Der in finanziellen Schwierigkeiten steckende Immobilienriese China Evergrande hat eine Verschiebung der Gerichtsanhörung zu einem Liquidationsantrag in Hongkong beantragt. Ein Anwalt des Unternehmens erklärte, dass kein Gläubiger aktiv eine Liquidation anstrebe. Der Richter hat daraufhin die Anhörung auf den 29. Januar verschoben und Evergrande angewiesen, Gespräche mit den zuständigen Behörden über eine Umschuldung zu führen.
Diese Umschuldung wurde bereits im Oktober durch das Gericht angeordnet. Evergrande hatte erst kürzlich einen überarbeiteten Restrukturierungsplan vorgelegt. Laut Insiderinformationen, die Reuters letzte Woche veröffentlichte, versucht der stark verschuldete Konzern durch einen neuen Umschuldungsplan, die Liquidation abzuwenden. Der Plan beinhaltet den Tausch ausländischer Schulden gegen Eigenkapital und nicht handelbare „Zertifikate“. Zudem wurde berichtet, dass eine Gläubigergruppe eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen fordert.
Evergrande, der weltweit am höchsten verschuldete Immobilienentwickler mit Gesamtschulden von über 300 Milliarden Dollar, geriet Ende 2021 mit seinen Auslandsschulden in Zahlungsverzug und wurde zum Symbol einer Schuldenkrise, die den chinesischen Immobiliensektor erfasst hat.
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