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EVP: Rettet den Verbrenner – denn nichts fährt sich so schön wie gestern

Hans (CC0), Pixabay
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Die Europäische Volkspartei (EVP), ihres Zeichens größte Fraktion im EU-Parlament, hat einen neuen Plan: Statt die Zukunft zu gestalten, will sie lieber noch ein bisschen länger in der Vergangenheit verweilen. In einem frischen Positionspapier spricht sich die EVP dafür aus, das geplante Verbot für Verbrennermotoren ab 2035 aufzuweichen. Warum? Weil Nostalgie eben auch ein Antrieb ist – wenn auch kein besonders klimafreundlicher.

Die Idee ist einfach: Neue Autos mit Verbrennungsmotor sollen auch nach 2035 weiterhin auf die Straßen dürfen – vorausgesetzt, sie laufen mit Biokraftstoffen oder anderen „alternativen“ Treibstoffen. Klingt fancy, oder? Aber mal ehrlich: Ist das nicht so, als würde man ein Faxgerät mit WLAN ausstatten und behaupten, es sei zukunftssicher?

Natürlich darf auch der gute alte Plug-in-Hybrid nicht fehlen. Die EVP möchte diese „Kompromisslösung“ weiterhin fördern, obwohl viele Studien belegen, dass Plug-in-Hybride in der Realität oft mehr Benzin schlucken, als die Prospekte versprechen. Aber hey, was zählt, ist doch die Idee, nicht die Praxis – zumindest wenn es nach der EVP geht.

Und weil die Automobilindustrie gerade ein paar Herausforderungen hat – wie die lästige chinesische Konkurrenz, schwache Nachfrage und miese Verkaufszahlen bei E-Autos –, schlägt die EVP vor, die CO2-Grenzwerte für 2025 einfach auf 2027 zu verschieben. Man könnte es auch „den Wecker noch mal auf Snooze stellen“ nennen. Dazu sollen die Berechnungsregeln für die Autohersteller großzügiger gestaltet werden. Übersetzung: „Machen wir’s doch ein bisschen einfacher, die Regeln zu brechen, ohne dass es so auffällt.“

Interessanterweise kommt dieses „Positionspapier der Vernunft“ von einer Fraktion, die erhebliche politische Macht besitzt. Immerhin stammen viele Mitglieder der Europäischen Kommission aus den Reihen der EVP – inklusive Präsidentin Ursula von der Leyen. Es bleibt also spannend, ob das Papier heute veröffentlicht wird oder ob es sich wie ein alter Diesel erst mal ordentlich warmlaufen muss.

Eins ist sicher: Die EVP mag vielleicht nicht den Planeten retten, aber sie tut alles dafür, den Verbrennungsmotor in den Sonnenuntergang fahren zu lassen. Und das natürlich mit einem freundlichen Lächeln – und ein bisschen CO2.

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