Die türkische Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den früheren „Cumhuriyet“-Chefredakteur Can Dündar beantragt. Die Anklagebehörde in Diyarbakir im Südosten des Landes wirft dem in Deutschland lebenden Journalisten vor, auf einer Konferenz im April 2016 „Propaganda für eine Terrororganisation“ betrieben zu haben, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu gestern meldete. Da er sich nicht im Land befindet, forderte die Behörde, ihn durch die internationale Polizeiorganisation Interpol zur Fahndung auszuschreiben.
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte dazu in Berlin, sollte sich die türkische Justiz tatsächlich zu einem internationalen Haftbefehl gegen Dündar entschließen, müssten die deutschen Behörden diesen prüfen. Er verwies aber darauf, „dass wir eine Reihe von Prüfbausteinen eingebaut haben in diesen Verfahren, um einen Missbrauch spätestens auf nationaler Ebene zu verhindern“.
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