Ein chinesisches Gericht hat die Zwangsaufösung des Immobilienriesen Evergrande beschlossen, da das Unternehmen vor einem Schuldenberg von 280 Milliarden Dollar stand. Die Insolvenzverwalter arbeiten an einem Plan zur Begleichung der Schulden. Etwa 22 Milliarden Euro stammen von nicht-chinesischen Geldgebern. Während die direkten Auswirkungen auf die europäische oder bayerische Wirtschaft als gering eingeschätzt werden, könnte die Immobilienkrise in China indirekte Auswirkungen haben.
China ist Bayerns wichtigster Handelspartner nach den USA und Österreich. Etwa 16 Prozent der Importe in Bayern kommen aus China. Bereits im letzten Jahr waren die Geschäfte mit China rückläufig, mit einem Rückgang von 5,0 Prozent bei den Exporten und 1,1 Prozent bei den Importen. Eine Schwächung der chinesischen Volkswirtschaft könnte die Wirtschaftsbeziehung zu Bayern beeinträchtigen.
Die Bedeutung von Immobilien in China ist herausragend, da sie einen größeren Anteil am Vermögen der Bevölkerung ausmachen als in westlichen Industrienationen. Die chinesische Baubranche trug zu Spitzenzeiten bis zu einem Drittel zur Wirtschaftskraft bei. Evergrande, obwohl nicht das größte Problem der Branche, symbolisiert eine Vertrauenskrise in die Volkswirtschaft, da viele Bauunternehmen in China verschuldet sind.
Die Insolvenz von Evergrande könnte laut Experten zu einem Rückgang des chinesischen Bruttoinlandsprodukts um etwa 0,5 Prozent führen. Wenn die chinesische Volkswirtschaft ins Wanken gerät, könnten Bayerns Wirtschaftsbeziehungen leiden, da China als wichtiger Handelspartner und Lieferant für Importe fungiert.
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