Startseite Allgemeines Endlich eine Glatze, die in Geschichte aufgepasst hat – Thomas L. Kemmerich
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Endlich eine Glatze, die in Geschichte aufgepasst hat – Thomas L. Kemmerich

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EINE bescheidene Meinung 

Mit jenem Wahlspruch startete die FDP ihren Auftritt für die Landtagswahl in Thüringen. Ergänzt wurde die Plakatierung durch den Slogan: „Die richtigen Stiefel für den Weg in die #Zukunft!“

https://www.liberale.de/content/starker-wahlkampfauftakt-der-fdp-thueringen

Nun gut  – und dies ist zutreffend -, eine Vielzahl von Wählern in Thüringen haben der AfD ihre Stimme gegeben; das heißt, an einer demokratischen Legitimation mangelt es nicht, was man de facto bei den 73 Stimmen, die es der FDP ermöglichten, gerade noch in das Landesparlament einzuziehen, durchaus in Frage stellen kann.

Der Volkeswille war und ist bunt. Keine der Parteien hat eine Mehrheit; dies trifft ebenso für die tradierten Koalitionen zu. Die Medien fabulierten derweil über mögliche Konstrukte; die CDU waberte von rechts nach links (größtenteils ohne Orientierung) gestoppt nur nach durch eine verordnete Parteiraison.

Die politische Situation ist nun so kompliziert und von so vielen psychologischen Faktoren beeinflusst, dass es unmöglich ist, irgendeine klare Vorhersage zu machen.“ [Zitat A* – Auflösung siehe unten]

Nun ist es amtlich, Herr Kemmerich, ein aufrechter Glatzenträger soll es sein; mit Gnaden der faktischen CDU und AfD-Koalition. Zu welchem Preis hat man sich der jetzigen Lösung angedient?

Es ist zu vermuten, dass die Flügel-AfD offiziell keine Koalitionsrolle bzw. Ministerämter bekommen wird; gleichwohl habe sie das Verdikt der „Königsmacher“ inne. So mutig, jene aktiv zu beteiligen, wird die CDU wohl aber nicht sein. Ergo wird die AfD als formelle Opposition immer das sprichwörtliche Zünglein an der Waage sein.

Man kann aber annehmen, dass das … Regime, ob es ein paar Monate oder länger währt, nur eine Phase in der Entwicklung zu stabileren politischen Verhältnissen ist und dass auf diese Regierung eine folgen wird, die größere Stabilität zeigen wird als diejenigen, die … in den letzten Jahren hatte. Die Menschen sind politisch erschöpft.“ [Zitat B* – Auflösung siehe unten]

Na, es hätte ja schlimmer ausfallen können.“

[Zitat C – * – Auflösung siehe unten]

Prophezeiend für die Landespolitik heißt das: Geht es Thüringen gut, ist es das Verdienst der AfD; läuft es anders, sind die Regierungsparteien CDU und FDP schuld. Es gibt mithin nur einen Gewinner. Deren Führer heißt Björn Höcke; nach Ansicht des Verwaltungsgerichtes Meiningen ein Faschist.

Vgl. https://rsw.beck.de/aktuell/meldung/vg-meiningen-hoecke-durfte-bei-versammlung-als-faschist-bezeichnet-werden

Er schwadroniert unter anderem in seinem Buch („Nie zweimal in denselben Fluss„, erschienen 2018) bzw. bei diversen Redeauftritten vor der eigenen völkischen Anhängerschaft über die folgenden Weisheiten:

„Ich will, dass Magdeburg und dass Deutschland nicht nur eine tausendjährige Vergangenheit haben. Ich will, dass sie noch eine tausendjährige Zukunft haben, und ich weiß, ihr wollt das auch.“

Unser einst weltweit beneideter sozialer Friede ist durch den steigenden Missbrauch und die Aufgabe der national begrenzten Solidargemeinschaft sowie durch den Import fremder Völkerschaften und die zwangsläufigen Konflikte existenziell gefährdet.“

Ich weise dieser Partei einen langen und entbehrungsreichen Weg. Aber es ist der einzige Weg, der zu einem vollständigen Sieg führt, und dieses Land braucht einen vollständigen Sieg der AfD und deshalb will ich diesen Weg – und nur diesen Weg – mit euch gehen, liebe Freunde!

Nun, liebe Thüringer, wollt Ihr das denn auch? Wollt Ihr den totalen Sieg des völkischen Flügels oder sind das nur nicht ernstzunehmende fanale Fantasien eines Einzelnen?

Man hat ihn wohl nicht ernst genug genommen. Man hat eher über ihn gespöttelt, als dass man geglaubt hat, dass er eine solche Macht gewinnen würde.“

[Zitat D* – Auflösung siehe unten]

Wehret den Anfängen, bleibt nahezu sprachlos zu erwidern. Dies gilt insbesondere auch für diejenigen in der AfD, die jetzt eine Chance haben, sich von jedwedem rechtsextremistischem Gedankengut zu distanzieren. Fangt damit an und verpasst keine Chance, die historisch bedingt ein anderes Bild vermuten lässt.

Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.“
[Zitat E* – Auflösung siehe unten]

 

Zitatverzeichnis

Zitat A                  3. Februar 1933 von George S. Messersmith

Zitat B                  3. Februar 1933 von George S. Messersmith

Zitat C                  2. Februar 1933 Schweizer Gesandter in Deutschland Paul Dinichert

Zitat D                  Tisa von der Schulenburg, Bildhauerin 1933

Zitat E                  Maler Max Liebermann, 1933

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