Startseite Vorsicht Anlegerschutz EUROBODEN – lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende?
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EUROBODEN – lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende?

Tumisu (CC0), Pixabay
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Im Rahmen eines kürzlich stattgefundenen Webcasts wurde deutlich, dass das Unternehmen Euroboden eine dringende Restrukturierung benötigt, insbesondere in Bezug auf zwei Anleihen im Gesamtwert von über 90 Mio. EUR. In einem Interview äußerte sich der Vorstand Martin Moll zu der aktuellen Situation.

Auf die Frage, wie schlimm die Lage bei Euroboden sei, beschrieb Moll die aktuelle Situation als eine Art ‚Zeitenwende‘ für Projektentwickler. Die plötzlich stark gestiegene Inflation habe das Ende der Niedrigzinsphase eingeläutet und stelle eine ernste Herausforderung für das Unternehmen und seine Stakeholder dar. Dennoch sei man davon überzeugt, dass das vorgeschlagene Konzept den besten Weg zur Sanierung ebne.

Die drastische Änderung der Situation innerhalb von sieben Monaten erklärte Moll damit, dass wesentliche Parameter sich in der ersten Jahreshälfte 2023 massiv verschlechtert hätten. Die gestiegenen Baukosten und Zinsen hätten die Nachfrage einbrechen lassen und die ursprüngliche Planung obsolet gemacht.

In Bezug auf das zukünftige Geschäftsmodell von Euroboden betonte Moll, dass dies von der weiteren Marktentwicklung abhänge. Im Moment konzentriere sich das Unternehmen darauf, vorhandene Projekte abzuwickeln, um Liquidität zu generieren und den Handlungsspielraum zu erhalten. Es seien bereits operative Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet worden, und Gespräche mit den Banken seien angestoßen worden.

Auf die Frage nach der Möglichkeit einer Abtretung der Abwicklungsstrategie an einen Käufer erklärte Moll, dass man derzeit alle Optionen für die Abwicklung der Projekte prüfe und eine Abtretung nicht ausgeschlossen sei.

Bezüglich der fehlenden Bestellung eines gemeinsamen Vertreters für die Anleihegläubiger erklärte Moll, dass dies in den Anleihebedingungen nicht vorgesehen sei.

Die Frage, warum kein Debt-to-Equity-Swap in Betracht gezogen wurde, beantwortete Moll damit, dass die vorgeschlagene Restrukturierung aus rechtlichen und steuerlichen Gründen die beste Befriedigungsquote für die Anleihegläubiger ermögliche.

Auf die Frage nach dem voraussichtlichen Rückzahlungsbetrag für die Anleihegläubiger erklärte Moll, dass dies nicht seriös bezifferbar sei und von den Abverkaufspreisen abhänge. Aus heutiger Sicht könne Euroboden die Forderungen der Anleihegläubiger nur teilweise bedienen.

Abschließend wurde Moll auf die Kritik von One Square Advisors angesprochen. Er betonte, dass es normal sei, dass nicht alle Beteiligten mit der Restrukturierung einverstanden seien, und dass man das Feedback aller Stakeholder berücksichtigen werde, um eine tragfähige Lösung zu finden.

Wir sagen hier ganz klar, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende für die Anleger. Aus dem Prinzip Hoffnung wird keine bessere Quote für die Anleger.

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