Der Sommer 2024 war der heißeste weltweit seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union am Freitag bekannt gab. Die globale Durchschnittstemperatur in den Monaten Juni bis August lag um 0,69 Grad Celsius über dem Referenzzeitraum von 1991 bis 2020.
Copernicus stützt seine Ergebnisse auf umfangreiche Datensätze, die aus Milliarden von Messungen weltweit stammen – von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen. Auch Europa erlebte den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur auf dem Kontinent lag 1,54 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Besonders alarmierend: Die globale Oberflächentemperatur im August 2024 erreichte 16,82 Grad Celsius, was 1,51 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt.
Die 1,5-Grad-Marke, die im Pariser Klimaabkommen als kritische Schwelle definiert wurde, wurde damit bereits in zwölf der letzten 13 Monate überschritten. Dennoch gilt das Pariser Klimaziel, die Erderwärmung langfristig auf unter 1,5 Grad zu begrenzen, noch nicht offiziell als verfehlt. Im Durchschnitt der letzten zwölf Monate lag die globale Temperatur jedoch bereits 1,64 Grad über dem Niveau von 1850 bis 1900.
2024 auf dem Weg zum wärmsten Jahr aller Zeiten
Das Jahr 2024 könnte zum heißesten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Seit Jahresbeginn lag die globale Durchschnittstemperatur um 0,7 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 – ein Rekordwert. Um diesen Trend umzukehren, müsste die Temperaturabweichung in den verbleibenden Monaten des Jahres um mindestens 0,3 Grad sinken, was laut Copernicus noch nie in der aufgezeichneten Geschichte passiert ist.
Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandeldienstes, kommentierte: „In den letzten drei Monaten des Jahres 2024 erlebte die Erde den heißesten Juni und August sowie den heißesten borealen Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen.“ Diese Folge von Temperaturrekorden erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 das wärmste Jahr aller Zeiten wird.
Zweitwärmster August in Europa
Auch in Europa war der Sommer 2024 extrem heiß. Der August war der zweitwärmste seit Beginn der Messungen, nur übertroffen von August 2022. Während die Temperaturen in Süd- und Osteuropa deutlich über dem Durchschnitt lagen, verzeichneten Regionen wie Irland, Großbritannien, Island, die Westküste Portugals und der Süden Norwegens etwas kühlere Werte.
Heißester Sommer in Österreich seit 1767
Auch in Österreich war der Sommer 2024 der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1767, so die ORF-Wetterredaktion. Der August war der 15. überdurchschnittlich warme Monat in Folge, was in der Klimageschichte des Landes beispiellos ist. Dieser extreme Hitzesommer führte zu zahlreichen Hitzewellen und Tropennächten, die den Menschen den Schlaf raubten. Heftige Gewitter sorgten zudem für große Schäden, brachten aber nur selten die erhoffte Abkühlung. Schon der Juni und Juli waren außergewöhnlich warm, und der August setzte diesen Trend fort.
Klimawandel und El Niño verstärken die Hitze
Zusätzlich zur Klimakrise verstärkte das Wetterphänomen „El Niño“ die hohen Temperaturen in den Jahren 2023 und 2024. Allerdings war der Einfluss von El Niño nicht so stark wie in früheren Jahren, erklärte Copernicus-Wissenschaftler Julien Nicolas. Dennoch war die Kombination aus den langfristigen Auswirkungen des Klimawandels und den kurzfristigen Effekten von El Niño ein wesentlicher Faktor für die außergewöhnlichen Hitzerekorde, die in diesem Jahr auf der ganzen Welt verzeichnet wurden.
Fazit
Der Sommer 2024 hat weltweit neue Hitzerekorde aufgestellt und zeigt, wie dramatisch die Auswirkungen des Klimawandels.
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