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cozmicphotos (CC0), Pixabay
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Die Europäische Union (EU) steht in den kommenden Jahrzehnten vor einer bedeutenden demografischen Herausforderung. Laut einer aktuellen Vorausberechnung der europäischen Statistikbehörde Eurostat, auf die sich das Statistische Bundesamt bezieht, wird die Bevölkerung in der EU deutlich altern. Es wird prognostiziert, dass bis zum Jahr 2070 der Anteil der Menschen im Alter von mindestens 65 Jahren auf 30,5 Prozent ansteigen wird. Dieser Wert liegt erheblich über dem Anteil zu Beginn des Jahres 2023, der bei 21,2 Prozent lag.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor ist die steigende Lebenserwartung, die dazu führt, dass Menschen länger leben und somit der Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft zunimmt. Gleichzeitig sinken in vielen EU-Ländern die Geburtenraten, was bedeutet, dass weniger junge Menschen nachwachsen, um die älteren Generationen zu ersetzen.

Die Eurostat-Berechnung basiert auf der Annahme einer durchschnittlichen Nettozuwanderung von 1,2 Millionen Menschen pro Jahr. Die Nettozuwanderung ergibt sich aus der Differenz zwischen Zuwanderung und Abwanderung. Obwohl die Zuwanderung einen gewissen Ausgleich schaffen kann, reicht sie offenbar nicht aus, um den demografischen Wandel vollständig aufzuhalten.

Die Alterung der Bevölkerung stellt die EU vor große Herausforderungen in verschiedenen Bereichen. Dazu gehören insbesondere die Renten- und Sozialsysteme, die an die veränderte Altersstruktur angepasst werden müssen. Es werden mehr Ressourcen benötigt, um die Versorgung und Pflege der älteren Menschen sicherzustellen. Auch der Arbeitsmarkt wird sich verändern, da es weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter geben wird.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind politische Maßnahmen und gesellschaftliche Anpassungen erforderlich. Dazu können beispielsweise eine Erhöhung des Renteneintrittsalters, eine Förderung der Zuwanderung von Fachkräften sowie Investitionen in Bildung und lebenslange Weiterbildung gehören. Auch eine familienfreundliche Politik, die es ermöglicht, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, könnte dazu beitragen, die Geburtenraten zu stabilisieren.

Insgesamt zeigt die Vorausberechnung von Eurostat, dass die EU-Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten vor einem tiefgreifenden demografischen Wandel steht. Es bedarf einer vorausschauenden Politik und gesellschaftlicher Anpassungsfähigkeit, um die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern und die Lebensqualität für alle Generationen zu sichern.

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