Während der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft könnten in Deutschland weitere Herausforderungen im Bahnverkehr auftreten. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat angekündigt, dass sie den Zugverkehr einschränken könnte, falls die Sicherheit der Bahnmitarbeiter und Passagiere durch aggressive Fangruppen gefährdet wird. Dies bestätigte der EVG-Bayern-Chef Richter in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“. Er betonte, dass der Schutz der Mitarbeiter und Fahrgäste oberste Priorität habe und forderte effektive Sicherheitskonzepte für die Zeit der EM.
Zur Verbesserung der Sicherheit schlug Richter spezifische Maßnahmen vor, darunter die Ausstattung von Zugbegleitern mit Bodycams und die Doppelbesetzung in Zügen, die als besonders kritisch eingestuft werden. Die Reaktion auf die Ankündigung der Deutschen Bahn, das Sicherheitspersonal während der EM um 20 Prozent aufzustocken, fiel seitens der EVG jedoch skeptisch aus. Richter äußerte Bedenken, ob diese Maßnahme ausreichend sei, um den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden.
Die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen wird durch eine Umfrage der EVG unterstrichen, in der eine alarmierende Zunahme von Übergriffen auf Bahnmitarbeiter festgestellt wurde. Laut dieser Umfrage haben 80 Prozent der befragten Bahnmitarbeiter angegeben, bereits Opfer von verbalen oder körperlichen Übergriffen geworden zu sein. Diese Statistik verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, während Großereignissen wie der Fußball-EM effektive Schutzmaßnahmen für das Personal im öffentlichen Verkehr zu implementieren.
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