seine Teilnahme an dem Anruf mit Selenskyj wirft Fragen darüber auf, welchen Einfluss er in der kommenden Trump-Administration ausüben könnte.
Musk und seine Rolle in der Ukraine
Seit Beginn der russischen Invasion 2022 hat Musks Starlink-Internetsystem der ukrainischen Armee an vorderster Front erhebliche Vorteile verschafft. Es ermöglicht ukrainischen Truppen, in Echtzeit Drohnenaufnahmen zu teilen und auch in Gebieten zu kommunizieren, in denen das Mobilfunknetz durch Kämpfe unterbrochen wurde.
Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich Musks Verbindungen zu ausländischen Führern, die den USA feindlich gegenüberstehen.
Sicherheitsbedenken wegen Musks Kontakte zu Putin
Ein Bericht des „Wall Street Journal“ aus dem September hatte offenbart, dass Musk seit Ende 2022 „regelmäßigen Kontakt“ mit Wladimir Putin hatte. In den Gesprächen sollen persönliche Themen, geschäftliche Angelegenheiten und geopolitische Spannungen diskutiert worden sein.
Diese Berichte haben in Washington Sicherheitsbedenken ausgelöst. Da SpaceX enge Beziehungen zur NASA und zum US-Militär pflegt, befürchten Experten, dass Musk Zugang zu sensiblen Regierungsinformationen haben könnte.
Musk lehnte es ab, sich gegenüber dem „Wall Street Journal“ zu den Berichten zu äußern. Der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, erklärte hingegen, dass es nur ein einziges Telefonat zwischen Musk und Putin gegeben habe. Dabei seien Raumfahrt sowie aktuelle und zukünftige Technologien besprochen worden.
Die US-Geheimdienste beobachten die Situation mit Vorsicht, scheuen sich jedoch, tiefergehende Untersuchungen gegen Musk einzuleiten, da er US-Staatsbürger ist, so ein Insider gegenüber CNN.
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