Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken ESRB geht davon aus, dass sich die Wirtschaftslage im Laufe des Jahres 2021 verbessern wird. Gleichzeitig räumte er bei seiner Verwaltungsratssitzung am 25. März ein, dass die kurzfristigen Wirtschaftsaussichten vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie unsicher seien.
Hauptquelle des systemischen Risikos für die Finanzstabilität in der Europäischen Union (EU) seien die Folgen der Pandemie – etwa in Form von steigendem Druck auf die Solvabilität von nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (Non-Financial Corporations – NFC) und der Verschuldung privater Haushalte. Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des ESRB zudem das Niedrigzinsumfeld verstetigt. Der ESRB äußert sich darüber hinaus besorgt, dass Probleme der Realwirtschaft auch die Finanzwirtschaft beeinträchtigen könnten – solche Spillover-Effekte bestehen beispielsweise in Form von Insolvenzen und Kreditausfällen.
Der Verwaltungsrat hob hervor, dass die europäischen Banken mit einem Kapitalniveau über der kombinierten Pufferanforderung operieren. Dies führt er zum Teil auf die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen und auf aufsichtsrechtliche und regulatorische Reaktionen zurück. Der Verwaltungsrat betonte, es habe weiterhin Priorität, das Basel-III-Abkommen vollständig und rechtzeitig umzusetzen.
Da sich Hinweise mehren, dass die Vermögenspreise in einigen Finanzmarktsegmenten überbewertet sind, hält der ESRB plötzliche und deutliche Korrekturen für möglich. Er wies auf Spillovers zwischen dem Anstieg der langfristigen US-Anleiherenditen und den europäischen Anleihemärkten hin. Es ist nach Einschätzung des ESRB problematisch, wenn die Zinsstrukturkurve steigt, bevor sich die Wirtschaft erholt.
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