Wir hatten je bereits kurz darüber berichtet, das genanntes Unternehmen bis zum heutigen Tage nicht die Bilanz des Jahres 2022 hinterlegt hat im Unternehmensregister, obwohl es rechtlich dazu verpflichtet wäre. Natürlich haben wir dem Unternehmen dazu nun einmal eine Presseanfrage übermittelt: Hier die Rückantwort des Unternehmens:
Zitat:
Die Bilanz für das Kalenderjahr 2022 konnte auf Grund interner sowie externer Kapazitäten bei uns und auch dem Wirtschaftsprüfer, leider erst mit Verzögerung erstellt werden. Wir sind zuversichtlich, dass diese jedoch zeitnah fertiggestellt und anschließend dementsprechend veröffentlicht wird.
Zitat Ende
Warum ist aus unserer Sicht die Bilanz 2022 so interessant? Nun, natürlich haben wir die Bianz des Jahres 2021 einmal analysieren lassen:
Hier unsere kritische Analyse der Bilanz der Energiekonzepte Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr 2021:
1. Starkes Umsatzwachstum:
Der Umsatz stieg um 143,9% von 28,3 Mio. EUR auf 69,1 Mio. EUR. Dies zeigt ein beeindruckendes Wachstum, wirft aber auch Fragen zur Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Risiken auf.
2. Verbesserung der EBITDA-Marge:
Das EBITDA stieg von 6,9 Mio. EUR auf 15,2 Mio. EUR, allerdings sank die EBITDA-Marge leicht von 24,15% auf 22%. Dies deutet auf leicht steigende Kosten im Verhältnis zum Umsatz hin.
3. Bilanzsumme:
Die Bilanzsumme hat sich von 10,3 Mio. EUR auf 30,8 Mio. EUR verdreifacht. Dies spiegelt das starke Wachstum wider, erhöht aber auch die Komplexität des Geschäfts.
4. Eigenkapitalquote:
Die Eigenkapitalquote sank von 45,1% auf 15,1%. Dies ist ein deutlicher Rückgang und könnte auf eine erhöhte finanzielle Anfälligkeit hindeuten.
5. Vorräte:
Die Vorräte stiegen von 1,1 Mio. EUR auf 8,2 Mio. EUR. Dies könnte auf eine Überbevorratung oder Probleme im Bestandsmanagement hinweisen.
6. Forderungen:
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sanken trotz des Umsatzwachstums von 2,7 Mio. EUR auf 0,9 Mio. EUR. Dies könnte auf ein verbessertes Forderungsmanagement hindeuten, sollte aber genauer untersucht werden.
7. Verbindlichkeiten:
Die Verbindlichkeiten stiegen stark an, insbesondere gegenüber verbundenen Unternehmen (von 20 TEUR auf 15 Mio. EUR). Dies erhöht die finanzielle Abhängigkeit von der Muttergesellschaft.
8. Personalaufwand:
Trotz einer Verdreifachung der Mitarbeiterzahl stieg der Personalaufwand nur geringfügig. Dies sollte hinterfragt werden, da es ungewöhnlich erscheint.
9. Investitionen:
Es wurden erhebliche Investitionen in Sachanlagen und Finanzanlagen getätigt, was das Wachstum unterstützt, aber auch das Risiko erhöht.
10. Gewinnabführungsvertrag:
Der gesamte Jahresüberschuss von 15 Mio. EUR wurde an die Muttergesellschaft abgeführt. Dies könnte die finanzielle Flexibilität der Gesellschaft einschränken.
11. Liquidität:
Die liquiden Mittel sanken leicht, was angesichts des starken Wachstums überraschend ist und auf einen hohen Mittelbedarf hindeutet.
12. Abhängigkeit von Lieferanten:
Die stark gestiegenen Vorräte und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen deuten auf eine erhöhte Abhängigkeit von Lieferanten hin.
13. Risikomanagement:
Angesichts des schnellen Wachstums und der zunehmenden Komplexität des Geschäfts sollte das Risikomanagement besonders beachtet werden.
14. Zukunftsaussichten:
Der Lagebericht ist sehr optimistisch. Es sollte kritisch hinterfragt werden, ob dieses Wachstumstempo nachhaltig ist und welche Risiken damit verbunden sind.
15. Abhängigkeit vom Photovoltaik-Markt:
Die starke Fokussierung auf den Photovoltaik-Markt birgt Risiken bei möglichen Marktveränderungen oder regulatorischen Änderungen.
Zusammenfassend zeigt die Bilanz ein Unternehmen in einer Phase sehr schnellen Wachstums. Während die Ertragslage sich verbessert hat, gibt es Anzeichen für erhöhte finanzielle Risiken und eine stärkere Abhängigkeit von der Muttergesellschaft. Die Nachhaltigkeit dieses Wachstums und das Management der damit verbundenen Risiken sollten kritisch beobachtet werden.
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