EMERAM Private Equity Fund I GmbH & Co. KGMünchenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015Konzernbilanz zum 31. Dezember 2015, 2014 und 2013Aktiva
Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Perioden vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 und vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
Konzern-Kapitalflussrechnung für die Perioden
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KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG | Anhang | IFRS | IFRS |
2015 | 2014 | ||
EUR | EUR | ||
I. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | |||
1. Konzernergebnis | -3.026.431 | 14.897.898 | |
2. Veränderung der kurzfristigen Vermögenswerte | -12.557.124 | -959.677 | |
3. Veränderung der Verbindlichkeiten | -6.319.380 | 5.084.446 | |
4. Veränderung aus der Bewertung und dem Abgang von Finanzanlagen | -2.442.395 | -21.369.808 | |
5. Veränderung der Zinsabgrenzungen von Ausleihungen an | -3.967.865 | -3.106.807 | |
verbundene Unternehmen (Finanzanlagen) | |||
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | -28.313.194 | -5.453.948 | |
II. Cashflow aus der Investitionstätigkeit | |||
1. Einzahlungen (+) aus Abgängen von Finanzanlagen | 126.990 | 4.935.216 | |
— davon aus Währungsumrechnung: EUR 5.231 (i. Vj. EUR 252.886) | |||
2. Auszahlungen (-) für Investitionen in die Finanzanlagen | -25.706.371 | -55.974.167 | |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 7.3 | -25.579.381 | -51.038.951 |
III. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | |||
1. Einzahlungen (+) der Gesellschafter | 55.283.357 | 60.796.344 | |
2. Auszahlungen (-) an die Gesellschafter | 0 | -4.704.599 | |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 9.2 | 55.283.357 | 56.091.745 |
Cashflow des Geschäftsjahres (I + II + III) | 1.390.781 | -401.154 | |
Cash am Anfang der Berichtsperiode | 1.977.882 | 2.379.037 | |
Cash am Ende der Berichtperiode | 3.368.663 | 1.977.882 |
Entwicklung des Kapitals der Kommanditisten für die Perioden
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
und vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
Kapitalanteile der Kommanditisten | Zusätzliche Pflichteinlagen | Variable Kapitalkonten | Kapital der Kommanditisten gesamt | |
EUR | EUR | EUR | EUR | |
Stand 1. Januar 2014 | 600 | 27.684.483 | -4.178.959 | 23.506.124 |
Einzahlungen von Gesellschaftern | 700 | 60.795.644 | 0 | 60.796.344 |
Ausschüttungen an Gesellschafter | 0 | 0 | -4.704.599 | -4.704.599 |
Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 14.897.898 | 14.897.898 |
Stand 31. Dezember 2014/1. Januar 2015 | 1.300 | 88.480.127 | 6.014.340 | 94.495.767 |
Einzahlungen von Gesellschaftern | 100 | 55.283.257 | 0 | 55.283.357 |
Ausschüttungen an Gesellschafter | 0 | 0 | 0 | 0 |
Konzernjahresfehlbetrag | 0 | 0 | -3.026.431 | -3.026.431 |
Stand 31. Dezember 2015 | 1.400 | 143.763.384 | 2.987.909 | 146.752.693 |
Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2015
und vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
1. Informationen zur Gesellschaft EMERAM Private Equity Fund I GmbH & Co. KG
Die EMERAM Private Equity Fund I GmbH & Co. KG (EMERAM) ist eine vermögensverwaltende Personengesellschaft („Private-Equity-Fonds“) mit Sitz in Deutschland. Die Adresse des eingetragenen Firmensitzes lautet Mühlbaurstraße 1, 81677 München. Sie ist im Handelsregister unter HRA 100941 eingetragen.
EMERAM tätigt Investitionen in Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Instrumente an vorwiegend nicht börsennotierten, mittelständischen Unternehmen mit weiterem Wachstumspotenzial. Ziel von EMERAM ist, ihren Unternehmenswert langfristig zu steigern und die Investoren an dieser Wertsteigerung teilhaben zu lassen. Die Hauptaktivitäten von EMERAM sind im Konzernlagebericht, Kapitel „Grundlagen des Konzerns“ (Seite 1 ff.), beschrieben.
EMERAM hat grundsätzlich eine Laufzeit von 10 Jahren beginnend mit dem Ablauf der ersten Angebotsfrist am 20. Juli 2013 (First closing date), wenn die Gesellschaft entsprechend der gesellschaftsvertraglichen Regelungen nicht bereits früher gekündigt wird. Die Laufzeit kann um zwei Jahre verlängert werden.
Die Investmentperiode von EMERAM beträgt 5 Jahre beginnend mit dem First closing date, wenn die Investmentperiode entsprechend der gesellschaftsvertraglichen Regelungen nicht bereits früher endet.
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr; das Geschäftsjahr beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember eines jeden Kalenderjahres.
Die Geschäfte von EMERAM werden nach Maßgabe der Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages durch die Komplementärin, EMERAM Fund I GmbH, München, und die Geschäftsführenden Kommanditisten EMERAM Capital Partners GmbH, München, und ECP Founder GmbH & Co. KG, München, geführt.
Die EMERAM Private Equity Fund I GmbH & Co. KG ist oberste Konzernmuttergesellschaft der EMERAM-Gruppe i. S. d. § 290 Abs. 1 HGB.
EMERAM stellt für das Geschäftsjahr 2015 erstmals einen Konzernabschluss auf. Er wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht und hat nach § 291 Abs. 2 HGB befreiende Wirkung für andere Unternehmen der EMERAM-Gruppe.
Der Konzernabschluss ist zum 30. Mai 2016 aufgestellt worden.
2. Rechnungslegungsvorschriften
Im Geschäftsjahr 2015 erstmals angewendete Rechnungslegungsvorschriften
IFRIC 21 „Abgaben“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2015): IFRIC 21 enthält Regelungen zur Bilanzierung von Verpflichtungen zur Zahlung öffentlicher Abgaben, die keine Abgaben im Sinne von IAS 12 „Ertragsteuern“ darstellen. Die Änderungen im Zusammenhang mit IFRIC 21 haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Verbesserungen der IFRS 2010 — 2012 und 2011 — 2013 (verpflichtende Anwendung ab 1. Januar bzw. 1. Februar 2015): Die Änderungen betreffen die Standards IFRS 1, IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13, IAS 16, IAS 24, IAS 38 und IAS 40. Sie haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Noch nicht angewendete Standards und Interpretationen
Die EU hat nachfolgende neue Standards, Interpretationen und Änderungen an bestehenden Standards übernommen, deren Anwendung noch nicht verpflichtend ist und die vom Konzern auch nicht vorzeitig angewendet werden. Die Auswirkungen neuer Standards, Interpretationen und Änderungen bestehender Standards auf den Konzernabschluss werden vom Konzern laufend geprüft.
Anwendungspflicht im Geschäftsjahr 2016
Amendments zu IFRS 11 „Bilanzierung des Erwerbs von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2016): IFRS 11 enthält Regelungen zur bilanziellen und erfolgsrechnerischen Erfassung von Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) und gemeinschaftlichen Tätigkeiten (Joint Operations). Mit der Änderung des IFRS 11 regelt das IASB die Bilanzierung eines Erwerbs von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse darstellt. In solchen Fällen soll der Erwerber die Grundsätze für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 anwenden. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Amendments zu IAS 1 „Anhangangaben“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2016): Die Änderungen betreffen verschiedene Ausweisfragen. Die Anwendung des Amendments wird erwartungsgemäß zu Änderungen bei den Angaben im Anhang führen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Amendments zu IAS 16 und IAS 38 „Klarstellung der zulässigen Abschreibungsmethoden“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2016): Mit diesen Änderungen stellt das IASB weitere Leitlinien zur Festlegung einer akzeptablen Abschreibungsmethode zur Verfügung. Umsatzbasierte Abschreibungsmethoden sind demnach für Sachanlagen nicht und für immaterielle Vermögenswerte lediglich in bestimmten Ausnahmefällen (widerlegbare Vermutung der Unangemessenheit) zulässig. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Amendments zu IAS 16 und IAS 41 „Landwirtschaft: Fruchttragende Gewächse“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2016): Nach IAS 41 werden bislang alle biologischen Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert abzüglich geschätzter Verkaufskosten bewertet. Nach den Änderungen sind fruchttragende Gewächse künftig wie Sachanlagen nach IAS 16 zu bilanzieren. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Amendments zu IAS 19 „Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge“ (Anwendungspflicht ab 1. Februar 2015): Mit den Änderungen werden die Vorschriften klargestellt, die sich mit der Zuordnung von Arbeitnehmerbeiträgen bzw. Beiträgen von dritten Parteien zu den Dienstleistungsperioden beschäftigen, wenn die Beiträge mit der Dienstzeit verknüpft sind. Darüber hinaus werden Erleichterungen geschaffen, wenn die Beiträge von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre unabhängig sind. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Amendments zu IAS 27 „Equity-Methode in separaten Abschlüssen“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2016): Mit der Änderung wird die Equity-Methode als Bilanzierungsoption für Anteile an Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unternehmen in separaten Abschlüssen eines Investors wieder zugelassen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM.
Improvements zu IFRS 2012 — 2014 (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2016): Die Änderungen betreffen die Standards IFRS 5, IFRS 7, IAS 19, IAS 34. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM haben.
Amendments zu IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 „Investmentgesellschaften: Anwendung der Ausnahme von der Konsolidierungspflicht“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2016, Übernahme durch die EU noch nicht erfolgt): Die Änderungen dienen zur Klärung von verschiedenen Fragestellungen in Bezug auf die Anwendung der Ausnahme von der Konsolidierungspflicht nach IFRS 10, wenn das Mutterunternehmen die Definition einer „Investmentgesellschaft“ erfüllt. Die Änderungen haben Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Darstellung des Abschlusses von EMERAM, da IFRS Grundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses ist.
Anwendungspflicht ab 1. Januar 2018
IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2018, Übernahme durch die EU noch nicht erfolgt): Der im Juli 2014 herausgegebene IFRS 9 ersetzt die bestehenden Leitlinien in IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“. IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfassung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39. Wir erwarten, dass IFRS 9 die Klassifizierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte des Konzerns beeinflusst. EMERAM hat die Auswirkungen des neuen Standards noch nicht analysiert.
IFRS 15 „Umsalzerlöse aus Verträgen mit Kunden“ (Anwendungspflicht ab 1. Januar 2018, Übernahme durch die EU noch nicht erfolgt): IFRS 15 „Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden“ legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, darunter IAS 18 „Umsatzerlöse“, IAS 11 „Fertigungsaufträge“ und IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“. EMERAM hat die Auswirkungen des neuen Standards noch nicht analysiert.
Anwendungspflicht ab dem 1. Januar 2019
IFRS 16 „Leasing“ (Anwendungspflicht ab dem 1. Januar 2019, Übernahme durch die EU noch nicht erfolgt): Hiernach ist für jedes Leasingverhältnis eine Verbindlichkeit für die Zahlungsverpflichtungen zu passivieren und gleichzeitig ein Nutzungsrecht für den geleasten Vermögenswert zu aktivieren. Dieses wird planmäßig abgeschrieben, während die Verbindlichkeit während der Laufzeit durch Tilgung und Zinsabgrenzung abgebaut wird. EMERAM hat die Auswirkungen des neuen Standards noch nicht analysiert.
Unbestimmte Anwendungspflicht
Amendments zu IFRS 10 und IAS 28 „Veräußerung oder Einlage von Vermögenswerten in assoziierte Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen“ (Übernahme durch die EU noch nicht erfolgt): Die Änderungen adressieren eine bekannte Inkonsistenz zwischen den Vorschriften des IFRS 10 und des IAS 28 (2011) für den Fall der Veräußerung von Vermögenswerten an ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen bzw. der Einlage von Vermögenswerten in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen. EMERAM hat die Auswirkungen des neuen Standards noch nicht analysiert.
3. Grundlagen der Rechnungslegung
Der Konzernabschluss von EMERAM wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht wurden und in der Europäischen Union anzuwenden sind, sowie ergänzend nach den gem. § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind bestimmte Posten in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung und in der Konzernbilanz zusammengefasst und durch zusätzliche Angaben im Konzernanhang ergänzt. Die Anwendung der Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden folgt dem Prinzip der Stetigkeit.
EMERAM stellt im Geschäftsjahr 2015 erstmalig einen Konzernabschluss nach IFRS auf. EMERAM ist im Geschäftsjahr erstmals als Investmentgesellschaft gemäß IFRS 10.27 zu qualifizieren, da die folgenden Voraussetzungen dafür erfüllt sind:
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EMERAM erhält von Investoren Mittel zu dem Zweck, für diese Investoren Dienstleistungen im Bereich der Vermögensverwaltung zu erbringen. |
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EMERAM verpflichtet sich gegenüber ihren Investoren, dass ihr Geschäftszweck allein in der Anlage der Mittel zum Zweck der Erreichung von Wertsteigerungen oder der Erwirtschaftung von Kapitalerträgen oder beidem besteht. |
• |
EMERAM bewertet und beurteilt die Ertragskraft im Wesentlichen aller ihrer Investments auf der Basis des beizulegenden Zeitwerts. |
Folglich hat EMERAM weder die Erwerbsmethode nach IFRS 3 anzuwenden noch ihre Tochterunternehmen zu konsolidieren. Vielmehr verbucht und bewertet EMERAM die Anteile an ihren Tochtergesellschaften nach IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (vgl. IFRS 10.31).
Die nachfolgende Tabelle (Abb. 1) zeigt die Tochterunternehmen von EMERAM, die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 erstmals erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu berücksichtigen sind. Die Prozentangaben beziehen sich auf die direkte oder indirekte Beteiligung von EMERAM an den jeweiligen Unternehmen.
Abb. 1 Tochterunternehmen
TOCHTERUNTERNEHMEN | Anteil |
in % | |
EMERAM Aquatcs Holding GmbH, Oberhaching | 84,80% |
Blitz 13-499 GmbH, München | 90,55% |
EMERAM Urbanics Holding Ltd., Manchester/GB | 75,40% |
Blitz 14-54 GmbH, München | 100,00% |
Blitz 14-507 GmbH, München | 100,00% |
EMERAM Informatics Holding GmbH, München | 100,00% |
Digitronics Holding GmbH, München | 100,00% |
diva-e Verwaltungs-GmbH, München | 100,00% |
Tochterunternehmen sind Unternehmen, bei denen die Gesellschaft direkt oder indirekt eine Stimmenmehrheit hält oder in anderer Weise die Möglichkeit hat, die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Geschäftstätigkeiten Nutzen zu ziehen. Die Einbeziehung von Tochterunternehmen beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht, und endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr gegeben ist.
Einzelheiten zu den wesentlichen Rechnungslegungsmethoden finden sich in den Anhangangaben Nr. 9 und 10.
4. Funktionale und Darstellungswährung
Dieser Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, dargestellt. Es wird kaufmännisch gerundet. Hierdurch können sich bei der Bildung von Summen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.
5. Verwendung von Ermessensentscheidungen und Schätzungen
Die Erstellung des Konzernabschlusses verlangt von der Geschäftsführung Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen, die die Anwendung von Rechnungslegungsmethoden und die ausgewiesenen Beträge der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen betreffen. Tatsächliche Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.
Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden laufend überprüft. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.
5.1 Ermessensentscheidungen
Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden, welche die im Konzernabschluss erfassten Beträge am wesentlichsten beeinflussen, sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten:
Anhangangaben Nr. 7.1 — Bewertungsmethoden
Anhangangaben Nr. 7.4 — wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren
Anhangangaben Nr. 9.1.2 — Kategorisierung
5.2 Annahmen und Schätzungsunsicherheiten
Informationen über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten, durch die ein beträchtliches Risiko einer wesentlichen Anpassung innerhalb des am 31. Dezember 2016 endenden Geschäftsjahres entstehen kann, sind in den Anhangangaben Nr. 7 enthalten und beziehen sich auf die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente.
6. Finanzrisiken und Finanzrisikomanagement
Dieser Abschnitt enthält Informationen zu den Finanzrisiken und dem Finanzrisikomanagement des Konzerns. EMERAM ist folgenden mit den Finanzinstrumenten verbundenen Risiken ausgesetzt:
• |
Kreditrisiko |
• |
Liquiditätsrisiko |
• |
Marktrisiko |
• |
Operationelle Risiken |
6.1 Grundsätze des Risikomanagements
Das Finanzrisikomanagement des Konzerns ist auf die Unsicherheiten aus der künftigen Entwicklung der Finanzmärkte ausgerichtet und hat die Minimierung nachteiliger Folgen für die finanzielle Leistungskraft des Konzerns zum Ziel. Wesentliche Aufgaben des Risikomanagements sind dabei die Identifikation, Analyse, Steuerung und Überwachung von Risiken. Das Risikomanagement soll die Risikolage des Konzerns umfassend darstellen, insbesondere eine Früherkennung von Risiken mit wesentlichen negativen finanziellen Auswirkungen auf EMERAM ermöglichen, damit rechtzeitige Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung oder Bewältigung dieser Risiken ergriffen werden können.
Grundlage des Risikomanagementsystems ist das EMERAM Compliance Manual (and Code of Ethics). Die Funktion des Risikomanagements wird durch die strikte Einhaltung dokumentierter Investmentprozesse sichergestellt. EMERAM setzt eine Vielzahl von Instrumenten und Maßnahmen zur Steuerung und Überwachung der Risiken ein, welche fest in den Geschäftsablauf des Konzerns integriert sind und stets dokumentiert werden.
Das Risikomanagement liegt in der Verantwortung des Portfolio Review Committees, das die Ergebnisse der laufenden Risikobeobachtung in den einzelnen Portfoliounternehmen halbjährlich an die Gründungspartner berichtet; über unerwartet auftretende bedeutsame Ereignisse wird sofort Bericht erstattet. Das Portfolio Review Committee befasst sich mit der Bewertung, Steuerung und Überwachung der Risiken.
6.2 Kreditrisiko
Das Kreditrisiko (Ausfallrisiko) ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls die Vertragspartei eines Finanzinstruments seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Kreditrisiko besteht im Wesentlichen aus Guthaben bei Kreditinstituten und aus Ausleihungen an Portfoliounternehmen.
Der Konzern hält am 31. Dezember 2015 Guthaben bei Kreditinstituten von 3,37 Millionen Euro.
EMERAM hat zudem mehrere Ausleihungen an ihre Portfoliounternehmen in Höhe von 45,96 Millionen Euro ausgereicht.
Der Konzern begrenzt sein Kreditrisiko aus den Guthaben bei Kreditinstituten dadurch, dass die Bankguthaben ausschließlich bei Banken oder Finanzinstituten hinterlegt werden, die mit Ratings von AAA bis BBB der Ratingagentur Standard & Poor’s bewertet werden. Hinsichtlich der Ausleihungen an Portfoliounternehmen wird das Ausfallrisiko derzeit als gering eingeschätzt.
6.3 Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Ein mit den Finanzinstrumenten verbundenes Liquiditätsrisiko ist derzeit nicht erkennbar.
Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass — soweit möglich — stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen und Neuinvestitionen tätigen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.
Die Guthaben bei Kreditinstituten und die noch nicht angeforderten ausstehenden Einlagen der Gesellschafter decken das durchschnittliche Investitionsvolumen von EMERAM. Risiken aus der Finanzierung des Konzerns sind derzeit nicht erkennbar, zumal sich der Konzern ausschließlich über Kapital der Kommanditisten finanziert und daher keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Rückstellungen verzeichnet.
6.4 Marktrisiko
Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, zum Beispiel Wechselkurse oder Zinssätze, ändern und dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzanlagen beeinflusst werden. Einzelne Marktrisiken oder eine Konzentration von Marktrisiken, die sich auf die Finanzinstrumente auswirken, sind nicht erkennbar.
Ziel des Marktrisikomanagements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern und zu kontrollieren und gleichzeitig die Rendite zu optimieren.
Die unterschiedlichen Marktfaktoren wie zum Beispiel geografische und branchenspezifische Konjunkturverläufe, politische und finanzwirtschaftliche Rahmenbedingungen oder Wechselkurse, beeinflussen die Entwicklung der Portfoliounternehmen von EMERAM und ändern sich zum Teil sehr kurzfristig, worauf EMERAM nur eingeschränkt reagieren kann. Grundsätzlich reduziert EMERAM diese Risiken mit ihrer Investitionsstrategie, mithin durch die Auswahl der Portfoliounternehmen, deren Geschäfte mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten international aufgefächert sind. Einzelne länderspezifische Konjunkturtrends sollten die Wertentwicklung des Gesamtportfolios damit normalerweise nicht wesentlich beeinflussen.
6.4.1 Zinsänderungsrisiko
Am Abschlussstichtag stellt sich das Zinssatzprofil der Konzernbilanz wie folgt dar (vgl. Abb. 2 Laufzeiten):
Abb. 2: Laufzeiten
KONZERNBILANZ | Monat | 1 – 12 Monate | ||
31. Dezember 2015 | EUR | EUR | EUR | |
Vermögenswerte | ||||
Guthaben bei Kreditinstituten | 3.368.663 | 0 | 0 | 3.368.663 |
Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 84.323.804 | 84.323.804 |
Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0 | 0 | 45.958.633 | 45.958.633 |
Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 0 | 11.102.478 | 0 | 11.102.478 |
Forderungen gegen den Gesellschafter | 0 | 2.073.572 | 0 | 2.073.572 |
Sonstige Vermögensgegenstände | 776.491 | 0 | 0 | 776.491 |
Vermögen gesamt | 4.145.154 | 13.176.050 | 130.282.437 | 147.603.641 |
Verbindlichkeiten | ||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 765.448 | 0 | 765.448 |
Rückstellungen | 0 | 85.500 | 0 | 85.500 |
Verbindlichkeiten gesamt | 0 | 850.948 | 0 | 850.948 |
Saldo | 4.145.154 | 12.325.102 | 130.282.437 | 146.752.693 |
KONZERNBILANZ | < 1 Monat | 1 – 12 Monate | > 1 Jahr | Summe |
31. Dezember 2014 | EUR | EUR | EUR | EUR |
Vermögenswerte | ||||
Guthaben bei Kreditinstituten | 1.977.882 | 0 | 0 | 1.977.882 |
Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 52.860.177 | 52.860.177 |
Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0 | 0 | 45.432.619 | 45.432.619 |
Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 0 | 1.281.749 | 0 | 1.281.749 |
Forderungen gegen den Gesellschafter | 0 | 0 | 0 | 0 |
Sonstige Vermögensgegenstände | 113.667 | 0 | 0 | 113.667 |
Vermögen gesamt | 2.091.549 | 1.281.749 | 98292.796 | 101.666.095 |
Verbindlichkeiten | ||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 851.898 | 0 | 851.898 |
Rückstellungen | 0 | 6.318.430 | 0 | 6.318.430 |
Verbindlichkeiten gesamt | 0 | 7.170.328 | 0 | 7.170.328 |
Saldo | 2.091.549 | -5.888.579 | 98292.796 | 94.495.767 |
Ein Zinsänderungsrisiko ist derzeit nicht erkennbar.
6.4.2 Währungsrisiko
Der Anteil der Finanzanlagen von EMERAM, die in Fremdwährung eingegangen wurde, stellt sich zum Stichtag wie folgt dar (vgl. Abb. 3 Währungsrisiko):
Abb. 3 Währungsrisiko
WÄHRUNGSRISIKO | 2015 | 2014 | ||
EUR | in % vom Vermögen gesamt | EUR | in % vom Vermögen gesamt | |
GBP | 35.431.027 | 24,00% | 24.001.861 | 23,61% |
35.431.027 | 24,00% | 24.001.861 | 23,61% |
Das Währungsrisiko hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Der mögliche Austritt Großbritanniens aus der EU würde Experten zufolge erheblichen Einfluss auf die zukünftige Wirtschaftsleistung1 und folglich auf die Bewertung des Pfundes haben.2 Das Währungsrisiko wird von EMERAM auf Grund der Investitionssumme in Fremdwährung (Britische Pfund) in nur eine Beteiligung als moderat erachtet. Des Weiteren wird das Risiko zusätzlich durch die zunehmende Internationalisierung der Unternehmen reduziert.
Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, die zeigen, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen der maßgeblichen Risikovariablen auf das Periodenergebnis und das Kapital der Kommanditisten haben. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den gesamten in Fremdwährung lautenden Bestand an Finanzanlagen, Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen angewendet werden. Die Bewertung zum Bilanzstichtag ist mit dem Umrechnungskurs von 1,36 GBP/EUR erfolgt. Ein Anstieg/ Rückgang des Wechselkurses GBP/EUR um zehn Prozent würde rein umrechnungsbedingt zu einen Anstieg / Rückgang des Konzernüberschusses und des Kapitals der Kommanditisten des EMERAM Fund 1 Konzerns um 3,54 Millionen Euro führen.
6.4.3 Sonstige Marktpreisrisiken
Momentan hält EMERAM zwei Beteiligungen in der Konsumgüterindustrie, eine Beteiligung im Einzelhandel und zwei Beteiligungen im Segment der Business Services. Durch diese Diversifikation in den industriellen Bereichen ist EMERAM weitestgehend unabhängig von der Entwicklung einzelner Segmente. Des Weiteren kann durch die internationalen Tätigkeiten der Portfoliounternehmen die Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung einzelner Länder als gering eingestuft werden. Bedingt durch die Tatsache, dass sich diese internationale Ausdehnung zum Großteil auf das europäische Ausland bezieht, besteht jedoch eine gewisse Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung Europas und des Euros. Die daraus entstehenden Risiken werden jedoch als gering eingeschätzt.
1 Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Können wir bewusst für eine Rezession stimmen?“ (23.05.2016),
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/brexit-george-osborne-warnt-vor-folgen-eines-eu-austritts-14248109.html
2 Frankfurter Allgemeine Zeitung: BRexit Sorgen lassen Pfundkurs fallen (22.02.2016),
http://www.faz. net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/sorgen-um-brexit-folgen-schwaechen-britischen-pfund-kurs-14084548.html
6.5 Operationelles Risiko
Operationelle Risiken können aus den das Beteiligungsgeschäft unterstützenden Bereichen (Organisationseinheiten Finanzen, Personal, Recht und Steuern, Organisation/IT und Öffentlichkeitsarbeit/Investor Relations) resultieren. Das operationelle Risiko ist von untergeordneter Bedeutung angesichts der geringen Zahl administrativer Geschäftsvorfälle, der überschaubaren Mitarbeiterzahl und der Einbindung jeweils mehrerer Mitarbeiter in größere Transaktionen.
Die operationellen Risiken sollen im Wesentlichen durch geeignete organisatorische Maßnahmen vermieden werden. Bei EMERAM gilt generell das Vier-Augen-Prinzip. Zudem sind Prozessabläufe und Verantwortlichkeiten in Richtlinien festgelegt. Die Funktion der oben genannten unterstützenden Bereiche wird durch eine ausreichende Anzahl fachlich geeigneter Mitarbeiter sowie eine angemessene Ausstattung mit Sach- und Finanzmitteln sichergestellt.
Den zunehmenden IT-Risiken versucht EMERAM unter anderem durch regelmäßige interne und externe Überprüfungen zu begegnen. EMERAM hat eine externe IT-Fachkraft, die bei Bedarf von weiteren externen Beratern unterstützt wird. Standardsoftware wird bei Bedarf an die Bedürfnisse von EMERAM angepasst, ständig aktualisiert und gepflegt. Die Datensicherung erfolgt durch tägliche Speicherung des aktuellen Datenbestands und zusätzlich durch eine geschützte Aufbewahrung. Jederzeitiger Datenzugriff wird durch redundante Serverstrukturen sichergestellt; sensible Daten sind durch ein umfangreiches Zugangsberechtigungssystem gesichert.
7. Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Die Geschäftstätigkeit von EMERAM besteht im Wesentlichen aus dem Erwerb und dem Halten von Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Bewertung der Finanzanlagen hat damit eine wesentliche Bedeutung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von EMERAM.
7.1 Bewertungsmethoden
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzanlagen des Konzerns werden anhand der am Bilanzstichtag verfügbaren Informationen, mithin auf Basis quotierter Preise oder anhand geeigneter Bewertungsverfahren ermittelt.
Alle Finanzanlagen, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren:
Level 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte.
Level 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Level 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert entweder direkt (Preis) oder indirekt (Ableitung von Preisen) beobachten lassen.
Level 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzanlagen, die auf dem aktiven Markt gehandelt werden, basiert auf dem am Bilanzstichtag notierten Marktpreis. Der Markt gilt als aktiv, wenn notierte Preise an einer Börse, von einem Händler, einer Branchengruppe, einem Preisberechnungsservice oder einer Aufsichtsbehörde leicht und regelmäßig erhältlich sind und diese Preise bei den derzeitigen, regelmäßig auftretenden Markttransaktionen unter fremden Dritten gehandelt werden.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzanlagen, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, wird anhand eines Bewertungsverfahrens ermittelt. Das Ziel des Bewertungsverfahrens ist die Bestimmung eines Zeitwerts („Fair Value“), der den Preis widerspiegelt, den ein Käufer am Markt für die Vermögenswerte bei einer gewöhnlichen Transaktion zum Bewertungstag gewillt wäre zu zahlen.3 Der beizulegende Zeitwert einer Finanzanlage bemisst sich anhand der Annahmen, die die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für die Finanzanlage zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihren besten wirtschaftlichen Interessen handeln. Wenn alle zum beizulegenden Zeitwert benötigten Daten beobachtbar sind, wird die Finanzanlage in Level 2 eingeordnet. Falls ein oder mehrere bedeutende Daten nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren, wird die Finanzanlage in Level 3 eingeordnet.
EMERAM bestimmt alle sechs Monate den Fair Value für jedes Investment mit einer vergangenen Haltedauer von mehr als einem Jahr. Als bestmögliche Annährung an den Fair Value wird der Marktwert der Investition bestimmt, basierend auf der Tatsache, dass alle Investitionen von EMERAM zu einem späteren Zeitpunkt am Markt verkauft werden. Dafür verwendet der Konzern anerkannte Bewertungstechniken, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Im Rahmen dieser Bewertungsverfahren wird die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering gehalten. Annahmen und Inputfaktoren im Rahmen der Bewertungsverfahren umfassen unter anderem auch risikofreie Höchstzinssätze, Ausfallbandbreiten und sonstige Zuschläge.
EMERAM verwendet zur Bewertung ihrer Finanzanlagen die folgenden zwei branchenüblichen Unternehmensbewertungsverfahren:
• |
Multiplikatoren-Verfahren |
Beim Multiplikatoren-Verfahren werden sogenannte Bewertungs-Multiples vergleichbarer Unternehmen auf die relevanten Bewertungsparameter der zu bewertenden Investitionen angewendet. Bewertungs-Multiples können zum Beispiel das Verhältnis von Kaufpreis zu Umsatz oder das Verhältnis des Kaufpreises zum EBIT bzw. EBITDA (abhängig von der Geschäftstätigkeit) sein. Vergleichbare Unternehmen („Peer Group“) der einzelnen Portfoliounternehmen, anhand derer die Multiples berechnet werden, sind Gesellschaften, welche im gleichen Markt tätig sind und vergleichbare Geschäftscharakteristika aufweisen (u. a. Größe, Kundengruppe, regionale Ausdehnung, Sortiment). Des Weiteren werden auch die Multiples vergangener Transaktionen mit einbezogen, sofern es sich bei diesen um vergleichbare Unternehmen handelte. Darüber hinaus verwendet EMERAM Discounts auf Bewertungen, um spezifische Unternehmensfaktoren zu berücksichtigen.
3 European Valuation Standards 2016 – Valuation for the purpose of financial reporting, S. 85.
Da das Multiplikatoren-Verfahren als marktorientierte Bewertungsmethode in der Unternehmensbewertung akzeptiert ist und häufig als bevorzugte Methode angesehen wird,4 verwendet EMERAM, sofern möglich, dieses Verfahren zur Bewertung ihrer Finanzanlagen. Dieser Ansatz entspricht dem marktüblichen Vorgehen in der Private Equity Branche,5 da es unter Berücksichtigung der Investitionsstruktur den akkuratesten Marktwert der Investition widerspiegelt. Aufgrund der hohen Verbreitung in der Praxis ermöglicht das Multiplikatoren-Verfahren eine leichte Vergleichbarkeit und gewährleistet eine einfache und schnelle Wertermittlung auch bei eingeschränkter Datenbasis. Mit der Anwendung der Multiples von vergleichbaren Unternehmen werden nicht nur unternehmensspezifische Faktoren wie die Ertragskraft des Unternehmens, sondern auch unternehmensexterne Einflussfaktoren und aktuelle Marktkonditionen wie zum Beispiel Branchentrends mitberücksichtigt. Ein weiterer Vorteil der Bewertung anhand von Marktinformationen ist es, dass diese Bewertungsmethode stark auf objektiv messbare Einflussfaktoren basiert und damit weniger anfällig ist für subjektive Einschätzungen.6 Des Weiteren wird durch die Anwendung des Multiplikatoren-Verfahrens die Konsistenz der Bewertung gewahrt, da auch im Transaktionsprozess die Portfoliounternehmen anhand dieser Methode bewertet werden.
• |
Discounted Cashflow-Verfahren |
Beim Discounted Cashflow-Verfahren werden zur Berechnung sogenannte Free Cashflows in der Zukunft auf den heutigen Tag abdiskontiert (Barwerte der Free Cashflows).
Sofern im Rahmen des Multiplikatoren-Verfahrens ein negatives EBIT bzw. EBITDA vorhanden ist wie derzeit bei der Unternehmensgruppe Bench, verwendet EMERAM das Discounted Cashflow-Verfahren. Da dieser Ansatz die zukünftigen Cashflows des Unternehmens heranzieht, wird die geplante Wertsteigerung des Unternehmens mit in die Bewertung einbezogen.
Bei den aufgrund dieser Bewertungsmethoden ermittelten beizulegenden Zeitwerten der Finanzanlagen handelt es sich um eine bestmögliche Einschätzung, da diese ausschließlich unter Level 3 der Fair-Value-Hierarchie einzuordnen sind (siehe Anhangangaben 7.3).
7.2 Bewertungsrahmen
Der Konzern hat ein Kontrollrahmenkonzept hinsichtlich der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte festgelegt. Dazu gehört ein Bewertungsteam, das die allgemeine Verantwortung für die Überwachung aller wesentlichen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert, einschließlich des beizulegenden Zeitwerts von Level 3, trägt und direkt an die Geschäftsführung berichtet.
Spezielle Kontrollen umfassen die Prüfung von und Annäherung an neue Bewertungsverfahren, den Nachweis am Markt beobachtbarer Preise, die Kalibrierung und den Rückvergleich bei Bewertungsverfahren mit beobachteten Marktveränderungen, die Analyse und Untersuchung von wesentlichen Bewertungsänderungen, die Prüfung nicht beobachtbarer Inputfaktoren sowie Bewertungsanpassungen und -nachbesserungen.
4 International Valuation Standards Council, IVS105: Valuation Approaches and Methods (April 2016), S. 7.
5 International Private Equity and Venture Capital Valuation Guidelines (dec. 2012), S. 28.
6 International Private Equity and Venture Capital Valuation Guidelines (dec. 2012), S. 24.
Wenn Informationen von Dritten zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet werden, prüft das Bewertungsteam die von den Dritten erlangten Nachweise zur Feststellung, dass derartige Bewertungen die Anforderungen der IFRS erfüllen, einschließlich der Stufe in der Fair Value-Hierarchie (vgl. Abb. 4), in der diese Bewertungen einzuordnen sind. Dies beinhaltet:
• |
das Verstehen, wie dieser Zeitwert ermittelt wurde und in welchem Umfang dieser die aktuellen Markttransaktionen darstellt, |
• |
wenn Preise für vergleichbare Finanzinstrumente zur Bestimmung des Zeitwerts verwendet werden, wie diese Preise angepasst wurden, um die wesentlichen Merkmale der zu bewertenden Finanzanlage widerzuspiegeln und |
• |
wenn mehrere Preisangebote für vergleichbare Finanzinstrumente erlangt wurden, wie der Zeitwert unter Berücksichtigung dieser Angebote bestimmt wurde. |
7.3 Fair-Value-Hierarchie
Die nachstehende Tabelle (Abb. 4) zeigt die beizulegenden Zeitwerte der Finanzanlagen einschließlich ihrer Levels in der Fair Value-Hierarchie zum Stichtag.
Abb. 4 Fair Value Hierarchie
FAIR VALUE HIERARCHIE 31. Dezember 2015 | Level 1 | Level 2 | Level 3 | Summe |
EUR | EUR | EUR | EUR | |
Anteile an verbundenen Unternehmen | ||||
Consumer | 0 | 0 | 59.030.433 | 59.030.433 |
Retail | 0 | 0 | 87.000 | 87.000 |
Business Services | 0 | 0 | 25.206.371 | 25.206.371 |
0 | 0 | 84.323.804 | 84.323.804 | |
Ausleihungen an verbundene Unternehmen | ||||
Consumer | 0 | 0 | 19.416.808 | 19.416.808 |
Retail | 0 | 0 | 26.541.825 | 26.541.825 |
0 | 0 | 45.958.633 | 45.958.633 | |
FAIR VALUE HIERARCHIE 31. Dezember 2014 | Level 1 | Level 2 | Level 3 | Summe |
EUR | EUR | EUR | EUR | |
Anteile an verbundenen Unternehmen | ||||
Consumer | 0 | 0 | 50.036.318 | 50.036.318 |
Retail | 0 | 0 | 2.823.860 | 2.823.860 |
Business Services | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 0 | 52.860.177 | 52.860.177 | |
Ausleihungen an verbundene Unternehmen | ||||
Consumer | 0 | 0 | 18.212.916 | 18.212.916 |
Retail | 0 | 0 | 27.219.702 | 27.219.702 |
0 | 0 | 45.432.619 | 45.432.619 |
Die nachstehende Tabelle (Abb. 5) zeigt die Entwicklung der Anfangs- und Endbestände der beizulegenden Zeitwerte der Fair-Value-Hierarchie aus Level 3:
Abb. 5 Entwicklung der Fair Values vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2015
ENTWICKLUNG DER FAIR VALUES | Anteile an verbundene Unternehmen | Ausleihungen an verbundene Unternehmen | Summe |
EUR | EUR | EUR | |
Stand 1. Januar 2014 | 5.730.701 | 17.046.528 | 22.777.230 |
Käufe | 29.362.995 | 26.611.172 | 55.974.167 |
Verkäufe | -3.691.159 | -1.244.057 | -4.935.216 |
-Erträge aus Anteilen und Ausleihungen an Portfolio | |||
Unternehmen (unrealisiert) | 21.457.641 | 3.018.975 | 24.476.616 |
Stand 31. Dezember 2014 | 52.860.177 | 45.432.619 | 98.292.796 |
Käufe | 25.206.371 | 500.000 | 25.706.371 |
Verkäufe | -126.990 | 0 | -126.990 |
-Erträge aus Anteilen und Ausleihungen an Portfolio | |||
Unternehmen (unrealisiert) | 6.384.245 | 26.014 | 6.410.260 |
Stand 31. Dezember 2015 | 84.323.804 | 45.958.633 | 130.282.437 |
In den Käufen in 2015 in Höhe von 25,2 Millionen Euro sind im Wesentlichen die Anteile des Portfoliounternehmens Matrix42 enthalten (vgl. Lagebericht Seite 10).
7.4 Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren
Die nachstehende Tabelle (Abb. 6) zeigt Informationen über wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren, welche die Ermittlung der Zeitwerte der Finanzanlagen, die in der Fair-Value-Hierarchie unter Level 3 erfasst wurden, zum 31. Dezember 2015 beeinflusst haben.
Abb. 6 Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren
Fair Value zum 31. Dezember 2015 | Bewertungsmethode | Wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren | Reichweite (Durchschnitt) | Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert | |
in Millionen Euro | |||||
Private Equity Investments | 130,28 (im Vorjahr: 98,29) | Marktpreisannäherung durch Verwendung von Marktmultiplikatoren als Ableitung des Preises von vergleichbaren Unternehmen | EBITDA-Multiplikator | 9-17(13,7) | Der geschätzte beizulegende Zeitwert würde steigen, wenn: |
Discount | 13-47,5% (30,1%) | – der EBITDA-Multiplikator höher wäre; oder | |||
– der Discountniedriger wäre. |
Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren lassen sich wie folgt erläutern:
• |
EBITDA: Diese Multiplikatoren stellen Zahlen dar, die Marktteilnehmer bei der Preisgestaltung der Investments verwenden würden. Zur Bestimmung von EBITDA werden vergleichbare Unternehmen („Peer Group“) herangezogen basierend auf geografischen Standort, Industrie, Größe, Zielmärkte und anderen Faktoren, die die Geschäftsführung als maßgeblich ansieht. Die gehandelten Multiplikatoren der vergleichbaren Unternehmen werden dadurch berechnet, dass der Geschäftswert des Unternehmens durch dessen EBITDA geteilt wird. |
• |
Discount: Dieser Inputfaktor stellt einen Rabatt dar, der auf die vergleichbaren Marktmultiplikatoren angewandt wird, um die Illiquidität der Portfoliounternehmen entsprechend vergleichbarer Unternehmen widerzuspiegeln. Die Geschäftsführung bestimmt den Discount unter Berücksichtigung der Marktliquiditätsbedingungen und unternehmensspezifischen Faktoren wie etwa die Entwicklungsstufe des Portfoliounternehmens oder andere Faktoren, welche den Unternehmenswert zum Bewertungszeitpunkt beeinflussen können. |
7.5 Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, umfassen sämtliche langfristige Vermögenswerte (Finanzanlagen) bestehend aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen an verbundene Unternehmen.
Weitere Erläuterungen dazu vgl. Anhangangaben Nr. 9.1.2.
7.6 Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, umfassen sämtliche kurzfristige Vermögenswerte bestehend aus Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sowie Guthaben bei Kreditinstituten.
Weitere Erläuterungen dazu vgl. Anhangangaben Nr. 9.1.2.
8. Bewertungsgrundlagen
Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme der Finanzanlagen und der Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf Grundlage historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Die Finanzanlagen und die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Konzern-Bilanzstichtag berücksichtigt.
9. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Im Folgenden wird dargestellt, welche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden EMERAM auf die Konzernbilanz angewendet hat.
9.1 Langfristige und kurzfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
9.1.1 Ansatz
Der erstmalige Ansatz der Finanzanlagen, die erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfolgt am Handelstag, also an dem Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf des Vermögenswerts verpflichtet. Der erstmalige Ansatz kurzfristiger Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgt zum Tag, an welchem sie entstanden sind. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs zwischen Euro und der Fremdwährung umgerechnet.
Sämtliche Finanzanlagen werden zum Bilanzstichtag erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dies gilt auch für einen Teil der Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Im Falle von Forderungen, sonstigen Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfolgt der Ansatz, unter Berücksichtigung von Transaktionskosten, zu den Anschaffungskosten.
Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen aus den Vermögenswerten erloschen sind oder übertragen wurden und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat.
Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn ihre vertraglichen Verpflichtungen erloschen oder aufgehoben wurden.
9.1.2 Kategorisierung und Erläuterung der einzelnen Bilanzposten
Die nachstehende Tabelle (Abb. 7) zeigt die Einordnung der Bilanzposten in verschiedene Kategorien entsprechend IFRS 7.8 bzw. IAS 39. Die Klassifizierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die Finanzinstrumente erworben wurden. Die Geschäftsführung bestimmt die Kategorisierung der Finanzinstrumente beim erstmaligen Ansatz.
Abb. 7 Kategorisierung der Bilanzposten
31. Dezember 2015 | Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden | Vermögenswerte, die erfolgswirksam mit dem beizulegenen Zeitwert bewertet werden | Kredite und Forderungen | Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden | Summe |
EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
Vermögenswerte | |||||
Guthaben bei Kreditinstituten | 0 | 0 | 3.368.663 | 0 | 3.368.663 |
Finanzanlagen | 0 | 130.282.437 | 0 | 0 | 130.282.437 |
Forderungen gegen verbundene Unternehmen/Gesellschafter | 0 | 0 | 13.176.050 | 0 | 13.176.050 |
Sonstige Vermögensgegenstände | 0 | 0 | 776.491 | 0 | 776.491 |
Vermögen gesamt | 0 | 130.282.437 | 17.321.204 | 0 | 147.603.641 |
Verbindlichkeiten | |||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 | 0 | 765.448 | 765.448 |
Rückstellungen | 0 | 0 | 0 | 85.500 | 85.500 |
Verbindlichkeiten gesamt | 0 | 0 | 0 | 850.948 | 850.948 |
31. Dezember 2014 | Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden | Vermögenswerte, die mit dem beizulegenen Zeitwert bewertet werden | Kredite und Forderungen | Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden | Summe |
EUR | EUR | ||||
Vermögenswerte | |||||
Guthaben bei Kreditinstituten | 0 | 0 | 1.977.882 | 0 | 1.977.882 |
Finanzanlagen | 0 | 98.292.796 | 0 | 0 | 98.292.796 |
Forderungen gegen verbundene | |||||
Unternehmen/Gesellschafter | 0 | 0 | 1.281.749 | 0 | 1.281.749 |
Sonstige Vermögensgegenstände | 0 | 0 | 113.667 | 0 | 113.667 |
Vermögen gesamt | 0 | 98.292.796 | 3.373.299 | 0 | 101.666.095 |
Verbindlichkeiten | |||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 | 0 | 851.898 | 851.898 |
Rückstellungen | 0 | 0 | 0 | 6.318.430 | 6.318.430 |
Verbindlichkeiten gesamt | 0 | 0 | 0 | 7.170.328 | 7.170.328 |
Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden
EMERAM hält keinen Vermögenswert zu Handelszwecken.
Vermögenswerte, die erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Diese Kategorie umfasst Finanzanlagen von 130,28 Millionen Euro (i. Vj. 98,29 Millionen Euro). Diese werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (zur Bestimmung der beizulegenden Werte siehe Anhangangaben Nr. 7). Die Kategorisierung dieser Vermögenswerte sowie deren Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert finden in Übereinstimmung mit dem Risikomanagement statt. Zu den Risiken, die sich aus den Finanzanlagen ergeben können, sowie zum Risikomanagement siehe Anhangangaben Nr. 6.
Die Bewertung von Finanzanlagen in Fremdwährung erfolgt zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Die Finanzanlagen umfassen Anteile an verbundenen Unternehmen von 84,32 Millionen Euro (i. Vj. 52,86 Millionen Euro) sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen von 45,96 Millionen Euro (i. Vj. 45,43 Millionen Euro).
Bei einem Portfoliounternehmen wurde aufgrund der Bewertung zum Bilanzstichtag eine Bewertungskorrektur von 6,67 Millionen Euro (i. Vj. 0 Euro) vorgenommen. Dagegen wurden bei zwei anderen Portfoliounternehmen aufgrund der Bewertung zum Bilanzstichtag Zuschreibungen von 9,11 Millionen Euro vorgenommen. Die Portfoliounternehmen, die im vierten Quartal des Berichtsjahres erworben wurden, sind zum Bilanzstichtag am 31.12.2015 zu ihren jeweiligen Anschaffungskosten bewertet.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen setzen sich zusammen aus ausgereichten Darlehensbeträgen von 42,91 Millionen Euro (i. Vj. 42,41 Millionen Euro) sowie aus Zinsansprüchen von 3,05 Millionen Euro (i. Vj. 3,02 Millionen Euro).
Kredite und Forderungen
Unter diese Kategorie fallen alle kurzfristigen Vermögenswerte des Konzerns, die in der Bilanz unter Forderungen gegen verbundene Unternehmen/Gesellschafter, sonstige Vermögensgegenstände sowie unter Guthaben bei Kreditinstitute ausgewiesen werden und die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Diese werden zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte sind nicht derivative Finanzinstrumente mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, soweit ihre Fälligkeit nicht über zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag liegt.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen ein kurzfristiges Darlehen gegen ein Portfoliounternehmen über 7,5 Millionen GBP, welches zum Bilanzstichtag mit dem Devisen-kassamittelkurs mit 10,28 Millionen Euro (i. Vj. 0 Euro) bewertet worden ist und dadurch zu einer Abwertung von 0,4 Millionen Euro (i. Vj. 0 Euro) geführt hat. Des Weiteren sind kurzfristige Forderungen gegenüber einem Portfoliounternehmen in Höhe von 0,82 Millionen Euro (i. Vj. 1,28 Millionen Euro) enthalten, welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Forderung gegen den Gesellschafter beträgt 2,07 Millionen Euro (i. Vj. 0 Euro).
Die Sonstigen Vermögensgegenstände von 0,78 Millionen Euro (i. Vj. 0,11 Millionen Euro) resultieren im Wesentlichen aus der aktiven Rechnungsabgrenzung. Die aktive Rechnungsabgrenzung setzt sich zusammen aus der Advisory Fee und Versicherungsleistungen, die als Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Konzernabschlussstichtag berücksichtigt werden.
Der Posten Guthaben bei Kreditinstituten ist in 2015 auf 3,37 Millionen Euro (i. Vj. 1,98 Millionen Euro) gestiegen.
Die fortgeführten Anschaffungskosten der kurzfristigen Vermögenswerte entsprechen dem Nominalbetrag, zu dem sie aktiviert wurden. Zudem sind sie an jedem Abschlussstichtag daraufhin zu überprüfen, ob objektive Hinweise auf Wertminderungen bestehen. Zum Bilanzstichtag wurden keine Wertminderungen festgestellt.
Forderungen sind an jedem Abschlussstichtag daraufhin zu überprüfen, ob objektive Hinweise auf Wertminderungen bestehen. Wichtige objektive Hinweise auf Wertminderungen sind finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfälle oder Verzug von Zins- und Tilgungszahlungen, die Nichteinhaltung von vertraglich vereinbarten Nebenabreden oder der vertraglich vereinbarten Bereitstellung von Sicherheiten sowie erhebliche Herabstufungen des Ratings beziehungsweise die Einstufung des Geschäftspartners in ein Ausfallrating. EMERAM hat zum Bilanzstichtag keine Wertminderung festgestellt und die Verbindlichkeiten mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Zum Bilanzstichtag liegen keine überfälligen Forderungen vor. Deshalb sind keine Wertberichtigungen auf Forderungen vorgenommen worden.
Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
Diese Kategorie umfasst die kurzfristigen Verbindlichkeiten, bestehend aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,77 Millionen Euro (i. Vj. 0,85 Millionen Euro) und aus Rückstellungen in Höhe von 0,09 Millionen Euro (i. Vj. 6,32 Millionen Euro); zu den Rückstellungen vgl. Abb. 8 Entwicklung der Rückstellungen. Langfristige Verbindlichkeiten lagen sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr nicht vor.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen eine Verbindlichkeit ggü. Gesellschaftern von 0,73 Millionen Euro (i. Vj. 0,74 Millionen Euro).
Die Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie decken in ausreichendem Maße alle derzeit erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Die Rückstellungen wurden im Wesentlichen für die Kosten der Erstellung und Prüfung des Konzernabschlusses gebildet.
Abb. 8 Entwicklung der Rückstellungen
ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN | Stand | Zuführung | Inanspruchnahme | Auflösung | Stand |
1.1.2015 | 2015 | 2015 | 2015 | 31.12.2015 | |
EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
Sonstige Rückstellungen | 6.318.430 | 85.500 | -6.210.534 | -107.896 | 85.500 |
6.318.430 | 85.500 | -6.210.534 | -107.896 | 85.500 |
Die Rückstellungen beinhalten Kosten für
• |
die Erstellung der Buchhaltung, des Jahresabschlusses und der Steuererklärungen 2015 sowie für die Prüfung des Jahresabschlusses und die Erstellung des Konzernabschlusses in Höhe von 56.500 Euro (i. Vj. 31.900 Euro), |
• |
die Advisory Fee für 2015 in Höhe von 0 Euro (i. Vj. 975.310 Euro), |
• |
eine Success fee in Höhe von 0 Euro (i. Vj. 5.293.220 Euro) und |
• |
sonstige Aufwendungen für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 29.000 Euro (i. Vj. 18.000 Euro). |
9.2 Kapital der Kommanditisten
Die Gesellschafter von EMERAM haben ein Gesamt-Commitment in Höhe von 350,54 Millionen Euro gezeichnet. Bis zum Konzern-Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 wurden Kapitaleinlagen der Gesellschafter in Höhe von 143,76 Millionen Euro geleistet. Der Saldo in Höhe von 206,78 Millionen Euro resultiert aus den noch nicht eingeforderten ausstehenden Pflichteinlagen (vgl. Abb. 9).
Abb. 9 Entwicklung der Kapitaleinlagen
ENTWICKLUNG DER KAPITALEINLAGEN | 2015 | 2014 |
EUR | EUR | |
Kapitalanteile der Kommanditisten | 1.400 | 1.300 |
Zusätzliche Pflichteinlagen | 350.538.800 | 327.378.900 |
Noch nichteingeforderte ausstehende Pflichteinlagen | -206.775.416 | -238.898.773 |
Bereits eingezahlte Kapitaleinlagen | 143.764.784 | 88.481.427 |
Die Entwicklung des Kapitals der Kommanditisten stellt sich wie folgt dar (vgl. Abb. 10):
Abb. 10 Entwicklung des Kapitals der Kommanditisten
Kapitalanteile der Kommanditisten | Zusätzliche Pflichteinlagen | Variable Kapitalkonten | Eigenkapital gesamt | |
EUR | EUR | EUR | EUR | |
Stand 1. Januar 2014 | 600 | 27.684.483 | -4.178.959 | 23.506.124 |
Einzahlungen von Gesellschaftern | 700 | 60.795.644 | 0 | 60.796.344 |
Ausschüttungen an Gesellschafter | 0 | 0 | -4.704.599 | -4.704.599 |
Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 14.897.898 | 14.897.898 |
Stand 31. Dezember 2014 / 1. Januar 2015 | 1.300 | 88.480.127 | 6.014.340 | 94.495.767 |
Einzahlungen von Gesellschaftern | 100 | 55.283.257 | 0 | 55.283.357 |
Ausschüttungen an Gesellschafter | 0 | 0 | 0 | 0 |
Konzernjahresfehlbetrag | 0 | 0 | -3.026.431 | -3.026.431 |
Stand 31. Dezember 2015 | 1.400 | 143.763.384 | 2.987.909 | 146.752.693 |
Der nach IFRS ermittelte Stand der variablen Kapitalkonten zum 1.1.2014 entspricht dem nach HGB.
9.3 Verrechnung
Die Kredite und Forderungen werden grundsätzlich nicht mit den Verbindlichkeiten verrechnet.
10. Erläuterungen der einzelnen Positionen der Konzern-Gesamtergebnisrechnung
10.1 Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft (vgl. Abb. 11)
Abb. 11: Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft
ERTRÄGE AUS DEM BETEILIGUNGSGESCHÄFT | 2015 | 2014 |
EUR | EUR | |
Erträge aus dem Abgang von Anteilen an Portfolio-Unternehmen | 5.231 | 176.874 |
Zinserträge aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 3.967.865 | 3.106.807 |
Zuschreibung auf Finanzanlagen | 9.110.132 | 21.192.934 |
Abschreibung auf Finanzanlagen | -6.672.968 | 0 |
6.410260 | 24.476.615 |
In den Erträgen aus dem Abgang von Anteilen an Portfolio-Unternehmen in Höhe von 5.231 Euro (i. Vj. 176.874 Euro) werden die Erträge aus der Veräußerung von Anteilen an der Holding eines Portfoliounternehmens berücksichtigt. Sie umfassen den Unterschiedsbetrag zwischen den Buchwerten der Anteile zum Zeitpunkt der Veräußerung und dem Veräußerungserlös. Diese resultierten insgesamt aus der Währungsumrechnung.
Die Zinserträge aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen betragen 3,97 Millionen Euro (i. Vj. 3,11 Millionen Euro); davon Erträge aus Währungsumrechnung 0 Euro (i. Vj. 76.012 Euro).
Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen betragen 9,11 Millionen Euro (i. Vj. 21,19 Millionen Euro) und betreffen zwei Portfoliounternehmen. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betragen 6,67 Millionen Euro (i. Vj. 0 Euro) und betreffen ein Portfoliounternehmen. In den Zuschreibungen und Abschreibungen auf Finanzanlagen ist der Unterschiedsbetrag zwischen den Buchwerten der Anteile zu Beginn des Berichtsjahres oder den Transaktionspreisen, wenn sie im vergangenen Geschäftsjahr gekauft wurden, und den beizulegenden Zeitwerten am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres berücksichtigt.
10.2 Erträge aus der laufenden Geschäftstätigkeit (vgl. Abb. 12)
Abb. 12 Erträge aus der laufenden Geschäftstätigkeit
ERTRÄGE AUS DER LAUFENDEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT | 2015 | 2014 |
EUR | EUR | |
Sonstige betriebliche Erträge | 157.391 | 59.640 |
— davon aus Währungsumrechnung: EUR 3.686 (i. Vj. EUR 47) | ||
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -9.656.885 | -9.614.307 |
— davon aus Währungsumrechnung: EUR -413.763 (i. Vj. EUR -455) | ||
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 108.612 | 3.413 |
Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -45.809 | -27.463 |
-9.436.691 | -9.578.717 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 157.391 Euro (i. Vj. 59.640 Euro) resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 9,66 Millionen Euro (i. Vj. 9,61 Millionen Euro) ergeben sich im Wesentlichen aus Rechts- und Beratungskosten, der Advisory Fee und Transaktionskosten.
Die Sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge in Höhe von insgesamt 108.612 Euro (i. Vj. 3.413 Euro) resultieren im Wesentlichen aus kurzfristigen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen.
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von insgesamt 45.809 Euro (i. Vj. 27.463 Euro) ergeben sich im Wesentlichen aus Ausgleichszahlungen bezüglich der Advisory Fee.
11. Steuern
EMERAM ist als vermögensverwaltende Personengesellschaft von der Gewerbesteuer befreit. Bestimmte Zinseinkünfte unterliegen im Quellenstaat der Abzugsteuer. Im Berichtsjahr wurden keine Steuern einbehalten.
12. Nahestehende Unternehmen und Personen
Nahestehende Unternehmen und Personen des Konzerns sind insbesondere Unternehmen und Personen in Schlüsselpositionen und deren nahe Familienangehörige, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten von EMERAM zuständig und verantwortlich sind, sowie Unternehmen, die derselben Unternehmensgruppe angehören. Zu den nahestehenden Unternehmen des Konzerns zählen die Komplementärin, die Geschäftsführenden Kommanditisten (vgl. Anhangangaben Nr. 1) sowie alle direkt gehaltenen Tochterunternehmen des Konzerns einschließlich der indirekt über die Tochterunternehmen gehaltenen Unternehmen (vgl. Anhangangaben Nr. 13, Abb. 15 Anteilsbesitzliste).
Der zusammengefasste Wert der Geschäftsvorfälle im Zusammenhang mit nahestehenden Unternehmen (ohne Tochtergesellschaften) stellt sich wie folgt dar:
Abb. 13 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen (ohne Tochtergesellschaften)
GESCHÄFTSVORFALL | Werte der Geschäftsvorfälle 2015 | Forderungen zum 31.12015 | Verbindlichkeiten zum 31.12.2014 | Werte der Geschäftsvorfälle 2014 | Forderungen zum 31.12.2014 | Verbindlichkeiten zum 31.12.2014 |
in Millionen Euro | ||||||
mit nahestehenden Unternehmen (ohne Tochtergesellschaften) | 10,27 | 2,79 | 0,73 | 5,33 | 0,00 | 1,72 |
In den Geschäftsvorfällen mit nahestehenden Unternehmen sind im Wesentlichen Aufwendungen für die Advisory Fee in Höhe von 5,25 Millionen Euro (i. Vj. 3,72 Millionen Euro) und für weiterbelastete Aufwendungen in Höhe von 2,76 Millionen Euro (i. Vj. 1,62 Millionen Euro) enthalten. Ferner beinhalten die Geschäftsvorfälle Aufwendungen für die Übernahme der Haftung in Höhe von 2.500 Euro (i. Vj. 2.500 Euro) und die Auszahlung einer kurzfristigen Forderung in Höhe von 2,07 Millionen Euro (i. Vj. 0 Euro).
Der zusammengefasste Wert der Geschäftsvorfälle im Zusammenhang mit nahestehenden Tochtergesellschaften stellt sich wie folgt dar:
Abb. 14 Geschäftsvorfälle mit Tochtergesellschaften (siehe Abb. 15 Anteilsbesitzliste)
GESCHÄFTSVORFÄLLE mit Tochtergesellschaften | Werte der Geschäftsvorfälle 2015 | Werte der Geschäftsvorfälle 2014 | Salden ausstehend zum 31.122015 | Salden ausstehend zum 31.122014 |
in Millionen Euro | ||||
Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 4,46 | 28,42 | 49,89 | 45,43 |
Kurzfristigen Vermögenswerte | 10,24 | 1,28 | 11,52 | 1,28 |
In den Geschäftsvorfällen mit Tochtergesellschaften sind im Wesentlichen die Zinsansprüche aus den Ausleihungen für das Berichtsjahr und die Ausreichung eines kurzfristigen Darlehens enthalten.
13. Anteilsbesitz
Abb. 15 Anteilsbesitzliste
ANTEILSBESITZLISTE | Anteil |
in % | |
Investment Entities | |
EMERAMAquatics Holding GmbH, Oberhaching | 84,80% |
Blitz 13-499 GmbH, Manchen | 90,55% |
EMEBAM Urbanics Holding Ltd., Manchester/GB | 75,40% |
Blitz 14-54 GmbH, Manchen | 100,00% |
Blitz 14-507 GmbH, Manchen | 100,00% |
EMERAM Informatics Holding GmbH, München | 100,00% |
Digitronics Holding GmbH, München | 100,00% |
diva-e Verwaltungs-GmbH, München | 100,00% |
ANTEILSBESITZLISTE | Eigenkapital zum 31.12.2015 | Jahresergebnis 2015 | Anteil |
in EUR | in EUR | in % | |
Indirekte Kapitalbeteiligungen über 20% | |||
Boards and More Holding GmbH, Oberhaching | 24.607.000 € | 1.388.779 € | 84,80% |
Boards and More Beteiligungs GmbH, Molln/AT | 21.360.000 € | -1.248.000 € | 84,80% |
Boards and More GmbH, Molln/AT | 21.460.000 € | 4.010.000 € | 84,80% |
Boards and More GmbH, Oberhaching | -932.000 € | 917.000 € | 84,80% |
Boards and More France SAR L, Annecy-le-Vieux/FR | 597.000 € | 202.000 € | 84,80% |
EMERAM Urba nics Limited, London/GB 1 | _3.959.000 | _25.984.000 | 75,40% |
Bench Lid., GB 1 | 7.644.000 £ | -5.702.000 £ | 75,40% |
Bench USA Inc., US 1 | -6.757.652 $ | -1.584.754 $ | 52,78% |
Bench International GmbH, München | n/a | n/a | 75,40% |
Bench International Retail GmbH, München | n/a | n/a | 75,40% |
Hussel GmbH, Hagen 2 | -17.599.751 € | -9.583.986 € | 90,55% |
Hussel Cordserie GmbH, Wien 2 | -349.110 € | -582.082 € | 90,55% |
Hussel Iberia Chocolates e Confeitaria S.A., Lissabon | 1.450.220 € | 372.944 € | 44,37% |
Blitz 14-508 GmbH & Co. KG, München | 931.624 € | 25.461 € | 47,49% |
Matrix42 Service GmbH, Frankfurtam Main | 23.582.459 € | -140.044 € | 81,00% |
Matrix42 AG, Frankfurtam Main | 7.314.826 € | 2.388.932 € | 81,00% |
Matrix42 Helvetia AG, Zug/Schweiz | 427.204 CHF | 318.337 CHF | 81,00% |
Matrix42 Marketplace GmbH, Frankfurt am Main | 25.184 € | 394 € | 81,00% |
Matrix42 Development Holding GmbH, Frankfurt am Main | 22.744 € | -247 € | 81,00% |
Matrix42 Australia Pty Ltd., NSW Sydney | 129.730 AUD | 675.238 AUD | 81,00% |
Silverback MD MPty Ltd., New York/USA | n/a | n/a | 81,00% |
Silverback MD MUnitTrust Sydney/Australien | n/a | n/a | 81,00% |
Silverback MD MLLC, Sydney/Australien | n/a | n/a | 81,00% |
Matrix42 Ukraine LLC, Kiew/Ukraine | n/a | n/a | 80,19% |
Matrix42 B.V., Eindhoven/Niederlande | n/a | n/a | 81,00% |
Matrix42 Lid., London/GB | n/a | n/a | 81,00% |
Digitronics GmbH, München | n/a | n/a | 100,00% |
diva-e Digital Value Enterprise GmbH, München | n/a | n/a | 100,00% |
1Stichtag 27. Juni bzw. 28. Juni 2015 (Abweichendes Wirtschaftsjahr)
2Stichtag 30. September 2015 (Abweichendes Wirtschaftsjahr)
14. Prüfungs- und Beratungshonorare
Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers des Konzerns beträgt 40.500 Euro.
15. Ereignisse nach Abschlussstichtag
Im Februar 2016 wurde das neue Portfoliounternehmen diva-e Digitronics Enterprise Value GmbH über die Tochtergesellschaft Digitronics Holding GmbH, München, gekauft.
Die diva-e Digital Value Enterprise GmbH wurde 2015 für den Zusammenschluss der sechs etablierten Unternehmen Ageto, First Colo, kom, Netpioneer, Textprovider und zeros+ones gegründet, die jeweils auf unterschiedliche E-Business-Dienstleistungen spezialisiert sind und in ihrem Bereich zu den führenden Anbietern zählen. Die diva-e Digital Value Enterprise GmbH bietet Unternehmen das komplette Lösungsportfolio für ein erfolgreiches E-Business aus einer Hand. Als kompetenter Partner mit langjähriger Erfahrung und umfassender Expertise begleitet diva-e Unternehmen bei der Planung, Umsetzung und Optimierung ihrer Projekte entlang der gesamten digitalen Wertschöpfungskette. Zahlreiche Top-100-Unternehmen in Deutschland profitieren bereits von der Expertise, den Lösungen und Services der in der diva-e zusammengeschlossenen Unternehmen. Zusammen mit dem diva-e Management plant EMERAM das Leistungsportfolio durch weitere Zukäufe im Bereich digitales Marketing, Mediamanagement, Big Data und Infrastruktur auszubauen. Seinen Firmensitz hat das Unternehmen in München (Sitz der Geschäftsleitung: Berlin).
16. Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen existieren zum 31. Dezember 2015 nicht. Jedoch sind die Besonderheiten der Bilanzierung nach IFRS 10 für Investment Entities zu berücksichtigen.
München, den 30. Mai 2016
EMERAM Fund I GmbH vertreten durch:
Dr. Eckhard Cordes
Korbinian Knoblach
Kai Köppen
Dr. Christian Näther
Dr. Kai Obring
Volker Schmidt
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 und vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
Überblick über den Geschäftsverlauf
Die EMERAM Private Equity Fund I GmbH & Co. KG (EMERAM) beendet das Geschäftsjahr 2015 mit einem Konzernergebnis von -3,03 Millionen Euro; daraus ergibt sich eine Rendite des Kapitals der Kommanditisten von -2,1 %. Das Konzernergebnis resultiert überwiegend aus den Zinserträgen aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen von 3,97 Millionen Euro und aus den Zuschreibungen auf Finanzanlagen von 2,44 Millionen Euro. Demgegenüber stehen sonstige betriebliche Aufwendungen von -9,66 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung von sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen Zinserträgen bzw. Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von 0,22 Millionen Euro führt dies zu einem Konzernergebnis von -3,03 Millionen Euro.
Die Investitionen erreichten einen Wert von 106,65 Millionen Euro. Der gesamte Portfoliowert entfällt auf Anteile und Ausleihungen an fünf verbundenen Unternehmensgruppen mittels acht Holdinggesellschaften, die seit Beginn der Geschäftstätigkeit im Juli 2013 eingegangen wurden. Sie lassen Wertsteigerungen und entsprechende Realisierungen in den kommenden Jahren erwarten.
Grundlagen des Konzerns
Struktur und Geschäftstätigkeit
Struktur
EMERAM ist eine Beteiligungsgesellschaft („Private-Equity-Fonds“) mit Sitz in München. Sie tätigt Investitionen in Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Instrumente an vorwiegend nicht börsennotierten, mittelständischen Unternehmen. EMERAM wurde im Juli 2013 gegründet. Bis zum 31. Dezember 2015 ist sie bereits Eigenkapitalbeteiligungen an fünf Unternehmensgruppen mittels acht Holdinggesellschaften eingegangen.
EMERAM ist als vermögensverwaltende Personengesellschaft von der Gewerbesteuer befreit. Sie ist außerdem als Kapitalverwaltungsgesellschaft nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) registriert. Die Konzernstruktur bzw. der Konsolidierungskreis ist im Konzernanhang in den Anhangangaben Nr. 3 dargestellt.
Geschäftstätigkeit
EMERAM investiert auf eigene Rechnung in Unternehmen des überwiegend deutschsprachigen Mittelstands1 in Form von Eigenkapital und Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Sie bündelt Mittel deutscher und internationaler Investoren.
1 Eine Unternehmensbeteiligung wurde in Großbritannien eingegangen.
EMERAM beteiligt sich an gut aufgestellten Unternehmen mit weiterem Wachstumspotenzial und begleitet diese über einen Zeitraum von ca. 3 – 5 Jahren als partnerschaftlich orientierter Finanzinvestor. Das Ziel von EMERAM ist dabei die Förderung und Beschleunigung der Unternehmensentwicklung sowie die Steigerung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die dadurch aufgebaute Wertsteigerung der einzelnen Portfoliounternehmen wird mit der Veräußerung der Beteiligung an dem Unternehmen realisiert. Die weitere Entwicklung der Unternehmen wird dann in anderer Weise wie zum Beispiel mit einem Industriepartner, einem neuen Finanzinvestor oder als börsennotierte Gesellschaft fortgeführt.
Form und konkrete Ausgestaltung der Unternehmensbeteiligungen sind abhängig von den jeweiligen Finanzierungsanlässen wie zum Beispiel:
• |
Nachfolgeregelung |
• |
Wachstumsfinanzierung und -unterstützung |
• |
Leverage Buy-outs (LBOs) |
• |
Management Buy-in |
• |
Ausgründung oder Abspaltung von Unternehmensteilen |
Der Investitionserfolg von EMERAM wird sichergestellt durch verschiedene Regularien und geordnete Geschäftsprozesse im Beteiligungsgeschäft wie etwa
• |
die Erschließung und Bewertung von Investmentmöglichkeiten, |
• |
eine umfassende und sorgfältige Prüfung vor jeder Investition („Due Diligence“), |
• |
die Begleitung und Unterstützung des Management-Teams der Portfoliounternehmen bei der Umsetzung unternehmerischer Konzepte während der Beteiligungszeit, |
• |
die Herstellung einer Interessengleichheit mit den Management-Teams der Portfoliounternehmen sowie |
• |
die Beendigung einer Beteiligung zum geeigneten Zeitpunkt und in einer ausgewogenen Struktur. |
Portfoliostruktur
Seit Juli 2013 hat EMERAM Investitionen in fünf Unternehmensgruppen mittels acht Holdinggesellschaften getätigt. Diese waren zum größten Teil als Leverage-Buyout strukturiert.
Die bisherige Investitionstätigkeit war erfolgreich: Den Wert des für diese LBOs eingesetzten Kapitals wurde unter Berücksichtigung des Wertes der Portfoliounternehmen auf das 1,2-Fache gesteigert.
Organisatorische Aufstellung
Die Geschäftsführung von EMERAM erfolgt durch die Komplementärin, EMERAM Fund I GmbH, München, und die Geschäftsführenden Kommanditisten, EMERAM Capital Partners GmbH, München, und ECP Founder GmbH & Co. KG, München.
Dabei übernimmt EMERAM Capital Partners GmbH als geschäftsführender Kommanditist gemäß dem Gesellschaftsvertrag den wesentlichen Teil der geschäftsführenden Aufgaben. Die Gesellschaft hat mit einer Mitarbeiteranzahl von insgesamt 11 Personen2 eine übersichtliche Größe mit flachen Hierarchien. EMERAM Capital Partners GmbH wurde von sechs Partnern gegründet, die selbst über ihre geschäftsführende Tätigkeit bei EMERAM intensiv in das Transaktionsgeschehen eingebunden sind. Sie steuern die Identifizierung von Beteiligungsmöglichkeiten und begleiten die Veräußerung der Portfoliounternehmen. Unterstützende Funktion im Investmentprozess hat außerdem der CFO, der zudem auch die administrativen Aufgaben bei EMERAM sowie die Tätigkeiten im Bereich Investor Relations übernimmt.
Das Investmentteam der EMERAM Capital Partners GmbH hat 12 Mitglieder.3 Dieses Team ist fachlich breit aufgestellt und zeichnet sich durch eine Kombination von Branchenwissen und operativer Erfahrung aus. Jede Transaktion wird üblicherweise von einem Projektteam aus 3 bis 5 Personen begleitet, dem immer auch einer der sechs Gründungspartner zugeordnet ist.
Die dargestellte organisatorische Aufstellung erleichtert die Kommunikation und schafft kurze Entscheidungswege. Dazu kommen effiziente und geregelte Prozesse, durch welche die Beteiligungsentscheidungen schnell umgesetzt und das Portfolio regelmäßig mit aktuellen Marktwerten erfasst werden kann. Der gesamte Investmentprozess kann durch EMERAM mit eigenen Ressourcen bewerkstelligt werden.
Bilanzmanagement
EMERAM finanziert sich derzeit ausschließlich über Einlagen ihrer Gesellschafter und sorgt stets für ausreichend Liquidität, um jederzeit Investitionschancen wahrnehmen zu können. Damit spiegelt sich in der Bilanzstruktur der besondere Charakter des Private-Equity-Geschäfts mit seinen zeitlich nicht kalkulierbaren Investitionen und Realisierungen wider.
Ziele und Strategie
Ziel
Das zentrale wirtschaftliche Ziel der Geschäftstätigkeit ist, den Unternehmenswert von EMERAM langfristig zu steigern.
Dieser wird vom Wert der Portfoliounternehmen bestimmt. Zum Zwecke der Steigerung des Werts der Portfoliounternehmen beteiligt sich EMERAM an diesen in der Wachstumsphase über einen Zeitraum von überwiegend 3 – 5 Jahren und begleitet die Unternehmen in diesem Zeitraum als partnerschaftlicher Finanzinvestor. Die im Beteiligungszeitraum aufgebaute Wertsteigerung wird insbesondere im Zeitpunkt der Beendigung der Beteiligung durch deren Veräußerung realisiert. Die Investitionsentscheidungen beruhen auf Annahmen über die Haltedauer, das Potenzial zur Weiterentwicklung eines Unternehmens und die realisierbare Wertsteigerung bei Beendigung einer Beteiligung. EMERAM strebt möglichst hohe Wertsteigerungen der Portfoliounternehmen an, damit sich ein IRR (Internal Rate of Return) von 25 % auf das eingesetzte Kapital ergibt. Zu der Definition des IRR siehe Seite 5.
2 Ausgenommen Gründungspartner und Aufsichtsrat.
3 Investmentmanager und Gründungspartner.
Wie in der Private-Equity-Branche üblich wird bei der Erfolgsermittlung ein Zeitraum über mehrere Jahre betrachtet, da die Erfolge von Jahr zu Jahr stark schwanken können. Grund dafür ist zum einen, dass das Portfolio aufgrund der zeitlich begrenzten Beteiligung an den Portfoliounternehmen einem stetigen Wandel zum Beispiel in der Altersstruktur unterliegt. Zum anderen beeinflussen auch externe Faktoren die Wertentwicklung der Unternehmen. Nur bei einem längeren Betrachtungszeitraum kann beurteilt werden, inwieweit das wirtschaftliche Ziel der Beteiligungstätigkeit erreicht wurde. Der Erfolgsbeitrag eines einzelnen Geschäftsjahres wird anhand eines Vergleichs des Durchschnittserfolgs eines mehrjährigen Betrachtungszeitraums bestimmt.
EMERAM verfolgt neben den wirtschaftlichen Zielen auch nichtfinanzielle Ziele. Die Entwicklung aussichtsreicher mittelständischer Geschäftsmodelle soll vorangetrieben und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. Die Portfoliounternehmen sollen auch nach Ende der Beteiligung gut aufgestellt bleiben und gute Aussichten auf eine weitere positive Entwicklung haben. Dazu gibt EMERAM den Portfoliounternehmen mit dem zur Verfügung gestellten Kapital, aber auch mit der Erfahrung, des Wissens und dem Netzwerk, das EMERAM auszeichnet, die Möglichkeit einer erfolgreichen strategischen Weiterentwicklung.
Die erfolgreiche Begleitung der Portfoliounternehmen soll einen Beitrag dazu leisten, dass das von EMERAM bisher geschaffene Ansehen sowie die gute Reputation am Markt und unter den Kapitalgebern gefestigt werden. Große Bedeutung hat dabei die angemessene Berücksichtigung der Interessen aller Anspruchsgruppen sowie die Beachtung von ESG-Prinzipien (Environmental, Social and Governance, Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), die insbesondere die Regeltreue im geschäftlichen Umgang (Compliance) umfasst.
Strategie
EMERAM investiert in gut aufgestellte Unternehmen mit weiterem Wachstumspotential, welche im deutschen Mittelstand in großer Zahl vorhanden sind. Merkmale solcher Unternehmen sind unter anderem eine führende Position in einem (möglicherweise kleinen) Markt, ein bewährtes Management, eine beträchtliche Innovationskraft und zukunftsfähige Produkte. Durch die Begleitung und Unterstützung solcher Unternehmen in Form einer Verbesserung der strategischen Positionierung der Unternehmen, einer Verbesserung der operativen Prozesse oder von Ertragswachstum soll ein Wertzuwachs generiert werden.
In folgenden fünf Industriesektoren besitzt das Investmentteam von EMERAM besonders viel Erfahrung:
• |
Konsumgüter und IT-Services |
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Einzelhandel inklusive Direktvertrieb und E-Commerce |
• |
Industriegüter |
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Dienstleistungen |
• |
Gesundheitswesen |
Diese Erfahrung ermöglicht in diesen Kernsektoren auch komplexe Transaktionen zum Beispiel Ausgliederungen aus Konzernen, Erwerb aus Konglomeraten oder Erwerb von Unternehmen mit operativen Herausforderungen.
Bei den Investitionsentscheidungen zieht EMERAM verschiedene Entscheidungskriterien heran. Grundsätzlich müssen die sich aus den sich verändernden ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ergebenden Bedürfnisse durch die Produkte und Dienstleistungen potenzieller Portfoliounternehmen befriedigt werden können. Insbesondere betrifft dies
• |
die Effizienz der Energieerzeugung und -nutzung, |
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den sorgfältigen und schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, |
• |
die Schwierigkeiten des Klimawandels, |
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die steigende Mobilität, |
• |
das Streben nach höherer Produktivität und |
• |
die voranschreitende Industrialisierung in aufstrebenden Ländern. |
EMERAM konzentriert sich ungeachtet der Beteiligungsform auf Unternehmen mittlerer Größe, die in der Regel zwischen 25 und 100 Millionen Euro Umsatz im Jahr erzielen. Der finanzschuldenfreie Wert solcher Unternehmen liegt je nach Ertragssituation üblicherweise zwischen 40 und 125 Millionen Euro. EMERAM erwägt auch Beteiligungen an kleineren Unternehmen, wenn deutliches Wachstumspotenzial gegeben ist. Des Weiteren sind größere Transaktionen, die gegebenenfalls gemeinsam mit anderen, strategisch vergleichbar vorgehenden Investoren strukturiert werden, nicht undenkbar.
EMERAM investiert überwiegend in etablierte Unternehmen mit bewährtem Geschäftsmodell. Eine Beteiligung an jungen Unternehmen ist jedoch nicht ausgeschlossen. Bei der Auswahl der Unternehmen wird vor allem Wert auf ein erfahrenes und engagiertes Management gelegt, das zur Umsetzung der gemeinsam vereinbarten Ziele fähig ist. Regional investiert EMERAM in Unternehmen mit Sitz im überwiegend deutschsprachigen Raum.
EMERAM strebt ein diversifiziertes Portfolio an, damit sich der Einfluss des Ausfalls einzelner Portfoliounternehmen verringert und die Wahrscheinlichkeit der Teilhabe an einer Vielzahl von Wachstumschancen erhöht.
Hussel ist im Einzelhandel für Süßwaren tätig. Im Gegensatz zu vielen Konsumgütern zeigen Ausgaben für Süßwaren keine Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung. Dementsprechend entwickelt sich auch das Geschäft von Hussel konjunkturunabhängig, was sich auch anhand der vergangenen Entwicklung belegen lässt.
Boards and More fokussiert sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Kiteboards und ähnlichen Produkten und ist insofern abhängig von der Verbrauchernachfrage. Aufgrund der produktmäßigen und internationalen Diversifizierung des Unternehmens (Kernmärkte sind Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Großbritannien, Benelux und Australien) ist die Geschäftsentwicklung nur zu einem geringen Maße von der konjunkturellen Entwicklung einzelner Länder abhängig.
Bench ist als Modeunternehmen auf die Kaufbereitschaft der Konsumenten angewiesen und insofern von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. Ein weiterer Einflussfaktor ist der zunehmende Vertrieb der Produkte über den Online Handel.
Matrix42 fokussiert sich auf Software-Produkte zur Optimierung der IT-Infrastruktur und Abläufe der Unternehmen und den damit verbundenen Dienstleistungen. Investitionen in die IT-Infrastruktur sind meist durch das Wachstum der Unternehmen und die daraus resultierende steigende Komplexität der IT-Infrastruktur getrieben. Aus diesem Grund ist die Geschäftsentwicklung von Matrix42 nur mittelbar von der konjunkturellen Entwicklung beeinflusst. Des Weiteren wird ein Teil des Umsatzes aus wiederkehrenden Wartungsaufträgen generiert, welche für das weitere Betreiben der Software notwendig und damit unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung sind.
Diva-e erbringt Dienstleistungen für Unternehmen mit dem Fokus auf e-Commerce und Marketing. Das Geschäft der diva-e ist vor allem von größeren säkularen Trends (u. a. Industrie 4.0) getrieben, und weniger von konjunkturellen Entwicklungen, da Unternehmen auch während konjunktureller Abschwünge weiterhin in ihren Vertriebsstrukturen und Marketingaktivitäten investieren müssen.
Steuerung und Kontrolle
Bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren
Die Geschäftspolitik von EMERAM ist auf eine langfristige Steigerung ihres Unternehmenswerts durch eine erfolgreiche Investition in Portfoliounternehmen ausgerichtet. Eine langfristige Steigerung des Unternehmenswerts liegt vor, wenn die Rendite auf das eingesetzte Kapital im Durchschnitt von mehreren Jahren über den Kapitalkosten liegt. Ein bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator ist damit die Rendite einer Investition in ein Portfoliounternehmen (IRR, Internal Rate of Return).
Der IRR einer Investition errechnet sich aus dem Wert der getätigten Investition und dem aktuellen Marktwert des Portfoliounternehmens nach Abzug der Fremdverbindlichkeiten.
Der den Portfoliounternehmen beizulegende Zeitwert („Fair Value“) wird überwiegend anhand des Multiplikatoren-Verfahrens ermittelt. Soweit das Multiplikatoren-Verfahren aufgrund eines negativen EBITs bzw. EBITDAs nicht möglich ist, wie derzeit im Falle der Unternehmensgruppe Bench, wendet EMERAM das Discounted Cashflow-Verfahren an. Zu den Einzelheiten dieser Verfahren und zu den Gründen für die vorrangige Anwendung des Multiplikatoren-Verfahrens siehe auch im Konzernanhang die Anhangangaben Nr. 7.1.
Da das Multiplikatoren-Verfahren als marktorientierte Bewertungsmethode in der Unternehmensbewertung akzeptiert ist und häufig als bevorzugte Methode angesehen wird,4 verwendet EMERAM, sofern möglich, dieses Verfahren zur Bewertung ihrer Finanzanlagen. Dieser Ansatz entspricht dem marktüblichen Vorgehen in der Private Equity Branche,5 da es unter Berücksichtigung der Investitionsstruktur den akkuratesten Marktwert der Investition widerspiegelt. Aufgrund der hohen Verbreitung in der Praxis ermöglicht das Multiplikatoren-Verfahren eine leichte Vergleichbarkeit und gewährleistet eine einfache und schnelle Wertermittlung auch bei eingeschränkter Datenbasis. Mit der Anwendung der Multiples von vergleichbaren Unternehmen werden nicht nur unternehmensspezifische Faktoren wie die Ertragskraft des Unternehmens, sondern auch unternehmensexterne Einflussfaktoren und aktuelle Marktkonditionen wie zum Beispiel Branchentrends mitberücksichtigt. Ein weiterer Vorteil der Bewertung anhand von Marktinformationen ist es, dass diese Bewertungsmethode stark auf objektiv messbare Einflussfaktoren basiert und damit weniger anfällig ist für subjektive Einschätzungen.6 Des Weiteren wird durch die Anwendung des Multiplikatoren-Verfahrens die Konsistenz der Bewertung gewahrt, da auch im Transaktionsprozess die Portfoliounternehmen anhand dieser Methode bewertet werden.
In einzelnen Geschäftsjahren kann der Unternehmenswert von EMERAM auch sinken, da er sich aus den Marktwerten der Portfoliounternehmen zum jeweiligen Stichtag bestimmt und diese externen Einflüssen wie zum Beispiel des Kapitalmarktes unterliegen. Dies ist keine ungewöhnliche Folge aus dem Private-Equity-Geschäft und dessen Bilanzierung.
Controlling
Die Bewertungen der Beteiligungen an den Portfoliounternehmen werden maßgeblich vom Wert der Portfoliounternehmen bestimmt. Da die Werte der Portfoliounternehmen wiederum von der jeweiligen Branchenkonjunktur und vom Bewertungsniveau am Kapitalmarkt abhängig sind, können die einzelnen beizulegenden Zeitwerte der Beteiligungen kurzfristig stark schwanken und erlauben zumeist keine belastbare Aussage über den Beteiligungserfolg. Erst nach mehreren Jahren mit Beendigung der Beteiligung kann erkannt werden, ob die Investition erfolgreich war. Der Erfolg einer Private-Equity-Investition wird daher nicht am Ergebnis eines einzelnen Geschäftsjahres, sondern vielmehr an der durchschnittlichen Rendite auf das eingesetzte Kapital über längere Zeiträume gemessen.
4 International Valuation Standards Council, IVS105: Valuation Approaches and Methods (April 2016), S. 7
5 International Private Equity and Venture Capital Valuation Guidelines (dec. 2012), S. 28
6 International Private Equity and Venture Capital Valuation Guidelines (dec. 2012), S. 24
Angesichts dieser Besonderheit bei Private-Equity-Investitionen sind klassische jahresbezogene Kenngrößen wie Umsatzrendite oder EBIT keine maßgeblichen Steuerungsgrößen von EMERAM. Vielmehr wird sich auf Konzernebene orientiert an der mittelfristigen Entwicklung des Portfoliowertes, die halbjährlich anhand der Wertentwicklung aller vorhandenen Portfoliounternehmen ermittelt und dabei vom Investitionsfortschritt beeinflusst wird.
Die klassischen Kennzahlen haben hingegen auf Ebene der Portfoliounternehmen unmittelbares Gewicht, da bei jeder Investitionsentscheidung auf Basis der vom Management der Unternehmen entwickelten Geschäftspläne Zielwerte festgelegt werden, zum Beispiel für die Entwicklung von Umsatz, Profitabilität und Verschuldung. Im Rahmen ihrer Arbeit in Beiräten und Aufsichtsräten informieren sich die jeweiligen Gründungspartner und Mitglieder des Investmentteams der EMERAM Capital Partners GmbH regelmäßig über die Entwicklung in den einzelnen Portfoliounternehmen. Anhand aktueller Finanzkennziffern (EBITDA, EBIT und Nettoverschuldung) sowie weiterer Kennzahlen, wie etwa der Auftragseingang und der Auftragsbestand, welche als Discount berücksichtigt sind, werden die Portfoliounternehmen während der Beteiligungsphase halbjährlich bewertet und deren jeweilige Entwicklung im Vergleich zu den Vorjahren und zum Budget verfolgt.
Erfolgssicherung
Die Gründungspartner tragen zur Erfolgssicherung bei, indem sie in den Kernprozessen des Beteiligungsgeschäfts aktiv mitwirken: Sie arbeiten insbesondere bei der Herbeischaffung von Beteiligungsmöglichkeiten („Dealflow“) sowie bei der Prüfung („Due Diligence“) und Verhandlung von Beteiligungskäufen und -verkäufen intensiv mit. Investitionsentscheidungen von EMERAM werden von allen Gründungspartnern gemeinsam getroffen. Zudem diskutieren sie in wöchentlichen Sitzungen zusammen mit den Mitgliedern des Investmentteams wesentliche Entwicklungen bei den Beteiligungstransaktionen oder bei der Begleitung der Portfoliounternehmen.
Wirtschaftliche Lage des Konzerns
Realwirtschaft
Die Weltwirtschaft hat im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt spürbar an Dynamik verloren, was mit einem Wachstumsrückgang einherging. Dies ist im Wesentlichen auf die zum Teil deutlichen konjunkturellen Rückschläge in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern zurückzuführen, deren nun schon seit 2013 anhaltende Schwächetrend sich 2015 damit zum Teil beschleunigt fortsetzte. Einen maßgeblichen Beitrag dazu leistete neben den Preiseinbrüchen bei zahlreichen für diese Länder wichtigen Rohstoffen auch das Auslaufen der Boomphase in China und die Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland.7
Diese Entwicklung färbte im Jahresverlauf auch auf die Konjunktur einiger Industrieländer ab, so dass Konjunkturbeobachter ihre Prognosen für mehrere entwickelte Länder nach unten korrigieren mussten. Trotz allem wird für die industrialisierten Länder und Regionen, insbesondere für die USA und die Eurozone, weiterhin von einer Belebung des konjunkturellen Auftriebs gegenüber dem Jahr 2015 ausgegangen. Investitionen, Produktion und Konsum werden durch die niedrigen Zinsen und den Rückgang der Rohstoffpreise angetrieben.8
7 World Economic Outlook, International Monetary Fund, New York, Januar 2016.
8 World Economic Outlook, International Monetary Fund, New York, Januar 2016.
Insbesondere die Eurozone zeigt – von niedrigem Niveau startend – eine deutliche Belebung: Eine aufgrund der fiskalpolitischen Maßnahmen deutlich positive konjunkturelle Wirkung wird insbesondere in südeuropäischen Ländern wie Spanien und Italien aufgewiesen. Wachstumsmotor im Euroraum bleibt die deutsche Wirtschaft, für die unisono von stabilem Wachstum ausgegangen wird. Zwar mussten die Projektionen leicht nach unten revidiert werden, es wird jedoch weiterhin mit einer robusten Verfassung der Wirtschaft gerechnet.9
Finanzmärkte
Auch an den Finanzmärkten gab es 2015 keine wesentlichen Veränderungen. Die Europäische Zentralbank sowie die US-Notenbank setzten ihre Niedrigzinspolitik fort, was jedoch aufgrund der auch im Berichtsjahr anhaltenden Schwäche des Bankensystems in wichtigen europäischen Ländern nicht zu einer spürbaren Belebung der Kreditvergabe in Europa geführt hat. Die Zinswende in den USA lässt trotz rückläufiger Aufkaufvolumina von Staatspapieren seitens der US-Notenbank auf sich warten.
Diese Faktoren haben einen unterschiedlich starken Einfluss auf die Portfoliounternehmen. Insgesamt waren die Rahmenbedingungen für die Portfoliounternehmen im vergangenen Geschäftsjahr zufriedenstellend.
Währungen
Währungskursänderungen beeinflussen das Beteiligungsgeschäft von EMERAM direkt und indirekt: Eine Beteiligung (IFRS-Wert zum 31. Dezember 2015: 24,33 Millionen Euro, i. Vj. 23,18 Millionen Euro) wurde auf GBP-Basis eingegangen, sodass sich Veränderungen des Wechselkurses über Wertänderungen der Beteiligungen direkt im Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft niederschlagen. Das gleiche gilt für das dieser Beteiligung zuzuordnende kurzfristige Darlehen (IFRS-Wert 10,28 Millionen Euro; i. Vj. 0 Euro). Der Wert des Pfunds gegenüber dem Euro erhöhte sich zwischen den beiden Bilanzstichtagen um ca. 5,4 %, wovon der Wert der in Pfund eingegangenen Beteiligungen mit 1,8 Millionen Euro profitierte. Im vorangegangenen Geschäftsjahr wurde ein ebenso positiver Währungseffekt von 1,7 Millionen Euro gemessen.
Private-Equity-Markt
Die Investitionsstrategie von EMERAM ist in Bezug auf Geschäftsmodelle, Unternehmensgrößen und Branchen individuell ausgerichtet. EMERAM konzentriert sich auf Transaktionen im mittleren Marktsegment mit einem (Unternehmens-)Wert von 40 bis 125 Millionen Euro im überwiegend deutschsprachigen Raum.10 Gemessen an der Zahl der Transaktionen und am Investitionsvolumen stellt dies einen tendenziell kleinen Teil des Private-Equity-Marktes dar, so dass sich dieses Segment möglicherweise anders entwickelt als der Beteiligungsmarkt in Deutschland insgesamt.11 Bei Unternehmensveräußerungen ist für den Verkäufer zudem häufig nicht entscheidend, ob ein strategischer Käufer oder ein Finanzinvestor neuer Gesellschafter wird, weshalb EMERAM nicht nur den Markt für Private-Equity-Transaktionen, sondern den M & A-Markt insgesamt betrachtet (vgl. Abb. 1 ZEW-ZEPHAR M & A Index Deutschland).
9 World Economic Outlook, International Monetary Fund, New York, Januar 2016.
10 Eine Unternehmensbeteiligung wurde in Großbritannien eingegangen.
11 Private-Equity-Transaktionen werden von der amtlichen Statistik nicht gesondert erfasst. Angaben zur Marktentwicklung beruhen daher meist auf Darstellungen der Branchenverbände oder von Marktteilnehmern, die auf Angaben der Mitglieder und auf öffentlich verfügbare Informationen zurückgreifen.
Abb. 1: ZEW-ZEPHYR M & A Index Deutschland
Auf ein bereits sehr starkes M & A-Jahr 2014 ist mit 2015 erneut ein erfolgreiches Jahr für den deutschen M & A-Markt gefolgt (vgl. Abb. 2 Investitionen in Deutschland von 2008 bis 2015).
Abb. 2: Investitionen in Deutschland von 2008 bis 2015 (Marktstatistik)
Quelle: PEREP Analytics12
Hinsichtlich der Private-Equity-Investitionen konnte das Jahr 2015 zwar nicht an das investitionsstarke Jahr 2014 anknüpfen. Das Investitionsvolumen des Jahres 2013 wurde jedoch übertroffen. Insgesamt wurden 5,34 Milliarden Euro von Beteiligungsgesellschaften in Deutschland investiert — nach 7,13 Milliarden Euro im Jahr 2014 und 5,06 Milliarden Euro im Jahr 2013. Damit blieben die Private-Equity-Investitionen in Deutschland ein Viertel unter dem Niveau des Vorjahres.13
12 Quelle: BVK-Statistik — Das Jahr 2015 in Zahlen — vorläufige Ergebnisse, S. 6; Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), Berlin, Februar 2016.
13 Quelle: BVK-Statistik — Das Jahr 2015 in Zahlen — vorläufige Ergebnisse, S. 6; Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), Berlin, Februar 2016.
Wie in den Vorjahren dominierten auch 2015 Buy-outs das Investitionsgeschehen. Mit 3,8 Milliarden Euro machen sie fast drei Viertel der Investitionen in Deutschland aus. Allerdings lag das Investitionsvolumen 22 % unter dem Vorjahresniveau, wie auch die Zahl der erfassten Transaktionen (2015: 105, 2014: 133). Allerdings war 2014 sowohl im Hinblick auf Investitionsvolumen als auch Transaktionen das aktivste Jahr seit 2008.14
Der Bereich Unternehmens-/Industrieerzeugnisse konnte wie in den beiden Vorjahren mit 25 % die höchsten Investitionsanteile auf sich vereinen. Dahinter folgen Konsumgüter/Handel (24 %), Life Sciences (18 %) und Kommunikationstechnologien/-inhalte (8 %). Bezogen auf die Zahl der finanzierten Unternehmen waren die Branchen Unternehmens-/Industriedienstleistungen (230 Unternehmen), Computer/Unterhaltungselektronik (205), Life Sciences (178) und Unternehmens-/Industrieerzeugnisse (176) besonders gefragt.15
Die wesentlichen Bedingungen für das Beteiligungsgeschäft von EMERAM haben sich im vergangenen Geschäftsjahr nicht verändert. Die Auswertungen der Branchenverbände16 dokumentieren hohe verfügbare Mittel der Finanzinvestoren. Aber auch bei allen anderen Marktteilnehmern ist die Liquidität hoch, insbesondere bei strategischen Käufern, mit denen Finanzinvestoren konkurrieren. Deutsche Unternehmen weisen hohe Barreserven auf, während internationalen Unternehmen aus dem US-Dollar-Raum zudem die relative Stärke des US-Dollar entgegenkommt. Außerdem steht Fremdkapital zur Akquisitionsfinanzierung in hohem Umfang zu attraktiven Bedingungen bereit. Diesem großen Angebot investitionsbereiter Mittel steht ein begrenztes Angebot an Investitionsmöglichkeiten gegenüber, was zu höheren Bewertungen, mithin höheren Kaufpreisen führt.
Entwicklung von Geschäft und Portfolio
Veränderungen im Portfolio
Im Geschäftsjahr 2015 hat EMERAM in neue und alte Portfoliounternehmen im Wert von 25,71 Millionen Euro investiert. Im Geschäftsjahr 2015 hat EMERAM über Holdinggesellschaften in folgende neue Portfoliounternehmen investiert:
• |
Matrix42 AG (Matrix42): Seit Gründung 1992 gehört Matrix42 zu den innovativsten Softwareunternehmen im Bereich „IT Workspace Management“. Die Matrix42-Software ermöglicht ihren Kunden eine substantielle Steigerung der Effizienz ihrer IT-Abteilung durch die Automatisierung des Lizenz Managements, von IT-Prozessen und jeglicher Art von IT-Support Funktionen. Aufgrund der hohen Flexibilität der Software zählt Matrix42 neben einer Vielzahl von kleineren und mittelständischen Unternehmen auch vermehrt Großkonzerne zu seinen Kunden, sowohl in Deutschland als auch zunehmend in weiteren europäischen Ländern. Seinen Firmensitz hat das Unternehmen in Frankfurt am Main. Ziel der Beteiligung ist unter anderem aktiv zur Wertschöpfung des Unternehmens beizutragen, vor allem durch die Ausweitung der internationalen Tätigkeiten sowie der Erschließung weiterer Kundengruppen. In das Portfoliounternehmen Matrix42 hat EMERAM in 2015 25,13 Millionen Euro investiert. |
• |
diva-e Digitronics Value Enterprise GmbH (diva-e): Im Jahr 2015 wurden zwei Kapitalgesellschaften gegründet. Diese dienen als Holdingstruktur für ein Investment, das im Jahr 2016 erworben wurde. |
14 Quelle: BVK-Statistik — Das Jahr 2015 in Zahlen — vorläufige Ergebnisse, S. 6 f.; Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), Berlin, Februar 2016.
15 Quelle: BVK-Statistik — Das Jahr 2015 in Zahlen — vorläufige Ergebnisse, S. 7; Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), Berlin, Februar 2016.
16 Quelle: BVK-Statistik — Das Jahr 2015 in Zahlen — vorläufige Ergebnisse; S. 4; Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), Berlin, Februar 2016.
Nach der Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2015 ist das Portfolio der EMERAM gewachsen; es enthält nun mittels acht Holdinggesellschaften fünf aktive Unternehmensgruppen (i. Vj. drei); vgl. Abb. 3 Altersstruktur des Portfolios.
Abb. 3 Altersstruktur des Portfolios
ALTERSSTRUKTUR DES PORTFOLIOS | Beteiligungen | Anzahl der Anschaffungskosten | IFRS-Wert | IFRS-Wert |
Mio. EUR | Mio. EUR | in % | ||
<2 Jahre | 4 | 81,58 | 76,16 | 58,46% |
2 – 5 Jahre | 1 | 25,08 | 54,12 | 41,54% |
5 | 106,65 | 130,28 | 100,00% |
Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr
Da EMERAM seit Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres verpflichtet ist, in ihren Abschlüssen IFRS 10 anzuwenden, ergeben sich folgende Änderungen gegenüber den Einzelabschlüssen in den Vorjahren: Während die Anteile und Ausleihungen an den Portfoliounternehmen bisher mit ihrem Buchwertansatz direkt in den Finanzanlagen erfasst wurden, wird nun die Wertentwicklung der Portfoliounternehmen indirekt durch den Nettovermögenswert der Tochterunternehmen reflektiert. Dies hat Auswirkung auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Ertragslage
Gesamtbewertung
Mit -3,03 Millionen Euro liegt das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2015 deutlich unter dem Vorjahreswert von 14,90 Millionen Euro. Dies liegt vor allem an den im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeren Zuschreibungen auf Finanzanlagen von 2,44 Millionen Euro (i. Vj. 21,19 Millionen Euro). Im Vorjahr wurden außergewöhnlich hohe Zuschreibungen auf das Portfoliounternehmen Boards and More verzeichnet, welche sich im Berichtsjahr in diesem Ausmaß nicht wiederholten. Insgesamt ergibt sich ein im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeres Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft von 6,41 Millionen Euro (i. Vj. 24,48 Millionen Euro), welches sich aus den oben aufgeführten Zuschreibungen und aus Zinserträgen aus Ausleihungen an Portfoliounternehmen von 3,97 Millionen Euro (i. Vj. 3,11 Millionen Euro) ergibt. Demgegenüber haben sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von -9,66 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (i. Vj. -9,61 Millionen Euro). Insgesamt ergibt sich daraus im Vergleich zum Vorjahr ein deutlich geringeres Konzernergebnis. Trotz des Rückgangs der Zuschreibungen auf Finanzanlangen weist der IRR jedoch in der Summe einen positiven Wert in Höhe von 18,6 % aus.
Finanzlage
Gesamtbewertung
Die Finanzmittel des Konzerns haben sich um 70,3 % vermehrt. Die Finanzlage von EMERAM wird damit als solide bewertet. Die Finanzmittel (Guthaben bei Kreditinstituten) und die noch ausstehenden Kapitaleinlagen der Gesellschafter reichen aus, um zusammen mit den unterjährigen Mittelzuflüssen aus der Investitionstätigkeit die für das laufende Geschäftsjahr geplanten Investitionsvorhaben zu finanzieren. Die Finanzmittel sind so angelegt, dass sie kurzfristig zur Finanzierung von Investitionsvorhaben verfügbar sind, erwirtschaften im gegenwärtigen Finanzmarktumfeld jedoch nur eine geringe Rendite.
Die wesentlichen Zahlungsvorgänge im Private-Equity-Geschäft von EMERAM werden üblicherweise durch eine kleine Anzahl von Beteiligungskäufen und -verkäufen sowie Ausleihungen an Portfoliounternehmen ausgelöst. Dies hat unregelmäßige und nur schwer prognostizierbare Zahlungsströme zur Folge.
2015 vermehrten sich die Finanzmittel gegenüber dem Stand zu Geschäftsjahresbeginn um 1,39 Millionen Euro auf 3,37 Millionen Euro. Die Finanzmittel bestehen ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten. Sie stehen für Investitionen und laufende Aufwendungen zur Verfügung.
Cashflow
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt in 2015 -28,31 Millionen Euro (i. Vj. -5,45 Millionen Euro). Dieser im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Nettomittelabfluss resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der kurzfristigen Vermögenswerte von 12,56 Millionen Euro (i.V. 0,96 Millionen Euro), aus der Verminderung der Verbindlichkeiten von 6,32 Millionen Euro (i.V. Erhöhung von 5,08 Millionen Euro) sowie aus dem Mittelabfluss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,03 Millionen Euro (i. Vj. Zufluss von 14,90 Millionen Euro). Die Erhöhung der kurzfristigen Vermögenswerte von 12,56 Millionen Euro (i. Vj. 0,96 Millionen Euro) basiert im Wesentlichen auf der Ausreichung eines kurzfristigen Darlehens an das Portfoliounternehmen Bench Ltd. Die Verminderung der Verbindlichkeiten von 6,32 Millionen Euro (i. Vj. Erhöhung 5,08 Millionen Euro) ergibt sich maßgeblich aus der Tilgung einer Verbindlichkeit gegenüber der UBS AG.
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Das Beteiligungsgeschäft führte 2015 netto zu einem Mittelabfluss von 25,58 Millionen Euro (i. Vj. 51,04 Millionen Euro). Dieser ergibt sich im Wesentlichen aus der Investition von 25,21 Millionen Euro in die Portfoliounternehmen Matrix42 und diva-e jeweils über eine Holdinggesellschaft. In 2015 erfolgte keine substantielle Realisierung von Portfoliounternehmen. Lediglich bei zwei Portfoliounternehmen gab es Rückzahlungen von 0,13 Millionen Euro (i. Vj. 4,94 Millionen Euro). Aufgrund der Zuschreibungen auf Finanzanlagen und der Zinserträge aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen weist der IRR im Geschäftsjahr 2015 trotz des Nettomittelabflusses einen positiven Wert aus.
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt in 2015 55,28 Millionen Euro. Dieser hat sich im Vergleich zum Vorjahr (56,09 Millionen Euro) kaum verändert und resultiert in beiden Jahren vollständig aus den Einzahlungen der Gesellschafter.
Vermögenslage
Gesamtbewertung
Das Gesamtvermögen des Konzerns von 147,60 Millionen Euro ist im Vergleich zum Vorjahr (i. Vj. 101,67 Millionen Euro) aufgrund weiterer Investitionen in Portfoliounternehmen und Zuschreibungen auf Finanzanlagen gestiegen. Das Konzernvermögen besteht im Wesentlichen aus den Finanzanlagen, mithin aus den Anteilen und Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn erhöhte sich der beizulegende Zeitwert des Beteiligungsportfolios 2015 von 98,3 Millionen Euro um 32,0 Millionen Euro auf 130,3 Millionen Euro. Dazu beigetragen haben neben den Investitionen in Höhe von 25,7 Millionen Euro auch der Wertzuwachs des fortgeführten Portfolios von 2,4 Millionen Euro und die Zinsabgrenzungen auf die Ausleihungen von 4,0 Millionen Euro. Dies spiegelt sich im positiven IRR wider.
Vermögensstruktur
Die langfristigen Vermögenswerte – ausschließlich Finanzanlagen – machen mit 130,28 Millionen Euro (i. Vj. 98,29 Millionen Euro) nun 88,3 % des Gesamtvermögens aus (i. Vj. 96,7 %). Aufgrund der Investitionen in neue und bestehende Portfoliounternehmen erhöht sich das Vermögen, das in Unternehmensbeteiligungen investiert ist, gegenüber dem zurückliegenden Bilanzstichtag deutlich; der relative Anteils dieses Vermögens am Gesamtvermögen des Konzern ist dagegen gesunken.
Die kurzfristigen Vermögenswerte lagen zum Stichtag mit 17,32 Millionen Euro deutlich höher als im Vorjahr (3,37 Millionen Euro). Dies resultiert aus dem deutlichen Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen (11,10 Millionen Euro, i. Vj. 1,28 Millionen Euro) sowie Forderungen gegen den Gesellschafter (2,07 Millionen Euro, i. Vj. 0 Euro). Das Guthaben bei Kreditinstituten erhöhte sich ebenfalls um 1,39 Millionen Euro auf 3,37 Millionen Euro (i. Vj. Verminderung um 0,40 Millionen Euro auf 1,98 Millionen Euro). Die sonstigen Vermögensgegenstände lagen 2015 – nach 0,11 Millionen Euro im Vorjahr — bei 0,78 Millionen Euro.
Kapitalstruktur
EMERAM finanzierte ihre Aktivitäten im Geschäftsjahr 2015 ausschließlich aus Gesellschaftereinlagen. Zum 31. Dezember 2015 wies der Konzern ein Kapital der Kommanditisten von 146,75 Millionen Euro aus. Im Jahr zuvor hatte es 94,50 Millionen Euro betragen.
Der Bestand der kurzfristigen Verbindlichkeiten lag zum 31. Dezember 2015 mit 0,85 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 7,17 Millionen Euro.
Finanzmittelbestand
Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2015 über 3,37 Millionen Euro Finanzmittel, die sich gegenüber dem Vorjahr um 1,39 Millionen Euro erhöhten. Sie bestehen ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten.
Portfoliowert
Das Portfolio von EMERAM bestand am 31. Dezember 2015 aus acht Beteiligungen17 an fünf verbundenen Unternehmensgruppen sowie aus drei Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Am 31. Dezember 2015 betrug der beizulegende Zeitwert dieser Anteile und Ausleihungen 130,3 Millionen Euro.
Gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn erhöhte sich der beizulegende Zeitwert des Beteiligungsportfolios einschließlich Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2015 von 98,3 Millionen Euro um 32,0 Millionen Euro auf 130,3 Millionen Euro. Dazu beigetragen haben neben den Investitionen in Höhe von 25,7 Millionen Euro auch der Wertzuwachs des fortgeführten Portfolios von 2,4 Millionen Euro und die Zinsabgrenzungen auf die Ausleihungen von 4,0 Millionen Euro.
Portfoliostruktur
Die Beteiligungen an den Portfoliounternehmen werden halbjährlich zum beizulegenden Zeitwert („Marktwert“) bewertet, weshalb die Wertansätze der Beteiligungen schwanken. Der Anteil eines Portfoliounternehmens am Gesamtwert des Portfolios kann (auch nur vorübergehend) sehr gering oder sogar null sein.
In der Abb. 4 Portfoliounternehmen werden die Beteiligungen zu ihren Anschaffungskosten dargestellt.
Abb. 4 Portfoliounternehmen
PORTFOLIOUNTERNEHMEN | Anschaffungs- kosten | Anteil | Branche |
Mio. EUR | in % | EUR | |
EMERAMAquatics Holding GmbH, Oberhaching | 5,66 | 84,81% | Consumer |
Blitz 13-499 GmbH, München | 2,74 | 82% * | Retail |
EMERAMUrbanics Holding Ltd., Manchester/GB | 23,07 | 75,40% | Consumer |
Blitz 14-54 GmbH, München | 0,06 | 100,00% | Retail |
Blitz 14-507 GmbH, München | 0,03 | 100,00% | Retail |
EMERAM Informatics Holding GmbH, München | 25,13 | 100,00% | Business Services |
Digitronics Holding GmbH, München | 0,05 | 100,00% | Business Services |
diva-e Verwaltungs-GmbH, München | 0,03 | 100,00% | Business Services |
56,76 |
*Zusätzlich besteht eine mittelbare Beteiligung in Höhe von 8,55 % (vgl. Konzernanhang Nr. 3).
Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf
Zum 31. Dezember 2015 wurde erstmals der IFRS 10 angewendet; für die Vorjahre war die Anwendung des IFRS 10 nicht verpflichtend. Ein Vergleich mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf ist deshalb nicht möglich.
17 Beteiligungen über Holdingstrukturen.
Chancen- und Risikobericht
Ziel
Die Geschäftspolitik von EMERAM ist ausgerichtet auf die Steigerung ihres Unternehmenswertes durch erfolgreiche Investitionen in die Portfoliounternehmen. Dies setzt zum einen ein effektives Chancenmanagement voraus, damit EMERAM die Chancen zur Beteiligung an vielversprechenden Unternehmen erkennen und nutzen kann. Das Chancenmanagement beinhaltet zum Beispiel eine laufende Marktbeobachtung oder eine strukturierte Analyse der identifizierten und infrage kommenden Beteiligungsmöglichkeiten.
Zum anderen ist ein Risikomanagement erforderlich, das einen umfassenden Überblick über die Risikolage des Konzerns gewährleistet. Insbesondere die Früherkennung von Risiken mit wesentlichen negativen finanziellen Auswirkungen auf den Konzern ist von großer Bedeutung, damit Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung oder zur Bewältigung von Risiken ergriffen werden können.
Strategie
Die wesentlichen Chancen und Risiken des Private-Equity-Geschäfts betreffen vier Phasen: das Identifizieren, den Erwerb, das Halten und die Veräußerung von Beteiligungen. Zur Optimierung des Chancen-Risiko-Verhältnisses in diesen Phasen erarbeiten die Verantwortlichen Vorschläge zur Gestaltung der Risiko- und Chancenmanagementprozesse, zur angemessenen Einschätzung geschäftsspezifischer Chancen und Risiken sowie zur Nutzung der Chancen und Vermeidung der Risiken. Dazu werden detaillierte Informationen aus dem operativen Geschäft des Investmentteams berücksichtigt.
Struktur
Wesentliche Aufgaben des Risikomanagements sind die Identifizierung, Analyse, Steuerung und Überwachung von Risiken. Grundlage des Risikomanagementsystems ist im Hinblick auf das Portfolio die strikte Einhaltung dokumentierter Investmentprozesse, sowie im Hinblick auf die unternehmerischen Abläufe das verbindliche und allen Mitarbeitern der EMERAM Capital Partner GmbH bekannte EMERAM Compliance Manual (and Code of Ethics). Damit werden alle aus Sicht von EMERAM wesentlichen Risiken aufgegriffen. EMERAM setzt eine Vielzahl verschiedener Instrumente und Maßnahmen zur Überwachung und Steuerung der Chancen und Risiken, insbesondere der spezifischen Unternehmenschancen und -risiken ein. Diese sind fest in den Geschäftsablauf des Konzerns integriert und werden dokumentiert, was über eine Reihe organisatorischer Regeln und geordneter Prozesse sichergestellt wird.
Prozesse
Die Ergebnisse der laufenden Risikobeobachtung in den einzelnen Portfoliounternehmen werden vom Portfolio Review Committee allen Gründungspartnern halbjährlich in einem Portfolio-Review Meeting vorgestellt. Bei unerwartet auftretender bedeutsamer Ereignisse erfolgt eine sofortige Berichterstattung.
Jeder Gründungspartner wirkt zudem unmittelbar an der Bewertung und Steuerung der Chancen und Risiken mit. Jedes Portfoliounternehmen wird grundsätzlich einem Gründungspartner zugeordnet, der regelmäßig prüft, ob sich Beurteilungen verändern und welche Maßnahmen gegebenenfalls zu ergreifen sind. Diese Struktur gewährleistet, dass wesentliche neue Informationen zu Chancen und Risiken allen Gründungspartnern unmittelbar und kurzfristig bekannt werden.
Zielkonforme Investitionsstrategie
Kern der Investitionsstrategie von EMERAM ist die Beteiligung an gut aufgestellten Unternehmen mit weiterem Wachstumspotential. Als Partner des Managements der Portfoliounternehmen hilft EMERAM, die Unternehmensentwicklung voranzutreiben und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Der maßgebliche Gewinn aus einer Transaktion wird üblicherweise erst am Ende der Beteiligungsphase erzielt.
Der Ansatz von EMERAM zeichnet sich durch eine Kombination aus Branchenwissen und operativer Erfahrung aus. EMERAM versteht sich als Katalysator für erfolgreiche Unternehmen, um die Unternehmensentwicklung auf die nächste Ebene zu unterstützen. Dabei profitieren EMERAM sowie die Unternehmen, in die EMERAM investiert, auch von dem umfangreichen Netzwerk an Branchenspezialisten, erfahrenen Managern und Geschäftskontakten.
In der Regel wird eine signifikante Beteiligung am Unternehmen erworben und das Management eingeladen, sich zu beteiligen. Nach Einschätzung und Erfahrung von EMERAM weisen Beteiligungen an bereits etablierten Unternehmen im mittelständischen Marktsegment wegen der stabileren Unternehmensplattformen ein tendenziell geringeres Risiko auf als Wachstumsinvestments oder Investments in Turn-Around Situationen. Die geringere Risikoausprägung von Mittelstand-Investments geht einher mit potentiell höheren Renditechancen in den anderen Segmenten.
Der Erfolg des Konzerns wird unmittelbar von der Entwicklung einzelner Portfoliounternehmen beeinflusst. Eine etwaige ungünstige Entwicklung eines Portfoliounternehmens soll den Konzern nicht gefährden. Daher wird grundsätzlich auf eine Begrenzung der Investitionshöhe je Beteiligung geachtet. Die Anschaffungskosten sollen — inkl. potentieller Follow-On und Bridge Investments — 20 % des Kapitals der Kommanditisten von EMERAM nicht übersteigen. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch eine asymmetrische Wertentwicklung einzelner Beteiligungen der Wert eines einzelnen Portfoliounternehmens auf mehr als 20 % des Kapitals der Kommanditisten von EMERAM steigt.
EMERAM achtet zudem auf eine Diversifikation im Portfolio im Hinblick auf Branchen, Endabnehmermärkten und Geschäftsmodellen und investiert in Unternehmen in unterschiedlichen Marktsektoren des deutschen Mittelstands. Dies begrenzt nicht nur das Risiko, sondern schafft zugleich Chancen. Das Portfolio von EMERAM umfasst sowohl Unternehmen mit stark zyklischen Geschäftsmodellen als auch Unternehmen im Bereich der stabilen Konsumnachfrage, welche die Wirkung konjunktureller Ausschläge mindern. Die Kernsektoren von EMERAM sind Konsumgüter, Einzelhandel inklusive Direktvertrieb und E-Commerce, Industriegüter, Dienstleistungen und Gesundheitswesen. Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres bestand das Portfolio aus Unternehmen in den Bereichen der Wassersportausrüstung, der Bekleidung, der Süßwarenherstellung, der Softwareherstellung sowie der E-Business-Dienstleistungen.
Die Diversifikation im Portfolio von EMERAM ist im vergangenen Geschäftsjahr aufgrund der Investitionstätigkeit gestiegen. Zum aktuellen Stichtag entfallen 20 % des Portfoliowertes auf das größte Portfoliounternehmen Hussel, 80 % des Portfoliowerts auf die weiteren vier Unternehmensgruppen Boards & More, Bench, Matrix42 und diva-e.
Die Investitionen werden von EMERAM ohne eine Verpflichtung zur Nachfinanzierung der Portfoliounternehmen in Krisenzeiten eingegangen. Eine solche künftige Nachfinanzierung kann jedoch aus unterschiedlichen Gründen etwa zur Sicherung von Ertragschancen oder aus Reputationsgründen erforderlich sein. Ein etwaiger zusätzlicher Finanzierungsbedarf eines Portfoliounternehmens wird dann entsprechend der für Neuinvestitionen maßgeblichen Kriterien geprüft, wobei auch weitere Aspekte in die Entscheidung einfließen können. Das Risiko für die Nachinvestition kann daher möglicherweise über dem einer Neuinvestition liegen.
Erläuterung der Chancen
Chancen aus Veränderungen des Umfelds und der Branche
Der beizulegende Zeitwert der Portfoliounternehmen zu einem bestimmten Stichtag wird entscheidend von den Verhältnissen am Kapitalmarkt beeinflusst, dessen Stimmung im vergangenen Jahr sehr schwankte. Sollte sich die Kapitalmarktlage dauerhaft auf einem positiven Niveau einstellen, würde das durch höhere Bewertungsmultiplikatoren zu höheren Wertansätzen der Portfoliobeteiligungen führen.
Angesichts der anhaltenden Niedrigzinspolitik schließt es EMERAM nicht aus, dass die Kapitalmärkte weiter belebt werden und die Preise weiter in die Höhe steigen. Damit ergibt sich auch die Möglichkeit von höheren Veräußerungsgewinnen der Beteiligungen von EMERAM, wenn sich das höhere Bewertungsniveau auch auf das M & A-Geschäft überträgt.
Strategische und operationelle Chancen
In den vergangenen Jahren ist der Wettbewerb im Beteiligungsgeschäft intensiver geworden. Ein im Wettbewerb mitunter entscheidender Faktor ist die rasche Einigung mit dem Verkäufer, wobei insbesondere die schnelle Verfügbarkeit der erforderlichen Finanzmittel zum Beispiel zur Verkürzung von Akquisitionsprozessen eine große Rolle spielt. Aus dem Umstand, dass EMERAM aufgrund ihrer Finanzausstattung Finanzierungszusagen auch ohne fremde Hilfe geben kann, können daher auch Chancen erwachsen.
Erläuterung der Risiken
Nach Einschätzung von EMERAM können die nachfolgend beschriebenen Einzelrisiken möglicherweise einen erheblichen nachteiligen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation von EMERAM haben. Dabei wird beschrieben, welche Maßnahmen im Chancen- und Risikomanagement eingesetzt werden (vgl. Abb. 5 Erläuterung der Einzelrisiken). Jedoch können auch noch unbekannte oder gegenwärtig als noch unerheblich eingeschätzte Risiken die Entwicklung von EMERAM beeinträchtigen.
Abb. 5 Erläuterung der Einzelrisiken
ERLÄUTERUNG DER EINZELRISIKEN | Eintrittswahrscheinlichkeit | Finanzielle Auswirkung |
Umfeld- und Branchenrisiken | ||
Konjunkturelle Zyklen | wahrscheinlich | bedeutsam |
Veränderung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen | möglich | moderat |
Unternehmensstrategische und operationelle Risiken | ||
Zugang zu Beteiligungsmöglichkeiten | möglich | bedeutsam |
Wertentwicklung der Portfoliounternehmen | möglich | bedeutsam |
Operationelle Risiken | unwahrscheinlich | moderat |
Finanzrisiken | ||
Eigenkapital zur Finanzierung von Investitionen (Liquidität) | unwahrscheinlich | bedeutsam |
Verfügbarkeit von Fremdkapital für Akquisitionsfinanzierungen | möglich | bedeutsam |
Währungs- und Zinsrisiken | möglich | moderat |
Eintrittswahrscheinlichkeit unwahrscheinlich, möglich, wahrscheinlich
Finanziellen Auswirkung: moderat bedeutsam, kritisch
Umfeld- und Branchenrisiken
Konjunkturelle Zyklen
Der wirtschaftliche Erfolg der Portfoliounternehmen wird von unterschiedlichen Marktfaktoren beeinflusst wie zum Beispiel geografische und branchenspezifische Konjunkturverläufe, politische und finanzwirtschaftliche Rahmenbedingungen, Rohstoffpreise und Wechselkurse. Der wirtschaftliche Erfolg der Portfoliounternehmen wiederum bestimmt – gemeinsam mit den Bewertungsverhältnissen an den Kapital- und Finanzmärkten – die Ermittlung und Entwicklung der Marktwerte der Portfolio-unternehmen und überträgt sich so auf die Ertrags- und Vermögenslage des Konzerns.
Die Chancen und Risiken von Konjunkturzyklen werden im Rahmen der Investitionsstrategie von EMERAM bei der Auswahl der Portfoliounternehmen berücksichtigt.
Die verschiedenen Marktfaktoren unterliegen teilweise sehr kurzfristigen Veränderungen, worauf EMERAM nur eingeschränkt reagieren kann. Deshalb sind für den Erfolg im Private-Equity-Geschäft kurzfristige Ergebnisse gerade nicht maßgeblich. Die Investitionsentscheidungen basieren daher auf den vom Management der Unternehmen entwickelten Geschäftsplänen, die eine Wertentwicklung im Verlauf der mehrjährigen und üblicherweise über die Länge einer einzelnen Konjunkturphase hinausgehende Haltedauer vorsehen.
Das Geschäft der Portfoliounternehmen ist mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten international aufgefächert. Der innovative und wettbewerbsfähige Mittelstand trägt zu mehr als 40 % des deutschen Exportvolumens bei und verfügt somit über Geschäftsbeziehungen in viele internationale Märkte. Hierdurch entsteht in unserem Portfolio eine Diversifikation, welche regionalen, bspw. konjunkturell bedingten, Klumpenrisiken entgegenwirkt.
Im Fall eines massiven weltweiten Konjunktureinbruchs lassen sich negative Auswirkungen auf die Portfoliounternehmen und deren Bewertung nicht vermeiden.
Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen
Grundsätzliche Änderungen der rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland sind aus Sicht von EMERAM nicht zu erwarten.
Zwar sieht der vom Bundesministerium der Finanzen veröffentlichte Diskussionsentwurf eines Investmentsteuerreformgesetzes zum 1. Januar 2018 einen Systemwechsel im Investmentsteuerrecht vor. Diese Änderungen betreffen allerdings nicht EMERAM oder deren Gesellschafter. EMERAM wird als Personeninvestitionsgesellschaft nach wie vor unverändert den allgemeinen Besteuerungsregelungen unterliegen, solange EMERAM nicht als Investmentvermögen im Sinne des KAGB gilt.
Auch aus den nach der Finanzkrise erfolgten rechtlichen bzw. steuerlichen Änderungen im ausländischen Recht der Finanzinvestoren sind keine Risiken erkennbar. Aus den in der USA neu eingeführten Gesetzen, dem sogenannten Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act (DFA) oder dem Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA), zeichnen sich derzeit keine Einschränkungen für die Geschäftstätigkeit ab.
Die Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Vermarktung der Beteiligung werden regelmäßig geprüft. Auch hier sind aktuell keine Risiken ersichtlich.
Unternehmensstrategische und operationelle Risiken
Zugang zu Beteiligungsmöglichkeiten
Von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit von EMERAM ist der Zugang zu genügend neuen und attraktiven Investitionsmöglichkeiten. Investoren von EMERAM erwarten einen dem zugesagten Investitionsvolumen angemessenen Investitionsfortschritt. Würde dieser nicht erreicht, mithin die zugesagten Mittel innerhalb der festgelegten Investitionsperiode nicht voll investiert werden, so schmälern sich die Chancen für EMERAM, weitere Mittel für Neuinvestitionen einzuwerben.
Das Wettbewerbsumfeld auf dem Private-Equity-Markt, auf das EMERAM keinen Einfluss hat, hat sich in den vergangenen Jahren geändert: Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase und des daraus folgenden übermäßigen Kapitalangebots müssen Finanzinvestoren zunehmend nicht nur mit strategischen Investoren, sondern auch mit Stiftungen und Family Offices konkurrieren, die höherrentierliche Anlagen suchen. Dem Risiko eines Rückgangs der Anzahl potenzieller Transaktionen kann EMERAM nur sehr eingeschränkt begegnen unter anderem durch Erschließung von Transaktionsmöglichkeiten, die nicht breit am Markt angeboten werden. Damit ist EMERAM im Hinblick auf den Abschluss einer Transaktion geringer abhängig von der allgemeinen Marktentwicklung.
Wesentlich für den Zugang zu neuen Investitionsmöglichkeiten ist die Früherkennung von den am Markt gebotenen Beteiligungsmöglichkeiten. Um einen aussichtsreichen und hochwertigen Dealflow sicherzustellen, verfügt EMERAM über ausreichend Ressourcen und Instrumente.
Auf der Suche nach einer Informationsbasis, für die sich EMERAM den entscheidenden Vorsprung sichert, stützt sich EMERAM auf Kontakte der Gründungspartner und des Investmentteams, deren Mitglieder langjährig am Markt präsent waren. Große Bedeutung wird der Pflege des Netzwerks beigemessen. Es besteht aus Geschäftsführungen, Vorständen und Gesellschaftern ehemaliger Beteiligungen, Vertretern von Banken, Beratern, Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern sowie erfahrener Branchenexperten. Mit Mitgliedern dieses Netzwerks werden regelmäßig Beteiligungsmöglichkeiten in einzelnen Sektoren diskutiert. Die gezielte Öffentlichkeitsarbeit und die stetige Pflege des Netzwerks tragen zur Steigerung des Bekanntheitsgrads von EMERAM und zur Stärkung ihrer Marktpräsenz bei.
Wertentwicklung der Portfoliounternehmen
Ziel von EMERAM ist die Steigerung ihres Unternehmenswertes durch die Wertsteigerung der Portfoliounternehmen. Die wirtschaftliche Entwicklung der Portfoliounternehmen birgt daher ein wesentliches geschäftsspezifisches Risiko. Im Extremfall drohen ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals sowie weitere negative Folgen wie etwa ein Reputationsverlust. Diesem Risiko begegnet EMERAM mit mehreren Maßnahmen:
Feste Prozesse in der Erwerbs-, der Entwicklungs- und der Veräußerungsphase stellen ein professionelles und strukturiertes Vorgehen sicher und schaffen die Voraussetzungen für erfolgreiche Kauf- und Veräußerungsentscheidungen. Die einzelnen Portfolioinvestitionen werden von einem jeweils mehrköpfigen Projektteam unter Mitwirkung eines Gründungspartners bearbeitet.
Die Grundlage für eine erfolgreiche Beteiligung wird bereits in der Erwerbsphase geschaffen, wobei nur strategiekonforme Investitionen weiter verfolgt werden. Vor jeder Beteiligungsentscheidung oder -empfehlung werden mit Hilfe von externen Beratern umfassende Due-Diligence-Prüfungen durchgeführt, um die mit einer Entscheidung verknüpften Chancen und Risiken möglichst sicher zu erkennen. Dabei strebt EMERAM die Begrenzung, Verlagerung oder Reduzierung von Risiken an zum Beispiel durch die entsprechende Gestaltung von Kaufverträgen, die Vereinbarung von Garantien oder durch Versicherungen.
Zur Erwerbsphase gehört außerdem bereits die Beurteilung der Entwicklung der Unternehmen nach Beendigung der Beteiligung von EMERAM. EMERAM investiert nur in solche Unternehmen, an welchen auch nach Ende der eigenen Beteiligungsphase ein deutliches Interesse von strategischen Investoren oder Finanzinvestoren erwartet werden kann. Die Realisierungsmöglichkeiten werden in vierteljährlichen Beratungen zur Entwicklung der Portfoliounternehmen regelmäßig erörtert.
EMERAM finanziert ihre Investitionen üblicherweise durch Kommanditkapital in Verbindung mit Fremdkapital auf Ebene der Akquisitionsgesellschaften wie bspw. Bankdarlehen, Mezzanine-Kapital und Verkäuferdarlehen. In die Strukturierung der Finanzierung als wichtiger Aspekt in der Erwerbsphase fließen alle Erkenntnisse aus der Due Diligence oder Unternehmensplanung ein. Wesentlich ist eine stabile Finanzierung, wozu vor Transaktionsabschluss ausführliche Modellrechnungen erstellt werden: Die Verschuldung soll die geplante Unternehmensentwicklung nicht einschränken und zugleich der Kapitaldienstfähigkeit des Unternehmens gerecht werden. Für den Fall einer ungünstigen Entwicklung soll die Finanzierung Reserven vorhalten.
In der Entwicklungsphase besteht die Tätigkeit von EMERAM vor allem darin, in den Aufsichts- oder Beiratsgremien der Portfoliounternehmen mitzuwirken. Monatlich übermittelte Finanzdaten der einzelnen Portfoliounternehmen werden in einem standardisierten Controlling-Prozess unabhängig ausgewertet. Anhand vierteljährlich erstellter Berichte wird die Finanzlage der Portfoliounternehmen erörtert. Über aktuelle Entwicklungen wird in den wöchentlichen Sitzungen der Gründungspartner und des Investmentteams beraten.
Mit den Risikoinstrumenten kann eine negative wirtschaftliche Entwicklung der Portfoliounternehmen frühzeitig erkannt werden, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Zugleich werden Chancen aufgezeigt, die zu einem größeren Erfolg der Beteiligung führen können. Instrumente sind zum Beispiel Kapitalerhöhungen zur Ermöglichung eines Add-On Unternehmenskaufs oder Anpassungen der Kapitalstruktur einer Beteiligung durch vollständige oder teilweise Rückzahlung des Kommanditkapitals (Rekapitalisierung).
Operationelle Risiken
Operationelle Risiken betreffen die das Beteiligungsgeschäft unterstützenden Unternehmensbereiche wie etwa die Organisationseinheiten Finanzen, Personal, Recht und Steuern, Organisation/IT und Öffentlichkeitsarbeit/Investor Relations. Risiken in diesen Bereichen sind unwahrscheinlich aufgrund der ausreichenden Anzahl fachlich geeigneter Mitarbeiter sowie einer angemessenen Ausstattung mit Sach- und Finanzmitteln. Des Weiteren bedient sich EMERAM externer Spezialisten, um in komplexen Sachfragen und strategischen Themenstellungen bestmöglich entscheiden zu können. Sollten dennoch operationelle Risiken in diesen Bereichen eintreten, so wären diese von der Geschäftsführung als moderat eingeschätzt.
Das Privat-Equity-Geschäft von EMERAM erfordert zum einen eine geeignete und ständig aktualisierte und gepflegte Soft- und Hardware. Neben der gängigen Software für die Bürokommunikation werden weitere Programme bzw. Eigenentwicklungen bspw. für das Management der Kundenbeziehungen (Customer Relationship Management, CRM) eingesetzt. Die Standardsoftware wird bei Bedarf an die Bedürfnisse von EMERAM angepasst.
Zum anderen sind eine zuverlässige Datensicherung, der jederzeitige Datenzugriff für Berechtigte sowie ein umfassender Schutz gegen unberechtigten Zugriff dringend notwendig, wofür EMERAM von externen Beratern unterstützt wird. Die Datensicherung erfolgt durch tägliche Speicherung des aktuellen Datenbestands und zusätzlich durch eine geschützte Aufbewahrung. Redundante Serverstrukturen gewährleisten einen jederzeitigen Datenzugriff, wobei sensible Daten durch ein umfangreiches Zugangsberechtigungssystem gesichert werden.
Finanzrisiken
Kapital zur Finanzierung von Investitionen
Mittelabflüsse zur Finanzierung von Unternehmensbeteiligungen sowie geringe Mittelrückflüsse aus den Beteiligungen bestimmen die wesentlichen Zahlungsvorgänge von EMERAM. Dies verursacht unregelmäßige und nur unzureichend kalkulierbare Zahlungsströme, da die Investitionen in Portfoliounternehmen hinsichtlich Zeitpunkt, Anzahl oder Höhe sowie der Zeitpunkt der Beendigung der Beteiligung nicht vorhersehbar sind.
Flüssige Mittel bestehen derzeit ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten. Die Barmittel zum Stichtag decken nicht das durchschnittlichen Investitionsvolumen eines Geschäftsjahres, sodass EMERAM für Neuinvestitionen auf weitere Eigenmittel der Investoren angewiesen ist. Risiken aus der Finanzierung des Konzerns sind derzeit nicht erkennbar, da alle Investoren sichere Kapitalzusagen abgegeben haben. Sollten einzelne Investoren ihren Einzahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, schätzt die Geschäftsführung die Auswirkungen als bedeutsam ein.
Verfügbarkeit von Fremdkapital für Akquisitionsfinanzierungen
Zur Finanzierung von Portfoliounternehmen werden auf Ebene der Akquisitionsgesellschaft branchenüblich — auch Kredite eingesetzt, die von Banken oder in der Konzernstruktur beteiligten Gesellschaften ausgereicht werden. Für die Investitionsvorhaben werden deshalb zum einen Akquisitionsfinanzierungen in ausreichendem Volumen und zu akzeptablen Bedingungen, zum anderen – unabhängig von der Finanzierungsstruktur einer Transaktion – Kreditlinien für Investitionen und für die Finanzierung des Geschäftsbetriebs der Portfoliounternehmen benötigt. Risiken hinsichtlich der Verfügbarkeit von Fremdkapital sind daher bedeutsam. Das Finanzierungsangebot hängt von der Lage an den Kreditmärkten ab, worauf EMERAM keinen Einfluss hat.
Im vergangenen Geschäftsjahr waren Akquisitionsfinanzierungen für das Geschäft im mittleren Marktsegment kein limitierender Faktor. Die Finanzausstattung erlaubt es, Unternehmensbeteiligungen mitunter vollständig mit Kommanditkapital zu finanzieren. Daher ist das Teilrisiko einer mangelnden Verfügbarkeit von Fremdfinanzierungen gegenwärtig zwar als möglich jedoch als gering einzuschätzen.
Das Risikobewusstsein, das analytische Vorgehen bei der Auswahl und Durchführung von Transaktionen sowie der Fokus auf etablierte Unternehmen mit vergleichsweise risikoarmer Geschäftstätigkeit haben einen positiven Effekt auf die Finanzierungsbereitschaft der Banken.
Ein zu geringes Finanzierungsangebot beeinflusst jedoch das Investitionsverhalten am Markt insgesamt und damit die Höhe der Veräußerungserlöse, da zu den potenziellen Käufern der Beteiligungen auch Finanzinvestoren zählen, die ihrerseits auf eine ausreichende Akquisitionsfinanzierung angewiesen sind.
Eine zurückhaltende Kreditvergabe des Bankensektors insgesamt kann zudem auch die operative und strategische Entwicklung der Portfoliounternehmen belasten, wenn Kunden wegen einer fehlenden Finanzierung ihre Ausgaben und Investitionen zurückfahren und von der Auftragserteilung absehen. Umgekehrt führt dies zu einer erhöhten Nachfrage des von EMERAM bereitgestellten Wachstumskapitals und eröffnet damit auch Chancen.
EMERAM erwartet ein konstant bleibendes Angebot an Fremdfinanzierungen auf einem ausreichenden Niveau, ohne dass sichere Prognosen dazu getroffen werden können.
Währungs- und Zinsrisiken
Das Risiko aus Wechselkursen ist 2015 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr gestiegen, da die Schwankungen der Wechselkurse, etwa zwischen Euro und Britisches Pfund, im Verlauf des Berichtsjahres zugenommen haben. Management, Ausmaß und Sensitivität des Wechselkurs- und des Zinsrisikos sind im Konzernanhang in den Anhangangaben Nr. 6.4 aufgeführt. Mögliche Währungs- und Zinsrisiken sind jedoch in ihrer finanziellen Auswirkung als moderat einzuschätzen, da nur eine Beteiligung in Britische Pfund eingegangen wurde. Diese Beteiligung macht zum Konzernvermögen einen Anteil von ca. 24 % aus.
Gesamtaussage zur Chancen- und Risikosituation
Auf Basis der heute zur Verfügung stehenden Informationen werden von EMERAM keine Risiken identifiziert, die einzeln oder in Kombination eine Gefahr für den Fortbestand des Konzerns darstellen. Diese Aussage beruht auf der Analyse und Beurteilung der zuvor genannten wesentlichen Einzelrisiken. Auch außerordentliche Chancen werden derzeit nicht gesehen.
Prognosebericht
Prognosezeitraum
Das Private-Equity-Geschäft von EMERAM verlangt tendenziell einen mittel- bis langfristigen Bewertungs- und Prognosezeitraum.
Das Konzernergebnis eines einzelnen Geschäftsjahres gibt nur wenig Aufschluss über den langfristigen Erfolg der Beteiligungen. Es wird häufig von nicht vorhersehbaren einzelnen Ereignissen oder kurzfristigen Veränderungen maßgeblich bestimmt wie etwa eine die aktuelle Bewertung deutlich übersteigende Preiserzielung bei Unternehmensveräußerungen sowie auch unvorhergesehene Entwicklungen am Kapitalmarkt oder in den Abnehmermärkten der Portfoliounternehmen. Die Beteiligungen haben üblicherweise eine Haltedauer von 3 – 5 Jahren.
Die schwere Planbarkeit einzelner erfolgswirksamer Geschäftsvorfälle ermöglicht weder eine Intervallprognose noch eine Punktprognose dieser Indikatoren. EMERAM zieht deshalb die qualifiziert-komparative Prognose18 zur voraussichtlichen Entwicklung der Rahmenbedingungen, einzelner Bestandteile der Konzernbilanz sowie der Konzern-Ergebnisrechnung im Geschäftsjahr 2016 heran.
Ausgangsgrößen sind die Vorjahreswerte auf Basis des fortgeführten Portfolios, wobei nicht regelmäßig wiederkehrende Ereignisse bereinigt werden. Für das laufende und die beiden folgenden Geschäftsjahre 2017 und 2018 wird zudem die Entwicklung der zur Beurteilung des Geschäftserfolgs wesentlichen Kennziffer – IRR – prognostiziert.
Erwartete Entwicklung der Rahmenbedingungen 2016
Markt
Im Private-Equity-Markt wird für das laufende Geschäftsjahr 2016 eine konstante Nachfrage hinsichtlich Anzahl und Volumen erwartet, da in den vergangenen Monaten eine gewisse Dynamik der bekannt gewordenen Beteiligungsmöglichkeiten beobachtbar war.
Fremdfinanzierung
Im Markt für Fremdfinanzierungen wird für das Geschäftsjahr 2016 ein weiterhin ausreichendes und konstantes Angebot an Akquisitionsfinanzierungen erwartet. Das Geschäft mit Akquisitionsfinanzierungen für Private-Equity-Transaktionen ist attraktiv. Der Rückzug einiger Banken aus dem Markt infolge der Finanzkrise wird seit einigen Jahren dadurch kompensiert, dass nunmehr auch Debt Funds Finanzierungen über Unitranchen oder Mezzanine anbieten.
Konjunkturelles Umfeld
Bei Abgabe dieser Prognose befindet sich die deutsche Wirtschaft in einem moderaten Wachstumskurs. In der deutschen Wirtschaft überwiegen nach wie vor Auftriebskräfte, obwohl aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld seit einigen Monaten gemischte Signale kommen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr 2015 um solide 1,7 %19, für 2016 werden ca. 1,6 % (DIW) bzw. 1,7 % (IFW, Bundesregierung) erwartet.
18 Der Deutsche Rechnungslegungsstandard Nr. 20 (DRS 20) sieht drei Prognosearten vor: die Angabe eines Zahlenwertes (Punktprognose), einer Bandbreite zwischen zwei Zahlenwerten (Intervallprognose) oder einer Veränderung unter Angabe von Richtung und Intensität dieser Veränderung zum Ist-Wert der Berichtsperiode (qualifiziert-komparative Prognose).
19 Quelle: „Schlaglichter der Wirtschaftspolitik — Monatsbericht März 2016″, S. 36; Bundesministerium für Wirtschaft und Energie; Berlin, März 2016.
Die Mehrzahl der Portfoliounternehmen verkaufen ihre Produkte und Dienstleistungen weltweit und unterhalten zum Teil auch eine globale Produktions- bzw. Zuliefererstruktur. Für diese ist daher nicht nur die wirtschaftliche Lage in Deutschland oder im Euroraum maßgebend, vielmehr sind sie und damit der Beteiligungserfolg von EMERAM auch den internationalen ökonomischen Entwicklungen ausgesetzt.
Für die Schwellenländer wird 2016 eine gegenüber 2015 verbesserte Entwicklung erwartet; dies schließt Brasilien und Indien ein. Die chinesische Wirtschaft soll weiter wachsen, allerdings mit einer leicht niedrigeren Rate als zuletzt.20
Für das neue Geschäftsjahr 2016 lassen sich daraus grundsätzlich – unter Vorbehalt einer Zuspitzung der geopolitischen Konflikte – günstige Rahmenbedingungen für die Portfoliounternehmen prognostizieren. Dies gilt jedoch nur eingeschränkt für Unternehmen im Sektor der Investitionsgüter, da dort eine höhere Volatilität der Nachfrage erwartet wird.
Erwartete Geschäftsentwicklung 2016
Entwicklung der Marktposition
EMERAM ist am Markt präsent. Nicht zuletzt aufgrund der bewährten Geschäftsprozesse und umfassenden Erfahrung wird davon ausgegangen, dass das Geschäft trotz einer höheren Wettbewerbsintensität erfolgreich fortgeführt und die Position von EMERAM im Marktsegment behauptet werden kann. EMERAM setzt sich weiterhin zum Ziel, im langjährigen Durchschnitt mehr als die Kosten des Kommanditkapitals zu erwirtschaften. Für das Geschäftsjahr 2016 wird eine die Kapitalkosten übersteigende Rendite (IRR) von 10 % erwartet.
Portfoliounternehmen
Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet EMERAM einen Anstieg des Portfoliowertes infolge einer planmäßigen Wertentwicklung der Portfoliounternehmen. Die Entwicklungsmöglichkeiten der Portfoliounternehmen haben sich gegenüber dem Beteiligungsbeginn aus Sicht von EMERAM nicht wesentlich geändert. Die Investitionsentscheidungen basieren auf einer genauen und umfassenden Analyse unter Berücksichtigung der Geschäftspläne mit mehrjährigem Planungshorizont. EMERAM sieht eine Begleitung der Portfoliounternehmen über einen Zeitraum von in der Regel 3 — 5 Jahre vor, in welchem das Entwicklungspotenzial der Unternehmen in eine entsprechende Wertsteigerung verwandelt werden soll.
Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft
Der Posten mit dem größten Einfluss auf das Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft – und zugleich mit der größten Planungs- und Prognoseunsicherheit – ist das Bewertungsergebnis. Daneben sind im Beteiligungsergebnis noch laufende Zinserträge aus Ausleihungen an verbundene Portfolio-unternehmen einbezogen.
Das Bewertungsergebnis stellt den Saldo aus positiven und negativen Wertänderungen der Portfoliounternehmen dar, die sich aus der Veränderung ihres Marktwertes im Vergleich zum vorangegangenen Stichtag ergeben.
20 World Economic Outlook, International Monetary Fund, New York, Januar 2016.
Zum Zwecke der Ermittlung des Marktwerts jeder einzelnen Beteiligung für einen in der Zukunft liegenden Bewertungsstichtag müssen zukunftsbezogene Annahmen getroffen werden, die einer hohen Schätzungsunsicherheit unterliegen. Jedoch gleichen sich unerwartet positive und unerwartet negative Entwicklungen einzelner Portfoliounternehmen teilweise aus. Daher wird der Ergebnisbeitrag aus dem Beteiligungsgeschäft für das Gesamtportfolio angesetzt und nicht aus dem Saldo der einzelnen Wertänderungen der Portfoliounternehmen abgeleitet. Die Prognose des Ergebnisbeitrags aus dem Beteiligungsgeschäft für das Portfolio gründet auf aktuellen Einschätzungen zur Haltedauer und zur durchschnittlichen jährlichen Wertsteigerung der Beteiligungen während dieser Halteperiode, obgleich eine lineare Wertsteigerung unwahrscheinlich ist.
Für den Stichtag der Prognose wird ein Preis geschätzt, zu dem eine Beteiligung unter aktuellen Marktbedingungen veräußert werden könnte. Dabei wird unterstellt, dass bei Beteiligungsveräußerungen kein Abgangsgewinn oder -verlust realisiert wird. Die bei der Veräußerung von Beteiligungen von Zeit zu Zeit realisierten hohen Abgangsgewinne beruhen auf strategischen Prämien, die industrielle Käufer auf den geschätzten Marktwert zahlen. Diese sind nicht planbar und bleiben daher in der Prognose unberücksichtigt. Weiterhin wird unterstellt, dass erwirtschaftete Erträge thesauriert werden und so im selben Umfang in den am Markt erzielbaren Preis einfließen. Eine gesonderte Prognose erfolgt für die laufenden Erträge aus Finanzanlagen (Ausleihungen) daher nicht.
EMERAM plant auf vergleichbarer Basis ein Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft über dem Vorjahreswert zu erwirtschaften.
Übrige Ergebnisbestandteile
Bei den Aufwandspositionen rechnet EMERAM in 2016 mit ähnlichen Größen als in 2015.
Finanzmittelbestand
Entsprechend der Investitionszusagen werden pro Geschäftsjahr durchschnittlich je 2 bis 4 Beteiligungsinvestitionen in LBOs angestrebt. Eine durchschnittliche Investitionssumme pro Beteiligung von rund 25 – 30 Millionen Euro führt zu einen Liquiditätsbedarf von bis zu etwa 120 Millionen Euro pro Geschäftsjahr. Da im Private-Equity-Geschäft Beteiligungskäufe oder -verkäufe jedoch sehr unregelmäßig stattfinden, können in einzelnen Geschäftsjahren Käufe oder Verkäufe überwiegen.
Die Höhe der aus dem operativen Geschäft generierten Finanzmittel ist im Wesentlichen abhängig vom Cashflow aus der Investitionstätigkeit, der in einem Geschäftsjahr mit überwiegend Beteiligungskäufen auch negativ sein kann.
Im Geschäftsjahr 2016 soll das Investitionstempo beibehalten werden. Insgesamt wird 2016 ein Netto-Abfluss von Liquidität und damit ein deutlich geringerer Finanzmittelbestand zum Ende des Geschäftsjahres erwartet. Mittelzuflüsse können sich aus Veräußerungen bzw. Rekapitalisierungen von reiferen Portfoliounternehmen ergeben.
Gesamtprognose
Mit der Beginn der Geschäftstätigkeit vor erst zweieinhalb Jahren ist EMERAM zwar ein noch junger, aber erfolgreicher Teilnehmer am deutschen Private-Equity-Markt. Das Portfolio von EMERAM enthält Beteiligungen an attraktiven Unternehmen mit einem hohen Wachstumspotenzial. EMERAM ist gut aufgestellt, verfügt über eine solide Finanzausstattung und gute Voraussetzungen für den künftigen Erwerb von Kapitalzusagen für Neuinvestitionen.
EMERAM erwartet im Geschäftsjahr 2016 auf vergleichbarer Basis einen deutlichen Anstieg des Konzernergebnisses im Vergleich zum Vorjahr (vergleichbare Basis des Vorjahres: -3,03 Millionen Euro). EMERAM unterstellt, dass Veräußerungen gegebenenfalls zum beizulegenden Zeitwert per 31. Dezember 2015 erfolgen: Dies würde keinen Einfluss auf das Konzernergebnis haben, wohl aber einen Abgangsgewinn für EMERAM nach HGB und einen entsprechenden Liquiditätszufluss bedeuten.
Zudem herrscht Zuversicht, dass die Rendite auf das Kommanditkapital (IRR) bei ca. 10 % liegen wird und somit die Kapitalkosten und damit die Untergrenze der Zielsetzung für den langjährigen Durchschnitt deutlich übertreffen wird.
Auf mittlere Sicht, also für die beiden Geschäftsjahre nach 2016, wird für die Private-Equity-Investments auf Basis der in den Investitionsentscheidungen getroffenen Annahmen über die Wertentwicklung der Portfoliounternehmen ein Anstieg des Portfoliowertes um mehr als 10 % jährlich erwartet.
Daraus will EMERAM im laufenden und in den beiden folgenden Geschäftsjahren ein Konzernergebnis erzielen, das zu einer im Durchschnitt deutlich höheren Rendite auf das Kommanditkapital (IRR) führen soll als in 2015.
München, den 30. Mai 2016
EMERAM Fund I GmbH vertreten durch:
Dr. Eckhard Cordes
Korbinian Knoblach
Kai Köppen
Dr. Christian Näther
Dr. Kai Obring
Volker Schmidt
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der EMERAM Private Equity Fund I GmbH & Co. KG, München, aufgestellten Konzernabschluss — bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gesamt-ergebnisrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung, Entwicklung des Kapitals der Kommanditisten und Konzernanhang — sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 30. September 2016
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Maurer
Wirtschaftsprüfer
Ratkovic
Wirtschaftsprüfer
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