Vor dem Hintergrund der angespannten Immobilienkrise hat die Geschäftsführung der Euroboden GmbH beschlossen, den Gläubigern der Anleihen (DE000 A2YNQ 5 im Volumen von 40 Mio. EUR und DE000 A289EM 6 im Volumen von bis zu 75 Mio. EUR) Änderungen der Anleihebedingungen vorzulegen.
Das Restrukturierungskonzept beinhaltet eine Verlängerung der Fälligkeiten der Hauptforderungen um drei Jahre, mit einer einseitigen Verlängerungsoption der Euroboden GmbH um bis zu zwei weitere Jahre.
Zudem wird der laufende Zinssatz auf einen Sanierungszinssatz von 2,5% p.a. reduziert, mit Zinsfälligkeit am Laufzeitende der jeweiligen Anleihe. Es wird ein qualifizierter Rangrücktritt für alle Forderungen der Anleihegläubiger eingeführt und Kündigungsrechte im Zusammenhang mit der Sanierung werden angepasst.
Die Einberufungen der Anleihegläubigerversammlungen finden am 22. August 2023 für die Anleihe 2019/24 und am 23. August 2023 für die Anleihe 2020/25 in München statt.
Die vorläufigen Konzernzwischenabschlüsse für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 zeigen einen Konzernjahresfehlbetrag von EUR 22,5 Mio. bei einer Gesamtleistung von EUR 13,9 Mio. Wertberichtigungen in Höhe von EUR 21,6 Mio. haben maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen. Das Eigenkapital des Konzerns reduzierte sich auf EUR 43,5 Mio. Die Eigenkapitalquote beträgt 10,9%.
Aufgrund einer „Strategieänderung“ und der aktuellen Marktentwicklungen werden im Jahres- und Konzernabschluss zum 30.09.2023 zusätzliche Wertberichtigungen erwartet, die möglicherweise zu einer vollständigen Aufzehrung des Konzern-Eigenkapitals führen könnten.
Bei der Euroboden GmbH kann man aus unserer redaktionellen Sicht durchaus von einem schlechten Unternehmensmanagement sprechen, denn ein umsichtiges Unternehmensmanagement hätte solch eine Situation möglicherweise nicht so kommen lassen. Wer jetzt wieder „Bluten“ soll, sind wie immer, die Anleger. Wir würden dem Plan sicherlich nicht zustimmen.
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