Der Verdacht auf eine Infektion mit dem lebensgefährlichen Marburg-Virus bei zwei Reisenden hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Wie die Behörden am Vormittag bekanntgaben, ergaben entsprechende Tests im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) negative Befunde. Damit konnten die Bedenken über eine mögliche Ausbreitung des gefährlichen Virus in Deutschland ausgeräumt werden.
Die Alarmglocken waren gestern in Hamburg laut geworden, als einer der betroffenen Personen, ein Mann, selbst die Initiative ergriff und Kontakt zu den Gesundheitsbehörden aufnahm. Er hatte grippeähnliche Symptome bei sich festgestellt, darunter Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen – Symptome, die nicht nur auf eine harmlose Erkältung, sondern auch auf das Marburg-Virus hindeuten könnten. Der Mann hatte kurz zuvor in Ruanda, einem Land in Ostafrika, gearbeitet. In einer dortigen Klinik war er mit Patienten in Berührung gekommen, die an der Marburg-Krankheit litten. Dieser Umstand ließ den Verdacht auf eine Infektion mit dem tödlichen Virus zunächst plausibel erscheinen.
Das Marburg-Virus ist zwar nicht so leicht übertragbar wie andere hochansteckende Viren, etwa das Coronavirus, aber es birgt dennoch eine extreme Gefahr. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlaufen mindestens 25 Prozent der Infektionen tödlich – in manchen Ausbrüchen liegt die Sterblichkeitsrate sogar deutlich höher. Die Krankheit, die durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Infizierten übertragen wird, äußert sich in schweren Fieberanfällen, inneren Blutungen und Multiorganversagen. Trotz der relativ geringen Ansteckungsgefahr ist die Erkrankung gefürchtet, weil sie so häufig tödlich endet.
In Ruanda, wo der Mann tätig war, wurden in den vergangenen Wochen elf Todesfälle durch das Marburg-Virus gemeldet, was die Sorge vor einer Ausbreitung des Virus verständlich machte. Der Gesundheitssektor vor Ort kämpft derzeit mit der Eindämmung der Seuche, während internationale Hilfsorganisationen die Bemühungen zur Bekämpfung unterstützen.
„Die schnelle Kontaktaufnahme des Mannes mit den Behörden war absolut vorbildlich“, erklärte ein Sprecher des Universitätsklinikums. „Das hat uns ermöglicht, sofortige Maßnahmen zu ergreifen und die nötigen Tests durchzuführen.“ Die Reaktionskette, von der Untersuchung des Verdachtsfalls bis hin zur Entwarnung, zeigt, wie wichtig schnelles Handeln und funktionierende Frühwarnsysteme in solchen Situationen sind.
Auch die zweite betroffene Person, die zusammen mit dem Mann gereist war, wurde negativ auf das Virus getestet. Beide befinden sich derzeit in ärztlicher Nachsorge, um sicherzustellen, dass keine anderen Gesundheitsprobleme vorliegen. Die Behörden betonten, dass kein Risiko für die Bevölkerung bestanden habe.
Mit der heutigen Entwarnung kann Hamburg vorerst aufatmen, doch der Vorfall verdeutlicht die Bedeutung von Wachsamkeit, insbesondere bei Reisenden aus Regionen, in denen gefährliche Viren wie das Marburg-Virus vorkommen. Internationale Gesundheitsbehörden betonen weiterhin, wie wichtig Vorsichtsmaßnahmen und medizinische Aufklärung sind, um die Verbreitung solcher Viren einzudämmen.
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