Keine Bilanz, die man eine Jubelbilanz nennen könnte, denn ein 7-stelliger Verlust ist sicherlich keine Unternehmens-Gut-Leistung.
Energy2market GmbHLeipzigJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019Bilanz zum 31. Dezember 2019Aktiva
Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019
AnhangI. Allgemeine Angaben zum Unternehmen Die Energy2market GmbH hat ihren Sitz in 04229 Leipzig, Weißenfelser Straße 84 und ist beim Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig unter der HRB 25060 registriert. II. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den geltenden Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des GmbHG aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft auf. III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Bewertung erfolgte unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens. Immaterielle Vermögensgegenstände, soweit entgeltlich erworben, sind zu Anschaffungskosten bewertet, die um planmäßige Abschreibungen vermindert wurden. Die Abschreibung erfolgt linear pro rata temporis, wobei sich die Nutzungsdauern nach den AfA-Tabellen des Bundesfinanzministeriums richten. Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände werden gemäß § 255 Abs. 2a HGB mit den bei deren Entwicklung anfallenden Herstellungskosten bewertet. Diese umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt linear pro rata temporis. Dabei wird eine Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren angesetzt. Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibung erfolgt linear pro rata temporis, wobei sich die Nutzungsdauern nach den AfA-Tabellen des Bundesfinanzministeriums richten. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten zwischen € 150 und € 800 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder, falls ihnen ein dauerhaft niedrigerer Wert beizumessen ist, mit diesem angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennwert angesetzt. Den in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Risiken wird durch Bildung angemessen dotierter Wertberichtigungen Rechnung getragen. Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Der Ansatz des Eigenkapitals erfolgt zum Nennwert. Die Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert. Die Berechnung der latenten Steuern beruht auf temporären Differenzen zwischen Bilanzposten aus handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Betrachtungsweise gem. § 274 HGB. Der zur Berechnung der latenten Steuern verwendete Ertragsteuersatz liegt bei 31,9 %. Der Gewerbesteuer-Hebesatz beträgt hierbei 460 %. Die Gesellschaft hat Bewertungseinheiten gem. § 254 HGB gebildet, die sich auf Termingeschäfte über den Erwerb und/oder die Veräußerung von elektrischer Energie (Strom) beziehen. Es wird die Einfrierungsmethode angewandt. IV. Angaben zur Bilanz Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem beigefügten Anlagenspiegel ersichtlich. Hieraus ergeben sich auch die Abschreibungen des Geschäftsjahres. Aus der Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen haben sich Erträge i. H. v. T€ 744,4 (Vorjahr: T€ 836,5) ergeben. Beteiligungen Die Gesellschaft hält per 31. Dezember 2019 Beteiligungen an folgenden Unternehmen:
* Verwendung des jeweiligen Umrechnungskurses zum 31. Dezember 2019 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Mit Ausnahme von T€ 1,4 (Vorjahr: T€ 2,5) sind sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände innerhalb von einem Jahr fällig. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen lassen sich wie folgt aufgliedern:
Die Forderung gegen die Gesellschafterin umfasst den Anspruch auf Einzahlung in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. Die Einzahlung ist am 2. Januar 2020 erfolgt. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten zur Sicherheit hinterlegte Guthaben in Höhe von T€ 370 (Vorjahr: T€ 0). Darüber hinaus werden unter den sonstigen Vermögensgegenständen Ansprüche aus Ausgleichsenergieabrechnungen gegenüber den Übertragungsnetzbetreibern in Höhe von T€ 165 (Vorjahr: Rückstellung in Höhe von T€ 1.038) ausgewiesen. Guthaben bei Kreditinstituten Von den Guthaben bei Kreditinstituten sind T€ 18.015 (Vorjahr: T€ 24.730) nicht frei verfügbar, da sie sich als Avalsicherheiten und für sonstige Verbindlichkeiten auf verpfändeten Konten befinden und unter anderem für die Auszahlung von besicherten Vermarktungserlösen an die Stromlieferanten (Anlagenbetreiber) bestimmt sind. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage resultiert vollständig aus sonstigen Einzahlungen gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen zu erteilende Gutschriften aus Mehrerlösen an Erzeuger (T€ 3.074; Vorjahr: T€ 2.839) sowie Personalverpflichtungen (T€ 840; Vorjahr: T€ 658) und weitere ausstehende Eingangsrechnungen. Verbindlichkeiten Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich wie folgt:
Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen branchenübliche Sicherheiten in Form von Zahlungsbürgschaften. Die Besicherungen zum Bilanzstichtag betragen EUR 38,5 Mio. (Vorjahr: EUR 39,8 Mio.) Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen des Vorjahres sind Verbindlichkeiten gegenüber einem verbundenen Unternehmen, welches gleichzeitig auch Gesellschafter war, i. H. v. T€ 0,8 enthalten. Latente Steuern Es bestehen Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und den steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden. Diese resultieren aus handelsrechtlich aktivierten selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenständen. Für die Ermittlung der latenten Steuern wird ein Steuersatz von 31,925 % (Vorjahr: 31,925 %) angewendet. Die latenten Steuern entwickeln sich wie folgt:
V. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse nach den Tätigkeitsbereichen des Unternehmens betragen:
Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geografischen Märkten wie folgt:
Aktivierte Eigenleistungen Für die Herstellung der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden Leistungen i. H. v. T€ 744,4 (Vorjahr: T€ 836,5) aktiviert. Daneben sind Kosten im Rahmen der drei geförderten Entwicklungsprojekte angefallen. Es wird auf die Erläuterung unter dem Posten „sonstige betriebliche Erträge“ verwiesen. Insgesamt betragen die in 2019 angefallenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung somit T€ 1.714 (Vorjahr: T€ 2.132). Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich u. a. aus der Auflösung von Rückstellungen (T€ 514; Vorjahr: T€ 627), aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen auf Forderungen (T€ 37; Vorjahr: T€ 0) sowie übrigen periodenfremden Erträgen (T€ 8; Vorjahr: T€ 115) zusammen. Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen insbesondere die Auflösung von Pauschalrückstellungen für ausstehenden Abrechnungen und mögliche Nachberechnungen von Ausgleichsenergie. Aus der Förderung von drei Entwicklungsprojekten hat die Gesellschaft sonstige Erträge i. H. v. T€ 394 (Vorjahr: T€ 514) vereinnahmt. Es handelt sich ausschließlich um nicht rückzahlbare Zuwendungen der öffentlichen Hand. Materialaufwand Aufgrund der Geschäftsmodellspezifik der e2m werden Aufwendungen aus der Inanspruchnahme von Avalen (T€ 632; Vorjahr: T€ 569) innerhalb der Aufwendungen für bezogene Leistungen ausgewiesen. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten übrige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 38 (Vorjahr: T€ 119). Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten in Höhe von T€ 26 (Vorjahr: T€ 0) negative Zinsen, die aktuell aufgrund besonderer Marktverhältnisse auf Einlagen bei Kreditinstituten zu zahlen sind. VI. Sonstige Pflichtangaben Absicherung physischer Stromlieferungen / Bewertungseinheiten Im Rahmen der Energiehandelstätigkeit werden auch Terminkontrakte (Forwards – außerbörsliche Geschäfte) auf die physische Lieferung von elektrischer Energie (Strom) zur Absicherung von Marktpreisrisiken abgeschlossen. Die handelsrechtliche Bewertung erfolgt unter Berücksichtigung der Bildung von Bewertungseinheiten. Im Bereich Stromhandel wurden Mikro-Bewertungseinheiten (Back to Back) gebildet. Die Gesellschaft sichert damit Risiken aus Marktpreisänderungen ab.
Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird durch das implementierte Risikomanagementsystem der Gesellschaft gewährleistet. Die Preisänderungen der geschlossenen Position gleichen sich infolge der negativen Korrelation der Basiswerte pro Zeitband aus (Critical Term Match). Somit ergeben sich aus der geschlossenen Position keine unwirksamen Beiträge, so dass keine Drohverlustrisiken bilanziell zu berücksichtigen sind. Die Laufzeit der die abgesicherten Risiken betreffenden Rechtsgeschäfte endet spätestens in 2020. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum Bilanzstichtag bestehen, neben vorgenannten Terminkontrakten, folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:
Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB bestehen zum Bilanzstichtag nicht. Ausschüttungssperre Zum 31. Dezember 2019 bestehen ausschüttungsgesperrte Beträge gem. § 268 Abs. 8 HGB in Höhe von insgesamt T€ 870,4 (Vorjahr: T€ 639,6) die in voller Höhe auf die Aktivierung von Entwicklungskosten entfallen. Angaben zur Belegschaft Im Geschäftsjahr 2019 waren durchschnittlich beschäftigt:
Geschäftsführer Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden die Geschäfte des Unternehmens geführt durch:
Herr Félix Reynaud erhielt im Berichtsjahr keine Vergütung von der Energy2market GmbH. Die Schutzklausel gemäß § 286 IV HGB wurde in Anspruch genommen. Muttergesellschaft Sämtliche Geschäftsanteile an der Energy2market GmbH werden von der EDF Pulse Croissance Holding, Levallois Perret/Frankreich, einer Tochtergesellschaft der Electricite de France SA, Paris/Frankreich, gehalten. Die Energy2market GmbH wird in den Konzernabschluss der Electricite de France SA (www.edf.fr) nicht einbezogen. Die EDF Pulse Croissance Holding erstellt keinen Konzernabschluss. Gesamt-Honorar des Abschlussprüfers Im Berichtszeitraum als Aufwand verbuchtes und ausschließlich aus Abschlussprüfungsleistungen resultierende Abschlussprüferhonorar inklusive Auslagenersatz beträgt T€ 140 und setzt sich wie folgt zusammen:
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind und über die nach § 285 Nr. 33 HGB zu berichten wäre, sind bis auf das Corona-Virus nicht bekannt. Die im Zeitraum der Berichtslegung in ganz Europa anhaltende angespannte Lage infolge des Coronavirus (COVID-19) wirkt sich ebenfalls auf den Energiemarkt bzw. alle daran beteiligten Akteure aus. Das erste Interesse der Gesellschaft gilt natürlich der Gesundheit der Mitarbeiter von e2m und ihren Familien. Risiken bestehen unter anderem natürlich im drohenden Ausfall von Mitarbeitern über das gewöhnlich zu kalkulierende Maß hinaus und über einen längeren Zeitraum hinweg. Weitere Risiken bestehen bei einer länger anhaltenden und gegenüber der aktuellen Lage im Zeitraum der Berichtslegung deutlich zunehmenden flächendeckenden Ausbreitung in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ebenen Deutschlands. Hieraus können bei erheblichen Lieferengpässen, Personalausfällen oder zum Beispiel auch im Falle von betriebswirtschaftlich irrationalen Entscheidungen auf Seite der Kraftwerksbetreiber das Volumen der vermarktungsfähigen Strommengen sowohl in der Flexibilitätsvermarktung als auch der Direktvermarktung sinken. Zum Zeitpunkt der Berichtslegung sind diese gravierenden Entwicklungen nicht vorhanden oder nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ableitbar. ErgebnisverwendungsvorschlagDie Geschäftsführung schlägt vor, das Ergebnis des Geschäftsjahres auf neue Rechnung vorzutragen.
Leipzig, 30. März 2020 Félix Reynaud Sandy Pfund Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019
Lagebericht1. Grundlagen des Unternehmens 1.1 Geschäftsmodell von e2m Die Energy2market GmbH (e2m) fokussiert sich in ihren Kerngeschäften unverändert auf die Direkt- und Flexibilitätsvermarktung von Strom sowie auf die Erbringung von Energiehandels-, Optimierungs- und Portfoliomanagementleistungen. Zu den Kernfähigkeiten von e2m zählen die fernwirktechnische Anbindung von dezentralen Technischen Einheiten (TE) an die zentrale IT- Infrastruktur von Aggregationskraftwerken und deren permanente Nutzung in relevanten Handels- und Flexibilitätsmärkten. Eine spezielle Form der Flexibilitätsvermarktung stellt dabei die Erbringung von sogenannten Systemdienstleistungen (Regelenergie) zur Erhaltung der Stabilität der Stromnetze dar. Darüber hinaus bietet e2m Infrastrukturdienstleistungen im Zusammenhang mit der Entwicklung sowie dem Betrieb von Virtuellen Kraftwerken (VKW) an und sichert seinen Partnern somit den Zugang zu den o.g. technischen Kernfähigkeiten für die Bewirtschaftung eigener Portfolios oder Anlagenparks. Im Segment Direktvermarktung setzt sich das Portfolio von e2m sowohl aus fluktuierenden als auch aus steuerbaren Anlagentechnologien zusammen. Alle in der Direktvermarktung befindlichen EEG-Anlagen sind über lokal installierte Fernsteuerungseinrichtungen in das VKW von e2m integriert und zu mess- und regelbaren Kraftwerkspools gebündelt. Die Energiemengen der auf diese Weise bei e2m integrierten Erzeugungsanlagen werden an Energiebörsen und im Over the Counter (OTC)-Geschäft bestmöglich verkauft. Der Einsatz regelbarer Anlagen, wie zum Beispiel Biogaskraftwerke oder sogenannte KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung), kann zudem bei e2m im Rahmen individuell vereinbarter Restriktionen preisoptimiert realisiert werden. Im Segment Regelenergie und Flexibilität umfasst das Portfolio neben EEG-Anlagen auch konventionelle Kraftwerke, Verbraucher, Stromspeicher sowie Sub-Aggregationen von Kleinstanlagen. Alle diese Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen werden über lokal installierte Fernwirkeinrichtungen in das VKW von e2m integriert und hier innerhalb der jeweiligen Regelzonen der Übertragungsnetzbetreiber zu mess- und regelbaren Kraftwerkspools gebündelt. Ihre Flexibilität wird an den Regelenergiemärkten für Minutenreserve-, Sekundärregel- und Primärregelleistung (MRL, SRL, PRL) mit dem Ziel vermarktet, deren Gesamterlössituation zu optimieren. Im Segment Portfoliomanagement & Handel bildet e2m alle Leistungen im Bereich der aktiven Optimierung von eigenen oder zur Bewirtschaftung überlassenen Portfolios Dritter ab. Darin sind neben Stromhandelsgeschäften auch Dienstleistungen wie Bilanzkreis-, Fahrplan- und Wechselprozessmanagement enthalten. Im Segment VKW- und Sonstige Dienstleistungen erbringt e2m im Wesentlichen Infrastrukturleistungen im Zusammenhang mit der fernwirktechnischen Anbindung von dezentralen Technischen Einheiten über firmeneigene Hardware (zum Beispiel vermietete Steuerboxen) und Dienstleistungen in Verbindung mit dem Aufbau und dem Betrieb von virtuellen Kraftwerksstrukturen für Marktpartner (VKW as a Service). Darüber hinaus bildet das Unternehmen in diesem Segment Pilot- und Kooperationsprojekte in Zukunftsmärkten wie zum Beispiel e-Mobility sowie infrastrukturtechnische Projekte und Softwareentwicklungsleistungen ab. 1.2 Organisationsentwicklung Die Effektivität des im Unternehmen implementierten Integrierten Management Systems (IMS) wurde 2019 im Überwachungsaudit der DIN EN ISO 9001:2015 und ISO/IEC 27001:2013 Informations-Sicherheits-Managementsystem (ISMS) vom TÜV Rheinland bestätigt. Der Geltungsbereich beider Zertifizierungen umfasst „den Handel von Energie, den Aufbau und den Betrieb virtueller Kraftwerke sowie die Beratung und Dienstleistung hierzu“. Die außergewöhnliche Messung der IMS Performance mittels GAP-Analyse, sowie die Intensive Netzwerküberwachung, wurde von den Auditoren des TÜV Rheinland positiv angemerkt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat e2m in Bezug auf die ab Mai 2018 geltenden gesetzlichen Anforderungen für Betreiber von Anlagen zur Steuerung/Bündelung elektrischer Leistung (Aggregatoren) mit einer kritischen Gesamtleistung im Sinne des § 8a Abs. 1 BSI-Gesetz in Verbindung mit der BSI-KRITIS-Verordnung mit einer entsprechenden Benutzer ID registriert. Das Unternehmen hat den geforderten Stand der Technik implementiert und die vom BSI geforderten Nachweise erbracht. Die internen Audits- und Revisionen dienen u.a. der Sicherstellung und Erfüllung von Anforderungen aus dem Risiko- bzw. Compliance-Management, sowie der dokumentierten und rechtssicheren Nachweisführung bzw. der faktengestützten Entscheidungsfindung. Vom TÜV Rheinland wurde die unternehmensweite Durchführung der internen Audits-/Revisionen geprüft. Das e2m Lieferantenbeziehungsmanagement für langfristige und auf Vertrauen beruhende Beziehungen wurde um die BSI-Anforderungen (Best Practice – Anforderungen an Lieferanten) erweitert. Damit wird nicht nur die sicherheitstechnische Kommunikation mit den Lieferanten und Dienstleistern gefördert, sondern auch das Bewusstsein für die kritische Infrastruktur/Dienstleistung bei den Lieferanten mit entsprechenden Vereinbarungen (QSV – Qualitäts-Sicherungs-Vereinbarung) und wiederkehrenden Lieferantenaudits gefestigt. 1.3 Informations- und Systemtechnologieentwicklung Im Geschäftsjahr 2019 hat e2m die Modernisierung diverser Systemkomponenten weiter vorangetrieben. Insgesamt strebt e2m den Einsatz einer modernen verteilten Systemarchitektur an. Neu geschaffene bzw. weiterentwickelte Applikationen befähigen e2m, noch umfangreicher und flexibler unterschiedliche Produktbestandteile auszuführen. Zudem wurde 2019 mit Hochdruck daran gearbeitet, die eigene IT-Plattform noch skalierbarer und performanter zu gestalten und deren Anwendungsfähigkeit in unterschiedlichen internationalen Märkten zu beschleunigen. Die dafür benötigte IT Infrastruktur wurde bereits im Jahr 2018 umfangreich erweitert. Die Leistungsfähigkeit in den Rechenzentren wurde dadurch circa verdoppelt. Durch die Schaffung einer sogenannten Virtualisierungsschicht wurde zusätzlich die Verfügbarkeit erhöht sowie die Skalierbarkeit erleichtert. Im Jahr 2019 wurden unter anderem neue Firewall-Systeme in Betrieb genommen. Des Weiteren wurde die Rechenzentrum-Netzwerkinfrastruktur virtualisiert. Dadurch ist unter anderem die Agilität der Netzwerkumgebung gestiegen. Damit kann e2m die Netze erheblich schneller konfigurieren und neue Services mit stark reduzierten Umstellungszeiten in Betrieb nehmen. So wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von VKW-Systemkomponenten grundlegend modernisiert. Darauf aufbauend konnten im Geschäftsjahr 2019 zwei VKW-Systeme mit einer modularen und flexiblen Micro-Service Architektur implementiert und in Betrieb genommen werden. Die moderne Architektur ermöglicht dabei eine deutlich schnellere Umsetzung neuer Funktionalitäten und gleichzeitig einen vereinfachten Systembetrieb. Das erste dieser Systeme dient der Vermarktung von fluktuierenden Energieerzeugern und löst sein Vorgängersystem ab. Neben den Vorteilen im Betrieb des Systems konnten zahlreiche neue Funktionalitäten hinzugefügt werden. Das zweite System wird für die Erbringung von Regelenergie im finnischen Energiemarkt verwendet. Durch den Architekturansatz konnte die Funktionalität speziell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten und marktspezifische Anforderungen einfach integriert werden. 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Das Energiejahr 2019 war in Deutschland von einem starken Zuwachs der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien geprägt. Diese konnten ihren Anteil am Strommix von 35,3 % in 2018 auf 40,0 % steigern. Allein 8,3 % der Stromproduktion entfielen dabei auf Energie aus Biomasse. 1 Im Jahr 2019 stiegen die Börsenstrompreise im Mittel zum dritten Mal in Folge leicht an und zwar trotz des signifikanten Anstiegs Erneuerbarer Energien. Wesentliche Ursache für diese Entwicklung der Börsenstrompreise war vor allem der Preisanstieg für CO2-Zertifikate. Für das Geschäftsmodell der e2m spielt jedoch weniger das Preisniveau, als vielmehr die Preisvolatilität eine große Rolle. So erreichte die Anzahl an Negativpreis-Stunden mit 211 einen neuen Höchstwert. Durch Abschaltung weiterer konventioneller Kraftwerkskapazitäten im Jahr 2020 können sich die Volatilität und damit die Marktchancen an den Flexibilitätsmärkten weiter erhöhen. Das wirtschaftliche Umfeld der e2m ist auch im Jahr 2019 durch einen intensiven Wettbewerb um fluktuierende Anlagen im Bereich Direktvermarktung gekennzeichnet, welcher im Wesentlichen über das den Kunden gebotene Erlösteilungsverhältnis entschieden wird. Durch eine gegenüber dem Vorjahr nochmals verbesserte Datenverfügbarkeit konnten bei e2m die spezifischen Margen im Bereich der fluktuierenden Anlagen im Vergleich zum Vorjahr dennoch erhöht werden. Der intensive Wettbewerb führte zu einer anhaltenden Konsolidierung des Marktes. So kam es zu Insolvenzen bei anderen Marktteilnehmern. Darüber hinaus prüfen derzeit mehrere Mitbewerber den Rückzug aus der Vermarktung von Regelenergie. Ursächlich hierfür ist nach Unternehmensangaben eine anhaltende Unattraktivität des Marktes aufgrund eines hohen technischen sowie administrativen Aufwands in Kombination mit geringen Erlöspotenzialen. Solche Entwicklungen im Rahmen des Konsolidierungsprozesses bieten für e2m die Chance, freigesetzte Kunden ausscheidender Unternehmen zu übernehmen und über die Vergrößerung des eigenen Portfolios neue Geschäftspotenziale zu erschließen. Im Juli 2019 hat das Oberlandesgericht Düsseldorf die regulatorischen Änderungen durch das sogenannte Mischpreisverfahren aufgehoben. Dadurch wurden die zuvor stark eingeschränkten Erlösmöglichkeiten für dezentrale Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen in Bezug auf die Regelenergieprodukte Sekundärregelleistung (SRL) positiv und negativ wieder deutlich verbessert. Im Vergleich zu den Monaten mit Mischpreisverfahren kam es in den Monaten ohne Mischpreisverfahren bei SRL positiv und negativ zu einer Verdreifachung der durchschnittlichen Angebotsleistung. In Kombination mit einer weiter optimierten Gebotsstrategie sind für alle Regelenergieprodukte höhere Ergebnisbeiträge für 2020 zu erwarten. Diese Erwartungshaltung wird auch durch die aktuellen Entwicklungen in Europa gestützt. So lassen immer mehr Europäische Übertragungsnetzbetreiber Aggregatoren zur Erbringung von Regelleistung zu. Beispielsweise führt der Italienische ÜNB Terna erste Auktionen durch, bei denen Aggregatoren zugelassen sind, um Regelenergie aus verschiedenen kleinen Technologien bereitzustellen. Darüber hinaus plant der Finnische ÜNB Fingrid zur Systemstabilisierung die Einführung weiterer Regelenergieprodukte. Gleichzeitig gewinnen Batterien zur Erbringung von Regelleistung vor allem in Großbritannien immer stärker an Bedeutung. In Summe lässt sich eine Steigerung der Geschäftspotenziale für Aggregatoren erkennen, wodurch aus Perspektive von e2m insbesondere der strategische Fokus auf das Produkt VPP as a Service bestätigt wird. 1 Agora Energiewende „Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2019″ 2.2 Geschäftsverlauf Um den Geschäftsverlauf zu steuern, misst e2m unter anderem regelmäßig die Rohertragsentwicklung und die Produktionsmengenentwicklung in den relevanten Segmenten des Unternehmens. Darüber hinaus werden regelmäßig die Gebotsleistungen sowie Gebotserfolge und die einzelnen Bewirtschaftungserträge sowie die Verfügbarkeiten von Onlinedaten, technischen Einheiten und Anlagen-Pools analysiert und berichtet. Die wichtigsten Kennzahlen und Informationen werden mit der Planung verglichen und etwaige Abweichungen ausgewertet sowie intern kommuniziert, um frühzeitig gegensteuern zu können. Betriebliche Informationen und Erkenntnisse werden zum Beispiel quartalsweise aufbereitet sowie kommentiert und mit wesentlichen Stakeholdern des Unternehmens geteilt. Für das Jahr 2019 wurde ein Rohertrag I (vor Abzug von externen Vertriebsprovisionen) in Höhe von 9,8 Mio. EUR geplant. Dieser wurde um 0,2 Mio. EUR übertroffen, wobei neben der grundsätzlich plangemäß verlaufenden Ertragsentwicklung in den anderen Segmenten, der Rohertrag I aus Regelenergie nach der erneuten Änderung der SRL-Ausschreibungsmethodik die Planung um 0,27 Mio. EUR übertraf. In der Planung wurde ein erwartetes EBIT von -2,9 Mio. EUR ausgewiesen. Durch ganzjährig konsequent kostenbewusstes Handeln konnte ein gegenüber der Planung um 0,43 EUR besseres Ergebnis erzielt werden. Ohne einen Einmaleffekt in Höhe von 0,665 Mio. EUR in den Personalkosten, welcher im Zuge des Verkaufs der e2m entstand und nicht aus dem operativen Geschäft resultiert, wäre das geplante EBIT um 1,1 Mio. EUR übertroffen worden. Im Geschäftsjahr 2019 lag die in der Direktvermarktung vermarktete Strommenge in Höhe von insgesamt 8,3 Millionen MWh um 0,8 % unter der geplanten Menge, wobei die Mengen im Segment Wind & Solar den Planwert um 2,2 % unterschritten, während die Mengen in der Vermarktung von regelbaren Anlagen die Planannahmen um 0,5 % unterschritten. Der Regelenergiemarkt entwickelte sich für e2m im Jahr 2019 positiv. Während es e2m nach der 2018 erfolgten Umstellung des SRL-Ausschreibungsregimes auf das Mischpreisverfahren nur noch mit marginalen Volumina gelang, SRL-Regelenergie wirtschaftlich erfolgreich am Markt zu platzieren, wurde der Großteil der Roherträge des Regelenergiesegments in dieser Zeit durch die Vermarktung von PRL erwirtschaftet. Die Marktbedingungen änderten sich für e2m erneut wesentlich, nachdem das OLG Düsseldorf am 22.07.2019 urteilte, mit Wirkung zum 31.07.2019 die Festlegung zum Mischpreisverfahren aufzuheben und das vormals genutzte Leistungspreisverfahren wieder zu installieren. Ab diesem Zeitpunkt gelang es e2m erneut, nennenswerte Mengen Sekundärregelleistung zu vermarkten und die Erträge daraus deutlich zu steigern. Dadurch war es e2m möglich, den in der Planung erwarteten Rohertrag I aus Regelenergie um 0,27 Mio. EUR zu übertreffen. Bezüglich der Portfolioentwicklung konnte e2m im Jahr 2019 erneut das vermarktete PRL-Portfolio stark ausbauen. Im Oktober 2019 wurde mit einer vermarkteten Leistung von 42,45 MW PRL ein neuer Höchstwert erreicht und diese im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Der als SRL vermarktete Teil des Regelenergieportfolios steigerte sich nach der Änderung des Ausschreibungsregimes ab dem 31. Juli 2019 deutlich auf bis zu 47 MW SRL positiv im November, bzw. 128 MW SRL negativ im Dezember 2019. Das Niveau der Vermarktungsmengen, welche e2m hier vor der 2018 erfolgten Einführung des Mischpreisverfahrens erreichte, konnte jedoch noch nicht wieder erreicht werden. Im Rahmen der Unternehmensplanung hat e2m für 2019 die eigenen Wachstumsambitionen im internationalen Umfeld im Vergleich zur letztjährigen Planung räumlich angepasst und zeitlich deutlich in die Zukunft verschoben. Auch die vorhandenen Ertragspotentiale wurden nun in Summe konservativer bewertet als in den Vorjahren. Wesentliche Gründe dafür waren zum einen die Neubewertung der Regelenergieerlöse in Deutschland nach Umstellung auf das Mischpreisverfahren, welche deutlich nach unten korrigiert werden mussten. Zum anderen musste e2m in der Planung auf die deutlich schlechter als geplant verlaufende Entwicklung der Auslandsmärkte reagieren und so die vormals erwarteten Erträge deutlich reduzieren. Darüber hinaus trägt diese Anpassung der Bewertung der eigenen Ressourcen und deren gezielte Allokation auf die wesentlichen Vorhaben und Projekte Rechnung. Darüber hinaus ist das organische Wachstum über die Grenzen Europas hinaus nun nicht mehr als Absicht in der Planung des Unternehmens verankert, womit der schwachen Entwicklung der vorhandenen Auslandsmärkte unter gleichzeitiger Neubewertung der eigenen Ressourcen Rechnung getragen wurde. Die aufgenommenen Auslandsaktivitäten in Österreich, Italien, Finnland, Belgien und Großbritannien entwickelten sich im Jahr 2019 unterschiedlich, blieben in Summe aber hinter den Planannahmen zurück. Neben dem Vertriebserfolg in den jeweiligen Auslandsmärkten selbst, ist dieser Sachverhalt jedoch auch auf den im Jahr 2019 durchgeführten Verkaufsprozess des Unternehmens e2m zurückzuführen. Im Zuge dessen war die künftige Schwerpunktsetzung für e2m zeitweise unklar, weshalb folgerichtig nicht jede sich bietende Chance in jedem Markt genutzt wurde. In Österreich mussten im ersten Halbjahr massive negative Roherträge verzeichnet werden. In einem ertragreichen 2. Halbjahr konnte der aufgelaufene Verlust kontinuierlich abgebaut und am Jahresende auf -0,04 Mio. EUR reduziert werden. In Italien wurde das zum 31.12.2018 beendete Geschäft in der Direktvermarktung nicht wieder aufgenommen werden. In Finnland lag der Fokus im Jahr 2019 auf der Auslieferung und dem Start der Vermarktung des an ein finnisches Konsortium verkauften VPP’s. Im 4. Quartal gelang es, das neu erstellte virtuelle Kraftwerk in Betrieb zu nehmen und mit der Vermarktung von PRL-Regelleistung zu beginnen. Zusätzlich arbeitete e2m ganzjährig an einem finnischen Förderprojekt mit. Hierbei soll von e2m nach Lösungen gesucht werden, wie man Verbraucher in die regionalen Flexibilitätsmärkte integrieren kann. In Belgien konnte e2m ganzjährig ein 136 MW umfassendes Windportfolio in der Direktvermarktung betreiben. Der Rohertrag I belief sich im Jahr 2019 auf 0,11 Mio. EUR. Das belgische Geschäft arbeitete damit kostendeckend. Großbritannien ist die bisher einzige Auslandsgesellschaft von e2m, in der nicht ausschließlich Vertriebsmitarbeiter tätig sind, sondern daneben auch lokale Strukturen für Teile der Bewirtschaftung aufgebaut worden sind. Neben dem im April gestarteten 5 MW Energievermarktungsvertrag konnten im Jahr 2019 keine weiteren Vertriebserfolge realisiert werden. 2.2.1 Ertragslage Die Umsatzerlöse von e2m sind im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 14,9 % auf 331,8 Millionen EUR gesunken, was in erster Linie auf die Marktpreise zurückzuführen ist, welche sich im Jahresdurchschnitt von 44,45 EUR/MWh im Jahr 2018 auf 37,70 EUR/MWh in 2019 um 15,2% verringerten. Die Erlöse aus der Direktvermarktung sind mit 314,4 Millionen EUR gegenüber 2018 um 51,2 Millionen EUR gesunken; sie machen 2019 nach wie vor den größten Anteil an der Gesamtleistung aus. Trotz der leicht unterplanmäßigen Volumenentwicklung konnte der geplante Rohertrag I in der Direktvermarktung insgesamt erreicht werden, was in erster Linie auf anlagen- bzw. vertragsspezifisch höherer Rohmargen zurückzuführen ist. Die Erlöse am deutschen Regelenergiemarkt betragen 4,9 Millionen EUR und liegen circa 4,1 Millionen EUR unter dem Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich unter anderem aus erhaltenen Fördermitteln (394 TEUR) sowie aus der Auflösung von Rückstellungen (514 TEUR) zusammen. Der Vorjahreswert enthielt Erträge aus Rückstellungsauflösung in Höhe von TEUR 627. Der Rohertrag I beträgt im Jahr 2019 10,0 Millionen EUR und hat sich gegenüber dem Vorjahr um circa 1,0 Million EUR verringert. Die Rohertragsmarge I liegt jedoch mit 3,0 % um 0,2 %-Punkte über Vorjahresniveau, das heißt, die relative Ertragskraft hat sich erhöht. Die Personalaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Millionen EUR gestiegen und liegen auf Planniveau, was in Teilbereichen auf eine der Ertragsentwicklung von e2m angepasste Kostenentwicklung sowie auf nicht planmäßige Neubesetzung von Personalstellen zurückzuführen ist. In den Personalkosten ist ein Einmaleffekt in Höhe von 665 TEUR enthalten, welcher aus dem Verkauf der e2m an EDF resultiert ist und nicht aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entstanden ist. Die Verringerung der planmäßigen Abschreibungen um 360 TEUR ist insbesondere auf das vermehrte Auslaufen des Abschreibungszeitraums von 36 Monaten bei Teilkomponenten der aktivierten selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenstände zurückzuführen. Die Reduktion der sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfolgte durch konsequentes Beschränken der Ausgaben auf ein notwendiges Minimum. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) von e2m beträgt im Geschäftsjahr 2019 -2.442,9 TEUR und ist gegenüber der Planung um etwa 430 TEUR besser und unter Berücksichtigung des o.g. transaktionsbedingten Einmaleffektes in den Personalkosten um etwa 1.100 TEUR besser als geplant. Der Jahresfehlbetrag beträgt 2.639,8 TEUR.
2.2.2 Vermögens- und Finanzlage Die Finanz- und Vermögenslage von e2m stellt sich im Jahr 2019 gegenüber 2018 aufgrund des Jahresfehlbetrages verschlechtert dar. Die Eigenkapitalquote ist jedoch gegenüber dem Vorjahrsabschluss gestiegen (2018: 5,3 %; 2019: 7,3 %). Dieser Effekt resultiert aus der Durchführung mehrerer Kapitalerhöhungen im Berichtsjahr, bei denen Zuführungen sowohl in das gezeichnete Kapital als auch in die Kapitalrücklage vorgenommen wurden.
Das Finanzmanagement des Unternehmens ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Überfällige offene Forderungen sind aufgrund des Geschäftsmodells von e2m insgesamt unverändert von nachrangiger Bedeutung. Der Forderungsbestand insgesamt stellt sich mit den gesunkenen Umsatzerlösen korrelierend gegenüber dem Vorjahr vermindert dar. Hierbei kommt dem Unternehmen zugute, dass die geschlossenen Verträge mit Kunden eher kurze Zahlungsziele vorsehen. Dem gegenüber stehen Verbindlichkeiten in ähnlicher Höhe der monatlichen Forderungen, da seitens e2m mit Betreibern geschlossene Verträge in der Regel längere Zahlungsziele vorsehen, sodass eine Vorfinanzierung des unternehmensseitigen Energieeinkaufs nicht notwendig ist. Die Differenz zwischen dem operativen Cashflow und dem verglichen dazu hohen Kassenbestand bzw. Bankguthaben spiegelt dies wider und ist zum größten Teil auf verpfändeten Konten zweckgebunden für die Begleichung der Verbindlichkeiten gesichert. Die Liquiditätslage ist trotz der verschlechterten Ertragslage im abgelaufenen Geschäftsjahr stabil geblieben. Der operative Cashflow ist im Geschäftsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr auf 6,1 Millionen EUR angestiegen. Der Anstieg ist insbesondere Resultat des erhöhten Bestands von Leistungsverbindlichkeiten infolge des gestiegenen Marktpreisniveaus sowie eines einmaligen positiven Liquiditätseffektes infolge eines Portfoliowechsels. Die sich aus der internen Liquiditätsrechnung von e2m ergebenden frei verfügbaren Mittel (Cash-Bestand) betragen zum 31. Dezember 2019 circa 7,5 Millionen EUR. Im Jahr 2019 wurden Investitionen insbesondere in eigene Softwareentwicklung in Höhe von 744,4 TEUR vorgenommen. Weitere Teile der IT-Infrastruktur werden geleast. Für Zahlungsgarantien an die Erzeuger bestehen mit Garantiegebern ausreichende Aval-Linien. 3. Prognosebericht In Deutschland erwartet e2m im Bereich Direktvermarktung einen weiteren Ausbau des eigenen Kunden- und Anlagenportfolios und damit einen Anstieg der vermarktungsfähigen Leistungen und des Produktionsvolumens, vor allem im Bereich Wind und Solar. In der Direktvermarktung steuerbarer Anlagen wird insbesondere die seit Anfang 2019 mit Hochdruck laufende Kampagne „Optimus Flex“ innerhalb des Portfolios Biogas im Fokus stehen, um die gezielte Anlagenflexibilisierung und den Anteil aktiv gesteuerter Anlagen signifikant zu erhöhen und damit das Ertragspotential für die Kunden und e2m gleichermaßen zu steigern. Im Segment der Flexibilitätsvermarktung geht e2m von einer kontinuierlichen Steigerung des vermarkteten RE- Volumens innerhalb der einzelnen produktspezifischen Anlagenpools aus. Zudem sieht e2m, dass infolge der Veränderungen im Strom-Produktionsmix bzw. des weiter steigenden Anteils an erneuerbaren, und hier vor allem an fluktuierenden Anlagen in Deutschland attraktive Ertragskonstellationen entstehen werden. Eine Bestätigung der vorstehenden Annahmen sieht das Unternehmen unter anderem im weiter gestiegenen Anteil erneuerbarer Anlagen an der deutschen Stromproduktion. Beispiele hierfür sind aktuell Tage wie der 1. Februar 2020, an dem infolge der Wind-Sonne-Konstellation und des fortschreitenden Zubaus in Deutschland der bisherige Rekordwert für den Anteil erneuerbarer Stromerzeugung von knapp 75% erreicht wurde. Der Anteil erneuerbarer Energien wird in den nächsten Monaten circa die Hälfte des deutschen Strombedarfs erreichen und weiter steigen. Aufgrund des erreichten Marktpreisniveaus geht e2m davon aus, dass zukünftig Potentiale für die Vermarktung von Flexibilität an OTC-Partner bestehen. Der deutsche Markt wird für e2m auch im Jahr 2020 der mit Abstand bedeutendste Wirtschaftsraum bleiben. Eine strategische Kurskorrektur erfährt der Geschäftsplan des Unternehmens infolge des vollzogenen Gesellschafterwechsels. Innerhalb der EDF-Gruppe wird der Schwerpunkt der Aktivitäten von e2m außerhalb des deutschen Heimatmarktes zukünftig auf der Entwicklung und Bereitstellung von Infrastrukturleistungen rund um das VKW liegen. Erstmals plant das Unternehmen in konkreten kunden- bzw. anwendungsfallbezogenen Projekten den ertragsseitigen Ausbau dieses Segmentes. Erheblichen Einfluss auf die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens werden unverändert die Themen Skalierbarkeit und Kosteneffizienz für e2m haben, da sich das Unternehmen im überwiegenden Teil der Märkte in commodity-ähnlichen Geschäften bewegt, wo Aktionskosten sowie -geschwindigkeit eine große Rolle spielen. Unter Einfluss der vorgenannten Informationen und unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen plant Energy2market für das Geschäftsjahr 2020 sehr konservativ mit einem Rohertrag in Höhe von 12,0 Mio. EUR und einem EBIT von -1,8 Mio. EUR. Dabei geht das Unternehmen im Direktvermarktungsportfolio von einer Jahresproduktion von 8,6 Mio. MWh aus. 4. Chancen- und Risikobericht Neben Chancen gehen mit unternehmerischem Handeln stets Risiken einher. Chancen wie Risiken bestehen dabei aus unterschiedlichen Perspektiven: gesetzlicher und regulatorischer Rahmen, Preisen und Mengen, begründet durch das operative Geschäft, sowie finanzwirtschaftliche Perspektiven. 4.1 Risikobericht Die nachfolgend aufgeführten Risikogruppen sollen die wesentlichen Unternehmensrisiken der Gesellschaft charakterisieren bzw. näher erläutern und die wesentlichsten Maßnahmen im Umgang mit diesen Risiken benennen. Die gewählte Reihenfolge (4.1.1 bis 4.1.5) gibt die Bedeutung der Risiken mit der Maßgabe der Beurteilung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe wieder (A-Risiken). 4.1.1 Risiken aus regulatorischen Rahmenbedingungen Die Geschäftsrisiken von e2m können sich in der Direktvermarktung in Deutschland unverändert aus den energiepolitischen bzw. gesetzlichen Rahmenbedingungen ergeben, die gegenwärtig keine besondere Bedrohung für e2m darstellen. Die Risiken, die im Zusammenhang mit landesspezifischen Rahmenbedingungen in den angrenzenden Energiemärkten entstehen, können die Markteintrittsbarrieren für e2m in diesen Ländern erhöhen und stellen somit in erster Linie Wachstumsrisiken dar. Die Gesamtrisikosituation für e2m hat sich in diesem Kontext gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Weitere Risiken bestehen im Zusammenhang mit aktuell zum Teil unwirtschaftlich hohen Anforderungen (Sicherheits- und Arbeitsstandards) an Direkt- und/oder Flexibilitätsvermarkter der Größenordnung von e2m. Hierauf reagiert e2m durch strukturelle und organisatorische Maßnahmen sowie Maßnahmen im Bereich eines aktiven Lieferantenmanagements. Das zurückliegende Jahr 2019 hat darüber hinaus gezeigt, dass regulatorische Änderungen im Vermarktungsregime der einzelnen Regelenergiemärkte teilweise signifikante Auswirkungen haben können. Dieser Art der regulatorischen Eingriffe kann e2m vor allem durch eine angemessene Diversifikation des eigenen Markt- und Leistungsspektrums sowie einer Ausweitung der Aktivitäten in den nicht-regulierten (OTC-) Markt begegnen. 4.1.2 Finanzierungsrisiken Die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensplanung von e2m ist von einer angemessenen finanziellen Absicherung der Gesellschaft abhängig. Das betrifft nach dem 2019 planmäßig eingetretenem Jahresfehlbetrag in erster Linie das Eigenkapital der Gesellschaft. Der Cashflow ist aufgrund des Geschäftsmodells in Deutschland mit seinen teilweise deutlich vor dem jeweiligen Auszahlungszeitpunkt liegenden Zahlungseingängen („Cash-Speicher“) weniger betroffen. Beide Kennzahlen (Eigenkapital und Cashflow) werden im Unternehmen im Rahmen des Planungs- und Reporting-Prozesses kontinuierlich analysiert, bewertet und mit Handlungsbedarfen versehen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden gesellschafterseitig Einzahlungen in die Kapitalrücklage getätigt, mit dem Ziel per 31. Dezember 2019 die Eigenkapitalposition der Gesellschaft bei circa 3,5 Mio. Euro zu halten Aufgrund der geänderten Gesellschafterstruktur bei e2m hat die Bereitstellung von Aval-Linien gegenüber dem Vorjahr hinsichtlich ihres erhöhten Risikocharakters deutlich abgenommen. Die Gesellschaft befindet sich während des Berichtserstellungszeitraumes in intensiven Gesprächen mit mehreren potenziellen neuen Avalgebern sowie mit den bestehenden Partnern. Die für den bestehenden Geschäftsbetrieb der e2m notwendigen Aval- und Leasingverträge sind zum Zeitpunkt der Berichterstellung intakt und im Rahmen ihrer ordentlichen Kündigungsfristen kündbar. Die Geschäftsführung geht noch im Jahr 2020 von einer deutlichen Optimierung der durch e2m genutzten Avalrahmen für die Zukunft aus. Die Finanzierungsrisiken im bestehenden operativen Geschäftsmodell der Energievermarktung haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verschlechtert, sondern im Kontext mit der Bonität der EDF-Gruppe eher verbessert. Im Rahmen der Geschäftstätigkeit erfolgt bei e2m der Handel mit Terminkontrakten zur physischen Lieferung von elektrischer Energie (Strom). Zur Absicherung von Marktpreisrisiken werden fristenkongruent gegenläufige Geschäfte abgeschlossen (back-to-back). 4.1.3 Risiken aus Marktentwicklungen Im Energiehandel ergeben sich für e2m Marktpreisänderungsrisiken in Verbindung mit verbindlich eingegangenen Terminhandelsgeschäften für Kunden von e2m. Solche Risiken werden durch ausreichend kalkulierte und geeignete Sicherheiten in den einzelnen Geschäften berücksichtigt. Zudem begegnet das Unternehmen den Mengen- und Preisrisiken durch eine aktive Portfoliobewirtschaftung im Kurzzeithandel an 365 Tagen im Jahr. Die aktuell größten marktseitigen Risiken sieht die e2m im Zusammenhang mit einem rasanten Margenverfall an den für e2m in Deutschland relevanten Direktvermarktungs- und Regelenergiemärkten. Diesen Risiken entgegnet e2m im Bereich der Direktvermarktung von fluktuierenden Anlagen zum Beispiel mit anlagen-/parkscharfen Performancebewertungen bei der Angebotserstellung und entsprechend darauf abgestimmter Preiskalkulation. Im Bereich der Regelenergievermarktung forciert e2m die Schaffung einer optimierten Pool-Struktur in bzw. zwischen den unterschiedlichen Regelzonen und Produktarten. Darüber hinaus wird das margenstärkere Produkt PRL überproportional forciert. Überdies gilt es, die Kostenstruktur von e2m durch zusätzliche artverwandte Auslandsgeschäfte besser zu decken. Ferner besteht unverändert das Risiko, dass veränderte Marktbedingungen (zum Beispiel Erzeugungskosten) zum Ausfall von Anlagenbetreibern führen und somit das Vermarktungsvolumen von e2m reduzieren. 4.1.4 Risiken im Zusammenhang mit der Strategieumsetzung Die Investition in neue Geschäftsfelder und Märkte beinhaltet das Risiko, dass sich diese nicht planmäßig amortisieren. Derartige Risiken sind bei e2m vor allem im Zusammenhang mit dem Auf- bzw. Ausbau des Geschäftssegments VKW-Infrastrukturdienstleistungen vorhanden. Die vorgenannten Risiken wurden im Rahmen der jüngsten Unternehmensplanung innerhalb des Managements und des Gesellschafterkreises intensiv betrachtet und diskutiert. Die Umsetzung bestimmter Planungsbestandteile wurde daher von konkret definierten Rahmenbedingungen abhängig gemacht, welche innerhalb des Geschäftsjahres 2020 gemeinsam bzw. innerhalb der EDF-Gruppe zu realisieren sind, um diese Bestandteile der Unternehmensplanung dementsprechend umzusetzen oder anderenfalls die geplanten Maßnahmen zu korrigieren. 4.1.5 Risiken aus Portfolioentwicklung Im Bereich der Vermarktung von Strom aus regelbaren Anlagen, wie in der Direktvermarktung von Biomasseanlagen, können Risiken im Zusammenhang mit einer unzureichenden Anlagenverfügbarkeit oder Fahrplantreue entstehen. Diesen Risiken begegnet e2m mit einer kontinuierlichen Pool- und Anlagenüberwachung durch die 24/7-Leitwarte und einer aktiven Kommunikationspolitik mit den einzelnen Anlagenbetreibern über das Kundencenter von e2m. Zudem können solche Risiken durch spezielle Produkte (zum Beispiel Optimus Flex) reduziert werden, bei denen durch eine proaktive Regelung über das virtuelle Kraftwerk gezielt Schwankungen ausgeglichen werden. Die Risiken, die sich typischerweise aus der Vermarktung des in Windenergie- und Solaranlagen erzeugten Stroms ergeben und zwar aus der Abweichung der Erzeugungsprognose von der tatsächlichen Erzeugung und die sich in Ausgleichsenergiekosten niederschlagen, hat e2m im gesamten Geschäftsjahr 2019 vertraglich abgesichert. Diese vertraglichen Absicherungen bestehen 2020 weiterhin fort. 4.2 Chancenbericht 4.2.1 Chancen aus regulatorischen Rahmenbedingungen Die Chancen im deutschen Marktprämienmodell in der Direktvermarktung sind für kosteneffizient aufgestellte Unternehmen unverändert gut. Weitere Chancen sieht e2m im Bereich der aktiven Bewirtschaftung von flexiblen Erzeugungs- und/oder Verbrauchsanlagen mithilfe virtueller Kraftwerksstrukturen. Darüber hinaus sieht e2m in den Kurzfristmärkten Chancen in Verbindung mit den eigenen Kernfähigkeiten des Unternehmens (unmittelbare Marktzugänge, 24/7-Überwachung, 24/7-Fernsteuerbarkeit, Datenübertragung im Sekundenbereich). Für e2m zeichnen sich deutlich Chancen ab, die sich aus den signifikant gestiegenen Anforderungen an Betreiber von großen virtuellen Kraftwerken ergeben und für die Anbieter teilweise sehr hohe Markteintrittshürden (Investitionen, Realisierungszeiträume, Know-how) bedeuten. Hier sieht sich e2m im direkten Wettbewerbsumfeld aussichtsreich und erkennbar fortgeschritten positioniert. Die Nutzbarmachung dieses Potentials ist für e2m mit Zukunftsinvestitionen und damit mit entsprechender Kapitalausstattung verbunden. 4.2.2 Chancen aus Marktentwicklungen In den zurückliegenden Jahren ist erwartungsgemäß die zunehmende Dezentralisierung und immer kürzer werdende handels- bzw. handlungsseitige Reaktionszeiten und damit die Nachfrage nach virtuellen Kraftwerksstrukturen und Infrastrukturdienstleistungen gestiegen. Spürbar zunehmend sind die Aktivitäten und die Nachfragen nach Lösungen zur Integration von Sub-Pools in Form von intelligenten Mikro-Netzen, intelligenten Prosumern (Erzeuger und Verbraucher in einer Person), aus denen sich für e2m aussichtsreiche Chancen ergeben. 4.2.3 Chancen aus sonstigen Entwicklungen Die in den zurückliegenden Monaten fortschreitende Marktkonsolidierung in der deutschen Direktvermarktung hat sich auch auf Anbieter bzw. Betreiber von virtuellen Kraftwerken ausgeweitet. Aus Sicht von e2m wird diese Entwicklung anhalten und kann mit zusätzlichen Wachstumschancen, sowohl anorganisch als auch organisch infolge von Neuorientierungen der Anlagenbetreiber, verbunden sein. 4.3. Corona Epidemie Die im Zeitraum der Berichtslegung in ganz Europa anhaltende angespannte Lage infolge des Coronavirus (COVID-19) wirkt sich ebenfalls auf den Energiemarkt bzw. alle daran beteiligten Akteure aus. Das erste Interesse der Gesellschaft gilt natürlich der Gesundheit der Mitarbeiter von e2m und ihren Familien. Nach gegenwärtiger Einschätzung sind speziell für e2m sowohl Risiken als auch Chancen aus der gegenwärtigen Lage ableitbar. Risiken bestehen unter anderem natürlich im drohenden Ausfall von Mitarbeitern über das gewöhnlich zu kalkulierende Maß hinaus und über einen längeren Zeitraum hinweg. Als vorbeugende Maßnahme hat die Geschäftsführung ab dem 17.03.2020 für den größten Teil der Belegschaft Heimarbeit angeordnet. Die Arbeitsfähigkeit im Home-Office ist bei e2m durch eine entsprechende Ausstattung mit mobilen Endgeräten sowie Remotezugriff für alle Mitarbeiter gesichert und zwar unabhängig von der Corona-Situation. Die Mitarbeiter sind im Umgang mit den mobilen Arbeitsmitteln geschult. Die Erreichbarkeit ist weiterhin unter den bekannten Rufnummern gegeben. Für besonders kritische Geschäftsprozesse werden im Zeitraum der Berichtslegung zum Beispiel in drei voneinander abgetrennten Isolierzonen weiterhin jeweils einzelne Mitarbeiter auch in den Geschäftsräumen der e2m zur Absicherung dieser Prozesse tätig. Dies betrifft im Einzelnen:
Die weiterhin vor Ort eingesetzten Mitarbeiter werden ausschließlich einzeln in getrennten Büroräumen tätig, die über separate Zugänge zum Gebäude erreicht werden, so dass ein persönlicher Kontakt der Mitarbeiter untereinander vermieden wird. Die Verhaltensregeln vor Ort (kein Personenkontakt, Desinfektion des Arbeitsbereichs etc.) wurden unterwiesen und sind in entsprechenden Arbeitsanweisungen dokumentiert. Darüber hinaus wurden auch die Notfallpläne des Business Continuity Managements (BCM) an die derzeitigen Gegebenheiten angepasst. Diese sind erst kürzlich im Rahmen der Auditierung als Betreiber einer kritischen Infrastruktur bestätigt worden. Mit diesen Maßnahmen können alle kritischen Geschäftsprozesse aufrechterhalten werden. Dies betrifft u.a. die Verpflichtungen als Bilanzkreisverantwortlicher in den Bereichen Marktkommunikation, Bilanzkreismanagement und Abrechnung sowie die Verpflichtungen als Anbieter von Regelleistung. Weitere Risiken bestehen bei einer länger anhaltenden und gegenüber der aktuellen Lage im Zeitraum der Berichtslegung deutlich zunehmenden flächendeckenden Ausbreitung in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ebenen Deutschlands. Hieraus können bei erheblichen Lieferengpässen, Personalausfällen oder zum Beispiel auch im Falle von betriebswirtschaftlich irrationalen Entscheidungen auf Seite der Kraftwerksbetreiber das Volumen der vermarktungsfähigen Strommengen sowohl in der Flexibilitätsvermarktung als auch der Direktvermarktung sinken. Zum Zeitpunkt der Berichtslegung sind diese gravierenden Entwicklungen nicht vorhanden oder mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ableitbar. Chancen können im Zusammenhang mit den vorstehend beschriebenen Ausprägungen während der allgemeinen Krisenbewältigung zum Beispiel im Rahmen der Flexibilitätsvermarktung entstehen, da eine Verknappung der verfügbaren Flexibilität oder auch eine Veränderung der Volatilität zum Anstieg des Ertragspotentials für e2m führen können. Weitere Chancen sind im Bereich der Kundenbindung bzw. der Reduzierung der Fluktuation im Bestandsportfolio der e2m ableitbar, wenn man davon ausgeht, dass die aktuelle Lage die Wechselbereitschaft und/oder -fähigkeit vieler Anlagenbetreiber reduziert. Zudem hat e2m die Möglichkeit, durch den Nachweis einer bestimmten Stabilität, Sicherheit und Zuverlässigkeit im Zusammenhang mit der Krisenbewältigung potenzielle Neukunden positiv anzusprechen. Inwieweit sich die zum Jahreswechsel noch sehr angespannte Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt als zuletzt sehr ausgeprägter Arbeitnehmermarkt infolge der Krise zugunsten von e2m als Arbeitgeber auswirkt ist momentan nur sehr unscharf absehbar. 4.3. Gesamtaussage Das Jahr 2019 war für e2m ein richtungsweisendes Jahr mit sehr unterschiedlich zu bewertenden Geschäftsrisiken und unterschiedlichen Geschäftschancen. Der erfolgreiche und planmäßige Gesellschafterwechsel ist ein strategisch sehr bedeutender Meilenstein im Rahmen der erfolgreichen Realisierung der internationalen Wachstumsstrategie von e2m. Die im Kontext mit der Zugehörigkeit zur weltweit agierenden EDF-Gruppe notwendigen Veränderungsmaßnahmen wurden sowohl in organisatorischer und struktureller als auch in geschäftsmodellbezogener Hinsicht eingeleitet. Der für das laufende Geschäftsjahr 2020 erwartete Entwicklungsfortschritt im Hinblick auf die Produkteigenschaften und die Infrastruktur- bzw. Systemfähigkeiten sowie die für e2m x-fach erweiterten Vertriebs- und Servicekanäle innerhalb der EDF-Gruppe erweitern die Handlungsspielräume der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr deutlich. Ein wesentliches Ziel für das Geschäftsjahr 2020 ist, erfolgreich die Weichen für das Erreichen des Break-Even innerhalb der kommenden 24 Monate zu stellen und die e2m als fest als wirtschaftlich erfolgreichen Marktakteur im deutschen Heimatmarkt und als dynamischen Innovationstreiber innerhalb der EDF-Gruppe zu implementieren.
Leipzig, 30. März 2020 Félix Reynaud Sandy Pfund Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Energy2market GmbH, Leipzig Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Energy2market GmbH, Leipzig – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Energy2market GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Leipzig, den 31. März 2020 KPMG AG Strom, Wirtschaftsprüfer Bastian, Wirtschaftsprüfer |
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