Erholung des chinesischen Auslandstourismus durch Kostensteigerungen und Visahürden gebremst

Published On: Montag, 17.06.2024By Tags:

Trotz der Aufhebung der Coronavirus-Reisebeschränkungen vor eineinhalb Jahren hat sich der internationale Reiseverkehr aus China noch nicht vollständig erholt. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass steigende Kosten und Schwierigkeiten bei der Visabeschaffung die Erholung des Auslandstourismus nach der Pandemie behindern. Im Jahr 2022 unternahmen chinesische Touristen laut einer offiziellen Studie insgesamt 87 Millionen Auslandsreisen, was einem Rückgang von 40 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht.

Chinesische Reisende geben weltweit am meisten für internationale Reisen aus, doch im vergangenen Jahr waren es den Tourismusdaten der Vereinten Nationen zufolge 24 Prozent weniger als 2019. Im Vergleich dazu stiegen die Ausgaben von US-Reisenden um 14 Prozent. Als Grund für den Rückgang werden unter anderem die langen Bearbeitungszeiten für Visa in vielen europäischen Reisezielen genannt.

Liu Simin, Vizepräsidentin der Tourismusabteilung des Forschungsinstituts China Society for Futures Studies, erwartet, dass der internationale Reiseverkehr Chinas erst in fünf Jahren wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen wird. „Die Erholung verläuft viel langsamer als erwartet“, so Liu. Die Abwertung des chinesischen Yuan in Kombination mit der Inflation in den USA und Europa stelle ein Problem für chinesische Reisende dar.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob die chinesische Regierung sowie die Zielländer Maßnahmen ergreifen werden, um den Auslandstourismus aus China wieder anzukurbeln. Eine Vereinfachung der Visaverfahren und eine Stabilisierung der Währungs- und Inflationssituation könnten dazu beitragen, die Erholung des chinesischen Reiseverkehrs zu beschleunigen.

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