Die EU-Wahl 2024 ist mit über 358 Millionen Wahlberechtigten eine der größten Wahlen weltweit. Obwohl ein gemeinsames Parlament gewählt wird, gibt es interessante Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten.
In Österreich sind rund 70% der Gesamtbevölkerung bzw. 6,4 Millionen Menschen wahlberechtigt. Eine Grafik zeigt, dass der Anteil der Wahlberechtigten an der Bevölkerung je Gemeinde stark variiert – von nur 31,8% in Jungholz bis zu 92,1% in Kleinmürbisch. Jungholz hat zugleich mit 13,1% den höchsten Anteil an wahlberechtigten EU-Bürgern aus anderen Mitgliedsstaaten, was durch die Lage der Gemeinde fast vollständig umgeben von deutschem Gebiet erklärbar ist.
Die Zahl der Abgeordneten im EU-Parlament hat sich im Laufe der Zeit durch Beitritte neuer Mitgliedsstaaten und den Brexit immer wieder verändert. Eine Grafik veranschaulicht dies eindrücklich – von anfangs 410 Sitzen (1979) stieg die Zahl auf ein Maximum von 785 (2007) und liegt nach der Wahl 2024 bei 720.
Auch in den meisten EU-Überseegebieten, den sogenannten „Gebieten äußerster Randlage“, können die Menschen an der Wahl teilnehmen. Eine exemplarische Auswertung der französischen Wahlergebnisse von 2019 offenbart deutliche Unterschiede zwischen Festland und Überseegebieten, etwa bei den Stimmenanteilen für rechts- und linkspopulistische Parteien.
Die EU-Staaten unterscheiden sich auch in ihrer demographischen Struktur. Italien hat mit 48 Jahren im Median die älteste, Zypern mit 38 Jahren die jüngste Bevölkerung. Das wirkt sich auf die Wahlergebnisse aus – so schnitten 2019 in Italien rechte Parteien und Sozialdemokraten am besten ab, in Zypern hingegen die konservative EVP und die Linken.
Nicht zuletzt spiegelt sich Europas Vielfalt in der Sprachenlandschaft wider. Die EU hat 24 Amtssprachen, wobei Deutsch (als Muttersprache), Italienisch und Französisch am weitesten verbreitet sind. Die Mehrsprachigkeit ist ein demokratisches Grundprinzip, stellt aber auch eine große Herausforderung dar.
Insgesamt zeichnet der Artikel anhand von aufschlussreichen Daten und Grafiken ein facettenreiches Bild der bevorstehenden Europawahl. Er macht deutlich, wie divers und einzigartig die Europäische Union in vielerlei Hinsicht ist.
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