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Erpressung mit intimem Videomaterial

stevepb (CC0), Pixabay
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Kriminelle versenden erneut eine E-Mail, in der es heißt, dass sie das Empfänger/innen-Konto übernommen haben und sein Passwort kennen. Opfer sollen 600 US-Dollar in Bitcoins zahlen, damit die Verbrecher/innen kein intimes Videomaterial veröffentlichen. Konsument/innen können die Nachricht ignorieren und müssen nur ihr Passwort ändern. Eine Zahlung ist nicht erforderlich.

Internet-Nutzer/innen erhalten angeblich von ihrem E-Mail eine Nachricht. Darin behaupten Kriminelle, dass sie ihr Konto übernommen haben und im Besitz von intimen Videomaterial seien:

Betreff: Ihr Konto

Hallo!

Sie kennen mich vielleicht nicht und Sie wundern sich wahrscheinlich, warum Sie diese E-Mail bekommen, richtig? In diesem Moment habe ich deinen Account gehackt muster@adresse.at, dein Passwort ist musterpasswort123.

So habe ich vollen Zugriff auf Ihr Gerät! (Ich habe dir eine E-Mail von deinem Konto gesendet)

In der Tat, ich habe eine Malware auf die Website für Erwachsene Videos (Porno-Material) und Sie wissen, was, Sie besuchten diese Website, um Spaß zu haben (Sie wissen, was ich meine). Während Sie Videoclips guckten, Ihr Internet-Browser startet als RDP (Remote Desktop) mit einem Keylogger, der mir Zugriff auf Ihren Bildschirm und auch auf Ihre Webcam gewährt. Unmittelbar nach der Installation sammelte meine Software Ihre gesamten Kontakte von Ihrem Messenger, sozialen Netzwerken sowie E-Mai

Was habe ich getan?
Ich habe ein Doppel-Bildschirm-Video gemacht. Der erste Teil zeigt das Video, das Sie gesehen haben (Sie haben einen guten und manchmal seltsamen Geschmack), und der zweite Teil zeigt die Aufnahme Ihrer Webcam. genau was solltest du tun?

Nun, ich glaube 600$ sind ein fairer Preis für unser kleines Geheimnis. Sie werden die Zahlung per Bitcoin vornehmen (wenn Sie das nicht wissen, suchen Sie in Google nach „Bitcoin kaufen“).

BTC Adresse: 16nFVusdKWSRwXM3Ch56wQeTib3ajXxJuQ
(Es ist sensibel, also kopieren und einfügen)

Hinweis: Sie haben 2 Tage um die Zahlung zu tätigen.
(Ich habe ein bestimmtes Pixel in dieser E-Mail-Nachricht und in diesem Moment weiß ich, dass Sie diese E-Mail-Nachricht gelesen haben).

Wenn ich die BitCoins nicht erhalte, sende ich deine Videoaufnahme definitiv an alle deine Kontakte, einschließlich Familienmitglieder, Mitarbeiter usw.

Wenn ich jedoch bezahlt werde, zerstöre ich das Video sofort.

Dies ist das nicht verhandelbare Angebot, also verschwenden Sie nicht meine persönliche Zeit und Ihre mit allerlei Dummheit.

Das nächste Mal – sei vorsichtig!
Tschüss!

Englische Version im Umlauf

Das erpresserische Schreiben ist in zahlreichen weiteren Variante im Umlauf. Beispielsweise auch in einer englischen Version:

I’m Rivi. Is not ‚Musterpasswort‘ is your password? I recorded your webcam showing your immoral sexual doings and video you streamed with the help of my malware which was running on the site you watched the adult videos. You are actually looking attractive in the tape.

The malware also sent me each and every of your Facebook & email contacts plus the recording.

I’ll send your recording to your friends unless you pay me 3000 USD via BITCOINS within the next 24 hours to the below address:
Bit coin Address: 1Cm9n2zkG8WBTciurYWfgYV7Uenq2MfD5S
Make sure to Copy-Paste the address because it is CasE SenSiTiVe.

Once money is received by me, I will delete your video and every other information I have about you.

If I don’t get the money, I will email your video to every contact of yours. Just think regarding the shame you will get. Furthermore if you are in a loving relationship, just how it will affect?

If you want proof? Reply „Yes“, & I will email your video to 7 of your contacts right away.

Yours sincerely
Rivi Nicklas

Müssen Sie auf die E-Mail reagieren?

Empfänger/innen müssen keine Reaktion auf die Nachricht zeigen, denn sie ist erfunden. Es gibt kein intimes Videomaterial, mit dem Kriminelle ihre Opfer erpressen können. Das in der E-Mail genannte Passwort ist in einigen Fällen echt. Den Verbrecher/innen ist es vermutlich bekannt, weil sie Zugriff auf einen gestohlenen Datensatz von E-Mailadressen und Passwörtern verfügen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Konsument/innen ihr Kennwort ändern. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Betrüger/innen die E-Mailadresse ihrer Opfer für Verbrechen unter ihrem Namen nützen.

Warum stammt die E-Mail scheinbar von Ihrer Adresse?

Kriminellen ist es möglich, den Quellcode einer E-Mail zu verändern. Dadurch können sie beispielsweise ihre eigene E-Mailadresse verschleiern und einen Befehl einbauen, der die Adresse von Empfänger/innen ausliest und als Absender nennt. Das Protokoll zum Versand von E-Mails überprüft diese Angaben nicht. Aus diesem Grund besteht durch den Umstand, dass Sie eine E-Mail scheinbar von Ihrem Konto erhalten, kein Grund zur Sorgen. Dennoch empfehlen wir Ihnen dringend, dass Sie Ihr Passwort ändern.

Wie sieht ein sicheres Passwort aus?

Ein sicheres Passwort muss nicht kompliziert sein. Es ist ausreichend, wenn Sie einen Satz erfinden, der über mindestens 16 Zeichen verfügt, aus Groß- und Kleinbuchstaben besteht und Sonderzeichen sowie Zahlen kennt. Das kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen: Es ist 17 Uhr und ich trinke einen Tee.

Den Satz können Sie sich einfach merken und er ist sicher. Sofern es ihr E-Mailanbieter anbietet, können Sie als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung die Zwei-Wege-Authentifizierung aktivieren. Sie sorgt dafür, dass das Passwort allein nicht ausreichend ist, damit Sie sich in Ihrem Konto anmelden können. Zusätzlich dazu erhalten Sie von Ihrem Anbieter über eine Smartphone-Anwendung oder eine SMS einen Zahlencode, den Sie im Rahmen der Anmeldung nennen müsse. Damit hat die Zwei-Wege-Authentifizierung den Vorteil, dass Kriminelle allein mit Ihrem Passwort keinen Zugriff auf Ihr Konto haben.

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