Vor dem Kölner Landgericht wurde gestern das Verfahren zwischen dem Axel Springer Verlag und Internetdienstleister Eyeo eröffnet. Eyeo stellt das kostenlose Programm Adblock Plus her, das Werbung im Internetbrowser ihrer Nutzer blockiert. Kläger Springer will Adblock Plus verbieten lassen. Das Verfahren wird wohl bis vor den Bundesgerichtshof (BGH) gehen.
Nervige Werbung – akzeptable Werbung: So klassifiziert das Kölner Unternehmen Eyeo Werbeeinblendungen im Netz. Zu Schrilles, grell Blinkendes oder schlecht Wegclickbares wird durch die von ihr programmierte Software Adblock Plus einfach ausgeblendet. Wer das kostenlose Programm installiert, kann so größtenteils die Werbung auf Internetseiten blockieren lassen. Was praktisch für den Nutzer sein soll, macht den Medienhäusern ihr grundlegendes Geschäftsmodell zunichte: Online-Werbung refinanziert den kostenlosen Inhalt ihrer Webseiten, durch den Werbeblocker entgehen den Verlagen Millionen an Werbeeinnahmen. Gerade die Bewegtbildwerbung birgt ein großes finanzielles Potenzial für die Werbe-Vermarkter. Deshalb gehen inzwischen mehrere Verleger gerichtlich gegen Eyeo vor. Der gestrige Prozessauftakt in Köln war nach rund zehn Minuten beendet und geht vermutlich im Mai in die nächste Runde. Alle Prozessbeteiligten rechnen damit, dass das Verfahren bis zum Bundesgerichtshof geht.
Quelle:Juve
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