Anlegerschutz

ETF’s

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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Die Szene ist idyllisch: Eine Frau in einem senffarbenen Wollpullover entspannt im hohen Gras, hält einen hechelnden Hund im Arm und lacht. Der Grund ihrer Freude könnte in der nachhaltigen Geldanlage liegen, die sie gewählt hat – ein nachhaltiger ETF, wie in der Werbung auf dieser Seite vorgeschlagen wird. Die Werbebilder für solche Finanzprodukte zeigen oft glückliche Menschen in der Natur, umgeben von Sonnenblumen, Bienen, Vögeln und Schmetterlingen. Die Botschaft ist klar: „Tue Gutes für dich und die Umwelt, indem du dein Geld in einem nachhaltigen ETF anlegst.“ Diese Art der Anlage wird als einfach, kostengünstig und umweltfreundlich beworben. Doch stimmt das auch immer?

Was ist ein ETF?

Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Aktienindex nachbildet, wie beispielsweise den Deutschen Aktienindex (DAX). Im Gegensatz zu traditionellen Investmentfonds, die von einem Fondsmanager verwaltet werden, der einzelne Aktien auswählt, repliziert ein ETF einfach die Zusammensetzung eines Indexes. Dadurch erzielen ETFs typischerweise keine höhere Rendite als der zugrunde liegende Markt, minimieren jedoch das Risiko einer deutlich schlechteren Performance. Ein weiterer Vorteil von ETFs sind die geringeren Verwaltungsgebühren im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds.

Nachhaltige ETFs: Definition und Herausforderungen

Nachhaltige ETFs zielen darauf ab, Indizes nachzubilden, die aus Unternehmen bestehen, die nachhaltige Kriterien erfüllen. Allerdings gibt es keine einheitliche Definition dafür, was einen ETF als „nachhaltig“ qualifiziert. Karin Baur, Redakteurin bei Finanztest, und Anke Behn, Finanzexpertin bei der Verbraucherzentrale Bremen, weisen darauf hin, dass die Kriterien für Nachhaltigkeit von Anbieter zu Anbieter variieren können. Dies führt dazu, dass auch Produkte mit minimalen Nachhaltigkeitsstandards als nachhaltig vermarktet werden können.

Vor der Investition informieren

Verbraucherschützer raten Anlegern, sich zunächst klarzumachen, was sie persönlich unter Nachhaltigkeit verstehen. Fragen wie die Unterstützung von Automobilherstellern, die Bedeutung von Arbeitsbedingungen oder der Ausschluss von Branchen wie Glücksspiel, Alkohol und Tabak sollten bedacht werden. Anschließend sollten potenzielle Anleger prüfen, ob das ausgewählte Produkt diesen persönlichen Anforderungen entspricht. Hilfreiche Informationsquellen sind dabei die Datenbank „Faire Fonds“ oder die Tests von Finanztest.

Nachhaltiger ETF vs. nachhaltig gemanagter Fonds

Die Wahl zwischen einem nachhaltigen ETF und einem nachhaltig gemanagten Fonds stellt sich oft als Frage nach strengeren Nachhaltigkeitsvorgaben. Experten sind sich einig, dass nachhaltig gemanagte Fonds gezielter in Unternehmen investieren können, die strenge ethische, moralische und soziale Kriterien erfüllen. Ein ETF bildet hingegen lediglich einen Index ab, was die Auswahlmöglichkeiten einschränkt, bietet aber niedrigere Kosten.

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