In Italien hat ein Gericht die Anklagen gegen zehn Crewmitglieder von Rettungsschiffen aufgehoben, die der Zusammenarbeit mit libyschen Schleppern beschuldigt wurden. Die intensiven Ermittlungen, einschließlich der Infiltration eines Schiffes durch einen Undercover-Agenten, wurden von den beteiligten NGOs als politisch motivierter Schauprozess kritisiert. Laut einer Mitteilung der Organisation „Jugend rettet“, die das Schiff „Iuventa“ betreibt, hat das Gericht in Trapani, Sizilien, das Verfahren gegen alle Angeklagten eingestellt.
Die Beschuldigten waren angeklagt, die illegale Einwanderung in den Jahren 2016 und 2017 gefördert und ihre Einsätze mit Schleppern koordiniert zu haben. Ihnen hätten bis zu 20 Jahre Gefängnis drohen können. Die Anklage gegen weitere Mitglieder von Save the Children und „Ärzte ohne Grenzen“ basierte auf umstrittenen Abhörmaßnahmen und einer verzerrten Darstellung der Rettungsaktionen.
Die Einstellung des Verfahrens wurde von den betroffenen Organisationen begrüßt, obwohl sie betonten, dass die Untersuchung erhebliche Schäden verursacht habe. Sie markiere den Beginn einer öffentlichen Diffamierungskampagne gegen die zivile Seenotrettung.
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