Der deutsche Bundesbank-Präsident Axel Weber und Italiens Notenbankgouverneur Mario Draghi sind die heißesten Kandidaten für den EZB-Chefposten.Die erste Szene spielt im Kino. Schwertkämpfer ringen um Unsterblichkeit. Der Held des Leinwandspektakels heißt „Highlander“, der Untertitel des Films „Es kann nur einen geben.“Im wahren Leben ist das oft genauso: Auch Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) kann nur einer sein – noch bis Ende Oktober 2011 ist es Jean-Claude Trichet. Das Hauen und Stechen zwischen Deutschen und Italienern und das politische Geschacher um seine Nachfolge wird in den nächsten Wochen und Monaten heftiger werden. Denn wer Trichets Posten am Ende ergattert, kann bei der Lösung der Staatsschuldenkrise in Europa mitarbeiten und den Euro retten – „die“ Chance auf den Eintrag ins Geschichtsbuch der Europäischen Währungsunion.
Die beiden Top-Favoriten meiden (noch) den offenen Konflikt: Bundesbank-Präsident Axel Weber und Italiens Notenbankgouverneur Mario Draghi sind die heißesten Kandidaten. Ihnen könnte wohl nur dann ein dritter Mann am Ende in die Quere kommen, sollte es zum politischen Patt kommen. Letztlich entscheiden nämlich die Waffen der Politik, wer oberster Hüter des Euro wird. Am Ende sind es Bundeskanzlerin Angela Merkel, Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi, die anderen Staats- und Regierungschefs und nicht zu vergessen Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der in den Schon seit längerem wird spekuliert, der deutsche Kandidat Axel Weber habe wegen seiner harten geldpolitischen Haltung und seinem klaren „Nein“ zu den umstrittenen Staatsanleihekäufen der EZB bei Sarkozy allen Kredit verspielt. Doch ob Sarkozy einen Deutschen auf dem Thron der EZB wirklich verhindern kann, bleibt abzuwarten. Zu stark scheint Merkel. Und zu stark könnte nach dem Debakel der Schuldenkrisen in Griechenland, Irland und anderswo der Sog der von Deutschland stets gepredigten Stabilitätskultur sein.
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