Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise für Getreide lagen im Haupterntemonat August 2011 um 17,2 % höher als im August 2010. Gegenüber dem ersten Erntemonat Juli 2011 gaben die Preise nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,6 % nach.
Maßgeblichen Einfluss auf die Getreidepreise in Deutschland hat in Folge der immer stärkeren Globalisierung der Erzeugermärkte die Preisentwicklung auf dem Weltmarkt. Dort hat es in den vergangenen Jahren starke Preisschwankungen gegeben. Die Getreidepreise auf dem deutschen Markt folgen weitgehend diesen Schwankungen. So gab es bei den deutschen Erzeugerpreisen von Juli 2006 bis März 2008 eine starke Steigerung um insgesamt 126,2 %. Danach fielen die Getreidepreise bis zum September 2009 um 59,5 %, um sich bis Februar 2011 wieder mehr als zu verdoppeln (+ 134,0 %). Seitdem sind die Getreidepreise wieder rückläufig, sie lagen im August 2011 aber immer noch deutlich über dem Vorjahresniveau.
Auf die aktuelle Entwicklung der Getreidepreise dürften sich neben den Einflüssen der Situation auf dem Weltmarkt auch verringerte Erntemengen in Deutschland ausgewirkt haben. Bei Brotweizen, mit einem Anteil von circa 50 % das weitaus wichtigste Getreideprodukt, ging eine um 3,4 % zurückgegangene Erntemenge mit einer Preissteigerung im August 2011 von 10,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat einher.
Bei den anderen Getreidesorten sanken die Erntemengen noch stärker. Dies trug im August 2011 zu entsprechend hohen Preissteigerungen im Vorjahresvergleich bei (zum Beispiel Braugerste + 41,6 %, Brotroggen + 29,8 %). Teilweise verursachten auch schlechte Qualitäten hochwertiger Getreidesorten Angebotsengpässe und damit steigende Preise (zum Beispiel bei Braugerste).
Der Teilindex für Getreide ist mit einem Anteil von rund 10 % Bestandteil des Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte. Dieser lag im August 2011 um 10,1 % über dem Vorjahresergebnis. Gegenüber Juli 2011 verbilligten sich die landwirtschaftlichen Produkte um 0,8 %.
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