In Ecuador hat unter dem Eindruck zunehmender Gewalt eine Volksabstimmung über verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen begonnen. Präsident Daniel Noboa eröffnete die Abstimmung mit den Worten: „Heute ist der Tag, an dem wir das alte Land der Gewalt, der Angst und der Armut hinter uns lassen.“ Mehr als 13 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über Vorschläge wie den Einsatz der Streitkräfte im Inland, die Verschärfung von Strafen für organisierte Kriminalität und die Auslieferung von Staatsbürgern zu entscheiden.
„Das Abstimmungsergebnis wird unsere zukünftige staatliche Politik prägen, mit der wir die Gewalt und das organisierte Verbrechen bekämpfen wollen“, erklärte Noboa. Bereits zu Jahresbeginn hatte der Präsident aufgrund eskalierender Gewalttaten die Streitkräfte per Dekret in den Kampf gegen kriminelle Banden geschickt und erklärt, das Land befinde sich in einem internen bewaffneten Konflikt.
Er stufte 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen ein und bestimmte jüngst elf Bandenführer zu militärischen Zielen. Angesichts eines Anstiegs der Mordrate auf 46,5 Tötungsdelikte pro 100.000 Einwohner im letzten Jahr und der Kämpfe verschiedener Banden, die auch Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Drogenkartellen haben, um die Kontrolle der Drogenrouten, hat sich die Sicherheitslage in Ecuador dramatisch verschärft.
Kommentar hinterlassen