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Ersatzteilmangel

xusenru (CC0), Pixabay
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Für russische Airlines wird es immer schwieriger, Flugzeuge aus westlicher Produktion in Betrieb zu halten. Hintergrund sind die wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine verhängten Sanktionen, welche auch die Lieferung von dringend benötigten Ersatzteilen etwa von Airbus und Boeing umfassen. Geht es nach dem Chef der europäischen Behörde für Luftfahrtsicherheit (EASA), Patrick Ky, seien dennoch etliche westliche Flugzeuge in Russland im Einsatz.

Ob es bereits ein Sicherheitsrisiko gibt, ist laut Ky noch offen – es sei aber absehbar, dass russische Airlines gezwungen sein werden, eigene Flugzeuge auszuschlachten. Wird ein bestimmter Teil dringend benötigt und gibt es dafür auch keine alternativen Lieferwege, sei „Kannibalismus“ eine naheliegende Vorgangsweise, heißt es im Luftfahrtportal SimplyFlying. „Im Wesentlichen bauen Ingenieure ein funktionierendes Teil aus einem Flugzeug aus und ersetzen ein defektes Teil in einem anderen Flugzeug, damit dieses Flugzeug weiterfliegen kann.“

Die Suche nach funktionierenden Teilen führe dabei auch über bereits zur Verschrottung bestimmte Flugzeuge, „um den wirtschaftlichen Verlust zu verringern, der mit der Ausschlachtung eines voll funktionsfähigen Flugzeugs verbunden ist“. So wie dem ebenfalls mit westlichen Sanktionen belegten Iran, könnten betroffene Airlines laut „Handelsblatt“ zudem versuchen, in Ländern, die die Sanktionen nicht mittragen, gebrauchte Flugzeuge zu erwerben und diese auszuschlachten.

Um die Flugtüchtigkeit zu gewährleisten, müssen Flugzeuge jedenfalls ständig gewartet werden, sei es für die Inspektion der Triebwerksschaufeln oder den regelmäßig notwendigen Wechsel der Reifen: Ohne ständigen Nachschub an Ersatzteilen müssen Flugzeuge auf kurz oder lang am Boden bleiben. Boeing und Airbus haben die Belieferung des russischen Marktes seit Anfang März eingestellt, erinnert in diesem Zusammenhang das Nachrichtenmagazin Wired, demzufolge etwa die Reifen zu den am stärksten beanspruchten Teilen eines Flugzeugs zählen und alle 120 bis 400 Landungen getauscht werden müssten.

Abgenutzte Reifen wären somit auch das „erste Anzeichen von Verfall“, aber auch etliche andere Teile eines Flugzeugs hätten „eine beschränkte Lebensdauer“, zitiert Wired einen Experten vom Luftfahrtanalyseunternehmen Ascend by Cirium. „Sie müssen buchstäblich aus dem Flugzeug ausgebaut und ersetzt werden, wenn sie ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Anzahl von Flügen erreicht haben.“

Auch die an Bord befindlichen Computersysteme müssten regelmäßig gewartet werden, wobei einige Systeme so programmiert sind, dass sie sich nach einer bestimmten Anzahl von Flugzyklen oder Kalendertagen abschalten und neu starten. Dazu gehören laut Wired etwa Flugzeugtriebwerke und Hilfstriebwerke und auch der Stromgenerator, der während des Flugs etwa Druckluft durch die Kabine pumpt.

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