An der Grenze zwischen Belarus und Polen, einem neuen Hotspot der ungelösten EU-Flüchtlingsproblematik, herrscht seit Monaten ein Ausnahmezustand – seit Montag stehen die Zeichen verstärkt auf Eskalation. Polnischen Angaben zufolge haben sich Hunderte Menschen Richtung Grenze begeben und auch versucht, diese zu durchbrechen. Warschau reagierte mit der Entsendung weiterer Soldaten. Brüssel forderte Polen indes auf, bereits angebotene Hilfe anzunehmen.
Das polnische Verteidigungsministerium veröffentlichte Luftaufnahmen, die eine größere Menschenmenge an der Grenze zeigten. Nach Erkenntnissen der polnischen Behörden halten sich gegenwärtig zwischen 3.000 und 4.000 Migrantinnen und Migranten in dem belarussischen Gebiet nahe der polnischen Grenze auf, wie Regierungssprecher Piotr Müller mitteilte. Auf dem Staatsgebiet des autoritär regierten Nachbarlandes seien insgesamt sogar mehr als 10.000 Menschen, die die Grenze überqueren wollten.
Der belarussische Grenzschutz sprach am späten Nachmittag von 2.000 Menschen, die die Grenze zu Polen überqueren wollten. Darunter seien Frauen und Kinder. Die Behörde erklärte am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta, man habe „alle notwendigen Maßnahmen“ ergriffen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten.
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