Der italienische Energiekonzern Eni will Insidern zufolge ein Rubel-Konto eröffnen, um für Gaslieferungen aus Russland zu zahlen. Eni wolle diesen Prozess in der kommenden Woche beginnen, werde ihn aber unterlassen, wenn er gegen die westlichen Sanktionen verstoße, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen am Freitag.
Eni ist einer der größten Importeure russischen Gases in Europa. Der Konzern wollte sich nicht äußern. Auch von der EU-Kommission und dem russischen Lieferanten Gasprom waren keine Kommentare zu erhalten.
Die EU-Kommission erarbeitet derzeit genauere Leitlinien, wie EU-Länder weiterhin für russische Gaslieferungen zahlen können, ohne die Sanktionen gegen Russland zu verletzen.
Ende März hatte Kreml-Chef Wladimir Putin gefordert, dass westliche Staaten ihre Gasrechnungen künftig in Rubel bezahlen. Schließlich legte Putin fest, dass mit Wirkung zum 1. April westliche Staaten Konten bei der Gasprombank in Russland eröffnen müssen, um russisches Gas zu bezahlen.
Andernfalls würden die Lieferungen für die „unfreundlichen“ Länder eingestellt. Nach einem von Putin unterzeichneten Dekret können die Zahlungen weiter in Euro oder Dollar auf das russische Konto eingezahlt werden.
Die Gasprombank konvertiert das Geld in Rubel und überweist den Betrag in der russischen Währung an Gasprom. Bei einem Ausbleiben der Zahlungen würden die Lieferungen eingestellt, hatte Putin gedroht.
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