EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat sich vorsichtig zu weiteren Zinsschritten nach Juni geäußert. Eine Zinssenkung beim Treffen am 6. Juni gilt als sicher. Unklar ist jedoch, wie es danach weitergeht. „Jüngste Daten haben bestätigt, dass die letzte Meile des Inflationsrückgangs die schwierigste ist“, erklärte Schnabel in einem Interview. Für die Rückkehr zum 2,0-Prozent-Ziel seien jedoch noch weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung notwendig, erklärte sie.
Vorteile einer Nicht-Zinssenkung:
Inflationskontrolle: Durch die Beibehaltung höherer Zinsen kann die EZB weiterhin Druck auf die Inflation ausüben und sie schneller auf das angestrebte Zielniveau senken.
Stabilität des Finanzmarktes: Höhere Zinsen können dazu beitragen, eine Überhitzung des Marktes zu verhindern und die finanzielle Stabilität zu sichern.
Stärkung der Währung: Ein höheres Zinsniveau kann den Euro stärken, was Importe günstiger machen und so die Inflation weiter senken könnte.
Nachteile einer Nicht-Zinssenkung:
Wirtschaftliche Wachstumshemmung: Höhere Zinsen können die Kreditvergabe und Investitionen bremsen, was das wirtschaftliche Wachstum verlangsamen könnte.
Belastung für Kreditnehmer: Unternehmen und Haushalte mit bestehenden Krediten könnten stärker belastet werden, was die Konsumnachfrage und Investitionsbereitschaft senken kann.
Arbeitsmarkt: Eine restriktive Geldpolitik könnte die Schaffung neuer Arbeitsplätze verlangsamen und zu einer höheren Arbeitslosigkeit führen.
Die EZB muss daher sorgfältig abwägen, ob sie die Zinsen senkt oder auf einem höheren Niveau belässt, um die wirtschaftliche Stabilität und das Inflationsziel in Einklang zu bringen.
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