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Esprit meldet Insolvenz an für sein Europageschäft

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Die Pleitewelle in der Modebranche hält an. Die Modekette Esprit plant, heute beim Amtsgericht Düsseldorf für ihre Europaholding und sechs weitere Gesellschaften Insolvenz in Eigenverwaltung anzumelden. Die Esprit Europe GmbH fungiert als Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, den skandinavischen Ländern, Polen und Großbritannien.

In Österreich betreibt die Kette laut Firmenbuch („WirtschaftsCompass“) 17 Niederlassungen und beschäftigte im Jahr 2022 rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für das Jahr 2022 wies das Unternehmen ein negatives Vorsteuerergebnis (EGT) von 0,01 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 37 Millionen Euro aus.

„Ziel ist es, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft von Esprit zu restrukturieren und zukunftsfähig neu aufzustellen“, erklärte das Unternehmen. Es laufen bereits Gespräche mit einem Finanzinvestor, der Interesse an den Markenrechten für Europa bekundet hat und das operative Geschäft fortführen möchte.

Dies ist das zweite Insolvenzverfahren für Esprit innerhalb von vier Jahren. Bereits 2020, während der COVID-19-Pandemie, hatte die Modekette aufgrund der geschlossenen Geschäfte Schutz unter dem Insolvenzrecht gesucht, etwa ein Drittel der Belegschaft entlassen und 100 Filialen geschlossen. In den von der aktuellen Insolvenz betroffenen Firmen sind noch 1.500 Beschäftigte tätig.

Der Geschäftsbetrieb soll „bis auf Weiteres“ fortgeführt werden. Die Dachgesellschaft Esprit Holdings ist an der Börse in Hongkong gelistet, der Schwerpunkt des Geschäfts liegt jedoch in Europa.

Die Modebranche sieht sich weiterhin großen Herausforderungen gegenüber, darunter die Auswirkungen der Pandemie, veränderte Konsumgewohnheiten und der zunehmende Druck durch den Online-Handel. Esprit ist nicht das einzige Unternehmen, das unter diesen Bedingungen leidet. Der Einzelhandel insgesamt steht vor der Aufgabe, sich den neuen Marktbedingungen anzupassen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, um langfristig überleben zu können.

Die Restrukturierung von Esprit könnte ein wichtiger Schritt sein, um das europäische Geschäft wieder auf eine solide Grundlage zu stellen. Dazu gehört nicht nur die Anpassung der Kostenstruktur, sondern auch die Stärkung der Markenpräsenz und die Verbesserung der Kundenbindung. Die Gespräche mit dem potenziellen Finanzinvestor werden hierbei eine entscheidende Rolle spielen, um die zukünftige Ausrichtung und Stabilität des Unternehmens zu sichern.

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