Beim Eritrea-Festival in Gießen, Hessen, ist es zu Gewalttaten, Angriffen auf Polizisten und Sachbeschädigungen gekommen. Steinwürfe, Flaschenwürfe und Rauchbomben wurden gegen die Polizei eingesetzt. Insgesamt wurden 26 Polizisten verletzt. Die Polizei hat 100 Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und schwerem Landfriedensbruch eingeleitet. Über 400 Personen wurden kontrolliert, viele erhielten Platzverweise und etwa 100 Personen wurden festgenommen, darunter einige aus dem Ausland. Obwohl sich die Lage im Laufe des Tages beruhigte, dauert der Großeinsatz weiterhin an. Die Polizei war mit über 1.000 Beamten im Einsatz.
Die Polizei hatte bereits im Vorfeld Ausschreitungen erwartet und war auf gewaltbereite Gegner des Festivals vorbereitet. Das Festival ist wegen seiner Nähe zur Regierung von Eritrea umstritten. Im Vorjahr kam es bei der vorherigen Veranstaltung bereits zu gewaltsamen Ausschreitungen. Der Zentralrat der Eritreer in Deutschland rechnete mit etwa 2.500 Besuchern pro Tag.
Der hessische Innenminister forderte die Einbestellung des eritreischen Botschafters und betonte, dass eritreische Konflikte nicht in Deutschland ausgetragen werden dürfen. Die Stadt Gießen hatte das Festival zunächst aus Sicherheitsgründen verboten, aber das Verwaltungsgericht Gießen hob das Verbot auf. Der Verwaltungsgerichtshof des Landes Hessen bestätigte diese Entscheidung. Es gab bereits Vorwürfe, dass beim Festival Geld für das Regime gesammelt werden sollte.
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