Im Kreis Kleve (NRW) ist eine zunehmende Anzahl von Menschen von Erpressungsversuchen mit sexuell belastendem Material betroffen. Die Täter kontaktieren ihre Opfer in der Regel über soziale Medien und fordern sie während eines Videochats auf, sexuelle Handlungen vorzunehmen.
Oft werden die Opfer dabei gefilmt, um sie später mit dem Material zu erpressen. In anderen Fällen werden E-Mails verwendet, in denen die Täter behaupten, Zugriff auf kompromittierendes Material zu haben und mit der Veröffentlichung drohen. Sie verlangen Geld, um die Erpressung zu beenden.
Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und weist darauf hin, dass die Täter oft gar kein belastendes Material besitzen. Sie erwerben lediglich persönliche Daten und Passwörter aus dem Darknet, die bei Hackerangriffen auf große Provider oder Online-Anbieter gestohlen wurden.
Die Anzahl der Erpressungsversuche mit sexuellem Material ist in den letzten Jahren gestiegen. 2021 wurden 52 Anzeigen bei der Polizei eingereicht, 2022 waren es 85. In diesem Jahr wurden der Polizei bisher monatlich zehn bis zwölf Fälle gemeldet.
Die Polizei warnt davor, Fremden zu vertrauen und appelliert, Videocalls nur mit bekannten Personen zu führen. Es wird empfohlen, auf allen Geräten einen Virenschutz zu installieren und Absender von E-Mails zu überprüfen.
Falls man dennoch Opfer eines solchen Erpressungsversuchs wird, empfiehlt die Polizei, Anzeige zu erstatten. Zusätzlich sollten Betroffene ihre Passwörter ändern und ihre Bank informieren, um unautorisierten Zugriff und Transaktionen zu verhindern.
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