Der Energiekonzern EnBW kämpft wegen der Gaslieferkürzungen Russlands mit stark gestiegenen Beschaffungskosten und wird anders als der Konkurrent RWE auf die geplante Gasumlage zurückgreifen. „Die Situation ist nicht vergleichbar“, sagte Finanzchef Thomas Kusterer heute in einer Telefonkonferenz mit Journalistinnen und Journalisten. RWE habe erklärt, wenig von den russischen Gaskürzungen betroffen zu sein.
EnBW mit der Gashandelstochter VNG habe hingegen im Halbjahr wegen der Gassituation bereits Einbußen in Höhe von knapp 550 Mio. Euro gehabt. Hohe Beschaffungskosten trugen dazu bei, dass der Konzern im ersten Halbjahr einen Rückgang des operativen Gewinns um 3,7 Prozent auf 1,42 Mrd. Euro verbuchte.
Die Bundesregierung will mit der Umlage Gasimporteure, Stadtwerke und andere Versorger entlasten, die wegen der Lieferkürzungen Russlands für das Ersatzgas hohe Summen aufbringen müssen. Die Kosten sollen auf alle Haushalts- und Industriekunden umgelegt werden. Die Höhe der Abgabe soll am Montag veröffentlicht werden. RWE hatte vor dem Hintergrund sprudelnder Gewinne am Donnerstag angekündigt, die Mehrkosten selbst zu tragen.
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