Die Aussicht auf profitable Investments im Sektor der erneuerbaren Energien ist sicherlich verlockend, vor allem vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise. Exporo möchte Anlegern Infrastrukturprojekte aus dem Bereich regenerativer Energiequellen anbieten, mit einem anfänglichen Schwerpunkt auf Photovoltaik. Dabei werden eine Vielzahl von Fragen und Antworten zur Verfügung gestellt, um potenziellen Investoren die Entscheidungsfindung zu erleichtern. Doch es gibt einige kritische Punkte, die berücksichtigt werden sollten.
Zum einen stellt sich die Frage, warum Projekte in diesem Sektor nicht über institutionelle Banken finanziert werden. Die Erklärung von Exporo, dass die Projekte für Banken zu klein seien und daher ein „Brückenfinanzierer“ erforderlich ist, könnte für potenzielle Investoren ein Risikofaktor sein. Diese Vorgehensweise könnte bedeuten, dass solche Projekte möglicherweise nicht die gleiche Due-Diligence-Prüfung durchlaufen, wie es bei einer herkömmlichen Bank der Fall wäre.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Laufzeit der Investitionen. Während Photovoltaik-Anlagen innerhalb von drei Monaten fertiggestellt werden können, beträgt die Investitionsdauer bei Exporo durchschnittlich 12 bis 15 Monate. Dies deutet auf eine Bündelung kleinerer Projekte hin, was wiederum die Komplexität und potenzielle Risiken erhöhen könnte.
Was die Sicherheiten anbelangt, so sind die von Exporo vorgestellten Optionen nicht ganz überzeugend. Die Möglichkeit, dass die Photovoltaik-Anlagen lediglich „sicherungsübereignet“ werden können und keine traditionellen Sicherheiten wie Grundschulden vorhanden sind, könnte ein erhöhtes Risiko darstellen.
Letztlich wirkt das Angebot oft attraktiv und zeitgemäß, aber es bedarf einer gründlichen Risikoanalyse. Der boomende Markt der erneuerbaren Energien verspricht zwar hohe Renditen, birgt aber auch Unsicherheiten, die nicht unterschätzt werden sollten. Vor dem Hintergrund der Dringlichkeit des Klimawandels und dem wachsenden Bedarf an erneuerbaren Energien könnte dieses Investment ethisch und finanziell sinnvoll sein, aber es sollte mit der nötigen Vorsicht und gründlichen Recherche angegangen werden.
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