Die EU-Kommission hat offenbar die Lupe ausgepackt und wirft einen besonders skeptischen Blick auf die Baustelle des chinesischen Elektroautobauers BYD in Ungarn. Laut einem Bericht der Financial Times soll geprüft werden, ob BYD bei der Errichtung seines neuen Werks vielleicht ein bisschen zu großzügig von der Heimatregierung in Peking gefüttert wurde – Stichwort: Subventionen à la carte.
Aktuell befindet sich die Untersuchung noch im „Wir-schauen-mal-erst-auf-die-Baupläne“-Stadium. Sollte sich aber herausstellen, dass hier nicht nur Schrauben, sondern auch staatliche Milliarden verbaut wurden, könnte es für BYD ungemütlich werden: Die EU könnte dem Konzern dann vorschreiben, Anlagen zu schrumpfen, Subventionen zurückzuzahlen oder sogar eine EU-typische „Bitte zahlen Sie an der Kasse“-Strafe kassieren.
Weder BYD noch die EU-Kommission wollten sich bislang zum Thema äußern – vielleicht sind beide noch damit beschäftigt, das Kleingedruckte in den Beihilferegeln zu lesen. Ungarns Europaminister Janos Boka zeigte sich derweil leicht überrascht: Budapest sei von der Kommission über die Ermittlungen nicht einmal per SMS informiert worden.
BYD selbst baut aktuell fleißig weiter und will noch dieses Jahr in Ungarn E-Autos vom Band rollen lassen – vorausgesetzt, Brüssel schaltet das Förderband nicht vorher auf „Pause“.
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