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EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Meta wegen unfairer Geschäftspraktiken

Artapixel (CC0), Pixabay
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Die EU-Kommission hat dem Facebook-Mutterkonzern Meta eine empfindliche Strafe in Höhe von 797,72 Millionen Euro auferlegt. Grund für die Sanktion sind Verstöße gegen die EU-Kartellvorschriften. Meta habe anderen Anbietern von Onlinekleinanzeigen unfaire Bedingungen auferlegt und damit den Wettbewerb erheblich verzerrt, wie die Behörde in Brüssel mitteilte.

Marktplatz unter Verdacht

Im Zentrum der Vorwürfe steht der Facebook-Marktplatz, auf dem Nutzer gebrauchte Gegenstände direkt an andere Verbraucher verkaufen können. Der Zugang zu diesem Dienst erfolgt unkompliziert über das Facebook-Profil, was Meta nach Ansicht der EU-Kommission einen entscheidenden Vorteil verschafft.

„Meta verschafft seinem eigenen Dienst Vorteile, die andere Anbieter von Kleinanzeigendiensten nicht ausgleichen können“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Durch diese Praktiken werde der Wettbewerb auf dem Markt für Onlinekleinanzeigen massiv beeinträchtigt.

Ermittlungen seit 2021

Die Entscheidung der EU-Kommission folgt auf eine intensive Untersuchung, die im Juni 2021 eingeleitet wurde. Bereits damals äußerte die Kommission Bedenken hinsichtlich Metas Umgang mit Daten von Wettbewerbern. Insbesondere die Tatsache, dass Konkurrenten, die Werbung auf Facebook oder Instagram schalten, Meta wertvolle Einblicke in ihre Geschäftstätigkeiten liefern, stieß auf Kritik.

„Meta hat durch die Nutzung dieser Daten einen unlauteren Vorteil erhalten, der den Wettbewerb untergräbt und Verbrauchern schadet“, so die Behörde.

Meta schlägt zurück

Meta reagierte prompt und kündigte an, gegen die Entscheidung der EU-Kommission vorzugehen. „Wir sind der Ansicht, dass wir keine Kartellvorschriften verletzt haben und werden die Entscheidung vor Gericht anfechten“, ließ ein Unternehmenssprecher verlauten. Meta betonte, dass der Marktplatz lediglich eine Erweiterung seines Dienstleistungsportfolios sei, die den Nutzern zusätzlichen Komfort biete.

Ein Signal an die Tech-Branche

Der Fall Meta zeigt einmal mehr, dass die EU-Kommission entschlossen ist, gegen die übermächtige Stellung großer Technologieunternehmen vorzugehen. Die Strafe von fast 800 Millionen Euro ist ein klares Signal an die Branche: Wettbewerbsverzerrungen und die Ausnutzung marktbeherrschender Stellungen werden in der EU nicht geduldet.

Die Entscheidung könnte auch für andere Tech-Giganten wie Google oder Amazon wegweisend sein, die ebenfalls regelmäßig ins Visier der europäischen Wettbewerbshüter geraten.

Ausblick

Meta steht nun vor einer juristischen Auseinandersetzung mit der EU-Kommission, deren Ausgang nicht nur für das Unternehmen, sondern für den gesamten Online-Werbemarkt richtungsweisend sein könnte. In Brüssel zeigt man sich derweil entschlossen, weiterhin hart gegen Marktmissbrauch vorzugehen. „Wir werden nicht zulassen, dass große Plattformen die Regeln bestimmen“, so Vestager.

Verbraucher und kleinere Unternehmen dürfen gespannt sein, wie sich die Situation weiterentwickelt – und ob diese Entscheidung langfristig zu faireren Wettbewerbsbedingungen führt.

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