Mit Verlaub, natürlich ist es toll, wenn sich unsere Jugend für ehrbare Ziele einsetzt und natürlich ist Klimaschutz ein ehrbares Ziel. Aber mal ganz ehrlich, muss das während der Schulzeit sein? Auch ich bin früher auf die Straße gegangen, damals gegen Atomwaffen, ja und ich musste dafür sogar drei Tage ins Gefängnis, weil ich eine verhängte Geldstrafe nicht bezahlt hatte.
Ich war überzeugt davon, wofür ich mich da eingesetzt hatte, auch heute im Nachhinein noch. Schaue ich mir die Schüler von heute an, dann kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, denn hier hat man dann doch ganz klar den Eindruck, dass die ein hehres Ziel dann nur zum Schule schwänzen nutzen könnten.
Das kratzt natürlich an der Legitimation solcher Demos. Man muss sich dann doch auch mal die Frage stellen, ob es nicht besser und angebrachter wäre, die Zeit des Unterrichtsausfalles, den man hier produziert, für Veranstaltungen zu nutzen, wo man dann etwas über das Klima, und wie man es verbessern kann, lernt? Nur mit einem Plakat auf die Straße gehen verändert unser Klima nicht.
Wir brauchen junge Menschen, die sich für Klimaschutz dann auch beruflich engagieren, das heißt sich darin ausbilden zu lassen, mit welchen Maßnahmen wir in unserem täglichen Leben das Klima nachhaltig verbessern können. Das lernt man auf solchen Demos nicht.
Wir haben übrigens früher vor allem am Wochenende protestiert, also während unserer Freizeit. Die Schule zu schwänzen, auf diese Idee wäre bei uns niemand gekommen. Klimaschutz hat auch etwas mit Disziplin zu tun, denn wenn man das nicht konsequent auf Dauer angeht, dann ist das alles nur „heiße Luft“, die dem Klima gar nicht gut tut.
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