Im Zusammenhang mit der Abgasaffäre bei Volkswagen hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig ihre Ermittlungen auf einen hochrangigen Mitarbeiter der Rechtsabteilung ausgedehnt. Der inzwischen freigestellte leitende Jurist soll im vergangenen Sommer versucht haben, Hinweise in der sich anbahnenden Abgasaffäre zu vertuschen.
Die Staatsanwälte in Braunschweig ermitteln deshalb wegen versuchter Strafvereitelung und Urkunden-Unterdrückung. Darüber hatten gestern zuerst die ‘Süddeutsche Zeitung’, NDR und WDR berichtet. JUVE-Informationen zufolge handelt es sich dabei um einen Juristen, der innerhalb der Rechtsabteilung unter anderem Verantwortung für spezifische Fragen auf dem nordamerikanischen Markt trug. Bereits im Mai 2015 war er über den Verdacht informiert worden, dass Unregelmäßigkeiten bei den Abgasuntersuchungen in den USA einem Problem der Motorsteuerungssoftware beruhten. Dies geht aus Unterlagen hervor, die JUVE vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Klageerwiderung, mit der VW sich gegen Anlegerklagen wehrt.
Im Sommer, kurz bevor die Affäre öffentlich bekannt wurde, soll er dann mehreren VW-Kollegen „verklausuliert, aber doch deutlich” nahegelegt haben, Daten zu löschen oder beiseite zu schaffen. Dies sei dann auch so umgesetzt worden, allerdings gehe die Staatsanwaltschaft bislang von keinem Datenverlust aus, der die Ermittlungen nennenswert beeinträchtige.
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