Eu Agrarpolitik

Published On: Donnerstag, 06.06.2024By Tags:

Die EU-Agrarpolitik stand in diesem Jahr vor großen Herausforderungen. Bauernproteste in vielen europäischen Ländern führten zu einer schnellen Reaktion der EU-Politik, die im Eilverfahren Umweltauflagen für landwirtschaftliche Fördergelder lockerte. Während einige die Änderungen als Schritte zu weniger Bürokratie begrüßten, kritisierten andere die Aufweichung von Umweltstandards.

Die Änderungen betreffen unter anderem die Abschaffung verpflichtender Brachflächen sowie gelockerte Regeln zur Fruchtfolge und Bodenbedeckung. Für kleinere Betriebe entfallen Kontrollen der Umweltvorgaben gänzlich. Experten sehen die Auswirkungen der Lockerungen auf Umwelt und Ertrag als relativ gering an, betonen aber, dass die grundsätzlichen Probleme und Zielkonflikte bestehen bleiben.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ist eines der ältesten und finanzstärksten Fördersysteme, bei dem größere Betriebe mehr Geld erhalten. Kritiker fordern eine stärkere Bindung der Fördergelder an ökologische Bedingungen. Andererseits gibt es Stimmen, die eine zu starke Einflussnahme der Umweltpolitik auf die Landwirtschaft beklagen.

Experten sehen einen „Kulturbruch“ in der EU-Agrarpolitik seit der Umsetzung des Vertrags von Lissabon, durch den der Umweltausschuss des EU-Parlaments Mitbestimmungsrechte in der Agrarpolitik erhielt. Es brauche einen Veränderungsprozess bei allen beteiligten Akteuren, um einen Kompromiss zwischen Lebensmittelproduktion und Naturschutz zu finden. Die Konflikte, insbesondere im Bereich der Klimaschutzmaßnahmen, werden auch in Zukunft bestehen bleiben und erfordern langfristige Lösungen.

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