Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, hat in einem Appell die europäische Bevölkerung dazu aufgerufen, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) ohne Angst und mit Mut zu nutzen. Sie betonte, dass die EU in der Vergangenheit vor allem regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen habe, die als Leitplanken für den digitalen Raum dienen sollen.
Ein Beispiel dafür ist das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act), das große Online-Plattformen stärker in die Verantwortung für die von ihnen verbreiteten Inhalte nimmt. Zudem soll es kleineren Wettbewerbern bessere Chancen auf dem digitalen Markt ermöglichen. Von der Leyen hob hervor, dass neben der Regulierung auch die Förderung von Innovation eine entscheidende Rolle spiele.
Die Digitalisierung bietet nach Ansicht der Kommissionspräsidentin enorme Chancen für Europa, die es zu nutzen gelte. KI-Technologien könnten beispielsweise dazu beitragen, Herausforderungen wie den Klimawandel, die Gesundheitsversorgung oder die Mobilität effektiver anzugehen. Europa müsse sich jedoch auch der möglichen Risiken bewusst sein und ethische Leitlinien für den Einsatz von KI entwickeln.
Um im globalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren, sei es von entscheidender Bedeutung, dass Europa seine Stärken in der Forschung und Entwicklung ausspiele und in zukunftsweisende Technologien investiere. Dazu gehöre auch, die digitalen Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger zu fördern und eine breite gesellschaftliche Debatte über die Gestaltung des digitalen Wandels anzustoßen.
Von der Leyens Appell unterstreicht die Notwendigkeit einer proaktiven und gemeinschaftlichen Herangehensweise an die Digitalisierung. Nur wenn Europa die Chancen der neuen Technologien beherzt ergreift und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen sicherstellt, könne es im internationalen Vergleich bestehen und den digitalen Wandel zum Wohle seiner Bürgerinnen und Bürger gestalten.
Dabei komme es auch auf die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an. Die EU müsse Anreize für Investitionen in digitale Innovationen schaffen, den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis verbessern und den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen, um Vorbehalte abzubauen und Vertrauen in neue Technologien zu stärken.
Letztlich gehe es darum, so von der Leyen, die Digitalisierung als Chance für eine nachhaltige und integrative Entwicklung Europas zu begreifen. Dafür brauche es Mut, Entschlossenheit und eine klare Vision für die Zukunft. Europa habe das Potenzial, eine Vorreiterrolle in der Gestaltung des digitalen Zeitalters einzunehmen, wenn es seine Werte und Stärken selbstbewusst in die Waagschale werfe.
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