Überreste der ehemaligen Münchner Hauptsynagoge, die im Jahr 1938 auf Befehl von Adolf Hitler abgerissen wurde, wurden bei Bauarbeiten an einem Wehr in der Isar entdeckt.
Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sagte dem „Münchner Merkur“ (Ausgabe vom Mittwoch), dass dies einen Blick in die Vergangenheit über drei Generationen ermögliche. Sie freue sich darauf, dass die Überreste „in die Gemeinde zurückkehren und uns ein Stück unserer eigenen Geschichte zeigen“.
Laut dem Bayerischen Rundfunk (BR) wurden bei den Arbeiten unter anderem Teile von Säulen und eine steinerne Gesetzestafel entdeckt, die früher im Inneren der Synagoge über dem Tora-Schrank angebracht waren. Nach dem Abriss im Jahr 1938 wurden die Trümmer zunächst auf einem Firmengelände im Westen Münchens gelagert.
Nach dem Krieg wurden einige der Trümmer für Renovierungsarbeiten am Großhesseloher Wehr verwendet. Nun stellte sich heraus, dass darunter auch Überreste der Synagoge waren. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte dem BR, dass es ein Glücksfall sei, heute Überreste dieses einst prächtigen Gebäudes zu finden, das das Stadtbild geprägt habe. Dies berühre ihn sehr.
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